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Religion und Kirche - Druckversion

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RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 29.03.2021

Zitat:Aber ich gebs zu, es macht schon Freude, irgendeine Religion zu haben. Wenn ich das Bedürfnis danach hab, kann ich mir allerdings relativ leicht selber eine bauen.^^ Hab neulich die Göttin der Unfreundlichkeit angerufen, hat Spaß gemacht.


  devil lol


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 30.03.2021



Hämatom - Wir sind Gott


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 31.03.2021



Die beiden finde ich auch klasse!

Rudolph und Bernhard sind Magier und betreiben einen Youtubekanal, indem sie Einblicke in ihre magische Bewusstseinsarbeit geben. In dem Video geht es um Mystik und die kollektive Transformation. 

Rudolph erzählt einen Traum, bei dem er an einem Kreuz den Teufel trifft, der ihm einen Deal anbietet. 
Der Deal hat mich zum nachdenken gebracht. 


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 04.04.2021

Tod am Kreuz - Alles nur ein Übersetzungsfehler lol

https://orf.at/stories/3207538/?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE


Zitat:Zur Ostergeschichte ist sowohl theologisch als auch von der historisch-kritischen Bibelwissenschaft alles gesagt. Aber offenbar noch nicht von allen. Der Publizist und Bestsellerautor Franz Alt versucht sich in einem neuen Buch mit Breitenwirkungscharakter wieder an einer Frage: Was, wenn die Übersetzungen der Ostergeschichte unscharf sind, Jesus gar nicht am Kreuz starb?

„Berühre mich! Denn ich bin gar nicht gestorben.“ (Joh, 20, 17 RÜ)



RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 05.04.2021

Vgl. Zitat aus Gershom Scholem – Die Erfoschung der Kabbala


Zitat:Wer sich mit dem Phänomen der religiösen Mystik ernstlich beschäftigt eine Wahl treffen muss. Er muss die Wahl treffen, ob er das historische Denken, aufgeben will oder ob er es behalten will.

Er muss sich entscheiden, ob er Mediationen fortführen will, die sich dem historischen nicht ohne weiteres mehr eröffnen oder ob er die Welt des historischen Bewusstseins über die Meditation stellen will, die beim Eintritt in die Welt der Mystik sich aufdrängen.

Er kommt kommt an einen Punkt, wo ein Gelehrter die Lehre des historischen Lehre aufgeben will oder daran festhält.



RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 18.04.2021



JBO- Glaubensbekenntnis


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 10.05.2021

Ich liebe es ja Situation in ihrer Spiegelung zu betrachten. Ein sehr interessantes Werk liefert der Schauspieler Klaus Kinski mit seinem Auftritt namens Jesus Christus Erlöser, indem er das neue Testament in einer eigenen Version formuliert hat.

Die Sprache ist typischer 70er Jahre Revoluzzer (zb Gammler haha). Die künstlerische Darbietung enthält auf Grund des unberechenbaren Temperamentes der Persönlichkeit von Kinski seltsam, erschreckend oder lustig anmutende Szenen. Ich weiß gar nicht wie ich das beschreibe soll.

Scheinbar konnte dieser Mensch nichts im Leben tun, ohne so eine immensen Widerspruch heraufzubeschwören. Das finde ich gerade in Verbindung mit der Rolle Jesus interessant. Auch mag ich die Sichtweise, dass Jesus sich immer mit den Ungesehenen und Verachteten solidarisieren wird, welches aus dem Text besonders gut hervor geht und in der Sichtweise auf Jesus oft vergessen wird.

Für diejenigen die keine Lust haben die ganzen 1,5 Std zu schauen, die Essenz ist schon mit den ersten 10 Minuten erzählt. Da kommt im Grunde schon alles vor: Die Darstellung Jesus und der Konflikt mit dem Publikum.




RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 10.06.2021

[Bild: rumi-zitate-gallery-image-5893046c5adfe.jpeg]

Das Zitat stammt von Rumi.

Zitat:
Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī – kurz Rumi genannt, war ein persischer Sufi-Mystiker, Gelehrter und einer der bedeutendsten persischsprachigen Dichter des Mittelalters.

Was denkt ihr über Mystik?
Unterscheidet ihr Religion von Mystik?
Wie definiert ihr die Unterschiede?


