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externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation

RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#16
27.06.2012, 13:57
(27.06.2012, 13:46)TheRiddler schrieb:
Zitat:All das lässt sich ja ganz gut mit dem Thema Meditation verbinden und auch mit dem Buddhismus, wo die Buddhisten immer versuchen alles "achtsam" zu tun.

Was das angeht ist damit nicht gemeint Achtsam gegenüber seiner Umgebung zu sein, sondern achtsam auf sich selbst zu sein, also auf seinen eigenen Geist zu schauen. Wann tritt Ärger oder Hass auf, in dem Moment wo man schlechte Emotionen erkennt kann man sie leicht in sich selbst auflösen und loslassen. Damit ist Achtsamkeit gemeint.

Wenn ich achtsam bin, gar nicht erst in die Scheiße zu treten, kann ich mir sparen, den davon ausgelösten Ärger in sich selbst auflösen und loslassen zu müssen. = Ökonomie der Achtsamkeit biggrin

Gibt eine Zen-Episode, wo der Meister den Schüler, der zu Besuch kommt, fragt, ob er seinen Regenschirm rechts oder links von den Schuhen abgestellt habe.
Der Schüler kann sich nicht erinnern und geht daraufhin gleich wieder, da er selbst einsieht, dass er "noch nicht soweit ist".

Soll heißen: Auch im buddhistischen Sinne umfasst der Begriff Achtsamkeit beides – äußerlich und innerlich.


Edit: 3K – ich alter Spammer rotwerd
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RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#17
29.06.2012, 11:26
Ich denke darüber gibt es verschiedene Auffassungen, ich gebe es nur wieder, wie Lama Kunga es mich gelehrt hat.
Ich habe gestern in der Schule viel Zeit gehabt die externe Meditation auszuprobieren und es ist interessant, wieviele Sinneseindrücke man auf einmal aufnehmen kann. Gerüche und Gefühle entstehen kaum, wenn man fast alleine in einem Raum sitzt, aber Geräusche und Dinge die man sieht. Bei den Geräuschen war das interessante, dass ich wirklich alles gleichzeitig hören konnte, aber alles ohne es zu bewerten: das zwitschern der Vögel, der Autolärm, Stühlerücken, die Sprache meiner Mitschüler. Ich werde das einfach weiter probieren, eine schöne Meditation ist es. Das einzige was mir gefehlt hat ist der Aspekt der Entspannung, den ich bei der nach innen gerichteten Meditation erfahre. So wie der Threadersteller das Geschrieben hat sollte der Entspannungszustand in dieser Meditation aber auch erreichbar sein. Was meint ihr?

Lg TheRiddler
Emancipate yourselves from mental slavery;
None but ourselves can free our mind
-Bob Marley
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RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#18
29.06.2012, 11:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2012, 12:07 von RC empfohlen.)
Ich würde sagen, dass es der Wunsch nach "veränderten Bewusstseinszuständen" ist, der uns davon abhält, im Moment zu leben. Es impliziert nämlich ständig ein "Alltagsbewusstsein" und und eine Distanz zwischen dem Jetzt und dem Idealbild, das man erreichen will. Aber nehmt mich nicht so ernst, es sind nur Gedanken.

(27.06.2012, 13:46)TheRiddler schrieb:
Zitat:All das lässt sich ja ganz gut mit dem Thema Meditation verbinden und auch mit dem Buddhismus, wo die Buddhisten immer versuchen alles "achtsam" zu tun.

Was das angeht ist damit nicht gemeint Achtsam gegenüber seiner Umgebung zu sein, sondern achtsam auf sich selbst zu sein, also auf seinen eigenen Geist zu schauen. Wann tritt Ärger oder Hass auf, in dem Moment wo man schlechte Emotionen erkennt kann man sie leicht in sich selbst auflösen und loslassen. Damit ist Achtsamkeit gemeint.

Weder das eine noch das andere Extrem ist meiner Auffassung nach damit gemeint. Das Innen ohne das Außen zu betrachten, oder umgekehrt, würde bedeuten, einen Teil des Ganzen auszuschließen, was im Widerspruch zu wirklicher Achtsamkeit steht. Wie wir das "Außen" erleben, spiegelt zudem unsere inneren Prozesse wieder. Eine Grenze zwischen innen und außen gibt es nicht.
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RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#19
29.06.2012, 21:38 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.06.2012, 22:02 von Yakhini.)
LutziderTräumer, ich freue mich sehr über deine Erfahrung!

