Klartraumforum

Normale Version: Sind Träume bedeutsam?
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Ich habe nun einige Male in diesem Forum Träume gedeutet. Es waren vorwiegend Trübträume und Angstträume. Doch bekam ich fast keine Rückmeldung, was diese Deutung bei den betroffenen Träumern und auch bei den anderen Lesern ausgelöst hat. (Ausser von Spell - nochmals danke! big ) Ist das ein Ansatz, mit Träumen umzugehen, der fremd oder unangenehm ist?

So stellt sich für mich grundsätzlich die Frage, ob ihr, die Teilnehmer dieses Forums, davon ausgeht, dass Träume psychologisch bedeutsam sind.? Oder denkt ihr, dass Träume einfach Hirngeblubber ist, das man beim Klarträumen als Rohmaterial prima benutzen kann? Diese Frage geht insbesondere auch an die jungen Teilnehmer dieses Forums, die unter 16 Jahre alt sind. Natürlich ist es nicht verboten, dass auch ältere sich ausgiebig dazu äussern.

Für mich sind Träume seelische (oder geistige, wie auch immer) Produkte, wie das auch unsere Gedanken, unsere Wahrnehmung, unsere Taten, unsere Gesten und unsere sprachlichen Äusserungen sind. Daher sind sie sinnvoll und können Aufschluss über die Befindlichkeit und über innerpsychische Vorgänge der Person geben. Deshalb kann man all diese Äusserungen, auch die Träume, deuten und erkennen, an welchen Themen ein Mensch gerade ist und wo die Probleme sind.

Was meint ihr?
Ja, ich halte Träume für sehr wohl psychologisch bedeutsam. Ich deute meine Träume selbst und weiß daher auch meine Trübträume zu schätzen. Ich spreche hier wohlgemerkt nicht von diesen "Guck ins Traumsymbollexikon und du weißt alles was der Traum bedeutet" Deutungen. Mir sind durch meine Trübträume schon einige Sachen bewusster geworden. Vor allem meine Ängste, die sich doch recht geschickt in meinen Trübträumen manifestieren. Ich habe in "normalen" Träumen bis jetzt weit mehr über meine Ängste erfahren als in Alpträumen(wirkliche Alpträume sind bei mir eine Seltenheit, nass geschwitzt aufgewacht bin ich noch nie...).
Ich übe mich schon seit Monaten im Deuten meiner Träume, jedoch gibt es auch welche, die mir so verrückt und zusammenhanglos erscheinen, dass sie sich einfach meiner Deutung entziehen. Aber wer weiß, vielleicht komme ich auch noch hinter deren Bedeutungen biggrin
Mich erstaunt auch manchmal, wie direkt man durch Träume Tipps bekommen kann. Z.B. erzählte mir im Traum mal jemand, dass ich zu schüchtern sei und mehr aus mir rausgehen solle - Tage später erzählte mir das die gleiche Person im WL. Oder ich habe vergessen eine limitierte Ausgabe eines Buches zu bestellen und werde in einem Traum kurz vorm Wochenendurlaub(ich war zu der Zeit im Krankenhaus)daran erinnert.

Ok, ich bin nicht unter 16 Jahren, aber zähle mich mit 18 auch noch zu den "jungen" Leuten.
was ist schon bedeutsam?..
so koennte man sich vielleicht fragen. und was ich damit sagen will ist, dass ich finde, man kann vieles, oder auch weniges - wie es einem eben gefaellt - fuer bedeutsam halten. ebenso kann man vieles deuten, und auch viele verschiedene deutungen finden, vor allem in traeumen und kunst.
ich glaube nicht unbedingt, dass da immer irgendwelche absichtlichen botschaften hinter stecken mueesen, aber finde das auch nicht so bedeutsam ( bigwink )

deswegen kann ich andererseits naemlich auch in allem, in truebtraeumen, klartraeumen, kunst, im alltag, in gespraechen.. - deutungen auf anderen ebenen suchen, wenn mir danach ist, und das kann mir manchmal viel geben. ich glaube, das hat viel mit einem kreativen umgang zu tun, der einem auch erlaubt, dinge in sachen hineinzuprojezieren, obwohl sie "nicht da sind". (ich wuerde sogar geneigt sein zu sagen: diese dinge sind da, aber sie treten fuer gewoehnlich nicht hervor.)

was mich z.b. wundert ist, dass einige hier schon truebtraeume gedeutet haben moechten, aber klartraeume irgendwie viel weniger deuten. z.b.: wenn ich im truebtraum mich nicht bewegen konnte und schmerzen am koerper hatte, deute ich das als irgend eine geistige ohnmacht, blockaden, usw. - wenn mir das im klartraum passiert, warum sollte es da anders sein? oder wenn es mir im wachleben passiert? ..


