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externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation

externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#1
11.06.2012, 22:51 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 15.06.2012, 22:58 von LutziderTräumer.)
Vielleicht kennst du das, beim Spazieren in Gedanken versunken nimmst du um dich herum kaum etwas wahr, dann kommt eine Weggabelung oder etwas anderes das deine Aufmerksamkeit erregt, und plötzlich schaust du auf, der Blick weitet sich und du siehst viel mehr. Dann gehst du weiter und hängst wieder deinen Gedanken nach.
Aber was wenn du nach dem du aufgeblickt hast, noch weiter aufschaust, die Wahrnehmung nochmal vergrößerst, und noch weiter und weiter bis die Blende die dich in Gedanken versunken fast blind gemacht hat völlig verschwindet. Wenn die Sinneseindrücke völlig ungefiltert und unbedacht in deinen Geist strömen, das ist externe Meditation.
Zumindest nenne ich das so, denn ich habe noch nie irgendwo anders etwas davon gelesen oder gehört. Ich kenne das nur aus eigener Erfahrung und schreibe deswegen hier nur aus eigener Erfahrung.

Der Begriff "externe Meditation" ergibt sich als Abgrenzung zur "Internen", die die im allgemeinen mit den Begriff Meditation gemeint ist. Also das ruhige Sitzen, sich versenken und nach innen schauen um die große Leere zu sehen.
Ich würde nicht sagen, dass diese beiden besonders verschieden sind, sie sind eher wie zwei Berge auf jeweils einer Seite eines Tals. Geht man auf den einen Berg ist die Luft klar und man sieht weit, geht man auf den anderen ist die Luft auch klar und man sieht weit. Es sind zwei unterschiedliche Berge, unterschiedliche Wege und Ausblicke, aber die Erfahrung ist die gleiche.

Davon habe ich schoneinmal berichtet, vor ca. 3 Jahren. Damals habe ich es noch Sinnesdefocusierung genannt, später dann defokussierten Blick und defokussierte Meditation, aber externe Meditation passt wohl am besten. Andere Vorschläge für Namen sind gerne willkommen.
Damals habe ich noch geschreiben:
"Was bringt das?
Keine Ahnung."

Jetzt, nach drei Jahren Übung und Forschung kann ich die Frage "Was bringt das?" beantworten. Aber die Antworten werfen eine neue Frage auf. Was gibt es noch alles? Aber diese Frage kommt zum Schluss dieser kleinen Serie die ich vorhabe. Einen kleinen Ausblick will ich aber geben.
"Eine Steigerung dessen wäre gleichzeitig alles zu erfassen und sich während dessen auch noch auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren. z.B. Ein Buch lesen und gleichzeitig Passanten beobachten, oder mehreren Gesprächen gleichzeitig zuhören (wichtig hier der Unterschied von "zu hören" und "zuhören")."
Das kann ich inzwischen. Außerdem experimentiere ich damit diese Technik im Klartraum anzuwenden, interne & externe Meditation zu kombinieren und noch ein paar andere Sachen, von denen ich nicht weiß ob sie überhaupt möglich sind.

Ein genaues Konzept worüber ich alles schreibe habe ich noch nicht. Nach dieser Einleitung wird wohl eine, oder mehrere Anleitungen folgen, inklusive dessen was ich dabei erfahren und gespürt habe (es fühlt sich teilweise sehr ungewohnt und überwältigend an). Dann ein paar praktische Anwendungen. Experimente die ich gemacht habe und Sachen die ich noch erforschen will. Also den Ausblick auf das "Was gibt es noch alles?" Und wenn ich da angelangt bin wird auch klar warum ich das noch so betone.

Falls das jemand aus anderer Quelle kennt, oder selber Erfahrungen damit macht, dann bitte, bitte melden. Ich schreibe hier nicht nur um etwas zu erzählen, sondern auch um selbst zu lernen.

(Anmerkung: gerade eben, als ich etwas nachgeschaut habe, bin ich über den Begriff "klare Sicht" gestoßen, das scheint genau das zu sein, was ich meine. Wenn jemand Ahnung davon hat, oder eine gute Quelle, dann bitte melden.)

