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sinnvolle RC's - Druckversion

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sinnvolle RC's - Tarkus - 22.02.2007

Hallo, liebe Mitstreiter -

ich habe nach längerer Zeit wieder aktiv und intensiv damit begonnen, an meiner Klatraumfähigkeit zu arbeiten - Euer prima Forum ist dabei eine echte Motivationsspritze und Hilfe!

Ich habe allerdings ein kleines Problem, die sicher notwendigen RC's oft genug durchzuführen ( 5 - 10 x am Tag). Wenn ich über längere Zeit an einem Ort und in der selben Situation bin (ich sitze beispieslweise sehr oft über mehrere Stunden am Tag in meinem Büro und arbeite), kommen mir RC's oft sehr bemüht und aufgesetzt vor.

Ich habe dann zuvor schon 2 - 3 RC's durchgeführt und eigentlich hat sich ja an meiner Umgebung nichts geändert. Wenn ich dann "pflichtgemäß" mal wieder vorstelle, zu träumen, meine Hände inspiziere, mir die Nase zuhalte und ähnliches austeste, wirkt das nicht mehr sehr überzeugend.

Können diese Übungen dann trotzdem einen positiven Effekt haben oder wirken sie auf Dauer eher kontra-produktiv, weil ich mich selbst mit der Zeit als "unglaubwürdig" empfinde?

Danke vorab für ein Feedback und viele Grüße

Tarkus




Re: sinnvolle RC's - ricky_ho - 22.02.2007

Hi,

also RCs, die man selbst für albern hält, weil kein kritisches Bewusstsein vorhanden ist, halte ich mindestens für überflüssig denn es kommt in erster Linie auf das kritische Bewusstsein an. Es geht darum sich darauf zu konditionieren sich immer bewusst zu sein (oder sich das zumindest immer bewusst machen zu können), dass man träumen *könnte*. Ist dieses kritische Bewusstsein vorhanden, dann sollte es sich auch auf den Traumzustand übertragen und dann machen auch die RCs Sinn, sind aber nicht entscheidend. Im Optimalfall wird man sich allein aufgrund des kritischen Bewusstseins im Traum darüber bewusst, dass man träumt - man kann dann noch nen RC zur Absicherung machen oder der ankonditionierte RC kann den letzten Kick zur Klarheit geben, aber entscheidend ist dass kritische Bewusstsein, ohne das man ja gar nicht auf den Gedanken käme, einen RC zu machen.

Tschüss,
Riky


Re: sinnvolle RC's - morn - 22.02.2007

Wenn du DILD versuchst, solltest du immer (aber nur dann) einen RC machen, wenn dir irgendwas komisch vorkommt.


Re: sinnvolle RC's - andhi - 22.02.2007

Ich finde inzwischen auch, dass RCs recht überflüssig sind. Die sind mehr so eine Fingerübung, um dir ein kritisches Bewußtsein anzutrainieren. Bei DILD erkennst du eh meist schon, dass du träumst, bevor du den RC machen würdest.

Wirklich sinnvoll sind sie aber kurz nach dem Aufwachen. Wenn du nämlich wirklich nach jedem Aufwachen einen RC machst, solltest du öfters mal auch ein falsches Erwachen erwischen.

Und für WILD isses ja eh egal.


Re: sinnvolle RC's - morn - 23.02.2007

Die Post hat gestreikt und 20.000 Postangestellte gingen auf die Straße - viele von ihnen zum ersten mal.


Re: sinnvolle RC's - Glassmoon - 23.02.2007

Nein, gerade das sind RC nicht, auch wenn sie hier auf dem Forum von einigen dazu hochstilisiert wurden. Das Kritische Bewußtsein ist der Schlüssel zum KT, RC sind ein Hilfsmittel.

Man könnte sie auch als Eselsbrücke bezeichnen: Man hat gerade im Traum keine Ahnung, worauf man zum Beispiel achten könnte, dann fallen einem die RC wieder ein. So wie sich der Anfänger im Gitarrenspiel mit dem Spruch «Eine Alte Dame Geht Hering Essen» die Stimmung seiner Gitarre (E A D G H E)merken kann.


Gruß, Glass


Re: sinnvolle RC's - morn - 23.02.2007


Zitat:Glassmoon schrieb am 23.02.2007 16:58 Uhr:
Das Kritische Bewußtsein ist der Schlüssel zum KT.

nur wenn man DILD benutzt. okay, bei MILD ist es ähnlich, aber WILD basiert z.B. nicht auf dem kritischen Bewusstsein. Man sollte allerdings in jedem WILD ein RC machen, damit man weiß, dass man wirklich träumt. bei ext. Reizen sind die RCs der Schlüssel, nicht das kritische Bewusstsein.


Re: sinnvolle RC's - Glassmoon - 23.02.2007

Dan überleg doch mal, was ein RC anregen soll.


