Klartraumforum

Normale Version: Luzide werden aus Nicht-Ich-Perspektive
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Hallo,

seid ihr schonmal aus der Nicht-Ich-Perspektive klar geworden? Damit meine ich, dass euch 1. als Ichpunkt bewusst wurde, dass ihr träumt oder 2. als ihr eine andere Person wart, als die, die ihr wirklich seid? Ich denke, unter dieser Voraussetzungen luzide zu werden, ist schwierig. Damit hat man ja keinen Verbindungspunkt zum realen Leben. Oder seid ihr mal luzide geworden, während ihr euren Körper bzw. den Körper der Person, die ihr wart, aus der 3.-Person-Perspektive (also von außen) saht?

Wohl einfacher wäre das Bewusstwerden durch eine WILD-Technik, bei der ihr als Ichpunkt in den Traum einsteigt. Dabei bewahrt man ja die Bewusstheit und muss sie nicht erlangen. Bei meinen WILDs hatte ich allerdings immer einen Traumkörper, mit welchem ich meist "aus dem realen Körper nach unten gefallen bin". Dieses Nach-unten-Fallen ist übrigens ein krasses und angenehmes Gefühl.

Christian

Ja, ich bin durchaus schon öfters als Ich-Punkt luzide geworden. Der Verbindungspunkt zum realen Leben besteht für mich in meinen Erinnerungen an den Tag, an mich am Tag und an meinen Lebenslauf.

Luzide werden, während ich eine andere Person zu sein glaube ( also nicht nur anders aussehe! ) finde ich auch schwierig, weil ich währenddessen zweierlei Erinnerungen ausbalancieren muß, die ja nicht zusammenpassen, sie auseinanderhalten und vor allen Dingen nicht die Erinnerungen der fremden Person die Überhand gewinnen lassen will. Denn wenn das passiert, verschwindet bei mir die Klarheit.

Eine gute Verbindung zum realen Leben ist da immer noch bei mir, wenn ich mir während des Traumes überlege, worauf aus meiner jetzigen Umwelt oder aus meinen Erinnerungen die Traumbilder wohl zurückgehen könnten. Aber um diese Verbindung zu halten, brauche ich eben meine eigenen Erinnerungen. Wenn ich z.B. im Traum eine Zigeunerin bin oder ein SS-Mann oder im Warschauer Ghetto lebe, dann bin ich deswegen trotzdem immer noch ich, aber habe eben zusätzliche Erinnerungen und eine erweiterte Vorgeschichte. So etwas hat ja auch oft mit dem zu tun, was ich mir für den Traum vorher vorgenommen hatte. Meinst du so etwas? Oder meinst du wirklich den Fall, daß ich mich z.B. nur noch für den SS-Mann halten würde - also vergessen, wer ich bin? Dann bin ich nicht klar, wenn ich das vergesse. Eine ganze Zeit lang bin ich mit der Frage: Wer bin ich und wozu bin ich hier? in Träume eingestiegen und dabei oft durch diese Frage klargeworden, weil ich mich daran erinnerte, daß ich eben nicht nur das jetzt erlebe, sondern gleichzeitig im Bett liege und schlafe.

Einmal hatte ich den Traum nichtklar und in meiner tagesüblichen Ich-Gestalt begonnen, und dann gegen Traumende wurde ich klar und da sah ich mich plötzlich von hinten, wie ich die Straße entlang wegging. Leider kam ich da überhaupt nicht auf die Idee, mal nachzusehen, was das denn da eigentlich ist, das ich als Ich empfinde. Ich hatte mich jedenfalls nicht mit dem Ich identifiziert, das da die Straße langläuft, sondern wohl eher mit dem Punkt, von dem aus ich das sah. Der Traum war dann aber sofort zu Ende.

Bist du wirklich ganz sicher, daß du nach unten fällst? Ich falle nämlich immer nach oben. Erst werde ich wärmer und schwerer ( bin noch wach ), und dann ist die Wärme wieder weg und es kommt mir vor, als ob sich der Raum plötzlich erweitert hat ( schlafe jetzt ), ein Gefühl von Kühle und frischer Luft, die Wände meines Zimmers sind noch da, aber irgendwie bedeutungslos, durchsichtig und durchlässig, dazu ein Gefühl von fallen und Leichtigkeit Es ist ganz klar ein nach oben fallen, aber wirklich angenehm happy