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Schuld bewerten

Schuld bewerten
#1
03.07.2013, 19:33 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.07.2013, 19:34 von Dreckiger_Dan.)
Mhmh. Vor ein paar Tagen ist mir was bewusst geworden was mir davor überhaupt nicht aufgefallen ist. Ich fange am besten mit einem Beispiel an.

Du verleihst dein Fahrrad und die Person vergisst es abzuschließen
(und du erfährst das).
Im ersten Fall gibt sie das Fahrrad wieder ab und sie entschuldigt sich es vergessen zu haben, man ist aber nicht groß sauer, da es ja nur ein kleines Versehen war das jedem mal passiert.
Im zweiten Fall wird das Fahrrad gestohlen, und man ist auf die andere Person sauer, da es erst dadurch, dass es nicht abgesperrt wurde möglich wurde es zu klauen.

Ich denke das wir als Verleiher die meisten genauso wie im Beispiel gehandelt hätten. Aber obwohl der Ausleiher bei beiden Fällen gleich viel Falsch gemacht hat wird es ganz unterschiedlich stark geahndet.
Also soll was soll man ändern? Soll man immer vom worst case ausgehen? Oder soll man Fehler im Zusammenhang von Wahrscheinlichkeit dafür, dass etwas passiert, und der schwere der Sache, die passieren kann, bewerten?
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RE: Schuld bewerten
#2
03.07.2013, 19:41
Nö, ich wäre auf die erste Person genauso sauer wie auf die zweite. Beiden hätte ich sicher zum letzten Mal ein Fahrrad (oder irgendwas) geliehen.
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
„Do not feed the troll.“ - Internet
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RE: Schuld bewerten
#3
03.07.2013, 20:21 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03.07.2013, 20:23 von Zitrom.)
Dan, das Phänomen lässt sich vermutlich mit der Funktionsweise der menschlichen Psyche erklären. Ich kann mal dazu schreiben, was ich als Unwissender darüber denke:
Ganz simpel lässt sich sagen: Wer wütend ist, ist irrational. Ich vermute, dass es schon fast in der Definition von Wut inbegriffen ist, irrational zu sein. Ales andere ist eher Ärgernis. Wenn Du nun also wütend bist, ist Deine Wut schwer zu lenken. Sie sorgt dafür, dass Du auch wütend auf Menschen bist, auf die Du sonst weniger wütend wärst. Da Du sicherlich wütend bist, wenn jemand Dein blank poliertes und zwei Wochen altes BMX-Rad stiehlt, entsteht eine gewisse Grundemotion. Der wirklich schuldige, also der Dieb, ist aber außerhalb Deiner Reichweite, weshalb Du ihn nicht dafür zur Rede stellen kannst, Deinen Druck ablassen. Die Wut bleibt vorhanden und deshalb nimmst Du die Person, die am ehesten etwas dafür kann: Dein Freund, der sich das Fahrrad geliehen und nicht abgeschlossen hat.

Natürlich ist es nicht fair, die Tat bleibt die gleiche. Aber wir sind alle irrationale und gefühlsgesteuerte Wesen, weshalb es menschlich ist. Man kann, wie ricky es tut, möglichst versuchen objektiv zu bleiben: Hey, war doch nur ein kleiner Fehler. Ich versuche es auch häufig, weil ich von anderen erwarte, dass sie mich ebenso fair behandeln. Was man dagegen tun soll? Nichts. Entweder Du lässt Dich von Deiner Wut steuern, was Dich menschlich, aber trüb macht (trüb in Form von "impulsgesteuert" oder "nicht selbstreflektierend"), oder Du sagst Dir, dass es nur ein kleiner Fehler mit großen Folgen ist, somit gewinnst Du eine große Menge an Neutralität und auch ganz einfach Sympathie.
(26.10.2013, 16:10)NEC schrieb: Ein Forum ohne Signaturen wäre wirklich viel übersichtlicher!

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RE: Schuld bewerten
#4
03.07.2013, 20:34
Für Ricky_ho noch ein Beispiel bei dem ich wissen will wie er reagieren würde:

Man kommt des öfteren zu spät zur Arbeit weil man verschläft. Als man das nächste mal nicht auftaucht, bekommt man eine Nachricht vom Chef durch die man verwarnt wird, allerdings stellt sich heraus das man diesmal aufgrund eines Unfalls, den man nicht verschuldet, hat nicht kommen konnte. Daraufhin entschuldigt sich der Chef bei dir da es nicht die eigene Schuld war.

Wie würdest du in dieser Situation handeln? Würdest du ihn nicht Beschuldigen solange du denn Grund nicht sicher weißt, obwohl es sehr wahrscheinlich ist das er einfach verschlafen hat oder würdest du dich im nicht im Nachhinein entschuldigen da deine Vermutung berechtigt war?
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RE: Schuld bewerten
#5
03.07.2013, 20:43
Ich versteh nicht ganz, wofür sich der Chef entschuldigen sollte? Dass man immer mal aufgrund nicht verschuldeter Umstände zu spät kommen kann, ist doch klar. Da gibts normalerweise dann auch entsprechende Regelungen für in einer Firma. Die sind dann so gestaltet, dass niemandem der Kopf abgerissen wird, der sich mal verspätet. Wer aber ständig selbstverschuldet zu spät kommt, der kann sich auch nicht beklagen, wenn er dann ausgerechnet dann seine Einfuhr bekommt, wenn er wirklich mal nichts dafür konnte.

In deinem letzten Absatz wäre ich der Chef wenn ich das richtig verstehe. Ein angemessenes Verhalten wäre, mit einem Mitarbeiter, der auffällig oft zu spät kommt, ein Gespräch zu führen. Dann kann man weiter sehen.
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
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