Das sollte für heute reichen. Morgen kommt dann vielleicht eine ausführliche Anleitung, eine kurze steht ja schon im verlinkten Thread.
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RE: externe Meditation
#2
12.06.2012, 13:16
Na da bin ich ja mal sehr gespannt auf deine Anleitung big Ich werds mir auf jeden Fall ansehen!

Lg TheRiddler
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RE: externe Meditation
#3
12.06.2012, 13:50
Klingt wirklich interessant.
Zitat:Wenn die Sinneseindrücke völlig ungefiltert und unbedacht in deinen Geist strömen
Dieser Satz klingt aber ein bisschen nach LSD, da drängt sich mir die Frage auf ob die Erlebnisse mit "externer Meditation" auch wirklich angenehm sind.

Max
Angenommen du hast nie richtig gelebt
Bis ein anderer dir den Weg zeigte
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Dann bin ich dankbar, dass ich nie richtig gelebt hab'
Seid euch sicher, dass ich mich heut noch auf meinen eigenen Weg mach

- Maeckes & Plan-B
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RE: externe Meditation
#4
12.06.2012, 14:03
(12.06.2012, 13:50)Max Sin schrieb: Klingt wirklich interessant.
Zitat:Wenn die Sinneseindrücke völlig ungefiltert und unbedacht in deinen Geist strömen
Dieser Satz klingt aber ein bisschen nach LSD, da drängt sich mir die Frage auf ob die Erlebnisse mit "externer Meditation" auch wirklich angenehm sind.
Max
Bitte, wie meinst du das denn?!
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RE: externe Meditation
#5
12.06.2012, 16:59
Zitat:Wenn die Sinneseindrücke völlig ungefiltert und unbedacht in deinen Geist strömen

Für mich klingt das so als würde man von Sinneseindrücken schier überlaufen werden, und dieser Effekt erinnert mich einfach ein wenig an die Wirkung von LSD, den dort sind die ganzen Aufnahmekanäle auch sperrangelweit offen.
Und deshalb kann ich mir auch gut vorstellen das diese Erfahrung mit der "erweiterten" Wahrnehmung durchaus auch erschreckend, beängstigend sein kann.
Die Frage war nun eben, ob es beim anwenden dieser, noch nicht näher beschriebenen Technik, passieren kann das man eines dieser schlechten Gefühle kriegen kann.

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externe Meditation
#6
12.06.2012, 22:56
Ich trinke nichtmal Alkohol, wenn du jetzt schreibst das klingt nach LSD kann ich dir überhaupt nicht folgen.
Das ist jetzt nicht irgendeine extreme oder abgefahrene Erfahrung, sondern eine aufnahmebereite Geisteshaltung. Es fühlt sich ruhig und klar an. Man spürt wie schön die Welt ist, das kann vielleicht überwältigen, nicht aber die Sinneseindrücke. Denn um mehr Aufzunehmen ist es nötig, dass du dich im geringen aber bedeutsamen Maße anstrengst und konzentrierst. Du kannst also nicht überschwemmt werden, weil du selber pumpst.


Anleitung
Wie schon erwähnt ist es weniger eine Methode, als eine Geisteshaltung. Man ist sich seiner Umgebung gewahr, ist aufmerksam, achtsam, klar und konzentriert. So wie beim Klarträumen, da sind alle Techniken nur Hilfsmittel, ist man klar, ist es egal wie man dazu gekommen ist. Ich denke jeder der einmal selbst erfahren hat was ich meine braucht keine Anleitung mehr sondern versetzt sich einfach in diesen Zustand (beim Klarträumen ist das leider etwas komplizierter).
Deswegen halte ich es für sinnvoller zuerst zu schreiben, wie es sich anfühlt, und dann zu versuchen dieses Gefühl durch eine Anleitung zu produzieren.