in einem gewissen sinn ist alles "produkt" "unseres" geistes, und insofern aufschlussreich.


auf der anderen seite: ich mag es auch nicht, alles zu deuten und zu viel gewicht hinein zu legen. die andere seite ist naemlich, dass alle deutungen in gewissem sinne auch bedeutungslos sind / sein koennen. bei der traumdeutung wird meiner meinung nach z.b. oft die wachwelt zu sehr fixiert, der gesamte traum wird nur als ableitung der wachwelt wahrgenommen, nicht mehr als etwas eigenstaendiges, das seine bedeutung auch in sich selbst haben kann, das auch von seiner seite her anderen dingen erst bedeutung geben kann.
(man koennte es mal umgekehrt ausprobieren, im klartraum: deuten, was die wachwelt einem fuer das traumleben zu bedeuten hat!)

letztlich mag ich auch immernoch manchmal so frei sein koennen, mit traeumen, aber auch mit dem wachleben, leichtfertig umgehen zu koennen. und es nicht zu ernst zu nehmen. wenn mir mal danach ist.. oder wenn ich mit traeumen nix anfangen kann.



soweit mal.
grueßle
Ich sehe das mit der Deutung von Träumen unterschiedlich. Manchen Trauminhalt stempel ich als totalen Quatsch ab (das wären dann nach Spell wohl die eigenständigen Träume) und freue mich jediglich über den Inhalt, während ich nach manchen Trübträumen aufwache und eine Bedeutung für mich finde. Dabei schaue ich aber auch nicht in ein Traumzeichen-Lexikon. Träume sind meines Erachtens so individuell wie man selbst. Daher kann man seine Träume wohl auch am besten selbst deuten.

Am besten ist es, wenn ich die Deutung für mein Wachleben benutzen kann. Träume geben mir dann Warnhinweise (Bsp.:Im traum beim Pokern 40.000€ verloren - Folge: Ich poker nicht um zuviel Geld) die es mir ermöglichen Entscheidungen leichter zu fällen.
Mir fällt dabei aber gerade auf, dass ich glücklicher aufwache, wenn die Bedeutung eines Traumes scheinbar auf der Hand liegt und ich sie im WL umzusetzen weiß.

Zitat von Spell

Zitat:(man koennte es mal umgekehrt ausprobieren, im klartraum: deuten, was die wachwelt einem fuer das traumleben zu bedeuten hat!)

Finde ich 'ne interessante Idee. Wäre vll. sogar ein schöner Ansatz seine KT-Fähigkeiten zu verbessern. Denke da z.B. ans Lesen


Ich glaube, dass Träume sehr hilfreich sein können. Wenn wir bereit sind, auf diese Weise mit unserem Ub zu kommunizieren. Ich mach z.B. noch immer Traum-Programmierungen, weil mich der Umgang mit Träumen, das Dazulernen über die Sprache des UBs fasziniert.

Ich habe erst heute Morgen wieder eine gemacht und die Antwort erschien so unspektakulär, so Hirngeblubber, wie fiodra das ausdrückt, dass ich anfangs enttäuscht war. Trotzdem hab ich mich dann aufgerafft und die ca. 7-8 Trübtraumsequenzen niedergeschrieben, besonders auf Gefühle geachtet bzw. alle Handlungen als Metapher gesehen. Das Geschehene betrachtet ohne den bildlichen Rahmen zu berücksichtigen. Also irgendwie mehr auf die zweite Ebene geschaut als auf die offensichtliche, erste. Am Ende war ich erstaunt über die ganzen Zusammenhänge. Es schien, als wenn zu besagtem Fragethema ein zeitlicher Überblick/Ablauf dargestellt worden wäre. Mit Zukunftsanteil. Ich bin mal gespannt, ob das so eintrifft.






Zitat:spell bound schrieb am 07.09.2008 17:57 Uhr:

deswegen kann ich andererseits naemlich auch in allem, in truebtraeumen, klartraeumen, kunst, im alltag, in gespraechen.. - deutungen auf anderen ebenen suchen, wenn mir danach ist, und das kann mir manchmal viel geben.


was ich manchmal mache: auf plötzlich im Kopf auftauchende Lieder zu achten(ohne vorheriges Radio oder so), mit welchem Ohrwurm wache ich auf, was summe ich vor mich hin usw. ist für mich auch so eine Möglichkeit dem UB gegenüber auf Empfang zu schalten
@Fiodra: Ich finde Träume höchst bedeutungsvoll, kann aber auch Spells Ansatz gut nachvollziehen.

