Guten Abend!
Ich hatte mich bereits hier vorgestellt:
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...?tid=11434
Dort wurde mir auch dieser nette Thread empfohlen, den ich direkt mal nutzen möchte.
Folgende zwei Probleme beschäftigen mich im Moment noch. Zuerst stellt sich mir die Frage, wie genau ich "Klarheit" im Traum erkenne, oder genauer: wenn ich z.B. nach einem trüben Traum erwache, ist mir im Nachhinein klar, dass dieser Traum optisch gesehen im Regelfall tatsächlich "trüb" war. Bezieht sich "Klarheit" also nur auf den Umstand, dass man im Traum erkennt, zu träumen? Oder ist der Traum nach dem Erreichen der Klarheit tatsächlich auch optisch besser?
Man könnte auch fragen: lässt sich die Klarheit optisch gesehen nach dem Erwachen eher mit dem Wachleben oder mit dem Trübtraum vergleichen?
Ich stelle mir die Frage deshalb, da ich ein wenig Angst habe, zwar zu erkennen, dass ich träume, aber dann doch nur dem Trübtraum auf den Leim gehe, also einfach nur träume, dass ich klar bin. Schwer zu beschreiben...
Ich bin aber grundsätzlich sehr motiviert und bereit, das alles selber zu lernen und mich dann überraschen zu lassen. Ist einfach reine Neugier.
Mein zweites Problem ist rein praktischer Natur und mir eigentlich auch wichtiger. Ich habe mich jetzt schon in die einzelnen Techniken im Wiki eingelesen. Da ich schon lange über eine trainierte Traumerinnerung verfüge und in letzter Zeit regelmäßig präluzid bin, habe ich mich erst mal für DILD entschieden.
Ich verstehe prinzipiell auch, was es mit dem Kritischen Bewusstsein und den RCs auf sich hat. Was ich aber noch nicht ganz herausgefunden habe ist, wie ich das im Alltag ganz konkret trainiere und in welchem Verhältnis die RCs zu diesem Training stehen.
Mal ein Beispiel:
Ich bin gestern mit dem Auto ganz gewohnt auf einer Straße gefahren, da lag plötzlich tatsächlich ein alter Kühlschrank halb auf dem Gehsteig, halb auf der Fahrbahn. Wunderbar, dachte ich, eine skurrile Situation. So, die Frage, die sich mir jetzt stellt: was genau und ganz konkret soll ich jetzt denken/sagen? Wie verknüpfe ich Kritisches Bewusstsein und RC in so einer Situation miteinander? Ich habe es in diesem Fall so gemacht:
"Oha, ein Kühlschrank auf der Fahrbahn, wie merkwürdig! Kann es sein, dass ich mich jetzt gerade ernsthaft in einem Traum befinde? Wo bin ich eigentlich vorhin gewesen? Habe ich Gedächtnislücken? Nein, ich war gerade Tante Erna besuchen und habe mich dann ins Auto gesetzt um nach Hause zu fahren!"
Dann habe ich einen Nasen-RC gemacht, die Finger meiner Hand gezählt, auf die Digitaluhr des Autos gesehen, kurz weggeschaut, dann wieder auf die Uhr.
"Okay, ich befinde mich jetzt definitiv nicht in einem Traum!"
Ich habe also gewissermaßen die Situation kritisch hinterfragt und dann direkt im Anschluss einen bzw. drei RCs gemacht.
Ist das richtig so?
Ich hatte gestern nur ganz zufällig Glück, auf eine merkwürdige Situation zu stoßen. Das Problem ist jetzt, dass ich das mit dem Kritischen Bewusstsein und den RCs ganz konsequent durchziehen möchte. Allerdings erlebe ich merkwürdige Dinge nur ein oder zwei Mal im Jahr. Und wenn ich mir dann die "10 Gebote des Klarträumens" anschaue, wird es ganz sicher äußerst schwierig mit den fünf bis zehn Malen pro Tag.
Ich hab' irgendwo im Forum gelesen, dass man auch alltäglichen Situationen eine gewisse Merkwürdigkeit andichten kann, um zu überprüfen ob man sich im Traum befindet. Das habe ich dann etwas später ebenfalls im Auto probiert.
Es fing an zu regnen und ich fuhr an einem Radfahrer vorbei, der völlig unbeeindruckt auf dem Gehweg radelte. Normalerweise hetzen die Radfahrer ja mit eher verzerrtem Gesichtsausdruck durch die Gegend, wenn sie plötzlich von starkem Regen überrascht werden. Ich dann:
"Krasser Regen und ein Radfahrer, der eher Aussieht, als würde er gemütlich durch die Sonne radeln! Kann es sein, dass ich mich gerade in diesem Moment in einem Traum befinde? Wie bin ich überhaupt hierhin gekommen? Habe ich eine Lücke in meinem Gedächtnis? Nein, ich war vorhin auf der Straße mit dem Kühlschrank. Keine Lücken."
Dann wieder Nasen- und Uhrzeit-RC.
Ist das Verhältnis zwischen Hinterfragen der Situation und RC so in Ordnung? Hoffe, ich habe mich einigermaßen verständlich ausgedrückt.
Vielleicht können mir ja die Fachkundigen noch ein paar praktische Beispiele für ein völlig unspektakuläres Leben ohne große Merkwürdigkeiten geben.