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 06.12.2021

[Bild: 13442170_1379950098688600_85366835669726...=720&ssl=1]


RE: Religion und Kirche - Likeplacid - 08.12.2021

Manche Leute glauben, dass Jesus eigentlich ganz OK gewesen sei und dass der Fehler eher bei der Kirche liege. Ich glaube aber, dass es sich anders verhält. Jesus war verrückt. Anfangs litt er nur nur unter leichtem Größenwahn. Das steigerte sich dann zu schizophrenem Verfolgungswahn, der ihn am Kreuz enden ließ. Harte Worte, aber Jesus selbst ist ja auch nicht zimperlich umgegangen mit seinen Widersachern, oder die er für seine Widersacher hielt.

Wie ich zu dieser Ansicht gekommen bin? Ich habe das Matthäus Evangelium gelesen, und zwar ganz langsam. Das dauerte ca. 2 Jahre. Ich habe mir zwischendurch auch Notizen gemacht. Außerdem habe ich mich mit der Psychologie der Schizophrenie beschäftigt. Jesus war, das möchte ich betonen, nicht die ganze Zeit verrückt. Am Anfang war er vermutlich einfach nur ein religiöser Fanatiker. Aber er geriet in eine schwere Krise, durch die er sich von seinen Jüngern entzweite. Bei der Gerichtsverhandlung hätte er das Blatt noch wenden können. Aber er zog es vor sich kreuzigen zu lassen, damit er in seinem Verfolgungswahn bestätigt wurde.


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 09.12.2021

Interessante Ansicht. Ja ich glaube das ist etwas dran.

Das mit dem spirituellen Selbstmord hatte ich auch in der Psychose, die ich durchlebt habe. Natürlich habe ich mir das selbst angetan. Es war aber keineswegs falsch oder umsonst, denn ich habe ganz wichtige Erfahrungen dabei gemacht, die ich anders nicht hätte machen können. Es hatte ganz viele Funktionen und so wird das für Jesus auch eine Funktion gehabt haben.

Verfolgungswahn einmal zu erleben, ermöglichte mir Mitgefühl zu haben, für Menschen die Verfolgungswahn erleben. Die Verlustängste zu durchleben, die man erlebt wenn man mit dem physischen Tod bedroht wird, ermöglichen Mitgefühl mit einem sterbenden Menschen zu haben. Selbst dann wenn man erkennt, dass es den Tod letztlich nicht gibt, wird man in einer mitfühlenden Weise mit Menschen sprechen können, die sich in dieser Erfahrung befinden. Ohne Mitgefühl macht man aus der Erfahrung des spirituellen Todes vielleicht etwas, was nicht im Einklang steht mit der Menschlichkeit.

Ich möchte das nicht so einseitig betrachten. Ich glaube nämlich dass Archetypen wie Jesus eine Projektionsfläche bieten. Und was wir auf sie projizieren, hat meiner Ansicht nach mit uns selbst zu tun.

Ich habe zb immer den Helfer und Lehrer auf Jesus projiziert. Aus dieser Perspektive war die Tötung einer Befreiung für diese Anhaftungen. Andere projizieren auf ihn jemand der das Leid für uns getragen hat. Das ging für mich zb nicht, weil ich mein Leid selbst tragen musste. So hab ich mit der Projektion nicht so viel zu tun. Wie einen aber das Helfen und Lehren hochmütig machen kann, dann konnte ich an Hand Jesus gut sehen.

Ob er nicht zimperlich war? Auch das würde ich differenziert betrachten wollen. War er nicht auch sehr liebevoll und gleichzeitig sehr konsequent? In der Kabbala wird genau das als die optimale Haltung beschrieben. Die Alchemie zwischen beiden Gegensätzen. Man muss Menschen genau sehen können, um weise entscheiden zu können, ob sie eine konsequente oder eine liebevolle Ansprache brauchen.

Denkst du denn er wahrllos streng?
Vielleicht war er ja da streng wo es nötig war, weil es das liebevollste ist?

Aus nondualer Sicht gibt es keine Unterscheidung mehr zwischen Strenge und Mitgefühl. Aus dualer Sicht kann man das oft gar nicht erkennen. 

Zitat:Wie ich zu dieser Ansicht gekommen bin? Ich habe das Matthäus Evangelium gelesen, und zwar ganz langsam. Das dauerte ca. 2 Jahre.

Das klingt sehr bewusst, weil langsam. Danke für den Tipp.

In wie fern sind die Evangelien für dich unterschiedlich? Könntest du in Worte fassen was die verschiedenen Sichtweisen, der Evangelien für dich ausmachen?

