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Experimentelle Techniken - Druckversion

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Experimentelle Techniken - Pygar - 03.11.2015

Dieser Thread ist für Techniken, die zwar eine Grundlage haben, aber noch nicht ausreichend getestet wurden, um eine Aussage über ihre Wirksamkeit machen zu können.

Gesucht werden Pioniere, die z.B. in Form einer Challenge eine gewisse Zeit mit den Übungen experimentieren und subjektiv und objektiv die Wirkungen überprüfen.


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 03.11.2015

Das Tagtraum-Tagebuch

Sinn: Traumerinnerungsverbesserung

Die Übung läuft wie folgt ab: Man legt sich ein extra Tagebuch an, z.B. einen Collegeblock.
Nun stellt man einen Timer und erlaubt sich, 10 Minuten einfach tagzuträumen. Nach dieser Zeit schreibt man die Tagträume in das Traumtagebuch.

Hintergrund:
Gute Traumerinnerer sind häufig auch bewusste Tagträumer (vgl. Schredl - Träume). Diese Übung soll die Wand zwischen der Traumwelt und der Wachwelt durchlässiger machen.


RE: Experimentelle Techniken - Peter Trimus - 03.11.2015

Ich habe auch schon viel bewusst taggeträumt. Allerdings unterscheiden sich bei mir typische Wachträume und Schlafträume deutlich voneinander.


RE: Experimentelle Techniken - Raipat - 03.11.2015

Peter Trimus, dann nimm doch Pygars Challenge an und mach ein Tagtraum-Tagebuch.
Das ist auch eine schöne Übung für Dich, mehr als eine Zeile Text zu produzieren biggrin


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 04.11.2015

Stufen-Visualisierung

Sinn: Traumerinnerungsverbesserung, Aktivierung und Bewusstheit im Alltag, Klarheit im Traum

Idealerweise wird diese Übung 3 x pro Tag durchgeführt, z.B. nach dem Aufstehen, Mittags / Nachmittags und vor dem Einschlafen oder im WBTB.
Ziel ist es, ein Bild vor dem geistigen Auge erscheinen zu lassen, etwa eine geometrische Figur oder ein konkretes Bild. Zu Beginn eignet sich ein rotes Dreieck auf schwarzem Hintergrund.

Hilfsmittel: der Timer.
Alle 15 Sekunden soll ein Signal ertönen. Das gelingt mit dem verlinkten Timer, wenn man unten die Parameter
Rounds: 12; Prepare: 00:10; Round: 00:15; Warning: 00:15: Rest: 00:00
einträgt.

Nun startet man den Timer und setzt sich mit geschlossenen Augen hin. Beim ersten Signal erzeugt man 1 Sekunde das gewählte Bild vor dem inneren Auge. Das gelingt gut, wenn man sich vorstellt, man säße in einem komplett dunklen Raum und sieht in die Dunkelheit. Wenn das Signal ertönt, kann man sich vorstellen, dass ein kurzer Blitz oder der Lichtschein eines Feuerzeugs den Raum kurz erhellt. Das erzeugt für einen kurzen Moment ein sehr lebhaftes inneres Bild.

Die restlichen 14 Sekunden ruht man sich aus und unternimmt keine besonderen Anstrengungen. Die Aufmerksamkeit auf das Sehen gerichtet zu lassen kann zu sehr interessanten Effekten führen.

Beim Ertönen des zweiten Signals wiederholt man den Vorgang von eben, nur dass man das Bild für zwei Sekunden aufrecht hält.

Bei jedem weiteren Signal erhöht man die Zeit, in der das Bild vor Augen gehalten wird, um eine weitere Sekunde. So verfährt man entweder, bis die Zeit abgelaufen ist oder bis man sich irgendwie verkrampft und die Visualisierungszeit nicht mehr steigern kann.

In diesem Fall verkürzt man die Visualisierungszeit beim nächsten Signal um eine Sekunde usw. bis man wieder bei 1 Sekunde angekommen ist oder die Zeit abgelaufen ist.

