Klartraumforum

Normale Version: Nahtoderfahrungen - Die etwas anderen Träume?
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Hallo allerseits!

Vor ein oder zwei Jahren haben wir im Religionsunterricht Nahtoderfahrungen behandelt und über den Übergang vom Leben zum Tod diskutiert. Rein wissenschaftlich möchte man behaupten, dass mit dem Tod des Menschen auch das Gehirn aufhört, zu funktionieren bzw. der Körper komplett leblos ist. Wenn ein Mensch stirbt, also seine Funktionen beendet, so funktioniert das Gehirn ja trotzdem noch einige Minuten. Ich weiß nicht genau, wo ich das aufgeschnappt habe, aber im Prinzip ist dies ja ein Traumähnlicher Zustand. Der eigentliche Körper hat seine Funktionen abgelegt und das Gehirn arbeitet noch ein Stück weiter. Da man schließlich keine Informationen von den Verstorbenen hat, gibt es sogenannte Nahtoderfahrungen, wo Menschen, die knapp dem Tod entgangen sind, sehr verschiedene Erlebnisse hatten. Diese sind unter anderem:

-unangenehme Geräusche, Läuten, Brummen
-Tunneleffekte - zentrale Gesichtsfeldeinengung
-außerkörperliche Wahrnehmung - Autoskopie
-Sehen der Geistwesen Verstorbener - optische Halluzinationen
-Empfindung von Liebe und Wärme - Aktivierung limbisches System
- Rückschau auf eigenes Leben - Aktivierung Gedächtnisspeicher
(Quelle: Wikipedia)
http://de.wikipedia.org/wiki/Nahtod-Erfahrung

Ich würde dazu also eine Theorie aufstellen: Jemand, der stirbt, oder jemand der solch eine Erfahrung hatte, bekommt im Übergang zum entgültigen Tod einen ultimativen Endtraum. Die Zeit im Traum geht dabei mehrfach langsamer, und somit könnte es doch auch sein, dass diese wenigen Minuten für den dahinscheidenden Menschen wie Stunden vorkommen können. Dies würde auch mit den Erfahrungen übereinstimmen. Menschen, die solche Nahtoderfahrungen hatten, reden zum Beispiel auch davon, wie ihr Leben im Zeitraffer abgespult wurde.
Was denkt ihr darüber? Hat jedes Lebewesen solch ein letztes Aufblitzen im Körper - also im Gehirn? Was spricht dafür, was dagegen?

mfg brainy
Hallo,

wenn ich dich richtig verstehe, setzt du voraus, dass der körperliche Tod das Ende ist, es also keine weitergehende Existenz gibt, von der man bei diesen NTE eventuell schon etwas mitbekommt. Es geht dir also nur um die kurze Zeitspanne zwischen "Tod des Körpers" und "Tod des Gehirns" (wie auch immer beide festzustellen seien...) und den Erfahrungen, die man in dieser Zeitspanne noch macht, bzw. ob man da welche macht. Dass diese Erfahrungen letztlich nur Begleiterscheinungen des letzten neurophysiologischen Zuckens sind, scheinst du auch vorauszusetzen.

Wenn das soweit richtig ist, würde ich sagen, dass daraus folgen würde, dass jeder, bei dem diese kurze Zeitspanne verfügbar ist, derartige Erfahrungen machen müsste. Das wäre meiner Meinung nach ne ganz klare Sache:

a) Die Erfahrungen bei der NTE sind Begleiterscheinungen der letzten neurophysiologischen Prozesse.

b) Wenn zwischen Tod des Körpers und Tod des Gehirns eine gewisse Zeit liegt, laufen in dieser die letzten neurophysiologischen Prozesse ab.

aus a)+b) folgt c) Jeder Mensch erlebt zwischen Tod von Körper und Gehirn aus NTE-Berichten bekannte Phänomene.

Ob die Voraussetzungen a) oder b) richtig sind, ist eine andere Frage.

Oder ist die Frage, ob man diese NTE als eine Form des Träumens ansehen kann? Ich würde sagen, eher nicht, denn man schläft in dem Moment ja definitiv nicht. NTEs sind also keine Träume, aber vielleicht gilt allgemeiner, dass NTEs und Träume beides aussergewöhnliche (vom normalen Wachzustand abweichende) Bewusstseinszustände sind und so gesehen auch eine gewisse Ähnlichkeit zwischen beidem besteht.

Tschüss,
Riky
Ok , ja , eine Ähnlichkeit ist sicher vorhanden. Ich möchte damit jetzt auch nicht ausschließen, dass es nach dem letztendlichen Tod keine weitergehende Existenz gibt! Interessant hierbei sind natürlich auch hinduistische und buddhistische Lehren des Lebenskreis (samsara).

