Klartraumforum

Normale Version: REM-Rebound Methoden
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Seiten: 1 2 3
Dies soll eine Auflistung aller REM-Rebound Methoden werden.
Weitere Vorschläge sind erwünscht und werden in den Anfangspost übernommen.

Grundkenntnisse

Als erstes sollte man grundlegende Kenntnisse über die Schlafphasen haben, um den REM-Rebound besser verstehen zu können. Informationen dazu gibt es im KT-Wiki und bei Wikipedia.

Was ist ein REM-Rebound und wozu nutzt er?

Unser Körper braucht einen gewissen Anteil von allen Schlafphasen, so auch an REM-Schlaf. Wird er ihm durch spezielle Maßnahmen entzogen (z.B. wiederholtes Wecken zu bestimmten Schlafphasen), versucht der Körper dies durch längere und dichtere REM-Phasen zu kompensieren. Diese Kompensation nennt man dann REM-Rebound, was sinngemäß mit REM-Rückprall zu übersetzen wäre. Dieser kann beispielsweise dazu genutzt werden, um aus dem Wachzustand direkt in einen Traum einzusteigen, oder die Traumdauer und -Dichte zu erhöhen. Durch den Rebound KANN nämlich die Tiefschlafphase übersprungen werden und die REM-Phase beginnt direkt. Der Fachbegriff hierfür lautet Sleep onset REM (engl. für "Schlaf mit Beginn der REM-Phase") bzw. SOREM oder einfach nur vorzeitiger REM-Schlaf. Außerdem führt die erhöhte REM-Aktivität zu zusammenhängenderen, plastischeren, lebhafteren und komplexeren Träumen, die meistens auch besser in Erinnerung bleiben. Speziell Klarträume können an Dauer und Stabilität zunehmen.

Wie erzeugt man einen REM-Rebound?

Grundlegend gibt es zwei Möglichkeiten REM-Rebound zu erzeugen: Mit Änderung des Schlafrhythmus oder Einnahme von Substanzen. Eventuell sind Autosuggestionen und Selbsthypnose auch Möglichkeiten, werden jetzt jedoch nicht näher behandelt, es sei denn jemand kann Erfolge damit aufweisen.


Änderung des Schlafrhythmus

- Schlafentzug
Einfach mal eine Nacht sehr wenig oder gar nicht schlafen, dafür aber die darauf folgende Nacht komplett ausschlafen. Der verpasste Schlaf wird dann nachgeholt. Jedoch muss man bedenken, dass auch der Tiefschlaf nachgeholt wird. Dadurch treten die vermehrten REM-Phasen später als gewöhnlich ein und Sleep onset REM wird ziemlich unwahrscheinlich.

- REM-Entzug
Im Gegensatz zum Schlafentzug wird hier versucht sich nur den REM-Phasen zu entziehen. Die anderen Schlafphasen werden hingegen zugelassen.
Hierfür braucht man einen Schlafphasenwecker, wie den Zeo oder den Nova-Dreamer. Diese müssen dann so eingestellt werden, dass sie einen jedes Mal wecken, sobald eine REM-Phase erkannt wird. Danach versucht man ganz normal weiter zu schlafen. Der Schlafrhythmus beginnt dann wieder von vorne (für gewöhnlich mit der Leichtschlaf-Phase). Die Methode kann auch mehrere Nächte hintereinander wiederholt werden, um den Effekt zu verstärken. Vorzeitiger REM-Schlaf ist dann zu erwarten.

- Cycle Adjustment Technik
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...hp?tid=971


Einnahme von Substanzen

- Alkohol
Alkohol unterdrückt die REM-Phase. Somit sollte es möglich sein REM bis in die zweite Nachthälfte zu verzögern. Allerdings ist stark auf die Dosierung zu achten. Bei zu hohem Alkoholkonsum kann die Traumerinnerung schwer beeinträchtigt und der Körper geschädigt werden.
Erfahrungen zu Träumen unter Alkoholeinfluss gibt es hier.

- Baldrian+Hopfen
Baldrian und Hopfen sind pflanzliche Schlafmittel. Sie wirken beruhigend und fördern den Tiefschlaf. Beide Substanzen sind sehr mild und gut verträglich. Nebenwirkungen sind keine bekannt.
Hier noch ein informativer Beitrag zu pflanzlichen Schlafmitteln.

- Diphenhydramin und Doxylamin.
Diphenhydramin und Doxylamin sind synthetisch hergestellte Schlafmittel aus der Gruppe der Antihistaminika und werden bei leichten Schlafstörungen eingesetzt. In Deutschland sind beide Stoffe rezeptfrei erhältlich. Jedoch sollte man bedenken, dass dies Arzneimittel sind und deshalb ein vorsichtiger Umgang von Nöten ist. Nebenwirkungen wie Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Blutdruckschwankungen und Andere sind möglich. Zusätzlich wird noch eine Toleranz entwickelt, sodass die Wirkung bei zu häufiger Einnahme nachlässt.