Hintergrund:
Reichhaltige intensive Visualisierung und der Einsatz innerer Bilder korrelieren mit guter Traumerinnerung und einem aktivierten Präfrontalen Cortex wie auch mit einer vermehrten Ausschüttung von Acetylcholin, Dopamin und Noradrenalin.
Wie beim Sport ist auch bei geistigen Tätigkeiten eine ausreichende Erholung wichtig, um einen optimalen Trainingsfortschritt zu erreichen.
Statt langer Visualisierungstrainings wird hier die Methode des HIT bzw. Stufenintervalltrainings angewendet.


RE: Experimentelle Techniken - Peter Trimus - 05.11.2015

Ich kann mir vorstellen, dass das sicher eine gute Methode ist. Dadurch kann schließlich zumindest ein klarer Traum über WILD gut eingeleitet werden.

Ich denke, es kommt halt immer drauf an, wie sehr oder wie intensiv man sich diese Dinge vorstellt. Es kann zum Beispiel entweder noch relativ deutlich getrennt von echter Sinneswahrnehmung sein, oder auch schon eine Art Fast-Wirklich-Sehen einer Figur. Es ist halt entscheidend, dass man einerseits unverkrampft und andererseits doch konzentriert sein soll, um da weit zu kommen. Bei zu angespannter Konzentration wird wahrscheinlich das entsprechende Schlafstadium nicht erreicht, und bei zu lascher bewusster Gedankenkontrolle wird man eher schnell eintrüben.


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 06.11.2015

Das Alar

Sinn: Traumkontrolle, Stärkung der Intention

Die Durchführung ist sehr einfach:
Nimm dir einen Stein und lasse ihn aus deiner Hand auf den Boden fallen. Glaube fest daran, dass er nicht nach unten, sondern nach oben fallen wird. Lasse ihn los.
Wiederhole das so lange, bis du tatsächlich glaubst, dass der Stein nach oben fällt. Im Link unten ist die Technik noch besser erklärt.

Hintergrund:
In den Königsmörder-Chroniken lernt der junge Kvothe die Kunst der Sympathie von dem Arkanisten Abenthy. Das Alar ist die Fähigkeit, an etwas zu glauben, an das man nicht glaubt.
Diese Übung ähnelt der im Coaching verbreiteten Technik "Fake it till you make it". Der Unterschied liegt jedoch darin, dass nicht komplexe Sachverhalte "gefaked" werden, sondern der Teilaspekt "glauben an" auf Anfängerniveau geübt wird. Ähnlich wie ein Kletterer mit Klimmzügen beginnt, wird hier eine einfache Grundübung durchgeführt.

Im Wachleben kann das teilweise beeindruckende Wirkungen erzielen, da die Körpersprache und die nonverbale Kommunikation sehr stark von der inneren Einstellung geprägt werden und so ein Feedback-Kreislauf entsteht.
Jemand, der es vor einem Vortrag schafft, daran zu glauben, dass er ein internationaler Experte auf seinem Gebiet ist, wird das durch seine Körpersprache zum Ausdruck bringen und so das Publikum begeistern. Thorsten Havener hat es allein durch Körpersprache geschafft, durch einen vollkommen inhaltsleeren Vortrag ein Publikum von Neurowissenschaftlern zu begeistern.

Gerade im Klartraum kann die Technik des Alar sehr gut genutzt werden, um den Traum in die richtige Richtung zu lenken, z.B. indem man glaubt, dass hinter der Tür sich ein gewünschtes Ziel verbirgt. Diese Technik ist bekannt und wird angewendet, ein trainiertes Alar gibt hier noch einmal einen zusätzlichen Impuls.

Auch zum Klartrauminduktion eignet sich diese Technik: Jemand, der mit dem Glauben ins Bett geht, dass er ein großartiger Klarträumer ist, wird seiner Intention noch einen zusätzlichen Treibstoff verpassen.

https://www.youtube.com/watch?v=IlCG_nlzktA


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 16.11.2015

Klartraumskill-Piraterie

Sinn: Klarheit im Traum, Traumerinnerung verbessern.

Suche dir einen Klarträumer, dessen Klartraumskills dich beeindrucken. Lies seine Klartraumberichte und fühle dich in die Stimmung ein. Wenn du das nächtste mal Traumtagebuch schreibst, schreibe in dieser Stimmung.

Ein Schritt weiter: Stelle dir vor, dass nicht du diese Zeilen schreibst, sondern der Klarträumer, dessen Skills du runterladen willst.