Ich fand Deine Traumdeutungen bisher immer hochinteressant, auch wenn ich manche Ebene sicher anders gesehen hätte.

Leider bekommt man hier jedoch nicht immer Antworten bzw. Stellungnahmen, auch wenn es manchmal höchst angebracht wäre - das ist jedoch in den meisten Internet-Foren so...

Lass Dich dadurch aber nicht "entmutigen", denn wenn auch der Angesprochene nicht immer reagiert, kann es doch anderen Forumsteilnehmern viel bringen, ein Statement gelesen zu haben.

In dem Sinne: weiter so! big
Ich kann Spells Einstellung auch verstehen. Meistens deute ich meine Träume nicht. Der Grundstock meiner Traumarbeit ist das Traumerinnern und niederschreiben. Das Brückeschlagen zwischen dem Bewusstsein des Tages und der Nacht ist für mich zentral. Dabei wundere ich mich über das Geträumte und nehme Notiz von Themen, die sich häufen, die versuche ich dann schon zu interpretieren. Auch ausserordentliche Träume deute ich gerne. Andererseits deute ich gelegentlich auch meinen Alltag oder spezielle Ereignisse daraus. Das funktioniert auch prima. Ausserdem deute ich professionell Schriften.

Da Traumdeutung immer ein subjektiver Ansatz ist, lebt er vom Dialog zwischen Deuter und Träumer. Dadurch kann die Deutung wesentlich präzisiert und vertieft werden. Anderseits geht eine Deutung recht schnell ins persönliche, was dem Träumer eventuell unangenehm sein mag. Für mich ist eine Nichtreaktion verständlich, aber auch bedauerlich.

Rhetor

Ich habe den Eindruck, dass meine Träume umso bedeutsamer werden, je mehr ich mich mit ihnen beschäftige.

Ich habe zwar auch ohne TTB zu führen eine recht gute Traumerinnerung. Aber die Träume, die ich dann "einfach so" erinnere, muss ich leider allermeist als bloßes "Geblubber" einstufen: zu konfus, zu sprunghaft, zu unkonkret, zu surreal als dass ich mich zu einer Deutung gereizt sähe.

Führe ich dagegen konsequent TTB, dann weisen schon nach wenigen Tagen meine Träume plötzlich Handlungen auf. Auch kommen dann darin Gegenstände vor, die es auch im WL gibt, die ich somit benennen kann.
Das führt dazu, dass nicht nur meine DILD-Quote deutlich ansteigt, sondern dass mir zu den Trübträumen auch immer häufiger spontan Deutungsmöglichkeiten einfallen.

Zitat:Rhetor schrieb am 09.09.2008 22:31 Uhr:
Aber die Träume, die ich dann "einfach so" erinnere, muss ich leider allermeist als bloßes "Geblubber" einstufen: zu konfus, zu sprunghaft, zu unkonkret, zu surreal als dass ich mich zu einer Deutung gereizt sähe.

Führe ich dagegen konsequent TTB, dann weisen schon nach wenigen Tagen meine Träume plötzlich Handlungen auf.

Dieses Geblubber ist schwer zu erinnern und zu notieren. Ich habe es schon versucht und es ist mir teilweise gelungen. Es zeigt, dass wir im Schlaf ziemlich anders funktionieren. Kein lineares Bewusstsein, sondern verstreute Haufen von Traumfragmenten in einem mindestens 3-dimensionalen Raum. So haben wir parallele Träume, oder eben wir springen (assoziativ) von einem Traum zum andern, die im Prinzip alle gleichzeitig laufen.

Schreibt man die Träume auf, wie du Rhetor es schilderst, werden die Träume kohärenter, was darauf hinweist, dass das linear funktionierende Tagesbewusstsein auch Nachts mehr gestaltend und focusierend involviert ist. Meiner Meinung nach ist das die erste Stufe in Richtung Klartraum.

Anderseits finde ich es schade, diesen mehrdimensionalen Traumraum zu entwerten, nur weil wir Schwierigkeiten haben, ihn "an Land zu ziehen". Ich glaube er bietet eine Chance zu lernen, die Rigidität des linearen Denkens zu lockern und sich einem Bewusstseinsmodus zu nähern, den man als holographisch-assoziativ bezeichnen kann.

Siehe auch:
http://dreamunit.net/text-de/05/gassmann4.shtml
http://dreamunit.net/text-de/06/gassmann8.shtml
Meiner Meinung nach sind Träume etwas wunderbares und schönes. Ich denke nicht, dass Träume dazu da sind, um uns irgendwelche Botschaften oder so zu übermitteln. Träume sind einfach da. Und die Schönheit liegt nicht in ihrer Bedeutung, sondern in ihnen selbst. Aber man kann aus den Träumen heraus auch manches über sich selbst erfahren.


