Aufarbeitung von Kindheitstraumata durch Klarträume

[Elen]

Ich bin überzeugt davon, dass diese Art von Schlafproblemen mit der Auseinandersetzung mit den Träumen gelöst werden kann. Es gibt immer wieder Berichte von Träumern, die im Albtraum klar werden und diesen dann lösen können, oder die sich mit Albtraumgeschehen und -gestalten auseinandersetzen und dadurch langfristig Albträume loswerden können.
Im Falle von Traumata ist es natürlich ein sehr langer, steiniger Weg - aber das ist alles, was mit Traumata zusammenhängt und wegignorieren bringt in solchen Fällen sowieso nie etwas.

Ich hab den Thread selbst noch nicht durchgelesen, aber das hier scheint für dich vielversprechend zu sein:
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid140288

[Alastair]

Wow ... Hammer dieser Thread, habe echt Gänsehaut .
1001 Dank für den Link Elen... genau das ist es - worum es geht.
Sagenhafte Möglichkeiten und .... Spucke weg ^^

[Peter Trimus]

Es kann durchaus helfen, sich mit Traumgestalten einhergehend zu befassen, wenn man das analytisch und furchtfrei macht.

[Alastair]

Danke, genau das meine ich ja. Denn, viele Betroffene werden von böseten Albträumen geplagt. Einmal träumen sie immer wieder vom Erlebten, ein ander mal kommen "neue" Erlebnisse hinzu. Das Unterbewusstsein gibt immer nur Bruchstücke frei und das wirft dann Fragen und Zweifel auf. So ist es dann, das diese Träume ( Erlebnisse ) den gesamten Tagesablauf bestimmen könen. Ich kenne Betroffene, welche sich stetig fragen, was noch so alles im Verborgenen liegt. Oder es gibt einfach viele Lücken, welche wiederum Fragen aufwerfen. So könnte das Bekannte "bearbeitet", das Unbekannte "erarbeitet" und letzten Endes alles Gemeinsam "verarbeitet" werden.

[Peter Trimus]

In Träumen werden durchaus für gewöhnlich alte Alltagserlebnisse wiedererlebt, jedoch mit zum Teil aktuellen Geschehnissen und eigenen Vorstellungen vermischt. Das ist nunmal das Geniale am Träumen.

[Alastair]

Stimmt Peter und genau das ist es, was Betroffene dann auch extrem belastet. Sie verbinden quasi das "damals" Erlebte in den Träumen mit dem "Gestern". Irgendwann sind die Grenzen "schwimmend" und so ist dann die Gefahr von Flashbacks deutlich erhöht, denke ich.

In wie fern das dann genial ist, na - bin ich nicht so von angetan

[posty]

Bei mir wars so, dass ich im WL einen ersten Schritt machen musste, sozusagen ein Stück der Mauer einreisen musste die mich davor schütze. Dies stellt einen riesigen und nicht ungefährlichen Schritt dar, der mich fast zum Selbstmord führte....

Dadurch dass ich diesen Schritt tat, wurden diese Dinge auch im Traum zugänglich und ich konnte langsam und eher unterbewusst anfangen zu arbeiten, bis ich auf das hier im Thread angesprochen, Ergebnis kam.

Ich hoffe du und deine Freundin, müssen nicht den gleichen Wahnsinn(wirklich Wahn, psychotischer Zustand) durchmachen wie ich.

Was auch immer ihr tut, passt auf eueren Verstand auf und legt führt eine Art Tagebuch über alles, damit ihr einen Stützpunkt habt der euch in der Realität hält. Die Realität kann manchmal sehr verschwommen sein...

MFG posty

[lain]

Alastair, ich weiß nicht, ob du die Info schon hast.....vielleicht wär auch das Buch "Kreativ träumen" von Patrizia Garfield was für euch, bzw. deine Freundin (das steht bei mir jetzt auch auf dem Weihnachtswunschzettlel), da geht`s insbesondere wohl um den positiven Umgang mit Alpträumen, davon hab ich auch noch viel und ich bin auch überzeugt, daß in solchen Träumen gerade eigentlich ein unheimliches Potenzial steckt. Zum aufarbeiten, zum Klarwerden, sowieso.....

Kleiner Tipp außerhalb davon, guck, daß du nicht ZUVIEL Verantwortung für deine Freundin übernimmst; Thema Abgrenzung, Nähe und Distanz betreffen ja eh jede Beziehung, aber bei so schwierigen Inhalten noch mal ganz besonders, es kann da leicht mal zu ungesunden Abhängigkeiten kommen, paßt da auf.

Ich wünsch euch alles gute, jedem einzelnen, aber euch auch gemeinsam als Paar

lg

[Alastair]

Danke lain, das Du Dir Gedanken über die Co.- Abhängigkeit machst und mich davor warnst.