- L-Tryptophan
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid138161

- 5 HTP
Hierbei handelt es sich um eine Vorläufersubstanz des tiefschlaffördernden Neurotransmitters Serotonin. Nimmt man am Abend vor dem Klartraumversuch 100 - 150 mg 5 HTP ein, so erhält man in der ersten Nachthälfte mehr Tiefschlaf, um in der zweiten Nachthälfte längere REM-Phasen zu bekommen (REM-Rebound). Nach 6 Stunden ist das eingenommene 5 HTP komplett abgebaut. Es sollte nicht mit Vitamin B5 zusammen eingenommen werden, da sonst das 5 HTP bereits im Blut zu Serotonin umgewandelt wird und nicht ins Gehirn gelangen kann.


Welche genaue Wirkung diese und andere Substanzen auf die Schlafphasen haben lässt sich aus diesem Thread entnehmen: Zeo "geprüfte" Nahrungsmittel

Zum Sammelthread für REM-Rebound-Träume geht es hier lang.
hallo Fladek, eine interessante Idee und Technik!
Habe zwei kurze Fragen:
1. Wieso glaubst du, dass Baldrian und Hopfen, bzw. Diphenhydramin und Doxylamin zu einem REM-Rebound führen?

2. Wenn man sich weckt, wenn die REM-Phase beginnt, wird dann wirklich die REM-Phase ganz übersprungen und durch eine Phase leichten Schlafs ersetzt?
Ich hätte gedacht, dass sich die REM-Phase einfach fortsetzt, da man beim Wbtb ja beispielsweise versucht, möglichst kurz
vor Beginn einer REM-Phase aufzuwachen, und dann mit einer Technik direkt in die REM-Phase einzusteigen.
Oder lässt man sich so lange aus dem REM-Schlaf wecken, bis der Körper einfach aufgibt und mit einer anderen Schlafphase weitermacht?

Gruß Wesen
Hallo

Zu 1: Das habe ich mir nicht nur einfach ausgedacht, sondern habe es aus mehreren Threads hier im Forum zusammen gesucht:
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...t=baldrian
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...EM-rebound
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid116546
In der Theorie sollen die Mittel in der ersten Nachthälfte mehr Tiefschlaf erzeugen. Dadurch steht einem dann in der zweiten Nachthälfte mehr REM zur Verfügung.
Man kann es auch extremer angehen und über mehrere Tage so viel von den Mitteln nehmen, dass der REM-Schlaf fast komplett unterdrückt wird. Dann sollte ein wirkungsvoller REM-Rebound einsetzten, sobald man die Mittel wieder absetzt. Aber besonders bei den Antihistaminika ist da Vorsicht geboten.

Zu 2:
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...2#pid16162
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...704&page=1

Diese Überlegung hatte ich allerdings auch schon. Leider kann ich Dir das auch nicht genau erklären, da mir die Gerätschaft für solche Versuche noch fehlt. Vielleicht kann Dir da jemand mit einem Zeo besser weiterhelfen.
Ich wuerd vielleicht noch die Cycle Adjustment Technik hinzufuegen, ansonsten schoene Zusammenfassung!
(05.06.2011, 22:37)Wesen schrieb: [ -> ]2. Wenn man sich weckt, wenn die REM-Phase beginnt, wird dann wirklich die REM-Phase ganz übersprungen und durch eine Phase leichten Schlafs ersetzt?
Ich hab einen Zeo und diesen schon einmal so benutzt, dass er kurz nach Eintritt in eine REM-Phase ein Signal gibt. Wenn der Weckton laut genug war, um mich sofort erwachen zu lassen wurde dadurch die REM-Phase eigentlich immer abgebrochen. Nach einer Nacht mit "REM-Rebound-Trigger" zeigt der Zeo dann i.d.R. deutlich weniger REM-Schlaf und dafür mehr "Leichtschlaf" an. Ich weiß leider nicht, warum das so ist und vor allem ob es bei jedem so ist. Vielleicht hängt es von der Person ab.
REM-Rebound ist meiner Erfahrung nach jedenfalls ein tolles Hilfsmittel und dem Klarträumen sehr zuträglich thumbsu
...in T. Yuschaks buch steht u.a., dass 5-HTP und Melatonin in sachen REM-rebound eine beträchtliche rolle spielen!
Yo.
5 HTP ist ja ein Schritt weiter von der Aminosäure Tryptophan hin zum Serotonin, das dann wieder zu Melatonin umgebaut wird.

Tryptophan kann man als reine Aminosäure essen oder aber vor dem Schlafengehen Kohlehydrate essen. Die Kohlehydrate sorgen dafür, dass vermehrt Tryptophan die Blut-Hirn-Schranke überwindet.

Optimal ist dann natürlich Quark mit Bananen und etwas Zucker.

5HTP ist in Deutschland auch soweit erhältlich (wobei sich das hin und wieder ändert, so Vorläufersubstanzen werden manchmal verboten und manchmal wieder erlaubt).

Melatonin als solches war mal erhältlich, ist jetzt aber nicht mehr erhältlich. So muss man den Umweg über die Vorläufersubstanzen machen oder:

Sport wie Joggen oder Krafttraining.
War da nicht mal was mit einer orangenen Sonnenbrille, eine Stunde vor dem Schlafengehen getragen.
Dunkelheit in der ersten Nachthälfte.

