Klartraumforum

Normale Version: Wie würdet ihr eure träume beschreiben ?
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Ich hab gestern den Film "Vanilla Sky" gesehen.Erst im zweiten Drittel des Films erkannte man , das es sich um einen Traum handeln soll.
Dabei ist mir dann aufgefallen , das die Filmindustrie sich nicht besonders viel Mühe macht Träume so realistisch wie möglich darzustellen.


Wenn ich mal dagegen meine Träume und deren "Bildquallität" setze komme ich zu folgendem Ergebnis :

Meistens sind die Träume viel dunkler als die Wirklichkeit, eher in der der Quallität einer schlechten Raubkopie,wo eine Kamara im Kinosaal aufgestellt ist und man ab und zu mal ne Hand im Bild hat oder andere Kinobesucher Geräusche machen hört.Auch ist auf den Raubkopien die Farbe einfach viel schlechter , mit viel mehr Grau... so würde ich die BILDER in meinen Träumen erklären.
Der TON wird bei mir "künstlich " und machmal auch garnicht passend zum Traum dazu geschnitten , manchmal finde ich so ein "Geräuschlabor" in meinen Träumen und erkenne ihn dann an sowas auch als Traum.
Die HANDLUNG ist nicht immer linear , der Traum springt hin und her,mal träum ich dies , dann was anderes und in der selben Nacht wird dann der erste Traum weitergeführt.


Wie würdet ihr eure Träume beschreiben ? Sind sie nachezu 100% an der Wirklichkeit ?Sind sie wie Spielfilme ?
Ich habe waehrend ich traeume immer das Gefuehl, das alles real ist.
Aber ein grosser Unterschied zwischen Traum und Realitaet ist, ist dass ich in Traeumen nie gedanklich abschweife, sonder immer nur beschrenkt in der Traumhandlung meine naechsten Schritten planen. Ich habe in Traeumen auch noch nie etwas gerochen, geschmeckt oder mit meinen Haenden befuehlt.
Ansonsten faellt mir noch ein, dass ich nie frei entscheiden kann, sondern alles nach einem im Vorhinein festgelegten "Drehbuch" ablaeuft. Auch als ich "klar" war (was bisher eh erst zweimal der Fall war) wusste ich zwar, dass ich in einem Traum war, dass alles meine Phantasie war und ich habe auch alles gemacht, was ich mir vorgenommen hatte... Aber irgendwie war mein Gefuehl nach dem Aufwachen eher, als ob ich durch mein Unterbewusstsein "ferngesteuert" worden sei.
An diejenigen von euch, die schon mehr Erfahrung haben: Ist das am Anfang normal und legt sich das mit der Zeit?
Bei mir war es immer so, dass die normalen Träume mir den Spiegel meines Tagesverhaltens vorhielten. War ich tagsüber unaufmerksam in meinem Tun und Erleben, war ich in Tagträumereien versunken oder sonstwie gedanklich auf trallafitti, waren meine Träume und auch mein Traumerinnerungsvermögen verschwommen. Dann spielten sich viele Träume unter "dunkelm" Himmel ab. Für mich war deswegen zum Verständnis der Träume immer die Tageszeit wichtig, weil sie mir viel über den Grad meiner Bewusstheit aussagten.

Aber wir bearbeiten ja nicht nur das Tagesgeschehen mit den normalen Träumen, wir planen auch nächtens vor.
<TABLE width=95%><TR><td witdth=10%></td><TD width=90%>Zitat</TD></TR><TR><td></td><TD> Ansonsten faellt mir noch ein, dass ich nie frei entscheiden kann, sondern alles nach einem im Vorhinein festgelegten "Drehbuch" ablaeuft. </TD></TR></TABLE>
Jacquie, das ist das, was ich meine. Wir arbeiten innerlich an einem "Projekt" und spielen es nächtens durch, weil wir dann viel freier sind. Daher kommen auch manchmal die Dejavù-Erlebnisse. - Aber ferngesteuert von unserem Unterbewusstsein sind wir nicht. Das ist daran zu erkennen, wenn wir manchmal etwas "gegen besseres Wissen" machen und dann auch prompt gegen die Wand rennen. Innerlich wissen wir, wie es besser hätte laufen können. Manchmal ist dann auch ein Zipfel von einem "Übungstraum" noch zu erhaschen.