Zitat:Jemand träumt davon, fünfhundert blaue Kerzen einzeln aus dem Keller holen und im Dachgeschoß aufstellen zu müssen. Bei der dritten Kerze zählt er beiläufig seine Finger und stellt fest: «Ich habe nur fünf Finger. Sonst sind das doch mehr, also muß ich träumen.» Nun überlegt er, was er tun könnte, nachdem er die restlichen 497 blauen Kerzen aus dem Keller geholt und auf dem Dachgeschoß aufgestellt hat. Er freut sich schon richtig darauf, nach Erfüllen der Arbeit ein wenig entspannt herumzufliegen, und trägt voller Vorfreude Kerze Nummer vier auf das Dachgeschoß.
Der RC hat in diesem Fall gar nichts genützt, weil ... na? ... weil das kritische Bewußtsein fehlte.

Auch im WILD sollte man sein kritisches Bewußtsein wahren, um nicht in einen Trübtraum abzudriften. Ja, man kann dazu RC zur Hilfe nehmen, wie man den Alte-Dame-Spruch zum Stimmen einer Gitarre zur Hilfe nehmen kann.

Ehrlich gesagt sehe ich hier keinerlei Diskussionsgrundlage. RC sind auf diesem Forum über Gebühr gehyped worden, vor allem durch wilde Spekulationen durch unerfahrenere Mitglieder, wobei vergessen wurde, welchem Zweck RC dienen.


Gruß, Glass


Re: sinnvolle RC's - Tarkus - 27.02.2007

Ich habe die ganze Sache jetzt erst richtig verstanden - es kommt nicht darauf an, möglichst viele und damit meist mechanisch durchgeführte RCs zu absolvieren.
Ich muß mir dagegen immer, also auch im Wachzustand, darüber im Klaren sein, dass ich eventuell träumen könnte. Diese Möglichkeit muß ich mir mehrmals am Tag bewußt machen und auch "spüren". Bei bei diesen Gelegenheiten überprüfe ich meine Umgebung und erst, wenn mir etwas unlogisch erscheint, schiebe ich ein RC nach. Und genau dieses Verhalten "rette" ich in meine echten Traumphasen hinüber.

Das führt allerdings zu einer sehr philosophischen Betrachtungsweise des eigenen Realitätsempfindens, habe ich gemerkt. Wer sagt mir denn, dass ich in meinem Wachzustand tatsächlich die letzte und gültige Ebene meiner Existenz erlebe?
Man wird das Gefühl nicht los, dass die gelebte Realität ebenfalls eine Art Traum ist und das es noch eine weitere Stufe des "Erwachens" geben könnte...

Grüße aus meiner momentanen Realitätsebene :-)

Bernhard


Re: sinnvolle RC's - Glassmoon - 27.02.2007

Man kann es sich auch einfach machen:
Im Traum fehlt Dir der sensorische Input, der von der mehr oder weniger stabilen Umwelt an Dein Bewußtsein weitergeleitet wird. Deine wahrgenommene Welt hat somit keine Bezugsanker mehr, an denen sie fest ist, und damit stärker den Fluktuationen des Denkens unterworfen. Es fehlt die Korrektur durch den Input, den Dir sonst Deine Sinne geben. Ansonsten ist Deine wahrgenommene Realität wie Du sie im Traum hast identisch mit der aus dem Wachleben.


Glass


Re: sinnvolle RC's - Tarkus - 27.02.2007

Hallo Glass -

wenn es denn so einfach wäre...ich empfinde zur Zeit deutlicher, dass meine Träume und meine Traumwelt immer realer und mein Wachleben immer ein bißchen irrealer wird. Die beiden "Welten" gleichen sich gefühlsmäßig langsam an. Nicht dass mir das Angst macht oder dass es mich stört - im Gegenteil.

Grüße von der Saar
Bernhard




Re: sinnvolle RC's - Glassmoon - 27.02.2007

Nunja, Träume werden in aller Regel als absolut real wahrgenommen, sonst wären Klarträume völlig selbstverständlich. Daß eine dahingehende Erkenntnis ein wenig irritiert, halte ich auch für unbedenklich. Ich halte es im Gegenteil für gut, zu erkennen, daß unsere Erfahrungswelt vollständig von uns selbst ausgeht. Nur so kann man kritisch mit seiner «realen» Umwelt umgehen, seine Wahrnehmung ernsthaft hinterfragen. Trotz allem sollte man nicht vergessen, daß es zumindest anzunehmen ist, daß unsere Reale Welt reale Ursachen außerhalb unseres Selbst hat, unsere Träume hingegen Ursachen innerhalb unserer selbst.

Glass


Re: sinnvolle RC's - ricky_ho - 28.02.2007


Zitat:Glassmoon schrieb am 27.02.2007 20:31 Uhr:
Trotz allem sollte man nicht vergessen, daß es zumindest anzunehmen ist, daß unsere Reale Welt reale Ursachen außerhalb unseres Selbst hat, unsere Träume hingegen Ursachen innerhalb unserer selbst.


Ja, man kann sich ansonsten sehr schnell in einer solipsistischen Grundhaltung verlieren ("Nur ich existiere wirklich, alles andere ist von mir erschaffene Illusion"), was sehr negative Folgen haben kann. Früher habe ich oft gesagt dass die wahrgenommene Welt eine "Illusion" ist. Diese Bezeichnung versuche ich heute zu vermeiden und nenne es lieber "Erscheinung".

Besonders auch an Tarkus: Es ist wichtig sich klar zu machen dass der erscheinungshafte Charakter der Sinnenwelt nicht bedeutet, dass sie irreal oder unwichtig ist.

Tschüss,
Riky