Ich bin heute auf Genuss gekommen in Birbaumer und Schmidt's Biologische Psychologie von 2006 rumzublättern. Das ist Das Standartwerk von Psychologen und ist sehr 'wissenschaftlich' gehalten...
Na ja dort las ich über die Träume:
Zitat:Luzides Träumen
Manche Personen sind in der Lage, zu träumen und gleichzeitig
explizit bewusst zu wissen, dass sie träumen. Sehr oft
können diese Personen auch die Trauminhalte bewusst beeinflussen,
ohne davon aufzuwachen. Luzides (= »durchsichtig
«) Träumen kann gelernt werden und tritt nur während
REM-Phasen, v. a. während der phasischen Aktivierungen
(PGO, REM) auf und ist nicht mit kurzem Erwachen
verbunden. Therapeutisch kann es bei Albträumen und bei
wiederkehrenden traumatischen Träumen der posttraumatischen
Belastungsstörung geübt werden und »neutralisiert
« häufig die albtraumhafte Qualität der Träume.
G Luzides Träumen kann gelernt werden und erlaubt,
sich selbst beim Träumen zu beobachten.
Na bitte geht doch!
Ich überzeuge trotzdem weiter meine Psychologie-studierenden Freunde, die glaube eh nicht alles was in Büchern steht
Das Problem ist nur, dass viele von den Kritikern des Klarträumens, die ich kenne, auch nicht viel von Psychologie verstehen. Denen ist mit diesem damit wenig geholfen. Trotzdem eine gute Definition.
Zitat:Don Rinatos schrieb am 14.10.2008 22:00 Uhr:
Zitat:Luzides (= »durchsichtig«) Träumen kann gelernt werden und tritt nur während REM-Phasen, v. a. während der phasischen Aktivierungen
(PGO, REM) auf und ist nicht mit kurzem Erwachen verbunden.
Don, das weißt du besser, oder?
Schon das in solch einem Standardwerk das Klarträumen aufgenommen wurde. Das ist schon mal ein Anfang. Wer weiß, vielleicht forscht die neue Generation der Psychologen dann auch eher in die Richtung.
@michaelick: Zum Überzeugen von Freunden ist der Text ja auch nicht gedacht. Der ist schließlich primär für Psychologen und Psychologiestudenten geschrieben. Merkt man ja schon an der Wortwahl. Welcher Laie weiß schon, was mit PGO gemeint ist?
Naja, gib den Forschern noch etwas Zeit und sie werden früher oder später auch mal einen tibetischen Traumyogameister untersuchen, der seinen gesammten Schlaf luzide durchlebt
Mich freut es auch, dass das Klarträumen von jener Seite akzeptiert wird. Doch ist auch dies wie bei allem, ein zweischneidiges Schwert. Die Wissenschaft wird wohl vermehrt in diesem Gebiet forschen, doch sie wird vermehrt auch die Deutungs- und Verständnishoheit beanspruchen. Sie wird definieren, was war ist, und was "Phantasie". Tibetische Traumyogis können dann einpacken, die sind dann nur noch als Versuchskaninchen gefragt. Ihr Wissen ist dann aber sekundär, da mythologisch verbrämt.
In der oben stehenden Definition ist falsch, dass luzide Träume nur in REM Phasen vorkommen.
Zitat:fiodra schrieb am 15.10.2008 10:18 Uhr:
Tibetische Traumyogis können dann einpacken, die sind dann nur noch als Versuchskaninchen gefragt. Ihr Wissen ist dann aber sekundär, da mythologisch verbrämt.
Die tibetischen Traumyogis führte ich hier auch nur als Beispiel dafür an, wie man Non-REM Klarträume möglichst zuverlässig nachweisen könnte. Ein Paar Traumyogis im Schlaflabor, dass wär doch was ^^
Natürlich werden die Forscher nicht daran glauben, dass man z.B. zu Dakinis betet oder ähnliches. Selbst unter uns Klarträumern kommt das nicht gerade wenigen ziemlich esoterisch und seltsam vor. Wir sind hier im Westen eben einfach gesellschaftlich zu sehr anders konditioniert, da wirkt es, als würde man in eine ganz andere Welt eintauchen, wenn man sich darüber informiert, was alles Teil der Praxis eines Traumyogis ist.
Zitat:fiodra schrieb am 15.10.2008 10:18 Uhr:
[color=green]Sie wird definieren, was war ist, und was "Phantasie". </span>
Das geniale an Träumen ist doch: alles was Phantasie ist, ist auch war!