Ich für mich habe in langen Jahren festgestellt, dass mir der "normale" Traum immer den Spiegel meines Verhaltens vorhält. Dass das auch oft schmerzlich ist, ändert aber nichts an der Wahrheit.
Hallo,

ich möchte hier mehr auf den Film "Vanilla Sky" eingehen, da das Thread daraufhin eröffnet wurde.
Ich muss sagen, dass ich den Film sehr sehr gut finde, da es einer der wenigen ist, der das Wort "Luzidtraum" auffasst (nach Waking Life - ist aber leider nicht vergleichbar).
Schade ist, dass für den "normalen" Zuschauer ein völlig falsches Bild des luziden Traums dargestellt wird. Eigentlich hat der Film rein gar nichts damit zutun. Trotzdem zählt er zu einen meiner absoluten Lieblingsfilme, denn das "Traumfeeling" kommt nichts desto trotz rüber.

Alles im allem muss ich sagen ist der Film genial, wir sind zwar keine eingefrorenen Hunde, aber die Emotionen kommen für mich sehr stark rüber! Kurz gesagt: Empfehlenswert - nur leider das eigentliche Thema etwas verfälscht.
Die Intensität der klaren Träume die ich habe, sind vom Realismus her vergleichbar (teilweise befinde ich mich auf völllig fremden Spheren, teilweise ist es vollkommen realistisch - es umfasst zuviele Bewusstseinsstufen. Da sind wir wieder beim Thema was ich immer wieder stark kritisieren möchte, die Staffelung der Klarheitsstufen ist zu oberfächlich!).

Ich möchte hierzu anmerken, dass der Film "Waking Life" hier völlig untergeht, er umfasst so viele Themen und ist so interessant - ich finde es schade das er hier so wenig Anklag findet.

MfG
Silverpearl
Die Farben: Manchmal - leider nicht immer - sehr klar und intensiv, als ob alles von innen her Licht hat. Haikumomente, manchmal einen ganzen Traum lang. @ Neta: Kann aber durchaus dabei Nacht sein. - Klar und intensiv ist wirklich die beste Beschreibung dafür. Manchmal alles leicht verschwommen, die Umrisse von Personen und Gegenständen scheinen leicht zu fließen, die Farben wirken zart pastellig und alles wie verschleiert, dunstig. Manchmal einen ganzen Traum lang oder nur während eines Überganges, während ich mich im Traum von einem Raum an einen anderen bewege, ist die ganze Welt in eine bestimmte Farbe getönt. Wie ein Filter, olivgrün oder rotbraun. Selten, bei schlechter Traumerinnerung, morgens alle Bilder ziemlich dunkel. Dabei das Gefühl, ich hätte einen Film gesehen, aber wäre weit weg von der Leinwand gewesen, schlechte Bildqulität, wie Kratzer. Sonst nie das Gefühl, einen Film zu sehen, sondern das Gefühl realen Lebens. Manchmal Träume ganz ohne Bilder: zerfließende bunte Farbschlieren oder einfach dieses schöne Weiß. Manchmal das Gefühl, außerhalb des normalsichtbaren Spektrums zu sehen. Dort für die eine Seite eine Art blau fluoreszierende Umrisse, die ich im Traum als etwas Ähnliches wie Radar empfinde. Für die andere Seite ein so dunkles Rot, daß es wie Schwarz aussieht, am besten spürbar als Wärme. Dann Wahrnehmen der geträumten Menschen um mich herum als deutlich fühlbare Wärmebündel, ihre Emotionen, Wut, Gier ... als ausstrahlende Hitze. Seltsam vor allem die Vorstellung, daß ja ich selbst das sein muß.