Die genaue Wirkung kann dann mit dem Zeo ermittelt werden.
REM-Rebound rockt, siehe mein Post im Erfahrungsthread. thumbsu
Allerdings ist mir das definitiv zu ungesund, um es regelmäßig zu praktizieren. Ich fürchte, ich tu es eh schon etwas, denn meistens schlafe ich nur 6 Stunden (ja, ist sehr ungesund, ich arbeite dran), was zu spürbar längeren REM-Phasen am Morgen führt.
Ich war so frei, deine Übersicht mal leicht modifiziert ins KT-Wiki einzufügen.
Ja Danke. Hätte ich sonst früher oder später selbst gemacht.
Ich bin mal dann auch so frei und übernehme deine Modifikation.

Add: Übrigens in deinem Link zu Wikipedia ist ein Zeichen zu viel enthalten.
Dass man gleich eine REM-Phase hat, wenn man sich zum Schlafen hinlegt gibt es nicht oder? Auch nicht am Nachmittag?
Nur wenn man mind. 1-2 Stunden geschlafen hat?

Oben hast du ja auch geschrieben, dass REM-Rebound übersetzt heißt, dass der Schlaf mit einer REM-Phase beginnt ...
Aber bei den aufgelisteten Möglichkeiten einen REM-Rebound zu erzeugen wird die REM-Phase zuerst unterdrückt und häuft sich dann dafür später, oder?
Das heißt, man muss trotzdem vorher geschlafen haben.
Die erste Frage kann ich dir nicht mit 100% Sicherheit beantworten. Jedoch denke ich nicht, dass sich der Verdauungsprozess großartig auf die Schlafphasen auswirkt. Wenn ich falsche liege, korrigiert mich bitte.

Bei deiner zweiten Frage hast du bisschen was verwechselt. Nicht REM-Rebound bedeutet "Schlaf mit Beginn der REM-Phase", sondern Sleep onset REM (SOREM). Dies kann man allerdings mit einem REM-Rebound erreichen (muss man aber nicht). Also ist es sehr wohl möglich, dass man direkt mit einer REM-Phase einschläft. Jami berichtet hier z.B. über ein SOREM-Erlebnis, ausgelöst durch einen REM-Rebound.
Grundsätzlich wird durch einen REM-Rebound die REM-Phase nach hinten verlagert, das hast du schon richtig verstanden. Nur kann man dem Körper so viel REM-Schlaf entziehen, dass er irgendwann direkt mit der REM-Phase beginnt, weil zuvor der Ausgleich in der zweiten Nachthälfte zu kurz war oder erst gar nicht statt fand.

Ich hoffe du hast mich jetzt verstanden.


huh waren da nicht mal zwei Fragen?
Äh ja, da waren vorher zwei Fragen. Hab vorher meinen Beitrag editiert, weiß nicht wo die erste Hälfte hin ist. :?
Aber danke fürs Beantworten. Also wenn man vollgefressen ist, kann man bestimmt nicht schlafen. Aber sobald man wieder ein bisschen müder ist, vielleicht schon. Vielleicht sollte man nicht direkt davor was gegessen haben. Vielleicht ist es gut wenn man ne halbe Stunde Pause oder so hatte.

Und nochmal zu SOREM, danke ich glaube ich habs jetzt verstanden. Wenn ich z.B. mal eine Nacht nicht schlafe und dann am nächsten Tag (todmüde) mittags schlafen gehe, KANN es sein, dass mein Schlaf mit einer REM-Phase beginnt, MUSS aber NICHT, oder?

Also auf Dauer ist Schlafentzug nichts für mich. Aber ausprobieren wäre mal nicht schlecht. tongue
Und auch wenn die REM-Phasen nach hinten aufgeschoben werden, sind dann mehr Phasen aufeinmal. Bedeutet das auch, dass man theoretisch länger Klarträumen kann? Denn normalerweise träumt man ja in einer REM-Phase ...
Vllt ist jetzt eine Nacht durchmachen nicht das beste Beispiel, da (wie ich schon unter dem Punkt Schlafentzug beschrieben habe) es auch einen Tiefschlaf-Rebound zu Folge hat. Deshalb ist es für SOREM wichtig, dass zum größten Teil nur REM-Schlaf entzogen wird, wie bei REM-Entzug z.B..

Zur zweiten Frage: Ja das ist einer der Vorteile, die aus einem REM-Rebound resultieren können.

Zitat:REM-Rebound kann beispielsweise dazu genutzt werden, um aus dem Wachzustand direkt in einen Traum einzusteigen, oder die Traumdauer und -Dichte zu erhöhen.

Zitat:Außerdem führt die erhöhte REM-Aktivität zu zusammenhängenderen, plastischeren, lebhafteren und komplexeren Träumen, die meistens auch besser in Erinnerung bleiben. Speziell Klarträume können an Dauer und Stabilität zunehmen.
Also das ist echt cool mit dem REM-Rebound.
Bloß REM-Entzug wird schwierig, wenn man nicht gerade reich sind. Zeo oder Nova-Dreamer sind ja schweineteuer.
Seiten: 1 2 3