Mit meiner Verlobten bin ich jetzt gut 3,5 Jahre zusammen und wir haben eine gemeinsame Basis, was den Abstand angeht, geschaffen.
Das musste allein schon deswegen klar abgegrenzt werden, da sie Borderliner ist. Dennoch superlieben dank.
Auch danke für den Buchtip

@ posty

Wow...
Genau deshalb bin ich in diesem Thread so aktiv.
Es geht darum, das "für und wieder" abzuwägen. Nicht allein aber um mich und meinen Schatz, vielmehr um die Betroffenen generell und ob da die Möglichkeit ist - ihnen ein wenig Hilfe zu offerrieren. Letztendlich muss das natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Und "Garantien" auf Erfolg kann es ohnehin nicht geben, denke ich.

[holyghost]

Ich traue mich gar nicht recht, hier auch etwas zu posten, da ich dem Threadersteller großen Respekt zolle, aber ich denke, dass meine Gedanken zum Thema passen.

Mir ist in der Tat bewusst geworden, dass durch Klarträume gewisse "Traumata" bearbeitet werden können, bzw. erst zum Vorschein kommen.
In meinem Fall ist mir bewußt geworden, dass sich durch übermäßige Sauberkeitserziehung, bzw. falscher Umgang mit dem Thema "Einnässen" in meiner Kindheit, bei mir eine sogenannte "Kastrationsangst" manifestiert hat.

Ich musste mich durch meine Ausbildung unter anderem mit den psychosexuellen Phasen von Freud beschäftigen, unter anderem auch mit dem Begriff der "Kastrationsangst" und wodurch diese hervorgerufen wird und vermutete bei mir ähnliches, eben weil in meinem Elternhaus solche Voraussetzungen gegeben sind.
Doch erst mein erster Klartraum, den ich größtenteils steuern konnte, bestätigte meine Vermutung:
Ich träumte, dass mir der Penis abfallen würde, wenn ich mit einer älteren Frau schlafen würde.
Ich versuchte es im KT auch, musste es aber abbrechen, da ich sehr starke Schmerzen im Penis verspürte.
Ein äußerst unangenehmes Erlebnis, doch hilft es mir sehr, über bestimmte Dinge in meiner Kindheit reflektieren zu können.

[Peter Trimus]

Das ist sehr interessant. Ich zum Beispiel träume oft in Trübträumen von Dingen und Personen, die nicht nur aus der Kindheit/Jugend ect., sondern genauso von aktuellen Ereignissen im Wachleben mitunter auch stammen, die sich zum Teil mischen können.

[posty]

Das ist sehr interessant. Ich zum Beispiel träume oft in Trübträumen von Dingen und Personen, die nicht nur aus der Kindheit/Jugend ect., sondern genauso von aktuellen Ereignissen im Wachleben mitunter auch stammen, die sich zum Teil mischen können.

Es ist halt so, dass sich Vergangenes mit dem gegenwärtigen und möglich Zukünftigem im Traum verschmelzen. Was da hinter steht ist immer nur das "eigene Ich". Seid Vorsichtig bitte, wenn ihr euch in solche Thematiken vertiefen wollt.

©HolyGhost: Vor allem wenn es um Freud geht, er hat mir den ganzen Wahn erst offenbart. Seine Theorien sind plausibel, aber man kann sich darin verlieren und nur etwas finden, da man verbissen sucht.

Will das keinem antun, oder dazu anspornen sich dem Wahnsinn hinzugeben.

[Peter Trimus]

Ich denke, es geht nicht nur um mein eigenes Ich, sondern um die ganze Situation, die mein Leben gerade prägt, was sich auch in meinen Träumen ausdrückt.

[lain]

Gar nix mehr los in diesem thread, schade eigentlich, jetzt bin ich doch froh, daß Posty solch "schwere" Themen gebracht hat, schließlich gehört das auch zum Leben und es wird auch Zeit, daß das enttabuisiert wird, also auch die Folgen, daß dann einige Menschen halt verwundeter sind und dann das Etikett "psychisch krank" tragen müssen. Ich bin ja ziemlich sicher, daß JEDER irgendwo "verwundet" ist, einer halt mehr, ein anderer weniger, aber insgesamt ist subtile Kindesmißhandlung wohl verbreiteter als allgemnein angenommen und eben weil sie oft auch so subtil ist, schwieriger auszumachen.(wobei das jetzt auch kein Vorwuf an die Eltern sein soll, das meiste geschieht auch da unbewußt, nicht in böser Absicht)

Ich möchte hier aus einem Buch zitieren, vielleicht als kleiner Trost oder auch zum Mut machen, für all diejenigen, deren Schicksal (aus welchen Gründen auch immer) etwas schwieriger verläuft als das von manch anderem.