Hintergrund:
Spiegelneuronen, Modelling, Borrowed Genius Technique


RE: Experimentelle Techniken - spell bound - 17.11.2015

(16.11.2015, 08:15)Pygar schrieb: Klartraumskill-Piraterie

Sinn: Klarheit im Traum, Traumerinnerung verbessern.

Suche dir einen Klarträumer, dessen Klartraumskills dich beeindrucken. Lies seine Klartraumberichte und fühle dich in die Stimmung ein. Wenn du das nächtste mal Traumtagebuch schreibst, schreibe in dieser Stimmung.

Ein Schritt weiter: Stelle dir vor, dass nicht du diese Zeilen schreibst, sondern der Klarträumer, dessen Skills du runterladen willst.

Hintergrund:
Spiegelneuronen, Modelling, Borrowed Genius Technique
coole idee.

modifizierung: future-klartraum-self runterladen
denke an die ziele, die du im nächsten klartraum gerne erledigen würdest. stelle dir ganz konkret vor, was das sein wird, und wie du endlich in der lage sein wirst, sie zu realisieren. dann tue, was immer du im kt machen willst, jetzt direkt im wachleben. oder falls es im wachleben nicht geht: bilde dir ein, du würdest es jetzt tun und es wäre ein traum und mache bewegungen, geräusche usw, soweit es möglich ist.

wichtig dabei ist die vorstellung, dass das, was man möchte, nicht mehr in der zukunft liegt. dass du jetzt gerade in diesem moment dabei bist, dein future-self "runterzuladen". und das geht v.a. durch imitation dessen was man sich darunter vorstellt.

und macht spaß


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 08.06.2016

Pirahã-Methode

Sinn: Traumerinnerung verbessern

Schreibe ganz normal jeden Tag Traumtagebuch. Schreibe keine Nebensätze. Das war es schon.

Hintergrund:
Ich gehöre zu den Menschen, die annehmen, dass Sprache die Wahrnehmung und das Bewusstsein beeinflussen. So können beispielsweise Russisch-Muttersprachler Blautöne besser unterscheiden, weil die Sprache mehr Worte für Blau- und -Lilatöne hat. (Auf die Henne-Ei-Problematik gehe ich mal nicht ein).

Andere Sprachexperimente sind z.B. D-Prime, bei dem das Wort 'ist' nicht mehr verwendet wird oder der Ansatz, dass das Wort 'ich' gestrichen wird. Beide Experimente haben beeindruckende Wirkungen. D-Prime lockert das Denken auf und bringt den Sprecher weg von einer absoluten Wahrheit. Der zweite Ansatz lässt den Sprecher in seiner Umwelt aufgehen.

Der ehemalige Missionar und Linguist Daniel Everett hat die Pirahã über 30 Jahre begleitet. Durch die Ablehnung der Nebensätze, so Everett, befinden sich die Pirahã in einem geistigen Zustand des direkten, unmittelbaren Erlebens.

Dieser Zustand soll für die Zeit des Traumtagebuchschreibens erzeugt werden.


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 08.06.2016

Klarheitsenergie

Sinn: Klarheit im Traum, Traumerinnerung verbessern.

Diese Technik ist ähnlich wie die Grundtechnik im Traumyoga und lässt sich sehr gut mit Reality Checks kombinieren.

(Nachdem du einen Reality Check gemacht hast), rufe gedanklich nach 'Klarheitsenergie' und beobachte, wie sich die Wahrnehmung der Umgebung verändert.

Das 'Rufen' kann man beliebig machen: Gedanklich in den Raum rufen, einen Gegenstand fixieren und dann rufen oder die Augen schließen und die ganze Existenz mitschwingen lassen.

Hintergrund:
Spannende Ergebnisse, besonders nach längerer Anwendung.

Soll das Unbewusste / Unterbewusstsein auf die Klarheit einstimmen, eine Art kontemplative Affirmation.


RE: Experimentelle Techniken - Ceesbe - 08.06.2016

Die Technik klingt cool, werde ich mal ausprobieren big


RE: Experimentelle Techniken - Pygar - 08.11.2016

Zitat:I don't know if this is already a thing, so I'll share this with you all in case it helps someone. big

When attempting to WILD, I envision a sort of winding wormhole tunnel that I'm whizzing through, kind of like this: https://www.youtube.com/watch?v=NVb5GV6lntU#t=09m10s except a round tunnel with more twisty turns. I imagine it going pretty fast, but not so fast that imagining actually requires effort. The visuals don't matter as much as the feeling that you're being sucked through the tunnel.