Vorhin als ich wandern ging, blieb ich auf einer Waldlichtung stehen und habe Qi Gong Übungen (ich finde das sind ein paar schöne Übungen) gemacht. Normalerweise würde man sich auf die Bewegungen konzentrieren und die Umgebung kaum wahrnehmen. Man könnte sich auch hinsetzen und zuhören, wie der Wind in den Blättern rauscht, man könnte sich auf die frische Luft konzentrieren, oder zusehen wie die böenden Wellen über das Gras streichen. Ich habe alles gemacht. Während ich mit dem Blick der Hand gefolgt bin habe ich es rascheln gehört, frische Luft geatmet und bewundert wie schön sich das Gras im Wind wiegt. Es ist angenehm klar und man fühlt sich nicht separiert von dem was geschieht, du nimmst teil.
Immer dann wenn ich überlegt habe was die nächste Figur ist war ich wieder im Normalzustand, denn dann konzentrierte ich mich ganz darauf mich zu erinnern. Danach versetzte ich mich gleich wieder in die externe Meditation. Das fühlt sich an als würde jemand am Lichtschalter spielen. An, aus, an, aus. Und das meine ich nicht nur geistig, es erscheint subjektiv wirklich heller, weil man eben mehr sieht.
Was jetzt vielleicht aufgefallen ist, man braucht nicht zu sitzen um zu meditieren, es geht prinzipiell immer wenn man nicht seine ganze Konzentration braucht (deswegen sollte man es vielleicht nicht beim Autofahren machten). Du kannst dich aber auch hinsetzen, oder stehen und die ganze Aufmerksamkeit darauf lenken. Dann erklärt sich auch der Begriff "externe Meditation" eher. Du meditierst nicht wie sonst in deinem eigenen Geist, sondern das Objekt der Meditation ist alles was du wahrnimmst. Du meditierst nach außen, aus dir heraus. Die Meditation findet nicht in dir statt sondern im Baum links hinter dir, in den Kindern die du von fünfhundert Metern Entfernung lachen hörst, in der Stelle wo dein Hintern den Boden berührt, und wenn jemand vorbei geht spürst du die Schritte im Boden, und dann ist auch dort deine Meditation.

Die einfachste Anleitung ist also, setz dich hin und nimm alles in dich auf.

Das vertreibt die Gedanken und jede Form des Wertens tritt zurück. Die Welt ist einfach da. Du denkst nicht, das ist ein schönes Wetter, wenn die Sonne scheint, sondern du genießt das Wetter egal wie es ist. Du nimmst es in dich auf und es wird ein Teil von dir.
Interessant werden die Erfahrungen dann wenn man da ist wo was los ist, oder sich selber bewegt. Ich liebe es zu Wandern und dabei wahrzunehmen wie ich mich durch die Welt bewege. Die Bäume, die Sträucher, die Wände, der Boden und die Luft bewegen sich an mir vorbei. Es klingt banal, ist aber wirklich eine angenehme Erfahrung, wenn man sich nicht auf etwas zu, sondern durch die Landschaft durch bewegt. Alles ist dreidimensional, plastisch und hat seinen Ort. Die Wahrnehmung wird nicht intensiver, sondern differenzierter, klarer und eindrücklicher.
Und wie gesagt löst es von den Gedanken, weil man sich auf etwas konzentriert das nicht gedacht wird, sondern nur wahrgenommen. Deswegen nenne ich es auch Meditation. Denn auch bei der "normalen" Meditation lässt man seine Gedanken los und konzentriert sich auf etwas anders, den Atem, ein Gefühl, ein Mantra.