Stimme Rhetor und RCempfohlen voll und ganz zu!
Ich habe Anfangs, früher, auch geglaubt, Meditation sei ein "in sich versenken". Aber, wie bereits geschrieben, existieren wir ja nicht abgekapselt von dem, was um uns herum ist bzw. geschieht, und ich glaube es ist auch nicht förderlich dieses Abkapseln zu kultivieren.

Übrigens wird man in den allerwenigsten Anleitungen zur Meditation die Aufforderung finden, seine Augen geschlossen zu halten bigwink (und jene, die das empfehlen, kommen meistens aus der esoterischen/mystischen "Ecke"). I.d.R. wird bei der Sitzmeditation empfohlen, den Blick nur etwas zu senken, also mit halboffenen Augen nichts bestimmtes zu fixieren.

Gebt mir nen Stupser, wenn ich zu belehrend schreibe ... das ist nicht meine Absicht, sondern soll nur ein Angebot aus meinem Erfahrungsschatz sein, sich das rauszupicken, was ihr selbst vielleicht nützlich findet - oder auch nicht. biggrin

Da ich nicht gut sitzen kann/konnte habe ich eine ganze Weile ähnlich(!) praktiziert, wie es Dreamweaver in ihrem Workshop schreibt. Im Alltag einfach mal die Filter, die man sonst so im Kopf hat, fallen lassen, und sich der Phänomene (seien sie innerlich, oder äußerlich, das ist egal) gewahr werden, ohne sie zu werten. Das kann anfangs recht anstrengend sein, wie TheRiddler ja beschreibt, aber nach etwas Übung ist es ebenso, wie Kodo Sawaki über Zazen schreibt: "Da ist nur unbegrenzte Weite, die unbegrenzte Weite praktiziert.". Das kann ich, kannst du, in der Sitzmeditation genauso erreichen, wie beim Verrichten der Alltäglichkeiten.

Man kann schon sehr viel mit ganz simpler Achtsamkeit erreichen.
Zu Beginn meiner Praxis habe ich auch das Putzen als Meditation und Achtsamkeitsübung benutzt. Unglaublich, was einem dabei alles auffällt ... die Insekten zum Beispiel, die ich sonst immer unachtsam mit aufgewischt habe!! Und irgendwann ist man Eins mit dem was man tut und mit sich und der Umgebung....herrlich wenn der Geist ruht!

Um das zu vermitteln, was ich Euch eigentlich vermitteln will, mit meinen vielen Worten, worum es in der buddhistischen Meditation meines Erachtens wohl gehen mag, empfehle ich an dieser Stelle einfach die Betrachtung der 10 Ochsenbilder. Achtsamkeit und Meditation, wie ich sie verstanden habe, sind schlicht Werkzeuge, um den (Affen)Geist (zu analysieren und dann) zu "beruhigen", denn der erzeugt Leiden.


zu guter Letzt noch Bahiya Sutta (sehr kurz und verständlich, die Worte des Erwachten! bigwink )


edit & p.s.:
Habe lange nicht mehr "richtig" praktiziert, also meine Anstrengung hat einige Zeit ganz schön nachgelassen. Allerdings bin ich damals auf das Klartraumforum gestossen, eben weil ich durch die buddh. Praxis mehrere Klarträume hatte .... habe daran in meinem ersten Post vor Kurzem angeknüpft.
Ich danke Euch für Eure Inspirationen und Hilfen!
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RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#20
21.12.2019, 20:11
Usula K. Le Guin schreibt in The Left Hand of Darkness:

Zitat:Twenty feet from us stood a figure, straight, motionless, profiled, the scarlet hieb and white shirt an inlay of bright enamel against the green of the high grass. A hundred yards beyond him stood another statue, in blue and white; this one never moved or glanced our way all the time we talked with the first one. They were practicing the Handdara discipline of Presence, which is a kind of trance&mdashthe Handdarata, given to negatives, call it an untrance— involving self-loss (self-augmentation?) through extreme sensual receptiveness and awareness. Though the technique is the exact opposite of most techniques of mysticism it probably is a mystical discipline, tending towards the experience of Immanence; but I can’t categorize any practice of the Handdarata with certainty.

Das ist genau das was ich meine. Nur, dass ich das gerne mache wenn ich laufe oder Zug fahre. Dadurch dass sich die Welt bewegt fällt die periphere Sicht leichter.
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