After a while of going with the flow I feel myself gradually lose control, and BOOM the next moment, I've emerged in a lucid dream.

This method is the only way that reliably works for me, maybe because my mind is a control freak and doesn't believe anything will work, and this kind of conditions it to relax and let go.

Back when I was more active I could LD almost every morning with this. I've been on a long hiatus but just had my first LD in a couple years this morning using the good old wormhole.

If you're having trouble finding a technique that works for you, maybe give this try! big

EDIT: If you have trouble with it, try making it gradually go faster and faster, so your mind will anticipate it leading up to a climax where something exciting will happen! Also you might want to be pretty sleepy already so that the sleep will hit you fast enough. When I use this with WBTB I barely spend any time awake first - which might hurt the quality of the dream but otherwise I have a LOT of trouble getting to sleep using any method. bigsad Maybe some of you are luckier.

EDIT #2: I don't want to set up too many expectations. Expecting to end up in an LD might make it not work - just let the wormhole distract you from fretting and let yourself go with the flow. Oh, but I think it's good to expect it to go /somewhere/, that way the moment you're in a dream, in the back of your mind you'll think "oh, I've arrived." Maybe that's how it works?

https://www.reddit.com/r/LucidDreaming/comments/5bpuwi/my_wormhole_method_for_reliable_wilds/


RE: Experimentelle Techniken - Brot82 - 01.12.2016

Wie immer kommen einem ohne Ablenkung die besten Ideen. Und gerade hatte ich eine. glueck
(Und ja, wahrscheinlich gibt es sowas oder sowas ähnliches schon, aber das ist mir schnuppe.)
Ich nenne es:
Verkettung
Stelle dir in ruhigen Minuten eine Kette kausaler/logischer/gefühlsvoller/thematischer/usw. Zusammenhänge vor. Verbinde sie mit Vorhaben, Wünschen, Fragen, Ideen, usw.
Mach die Kette so lang wie du willst. Beginne irgendwo, bei einem zufälligen Gedanken, der dir gerade durch den Kopf geht, und sei es, dass du über diese "Technik" nachdenkst.
So könnte eine Kette aussehen:
Uhren - Zeit - Hab ich genug Zeit für mich selbst? - Ich sollte mir mehr Zeit nehmen. - Ich wollte noch was machen, Jogurt essen oder so. - Hm, Kühlschränke. - Da wurde ja früher mit Stickstoff gearbeitet. - Ach nein, das war Ammoniak. - Hm, Dünger. - Landwirtschaft. - Wir hatten heute einen Vortrag über Fleisch. - Fleisch besteht aus Zellen. - Hm, DNA. - Wie ein Schlüssel ins Schloss. - Den hab ich heute vergessen. - usw.
Dann hast du so ein Gefühl von "Boah, das ist ne ganz schöne Kette!". Lasse das ein wenig einsinken. Gehe jetzt rückwärts. Versuche das vorherige Kettenglied zu erahnen. Gehe dann weiter zurück. So weit du willst, so weit du kannst.

Hintergrund
Stärkung der Erinnerung. Trainiert das logische Zusammensetzen von Fragmenten (Hier ist der Zusammenhang zur Traumerinnerung).


RE: Experimentelle Techniken - Viltrudis - 01.12.2016

Vorhin im TS

- Führe Traumtagebuch - aber ohne Worte zu verwenden. Nur Bilder sind erlaubt. Alternativ: Nur Aussagen über Gefühle sind erlaubt, keine Traumhandlung.

(ging auch um die Tendenz, durch jahrelanges Traumtagebuchführen in einen Automatismus zu geraten, dass man gar nicht mehr lange nachdenkt über den Traum, sondern einfach nur ein paar Stichworte hinklatscht und sich denkt, passt scho. (meine Erfahrung...))

@Brot
Die Verkettung klingt auch nach ner guten Technik. Nur bin ich da so schlecht drin, dass ich das nicht mal ausprobieren mag.augenroll