Danke für den Austausch.

LG
Steffi



RE: Religion und Kirche - Likeplacid - 10.12.2021

Mehr oder weniger stimme ich dem zu was du geschrieben hast.

Vielleicht war er liebevoller und weniger streng als es im Matthäus-Evangelium dargestellt wird.

Mittlerweile habe ich angefangen das Markus - Evangelium zu lesen und mich über sein Verhältnis zu Johannes dem Täufer informiert.  Dadurch hat sich mein Bild von Jesus wieder gewandelt. Vielleicht litt er gar nicht unter Verfolgungswahn, sondern wurde real verfolgt. Vielleicht wurde er in den letzten Wochen per Haftbefehl gesucht und vielleicht war eine Belohnung auf seine Ergreifung ausgesetzt. Das ist natürlich reine Spekulation.  

Die Art wie das Matthäus-Evangelium sein Ende und die Tage davor darstellt ist natürlich darauf ausgelegt ihn als Helden erscheinen zu lassen und nicht als jemand, der vor den Behörden flieht. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er gesucht wurde, denn Johannes der Täufer wurde zuvor bereits inhaftiert und hingerichtet.


RE: Religion und Kirche - Likeplacid - 17.12.2021

Religionsunterricht hat auf jeden eine andere Wirkung. Wieso ist das eigentlich so? Ist euch Jesus egal? Mir nicht. Wieso ist er mir nicht egal? Aber ich kann nicht behaupten, dass ich ihn liebe. Ich würde ihn am liebsten vergessen. Aber er ist nun mal in den Verstand gepflanzt worden. Inception....


RE: Religion und Kirche - glider - 17.12.2021

Religionsuntericht empfand ich als Kind als Lügenmärchen. Schon mit acht Jahren rebellierte ich und wollte nicht mehr in die Sonntagsschule, wo Laien (Hausfrauen) sogenannt 'Kindgerechte' Bibeltexte vorlasen. Jesus, einer der über Wasser gehen kann - solche Märchen wollte ich nicht erzählt bekommen. Ich wollte Wahrheiten. Erst einige Jahre später erklärte man mir, dass es symbolisch gemeint sei. Aber ich konnte mich trotzdem noch nie dazu überwinden, die Bibel zu lesen.

"Ausgesöhnt"(wenn man dem so sagen könnte) mit Jesus habe ich mich erst, als ich vor ca. zwei Jahren diese Weihnachtsgeschichte hörte, die ich sehr stimmig finde:
wobei ich das Gefühl habe, sie schon irgendwo mal in diesem Forum gepostet zu haben  idea
Also darum: Frohe Weihnachten, an alle die das lesen  sirds


RE: Religion und Kirche - ichbinmehr - 17.12.2021

Zitat:Religionsunterricht hat auf jeden eine andere Wirkung. Wieso ist das eigentlich so? Ist euch Jesus egal? Mir nicht. Wieso ist er mir nicht egal? Aber ich kann nicht behaupten, dass ich ihn liebe. Ich würde ihn am liebsten vergessen. Aber er ist nun mal in den Verstand gepflanzt worden. Inception....

Ich fand jeglichen aufgezwängten Religionsunterricht auch schrecklich und habe mich mit aller Kraft dagegen gewehrt. Das hatte ich ja hier im Thread eingangs schon im Detail beschrieben. Ich glaube die Menschen interpretieren ihre eigenen Vorstellungen in die Religion und das lehren sie dann, teils mit Gewalt, teils ohne Menschlichkeit und widersprechen damit jeglichem Sinn der ursprünglichen Lehre. Manche Menschen fühlen das, erkennen das, und für die ist es dann besser sich eine andere ethische Orientierung im Leben zu suchen. Das ist aber gar nicht unbedingt ein Bruch mit den Ursprünglichen Werten einer Religion.