Verständlich, dass das Träumen und auch diese NTE auf ähnlicher Weise vom Gehirn "erzeugt" wird. Jedoch kann man auch sagen, dass Träume und auch die NTE noch relativ unerforscht sind, als das man diese beiden Zustände sehr genau definieren kann. Ich denke mal auch, dass es sehr lange dauern wird, bis die Forschung so weit ist, um uns eindeutige Fakten auf den Tisch zu legen.
grüße, brainy
Ja, das Gehirn ist noch solange aktiv, wie Restsauerstoff vorhanden ist. Nach und nach sterben dann immer mehr Gehirnzellen unwiderruflich ab.
Es beginnt ein letztes Aufbäumen des Körpers. Dabei verkrampft der Körper und erschlafft wieder.
In dieser Zeit ist der Sterbende in der Lage, ein paar letzte Gedanken zu machen. Dass dies ein Traum sein soll, halte ich für reine Spekulation. Schließlich kann von Schlafzustand keine Rede sein, da der Körper ja praktisch den Todeskampf führt. In solch einer Situation werden wohl eher Gedanken bunt durcheinander gemixt, da alle Organe kämpfen.
Nach dem endgültigen Herzstillstand ist ein durchschnittlich großes Gehirn, noch für ca. 10 Minuten denkfähig. Das sagte mir der Arzt, der meinen Vater obduzierte.
Bis heute beschäftigt mich die Frage was er noch gedacht hat.
lg
Mario
Hmmm spannende Frage,
ich glaube Nahtod-Erfahrungen kann man mit richtigem Sterben gar nicht vergleichen, weil beim Nahtod ja das Hirnzellen-Massensterben wegbleibt (oder der fast-gestorbene wacht schwer behindert wieder auf und kann eventuell niemandem mehr von seinem Erlebnis erzählen)
Mit der Frage was nach dem Tod kommt beschäftige ich mich grundsätzlich nicht.
Wenn es ein Leben nach dem Tod gibt, dann solls mir recht sein, werd ich dann eh sehn.
Wenn wir aufhören zu existieren ists auch egal, kann mich dann eh nicht mehr drüber ärgern.
@Xyrus:
Frei nach Wilson: Wie sollte ich etwas fürchten, das ich per Definition nicht erleben kann? (Die Auslöschung)

Ein Medizinprofessor hat an der FH, an der ich gearbeitet habe, mal einen Vortrag über Nahtoderlebnisse gehalten.
Er hat da einige spannende Forschungsergebnisse rausgekramt, z.B. vom Niederländer Pim van Lommel, so hieß der glaube ich.

Nach seinen aussagen erleben zwischen 30 - 50 % der reanimierten Menschen NTE.

Egal, was man jetzt zugrunde legt, Einbildung oder geistige Welt;
Ich würde behaupten, dass fast alle Religionen hier ihren Ursprung haben.
Ich habe gehört, dass manche Menschen durch solche direkte Konfrontierungen mit dem Tod anschließend ihr ganzes Leben umgekremmtelt haben. Viele sind zum Beispiel angeblich "bessere Menschen" geworden oder haben sich der Spiritualität zugewandt.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich schon mal mit Menschen konfrontiert wurde, die so Oberflächlich dachten, und deren Unwissenheit war so grenzenlos, dass ich mir für sie fast eine Nahtod-Erfahrung wünschte, in der Hoffnung, dass sie sich so radikal ändern könnten. So ist nunmal meine Fantasie.

Natürlich wünsche ich das keinem, jedoch finde ich es wichtig, dass Menschen vor dem Tod ihre Augen nicht zuhalten. Er ist allgegenwärtig und doch übersehen wir ihn, weil wir blind sind. Ohne den Tod zu verstehen können wir das Leben nicht schätzen lernen. Übringens schätze ich daher Dons Signatur "Alles begann mit einem Tod." Sie zeigt, dass Leben und Tod keine Grundverschiedenen Dinge sind, sondern zusammengehören. Alle Religionen, die Philosophie und meiner Meinung nach auch die Wissenschaft bereiten auf den Tod vor.

Wahrscheinlich lese ich auch zu viele Mangas. Von ihnen habe ich nähmlich den Wunschtraum, irgendwann zufrieden lächelnd und furchtlos zu sterben.
Aber ich gebe es zu, noch habe ich selber riesige Angst vor dem Tod, das ist einfach menschlich. Um sie nicht zu haben, muss man schon erleuchtet sein.

Interessant ist jedenfalls die Frage, ob Nahtoderfahrungen wirklich einfach nur sinnlose, wenn auch emotionale, "Hirngespinnste" sind, oder wirklich etwas göttliches an sich haben.
Was ich sehr interessant finde in Bezug auf das Thema:

Zitat:Menschen aus anderen Kulturkreisen berichten zum Teil von völlig andersartigen Nahtod-Erfahrungen. So wurde ein „gestorbener“ Inder beispielsweise von „Botschaftern“ abgeholt, die ihn vor einen Totenkönig brachten. Dort wurden ihm die Beine amputiert, damit er nicht weglaufen konnte. Es stellte sich jedoch heraus, daß er einer Verwechslung zum Opfer gefallen war und nach dem Wiederanfügen seiner Beine wurde er zurückgebracht. Nach der Rückkehr ins Leben sah man an den Beinen Schnittstellen. In der darauffolgenden Nacht starb ein anderer Inder aus einem Nachbarort, mit dem der zuerst „Gestorbene“ verwechselt worden war.