Zweiter Versuch einer Anleitung. Setze dich hin, lass die Augen entspannt offen. Sitze so dass es gemütlich ist, aber trotzdem mit einer gesunden Körperspannung. Sei entspannt, fall aber nicht um.
Jetzt achte darauf was du siehst, lasse die Augen in ruhe nach vorne schauen, du brauchst sie nicht zu bewegen. Achte auf das was du siehst, gehe das ganze Sichtfeld durch. Begutachte das eine, dann etwas anderes und weiter, aber lasse deine Augen ruhen. Wenn du dein ganzes Sichtfeld kennengelernt hast, entferne dich von den Augen. Korrigiere eventuelle deine Haltung, entspanne dich und wende dich dem Hören zu. Mach es wie mit den Augen, konzentriere dich auf das eine, dann etwas anderes, bis du alles gehört hast und kein Ton unbeachtet bleibt. Dann nimm Abstand von den Ohren. Haltung korrigieren, entspannen. Fühle. Fühle deinen Körper selbst, und das was du berührst, spüre die Luft auf deiner Haut, das warm und kalt, Verspannungen und Schmerzen aber denke nicht darüber nach lass die Verspannungen Verspannungen sein, bis du alles gespürt hast was es zu spüren gibt. Dann nimm Abstand, korrigiere deine Haltung, löse die Verspannungen, Rülpse und Pfurze wenn es der Körper fordert und entspanne dich. Und wie es weiter geht weißt du ja. Der Mensch hat nach allgemeiner Auffassung fünf Sinne, es fehlen also noch Riechen und Schmecken. Konzentriere dich aber nicht auf Nase und Mund, sonder auf die Sinnesempfindungen. Wenn du Lust hast kannst du ja auch versuchen dein Zeitempfinden wahrzunehmen. (Wenn ich das so schreibe erinnert mich das an die progressive Muskelentspannung nach Jacobson.)
Wenn du alle Sinne durchgegangen bist weißt du wie viel dein Körper an Reizen aufnimmt und wie wenig davon gewöhnlich in deinem Bewusstsein landet.
Jetzt versuche es nocheinmal, wieder Sinn für Sinn und ruhig und langsam, denn alles auf einmal ist anstrengender. Aber konzentriere dich nicht auf Einzelheiten, sondern versuche die Konzentration, den Bereich dessen auf das du dich konzentrierst zu vergrößern. Wie eine Lampe die langsam heller wird und mehr vom Raum sichtbar wird. Mach das langsam, und wenn du dich plötzlich ablenkst, dann fang einfach wieder von vorne an. Es geht nicht darum ein Ziel zu erreichen, sondern um den Weg den du gehst.
Wenn es mit dem ersten Sinn klappt, dann war es das schon, dann weißt du was externe Meditation ist. Du kannst jetzt, wenn du willst noch die restlichen Sinne durchgehen. Oder du kannst ein wenig in diesem Zustand verweilen um ihn kennen zu lernen. Denn es ist sehr interessant zu erfahren was sonst alles ausgeblendet wird.

Anfänglich bedarf es zwar noch ein wenig Konzentration, aber mit ein wenig Übung läuft es irgendwann locker von der Hand. Dann kann man sich auch auf mehrere Sinne gleichzeitig konzentrieren, oder Meditieren während man etwas anders tut.

Als nächstes dann kommt dann was man damit alles machen kann, wenn man ein bisschen geübt ist.
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RE: externe Meditation
#7
13.06.2012, 12:18
(11.06.2012, 22:51)LutziderTräumer schrieb: Wenn die Sinneseindrücke völlig ungefiltert und unbedacht in deinen Geist strömen, das ist externe Meditation.
Zumindest nenne ich das so, denn ich habe noch nie irgendwo anders etwas davon gelesen oder gehört. Ich kenne das nur aus eigener Erfahrung und schreibe deswegen hier nur aus eigener Erfahrung.
[...] Falls das jemand aus anderer Quelle kennt, oder selber Erfahrungen damit macht, dann bitte, bitte melden. Ich schreibe hier nicht nur um etwas zu erzählen, sondern auch um selbst zu lernen.

Was du beschreibst erinnert mich sehr stark an Achtsamkeitsmeditation bzw. Vipassana. Ich habe da in den letzten Monaten einen Kurs besucht, und es ging genau um das, was du beschreibst: die Sinneseindrücke klar und ungefiltert durch die eigenen Konzepte wahrnehmen. Die Dinge und die Umgebung sehen, wie sie wirklich sind.

Unter anderem hat die Kursleiterin auch, im Gegensatz zu dem, wie man es sonst so kennt, empfohlen, bei der Meditation die Augen (halb) geöffnet zu lassen, denn es ginge ja gerade darum, die Sinneseindrücke achtsam aufzunehmen. Ausserdem haben wir auch eine Gehmeditation in der Natur gemacht, mit dem Ziel, die Eindrücke bewusst wahrzunehmen.