Auch sehen die meisten Vertreter einer Religion nicht was ein Mensch braucht. Es gibt Menschen deren Weg zur Selbsterkenntnis ja ganz anders verläuft. Diesbezüglich finde ich den Spruch von Goethe super: „Jeder Mensch ist beschränkt genug, den andern zu seinem Ebenbild erziehen zu wollen. Glücklich sind diejenigen daher, deren sich das Schicksal annimmt, das jeden nach seiner Weise erzieht.“

Ein wirklich weiser Mensch, der selbst etwas von dem verstanden hat, von dem er mittels Religion redet, würde erkennen ob die Religion für einen Menschen eine weise Erziehung ist, oder ob dieser Mensch seine Selbsterkenntnis auf einem anderen seiner individualität entsprechenden Weg finden soll. Wo aber keine Weisheit vorhanden ist, stülpt man den Menschen ein 0815 Muster nach Schema F über. Religion ist sicher ein guter Grundstein, für die Entwicklung von Moral. Aber leider gibt es für die Menschen die längt darüber hinaus entwicklet sind, in den meisten Religionen keine Alternativen.

Drum blieb mir auch nur eine Zeit meines Lebens mich als Atheist zu positionieren. Erst später erkannte ich dass, Jesus für mich ein Archetyp ist, der in uns allen lebt, auch als Atheist. Um in Kontakt mit diesem Archetypen zu kommen geht es meiner Meinung nach nicht darum blind den niedrigschwelligen Dogmen einer Religion zu folgen. Das hat Jesus selbst ja auch nicht gemacht. Er hat am Sabbat geheilt obwohl es verboten war. Damit sagt er uns doch selber denken, selbsr fühlen, selbst ethische Entscheidungen treffen. Er stellt die dogmen der Religion ja selbst in Frage.

Gut einige ethische Werte wie Nächstenliebe sind sicher wichtig. Bestimmt liefern die Religionen auch nützliche Programme für unser Verhalten und für unser soziales Zusammenleben. Ich glaube die Menschen die sich dogmatisch daran halten, die brauchen das auch noch. Die lernen da noch.

Was in den religiösen Schriften für mein Empfinden sehr unverständlich ausgedrückt wird, ist die Selbstliebe.
Vielleicht kann man aber immer nur eines nach dem anderen? Ich glaube wenn man ein gesundes Mittelmaß von Liebe deinen Nächsten und Selbstliebe lebt, kann man dem Jesus Archetypen in sich zum Teil erwecken.

Die Bibel empfinde ich da als sehr kryptisch. Lieber mag ich da konkrete Anleitungen, wie zum Beispiel in der Kabbala zu finden, weil sie die Entwicklung des inneren Christusbewussteins systematisch beschreibt und dem Sucher eine Struktur anbietet, dieses inne liegende Kraft zu verwirklichen.

Zur Ursprünglichen Lehre ist das Evangelium der Essener ganz interessant. Da habe ich die Hörbuch Ausgabe von Kurt Richard Walchensteiner gehört. Das fing schon damit an, dann die sehr dogmatischen Gebote nur für die Menschen gedacht waren, die sich nicht an die ersten sehr einfachen Gebote der Nächstenliebe halten konnten. Das fand ich sehr stimmig, denn wer schon immer mit dem Herzen sieht und von Grund auf empathisch ist, der bruacht manche Gebote gar nicht.

Zur Aussöhnung fand ich die Mystischen Übersetzungen von Thorwald Detlevson zu Weihnachten und Ostern ganz hilfreich. Überhaupt finde ich immer Aussöhnung mit Religionen, wenn ich mytischen oder auch zum Teil die psychologischen Entsprechungen finde und so endlich mal einen Sinn in manchen Worte finde.

Da fällt mir ein, es wäre auch mal interessant in der Bibel, also gerade wenn man sie ablehnt im Klartraum zu lesen. Vielleicht sind ja nur unsere übernommenen Interpretationen das Problem. Was wenn man sie im Traum ganz neu erlärt bekommen würde auf eine Weise die selbst für einen modernen und selbst fühlen und denkenden Menschen stimmig erscheint?

Meine bisherigen Gespräche mit Jesus die ich in Imaginationsreisen gemacht habe, zeigten mir dass er überhaupt nicht dogmatisch ist. Allerdings hat er das Problem, dass sich ein großer Teil der Welt auf ihn bezieht und er für jeden Bewusstseinszustand und jede Perspektive seine Rolle spielen muss. Deshalb redet man am besten selbst mit ihm, statt sich in einem Buch oder einem Vermittler sagen zu lassen, wer oder was Jesus sei.

Ich bin mir sicher, dass Jesus wenn er heute in physischer Form existieren würde, würde er zb in Polen auf LGBTQAI+ Demos mitlaufen, und den Leuten dort sagen, sie sollen sich lieben wie sie sind. Ich denke er steht für die begingungslose Liebe.