Zitat:Rhetor schrieb am 09.09.2008 22:31 Uhr:
Ich habe den Eindruck, dass meine Träume umso bedeutsamer werden, je mehr ich mich mit ihnen beschäftige.

Ich habe zwar auch ohne TTB zu führen eine recht gute Traumerinnerung. Aber die Träume, die ich dann "einfach so" erinnere, muss ich leider allermeist als bloßes "Geblubber" einstufen: zu konfus, zu sprunghaft, zu unkonkret, zu surreal als dass ich mich zu einer Deutung gereizt sähe.

Führe ich dagegen konsequent TTB, dann weisen schon nach wenigen Tagen meine Träume plötzlich Handlungen auf. Auch kommen dann darin Gegenstände vor, die es auch im WL gibt, die ich somit benennen kann.
Das führt dazu, dass nicht nur meine DILD-Quote deutlich ansteigt, sondern dass mir zu den Trübträumen auch immer häufiger spontan Deutungsmöglichkeiten einfallen.


In Träumen herrscht das Chaos. Genauso eigentlich wie in unserem Kopf.
Klarträume sind der Versuch, Ordnung in das Chaos zu bringen. Der Versuch, aus etwas kompliziertem etwas einfaches zu machen. Aber wenn wir selbst auch im wachen Zustand verwirrt sind, wie kann das im Traum anders sein?

Zitat:michaelick schrieb am 12.09.2008 19:43 Uhr:
Klarträume sind der Versuch, Ordnung in das Chaos zu bringen.


Na, DAS nenne ich mal eine Definition! *Applaus* happy
Ich empfehle michaelick dieses Buch: Kunst aufräumen.

Ursus Wehrli hat es wirklich begriffen und Klarheit in die Kunst gebracht. Dass Künstler wirre und unvernünftige Chaoten sind, ist ja schon lange bekannt. biggrin

Zitat:Dreamweaver schrieb am 12.09.2008 23:11 Uhr:

Zitat:michaelick schrieb am 12.09.2008 19:43 Uhr:
Klarträume sind der Versuch, Ordnung in das Chaos zu bringen.


Na, DAS nenne ich mal eine Definition! *Applaus* happy


Dieser "poetische" Satz ist mir einfach irgendwie eingefallen. Da hab ich ihn aufgeschrieben.

@Fiodra:
Danke für den Tipp. Ich selber würde mich aber nicht als ordentlich bezeichnen. Ich verstehe gar nicht, was an den Beispielbildern unordentlich sein soll^^.

Zitat:michaelick schrieb am 13.09.2008 19:38 Uhr:

Zitat:michaelick schrieb am 12.09.2008 19:43 Uhr:
Klarträume sind der Versuch, Ordnung in das Chaos zu bringen.

Dieser "poetische" Satz ist mir einfach irgendwie eingefallen. Da hab ich ihn aufgeschrieben.

Check' mal Fraktale aus.
Ich hab mich in letzter Zeit mal wieder mit Traumdeutung beschäftigt. Zwar nur mit einem schnöden Traumlexikon, aber immerhin. Die Bedeutung und Aussagekraft stufte ich bisher eher in die Richtung Bildzeitunghoroskop ein, oder auch der Weisheit von Glückskekstexten. (Mit ein bißchen Phantasie lässt sich ja immer was finden was auf einen zutrifft)
Jetzt ändert sich meine Meinung gerade ein bißchen und ich kann mir vorstellen, dass noch mehr potential in der Bedeutung meiner Träume steckt.
Ich schaue immer nach prägnant auftretenden Symbolen, wie kürzlich, als ich von einem Hund träumte, der erst einen Hahn begegnete und dann Haasen in ihr Geheege trieb.
Laut Lexikon Hund -- neuer guter Freund. Hahn -- Nachwuchs, ebenso wie die Haasen.
Ich bin verwundert, dass diese 3 Symbole so zusammenpassen. Ich könnte meinen, dass ich eine Frau finde und Papa werde big
Das hat mich inspiriert und ich hab mir vorgenommen hier im Forum nach Traumdeutung zu suchen. Nun ich habe keinen besseren Thread wie diesen hier gefunden. Evtl sollten wir einen aufmachen (sollte fiodra machen)
Nun, was mich am meisten interessiert ist wie man eine Deutung zeitlich einordnen soll. Bis jetzt ist nämlich noch keine Frau in Sicht. Ok, Traum ist erst 7 Tage her. Im Traum war es übrigens ein schöner Spätsommertag mit herrlichem Sonnenuntergang.

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