Oder auch eine aus dem MBSR-Training entlehnte Übung, bei der es darum ging, eine Rosine zu essen, aber nicht so wie gewöhnlich, sondern eben achtsam.
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RE: externe Meditation
#8
13.06.2012, 12:28
Okay okay.
Jetzt verstehe ich was du meinst.
Du hast dich eigentlich auch nicht unverständlich ausgedrückt, nur habe ich mehr verstande als du eigentlich meintest.
Interessante Beschreibung übrigens mit dem Qi Gong und der Wiese.
Ich persönlich kenne nämlich nur die klassische Meditation, bei der man sich eben in sich selbst versenkt und die Sinneseindrücke quasi ausblendet.
Deine "externe Meditation" werde ich bei Gelegenheit ausprobieren.

Max
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RE: externe Meditation
#9
14.06.2012, 16:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.06.2012, 16:50 von Jami.)
Hey, ich bin mir ziemlich sicher, das Gefühl der externen Meditation zu kennen.
Wenn ich mich nicht irre, dann ist ein anderer Weg dorthin, ein Objekt zu zeichnen.
Nach kurzer Zeit tritt genau dieser Wechsel auf, als wäre ein Schalter umgelegt. Die Gedanken treten in den Hintergrund, genauso wie das Zeitempfinden, man verweilt völlig im Augenblick in der Beobachtung und sieht auf einmal eine unglaubliche Fülle von Details. Ist dabei in gewisser Weise hochkonzentriert, aber völlig entspannt. Wer noch nie etwas auf diese Art gesehen hat, der - könnte man fast sagen - hat noch nie richtig gesehen.
Im Buch "The new drawing on the right side of the brain" wird das unter anderem beschrieben.

Am krassesten habe ich das, wenn ich mit Hilfe eines Spiegels ein Selbstportrait zeichne.
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RE: externe Meditation
#10
14.06.2012, 17:13
Ich habe heute, in der Schule, ausprobiert meine Sinne wie von dir beschrieben zu öffnen und mehr wahrzunehmen als normal.
Ich fand den Effekt höchst interessant, aber die Ausführung der "Technik" erfordert, wie normale Meditation, ein gewisses Maß der Konzentration. Obwohl es mir mehr so vorkommt als würde ich mental auf etwas balancieren.
Die Wirkung würde ich jetzt spontan als gespannte Entspannung bezeichnen, oder gelassene Aufmerksamkeit.

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RE: externe Meditation
#11
15.06.2012, 23:51
@ ricky_ho
Ja, genau das ist es. In dem Zusammenhang habe ich auch von der "klaren Sicht" gelesen. Allerdings habe ich das nicht gleich erkannt, weil bei dem was ich gefunden habe oft nur auf eine Sinneswahrnemung geachtet wird wie den Atem, oder das Gefühl im Finger.
Ich hätte mich aber auch sehr gewundert, wenn das noch nicht irgendwie bekannt gewesen wäre.
Magst du vielleicht noch etwas mehr von dem Kurs erzählen? Wenn das in den "letzten Monaten" war, war es doch sicherlich etwas ausführlicher.

(14.06.2012, 16:50)Jami schrieb: Wer noch nie etwas auf diese Art gesehen hat, der - könnte man fast sagen - hat noch nie richtig gesehen.
"I was blind, but now I see."
Also beim Zeichnen ist mir das noch nicht (von selbst) passiert, obwohl ich Architektur studiere und dementsprechend viel zeichne. Deine Beschreibung klingt wie "klassische" Meditation (Samatha heißt die, habe ich gerade gelernt), also tief versunken und hoch konzentriert. Was man erfährt ist aber sehr ähnlich. Oben habe ich ja von den zwei Bergen geschrieben.
Ob du nun meinst was ich meine, und ob ich verstehe was du meinst, musst du selbst entscheiden.

@ Max Sin
Du bringst es auf den Punkt: "mental auf etwas balancieren"
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RE: externe Meditation
#12
18.06.2012, 11:32
(15.06.2012, 23:51)LutziderTräumer schrieb: Magst du vielleicht noch etwas mehr von dem Kurs erzählen? Wenn das in den "letzten Monaten" war, war es doch sicherlich etwas ausführlicher.