Geruch und Geschmack: sehr intensiv. Eßt mal im Klartraum Erdbeeren! Es ist unglaublich, da flippt ihr aus, wie sehr sie nach warmer Sonne schmecken. Und während des Essens werdet ihr selber zu diesem Geschmack von Sonne. Der Tastsinn auch verfeinert. Momente, da scheinen alle Sinne miteinander verbunden, manchmal auch ich selber mit der geträumten Umwelt. Aber das ist nicht traumtypisch, das gibts ja auch am Tag. Nur im Traum sehr viel häufiger.

Hören: Meistens realistisch. Manchmal, gerade bei Traumanfang, Musik, die ich kenne. oder schöne unbekannte Klänge. Manchmal höre ich einen Moment lang im Traum irgendetwas viel lauter als alles andere, mißtönend. Ähnlich wie am Tag: Du merkst das Auto nicht und plötzlich dehnt sich die Zeit und du hörst nur noch überlaut quietschende Bremsen, endlos lange. Das ist wie der Lichtkegel eines Scheinwerfers, aber akustisch. Und manchmal klingt etwas volltönend und voller besonderer Bedeutung. Einmal fragte ich eine junge Frau nach dem Weg, da erhob sich ihr Großvater hinter dem Ofen und antwortete mir mit einem Gedicht. Seine Stimme war nicht laut aber wie Brausen, wie Sturm, sie füllte den ganzen Raum aus und rüttelte an mir. Ich bin vor Erstaunen aufgewacht und das Gedicht war weg.

Handlung: Manchmal zielstrebig gradeaus, manchmal umkreist sie ein Problem. Manchmal muß ich mich selber voranbewegen, manchmal wird übergeblendet, manchmal blende ich auch selber über, wenn ichs eilig habe. Und einmal etwas Seltsames: Ich träumte zwei einander ausschließende Handlungen gleichzeitig. Jemand stürzte vom Zug. Ich zog ihn wieder herein und ich verlor ihn - sowohl als auch. Ich zog ihn an einem Seil, er näherte sich und gleichzeitig konnte er das Seil nicht packen und verschwand immer weiter in der Ferne. Der Zug entfernte sich. Aber das war eine Person, kein Doppelgänger. Der Traum ist mir immer noch rätselhaft, vom Gefühl her erlebte ich zwei einander logisch ausschließende Vorgänge.
ich habe eher , dass gefühl , dass mein klarträume (trübträume nicht) "realer" sind als der wachzustand . alles wirkt unmittelbarer , so als wäre ich teil von allem um mich herum. sprache , konturen , farben alles wirkt präsenter , so als würde man das erste mal in seinem leben seine sinne einsetzten und begreifen was für eine wundervolle welt einen umgibt .


blue
Meine Träume, klar wie trüb, sind von der Wahrnehmung her gesehen qualitativ meistens so wie ich sie vom Tagleben her kenne. Bei Klarträumen entsteht manchmal noch das Gefühl als Strahle die Umgebung irgendwie. Ich sehe zwar nichts aber spüre was, so eine Art Präsenz der Umgebung. Es ist etwa vergleichbar mit dem Anwesenheitsgefühl von Menschen mit denen man viel zu tun hat.
Hallo,

bei mir unterscheidet sich die Traum-Qualität von meinem Grad der Klarheit. Bei meinem besten und auch klarsten Traum bisher war die Qualität überwältigend: Ich möchte behaupten dass die bildqualität so real war wie in der Realität.
Ich erinnere mich jetzt nicht genau ob meine Schritte auf dem Asphalt geräusche machten, aber ich habe Kinder spielen gehört und auch diese Qualität war sehr gut. Ich hob auch einen Kieselstein auf und habe nur gestaunt, auch der Tastsinn hat super funktioniert.

Wenn ich nicht so klar bin finde ich deine Beschreibung von der Raubkopie ganz passend!

MfG
Björn