Jack Kornfield (Frag den Buddha und geh den Weg des Herzens):

"Wenn wir den Liedern unseres Herzens lauschen, finden wir zu einer starken Identität, in der unser Herz für alles Raum hat - einen Raum von grenzenlosem Mitgefühl. Wir können lernen, anderen, uns selbst und dem Leben zu vergeben. Wir können lernen, unser Herz allem zu öffnen, all den Leiden und Freuden, vor denen wir uns je gefürchtet haben. Dabei entdecken wir eine bemerkenswerte Wahrheit: daß der größte Teil des spirituellen Lebens - wenn nicht gar das spirituelle Leben überhaupt - darin besteht, sich selbst anzunehmen.

Meistens ist diese Art der Selbstheilung so schwierig, daß wir andere als Verbündete brauchen, die unsere Hand halten und uns inspirieren, all unseren Mut aufzubringen. Dann können Wunder geschehen.

Naomi Remen, eine Ärztin, die bei der Arbeit mit Krebspatienten bildende Kunst, Meditation und adere spirituelle Methoden einsetzt, erzählte mir eine bewegende Geschichte, die illustriert, wie die Heilung des Körpers von einer Heilung des Herzens begleitet weird. Ein junger Mann von 24 Jahren, der an Knochenkrebs litt, kam zu ihr in die Therapie, nachdem man ihm ein Bein amputiert hatte. Er fühlte sich als Opfer der Ungerechtigkeit des Lebens und war von tiefem Hass gegenüber allen "gesunden" Menschen erfüllt. So früh in seinem Leben einen so grausamen Verlust erleiden zu müssen, empfand er als entsetzlich unfair. Seine Wut und Verzweiflung waren so groß, daß er erst nach Jahren kontinuierlicher Arbeit aus sich herauskommen konnte. Nicht nur seinen Körper mußte er heilen, sondern auch sein gebrochenes Herz und seinen verwundeten Geist.

Er arbeitete hart; er erzählte seine Geschichte, malte sie, meditierte und hob nach und nach sein ganzes Leben ins Licht des Bewußtseins. Im Laufe seines Heilungsprozesses entwickelte er tiefes Mitgefühl für andere, die in einer ähnlichen Lage waren wie er. Er ging in krankenhäuser und suchte Menschen auf, die ebenfalls schwere körperliche Verluste erlitten hatten. Einmal besuchte er, wie er seiner Ärztin berichtetre, eine junge Sängerin, die nach der Amputation ihrer Brüste in eine tiefe Depression gefallen war. Sie weigerte sich, ihren Besuch auch nur anzuschauen. Die Schwestern liefen das Radio laufen, um die Kranke aufzuheitern. Es war ein heißer Tag, und der junge Mann trug Joggingshorts. Schließlich nahm er seine Beinprothese ab, tanzte auf einem Bein im Zimmer herum und klickte mit den Fingern zum Rhythmus der Musik. Da hob die Sängerin den Blick, mußte lachen und sagte: "Oh; Mann, wenn du tanzen kannst, dann kann ich auch singen."

Als dieser junge Mann mit der Maltherapie begann, machte er eine Kreidezeichnung seines Körpers in der Form einer Vase mit einem tiefen, schwarzen Sprung. Er zog den Sprung immer wieder mit der Kreide nach und biss dabei wütend die Zähne zusammen. Ein paar Jahre später zeigte ihm die Ärztin seine früheren Bilder, um ihn dazu anzuregen, seinen Heilungsprozess zu Ende zu bringen. Er sah die Vase und sagte: "Oh, das hier ist noch nicht fertig", und fuhr mit dem Finger über den Sprung. "Sehen Sie, hier ist die Stelle, wo das Licht hereinkommt." Mit gelber Kreide malte er Lichtstrahlen, die durch den Sprung ins Innerer der Vase dranngen, und er sagte: "Unser Herz kann sehr stark werden, wo Brüche sind."

Diese Geschichte macht deutlich, wie Kummer oder eine Verletzung heilen können, indem sie es uns ermöglichen, unsere vollständigste, mitfühlendste Identität zu entfalten - zur größe unseres Herzens. Wenn wir mit dem Leiden wirklich fertigwerden, wird in unserem Herzen eine große und unerschütterliche Freude geboren."
Zitat Ende

Ich wünsche das allen Lebewesen dieser welt (Pflanzen und Tiere können nicht "arbeiten", die sind auf die Hilfe von Menschen angewiesen), allen Menschen wünsch ich, daß alles Not-wendige in ihr Leben kommt und sie zu dieser Freude finden werden, in diesem Sinne FROHE WEIHNACHTEN!

lg

[Laura]

Herzlichen Dank lain, eine sehr ergreifende Geschichte(kannte ich noch nicht). Dir auch frohe Weihnachten *wink*