Hm, ich wüsste da jetzt eigentlich nichts besonderes zu erzählen, so ausführlich bzw. intensiv war es auch nicht, die Gruppe trifft sich nur alle paar Wochen.
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Natur um uns
#13
27.06.2012, 12:16
Hallo zusammen,
Ich hab heute mal eine interessante Erfahrung gemacht. Ich dachte mir auf dem Rückweg von der Schule mit nem Döner aufm Gepäckträger, dass ich mich heute ja mal auf eine der Bänke am See setzen kann um in aller Ruhe den Hunger zu stillen biggrin. Der kleine See liegt praktisch vor meiner Haustür, 3 Straßen weiter. Mir fiel allerdings ein wie selten ich dort bin. Das letzte mal, dass ich dort war ist schon Jahre her. Ich bin dann runter zum See gefahren, hab mich auf eine der Bänke gepflanzt und was gegessen. Dabei fällt mir auf wie wenig ich den Ort kenne der so knapp vor meiner Haustür liegt. Ich beobachte das Gras am Boden. Löwenzahn wuchs dort in großen Mengen, normales grünes Graß dazwischen, auch Gänseblümchen hier und dort. Am Rand wuchsen noch wesentlich mehr Pflanzen und Kräuter in bunten Farben. Ich gehe zum Ufer des Sees. Er ist ziemlich trüb, allerdings lassen sich ein paar Wasserpflanzen am Ufer unter Wasser erkennen. Ich sperre die Ohren auf. Vögel sind zu hören; 2 oder 3 waren es. Um mal etwas aufzugreifen was Zeland in seinem ersten "Transsurfing"-Band geschrieben hat: Ist euch eigentlich mal aufgefallen, dass trotz der großen Artenvielfalt an Vögeln das gezwitscher vieler Vögel gleichzeitig nie dissonant klingt sondern irgendwie immer harmonisch ist? biggrin. Auch riechen konnte man angenehmes, das Gras, das Wasser; Ein angenehmer, frischer Geruch big.

Was ich an für sich ausdrücken möchte, ist dass ich gemerkt habe wie trüb man seine Umgebung im Regelfall wahrnimmt. Es ist ähnlich mit Trüben und Klaren Träumen! Versucht doch mal darauf zu achten im Alltag nicht so trüb zu sein wie man es sonst immer ist biggrin. Macht die Augen auf, sperrt die Ohren auf und nehmt euer Umfeld wahr!
All das lässt sich ja ganz gut mit dem Thema Meditation verbinden und auch mit dem Buddhismus, wo die Buddhisten immer versuchen alles "achtsam" zu tun.
Viele Leute (das kennt ihr sicher) werden euch blöd anschauen wenn ihr etwas vom luziden Träumen erzählt (glaubt euch eh keiner, der es nicht selbst erlebt hat biggrin) und euch sagen ihr solltet euch mehr mit der Realität als dem Traum beschäftigen. Ich entwickle gerade eine Neigung den Leuten mal zu antworten sie sollen sich doch selbst mal um die Realtät kümmern und mal aufwachen!

Gruß
LP
Recently part of the universe.

- RC -
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RE: Natur um uns
#14
27.06.2012, 13:11
(27.06.2012, 12:16)LucidPhoenix schrieb: All das lässt sich ja ganz gut mit dem Thema Meditation verbinden und auch mit dem Buddhismus, wo die Buddhisten immer versuchen alles "achtsam" zu tun.

Genau, darum hab ich das mal hier drangehängt.
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RE: externe Meditation / Vipassana / Achtsamkeitsmeditation
#15
27.06.2012, 13:46
Eine sehr schöne Methode die ich bei Gelegenheit mal ausprobieren werde!

Zitat:All das lässt sich ja ganz gut mit dem Thema Meditation verbinden und auch mit dem Buddhismus, wo die Buddhisten immer versuchen alles "achtsam" zu tun.

Was das angeht ist damit nicht gemeint Achtsam gegenüber seiner Umgebung zu sein, sondern achtsam auf sich selbst zu sein, also auf seinen eigenen Geist zu schauen. Wann tritt Ärger oder Hass auf, in dem Moment wo man schlechte Emotionen erkennt kann man sie leicht in sich selbst auflösen und loslassen. Damit ist Achtsamkeit gemeint.

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