Da sieht man doch, wie sehr Religion Manipulations- und Erziehungssache ist. Und wie sehr ins innere diese Erziehung eindringt
Oder diese Geschichte ist einfach nur ausgedacht.
(09.12.2010, 23:47)Fladek schrieb: [ -> ]Oder diese Geschichte ist einfach nur ausgedacht.

Tja - oder das. Es wäre doch aber sehr interessant, wie die Nahtoderfahreungen in anderen Kulturkreisen ablaufen. Denn wenn unsere Leute hier Jesus im Blick haben und die Leute in anderen Kulturkreisen ihre Gottheiten - dann würde jeder relativ objektiv sehen können, was für ein kulturell erzieherisch geprägter Schabernack die ganzen Religionen doch sind.
Du bedenkst nicht, dass es sich bei den Berichten um Interpretationen von Erfahrungen in einem anderen Bewusstseinszustand handeln könnte als dem, aus dem heraus interpretiert wird.

(edit: "Erfahrungen" statt "Ereignisse")
@Snapman:
Der von dir zitierte Artikel schreibt jedoch auch (zitiert aus Gründen der Vollständigkeit)

http://www.martin-wagner.org/nahtodeserfahrungen.htm schrieb:Die Tatsachen, daß sogar Drogensüchtige solche Erfahrungen klar von Drogenreaktionen unterscheiden können, und daß Blinde überprüfbare optische Wahrnehmungen in diesem Zustand haben können zeigen, daß dieses Phänomen offenbar nicht einfach mit biochemischen Reaktionen innerhalb des menschlichen Gehirns erklärt werden kann.

Dem 1. Fakt fehlt aber die Stichhaltigkeit.
1. Wissen 'Drogensüchtige', im voraus, dass sie eine Droge konsumieren werden und kennen die betreffenden nur die Wirkungen weniger Drogen, mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit kennen sie kein DMT.

Woanders offenbart der Autor seinen Hintergrund:

http://www.martin-wagner.org/nahtodeserfahrungen.htm schrieb:Ich distanziere mich jedoch ausdrücklich von allen esoterischen bzw. unchristlichen Aussagen obiger Autoren, von denen sich nur Rawlings zum christlichen Glauben bekennt.
Den Wikipedia Artikel find ich auch recht interessant.

Zitat:In seinem Vergleich zwischen Ost- und Westdeutschland wies Knoblauch nach, dass gerade die Gefühlslage während der Nahtodeserfahrung kulturabhängig ist. Während Westdeutsche zu 59,5 % ein wunderbares und zu 28,6 % ein schreckliches Gefühl hatten, war das Verhältnis bei Ostdeutschen mit in 40 % der Erfahrungen ein wunderbares und in 60 % ein schreckliches Gefühl beinahe umgekehrt.

Tja, die doitsche demokraaaathsche repüblik (frei nach Honneker) hat unseren ostdeutschen Freunden schon übel zugesetzt...bis ins Nahtoderlebnis macht der Erich den Leuten das Leben mies biggrin
Den eigentlich interessanten Teil (was das Topic angeht) lässt du weg (interessant findest du scheinbar immer nur, was deine Vorurteile bestätigt). So geht es weiter:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahtod-Erfahrung schrieb:Knoblauch wählte jedoch eine sehr unscharfe Definition für Nahtodeserfahrungen, die beispielsweise auch Oneiroide einschließt, was das Ergebnis verfälscht haben könnte. Schröter Kunhardt, der scharf zwischen Oneiroiden und Nahtodeserfahrungen differenziert, fand bei seinen hundert gesammelten Fällen von deutschen Nahtodeserfahrungen mit 89 % einen ähnlich hohen Anteil positiver Gefühle wie Fenwick.

Und dann unter "Träume":

http://de.wikipedia.org/wiki/Nahtod-Erfahrung schrieb:Die Nahtodeserfahrung wurde mit Traumtypen verglichen, insbesondere mit Klarträumen, Oneiroiden und dem G-LOC-Dreamlet (Bewußtseinsverlust von Jetpiloten durch hohe Fliehkräfte). Klarträume haben mit den Nahtodeserfahrungen gemeinsam, dass die Erfahrenden sich bewusst sind, dass ihr Erleben sich vom wachen Alltag unterscheidet. Oneiroide sind Träume, bei denen der Erlebende sich als wach empfindet. Sie treten bei langdauernder Bewusstlosigkeit auf. In einer repräsentativen Befragung von 2000 Deutschen, die von Schröter-Kunhardt durchgeführt wurde, enthielten 27 % der Nahtoderfahrungen auch oneiroidale Traumsequenzen. Umgekehrt gibt es auch viele Oneiroide, die einzelne Nahtodeserfahrungselemente enthalten.
(10.12.2010, 15:35)ricky_ho schrieb: [ -> ]Den eigentlich interessanten Teil (was das Topic angeht) lässt du weg (interessant findest du scheinbar immer nur, was deine Vorurteile bestätigt).

Ich bitte das zu entschuldigen, aber ich fand das (in dem Moment) interessanter als die Topic-Relevanz. bigwink
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