Klartraumforum

Normale Version: IV. Obertontage 2008 in Dresden - Lauschrausch
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Vom 12. bis 14. September 2008 finden in Dresden die IV. Obertontage statt. Folgende Veranstaltungen stehen auf dem Programm:
Freitag, 12. September 2008

* 17 Uhr im Filmtheater Metropolis: Spielfilm: DIE GOLDENE JURTE

*
Hosoo
19.30 Uhr in der Yenidze: Musik zwischen den Welten Steppenwind
„Hosoo“ mit seiner Gruppe- „Hosoo- Transmongolia“ Mongolei
Kleines Vorprogramm mit einer Gruppe von Dresdner Oberton–Nachwuchssängern, danach ein neues Programm mit traditionellen Obertönen, der mongolischen Oboe, Pferdekopfgeigen und anderen typischen Musikinstrumenten.

* 22 Uhr in der Yenidze: CD-Premiere „Alchemie“- Klänge aus der Kuppel
Jan Heinke und Doreen Seidowski Faust
Über Kontinente und Jahrhunderte verstreute Klänge und Kompositionen bilden in fremder Instrumentalisierung ein musikalisches Mosaik, das deren unvermutete Gemeinsamkeiten und Verbindungen zeigt.

Samstag, 13. September 2008

* 10-14 Uhr im Bambus Übungsraum: Workshop mit Hosoo
Unterton- bzw. Kehlkopfgesang im mongolischen Stil (60 €)


*
15.30 Uhr in der Yenidze: Die Mondgöttin und der Apfelgarten
Es liest und erzählt: Sigrid Müller, Jan Heinke begleitet musikalisch, u.a. mit Obertongesang.
Märchen und Klänge der mongolischen Nomaden und russischen Saami

* 17 Uhr im Filmtheater Metropolis: Spielfilm: DIE GOLDENE JURTE

* 19.30 Uhr in der Yenidze: Musik zwischen den Welten Ohrsprung
Tran Quang Hai aus Frankreich lädt ein zu den Ursprüngen traditioneller Obertonmusik.

* 22 Uhr in der Yenidze: Der Höhepunkt Lauschrausch
Hosoo und Gruppe/Mongolei, Tran Quan Hai/Frankreich, Doreen Seidowski Faust/Deutschland und Jan Heinke/Deutschland
Spannend und überraschend für Zuhörer und Musiker gleichermaßen entsteht Musik im Augenblick aus der Kommunikation verschiedener Kulturen und Traditionen.

Sonntag, 14. September 2008

* 13-17 Uhr im Bambus Übungsraum: Workshop mit Tran Quan Ha
Obertongesang (60 €)


* 15.30 Uhr in der Yenidze: Der Tschatschatutu und der Phönix
Es liest und erzählt Charlotte Loßnitzer, sie wird begleitet von Jan Heinke.
Tibetische und mongolische Märchen in ihrer Vielseitigkeit und Farbenpracht sind immer noch lebendige Erzähltradition.

* 17 Uhr im Filmtheater Metropolis: Spielfilm: DIE GOLDENE JURTE

*

20 Uhr in der Dreikönigskirche Dresden: Musik zwischen den Welten Stimmhorn
Die Schweizer Christian Zehnder und Balthasar Streiff präsentieren einen bunten Mix aus Schweizer Instrumenten (z.B. Alphorn) und kuriosen Klangerzeugern und kombinieren dies Obertongesang.




Quellen/Links:
www.culturall.de/kultur/dresden/auffuehrungen/yenidze/yenidze.html?nr=171 (Veranstaltungsübersicht)
www.1001maerchen.de (die Web-Adressen der Veranstaltungen ändern sich leider regelmäßig)
www.upunktupunkt.de/oberton-workshop.html (für die Anmeldung zu den Workshops)
Film „Die Goldene Jurte” bei Amazon
www.stahlquartett.de (Homepage des Stahlquartetts von Jan Heinke)
www.hosoo.de (Homepage von Hosoo)
tranquanghai.info (Homepage von Tran Quan Hai)
Das Konzert von „Hosoo“ mit seiner Gruppe- „Hosoo- Transmongolia“ Mongolei war außerordentlich!!!

Dabei waren Spot, eine Forumklarträumerin K. und Don.

Gestern durfte ich ein Workshop von Hosoo pesönlich besuchen.
Der in Ulan Bator ausgezeichnete"bester mongolischer Sänger", 37-jährige Hosoo hat die subtile Kunst der "Höömii" bereits seit seinem 7. Lebensjahr in seiner Familie (alle professionele Sänger) studiert.
30 Jahre Erfahrungen + Kontakte zu westlichen Obertonsänger und wissenschaftler (z.B. Wolfgang Saus) machen sich bemerkbar.
Er ist freundlich, sehr herzlich, aber auch didaktisch voll fit.
Sein Workshop kann ich nur empfehlen. Der Typ (Meister des Singens) nimmt die Fähigkeiten (oder besser zu sagen die Unfähigkeiten) seinen Schühler sich zum Herzen.

Wenn ich zu blöde war, seine Anweisungen zu kapieren, fiel er aufs Knie, untersuchte mein Mund, zeigte seine Zunge, erlaubte mir seine Kehle beim singen abzutasten. ^^
Dagegen als ich ein paar passable mongolische Töne herausgedrückt habe, strahlte er von Stolz und empfahl mich den anderen als Beispiel. (allerdings mit der Bemerkung „Ausgezeichent! Nur bringst du zu viel Kraft mit. Entspanne deine Kehle, die rausströmende Luft trägt alleine die Töne“ biggrin )

Es war nicht einfach zu lernen, denn die Mongolen atmen beim singen ganz anders durch den Bauch und mit dem Bauch steuern sie ihren Gesang. Überhaupt scheint die Atemtechnik viel wichtiger als die Pfeiftöne und sonstigen schnick-schnack zu sein. Kostant ein Ton zu halten, ohne Unterbrechungen, ohne dabei zu hecheln ist eigentlich die Grundlage der "Höömii", eine Grundlage, die ich noch trainieren muss.

Die mongolische Technik (und zwar die Technik von Hosoo) ist prinzipiell anders als die westliche, denn die Mongolen bauen enormen Druck auf und brinngen dann den Oberton ohne Grundton (bzw. sie unterdücken den Grundton). Diesen Oberton nennen sie dann „Grundton“ und filtrieren diesen später nur mit der Bewegungen der Zunge aus.

Hosoo selbst sang das Lied „Hänschen klein…“ auf einem (Ober) Ton nur mit Zuname von gezielt ausgewählten Obertönen. Unglaublich, denn er kann 3 unterschiedliche Obertöne gleichzeitig singen, was nicht jeder mongolische/tuvinischer Sänger schafft. Er beherrscht die Steuerung der Obertöne so perfekt, dass er die ganzen komplizierten Arien nur auf dieser Ebene ausführen kann. So etwas kriegt man nicht beim Konzert mit! Auf seinem Workshop bin ich fast vom Stuhl gefallen. Mir ist bewußt geworden, was die Steppentypen da für einen einzigartigen Schatz an Gesangtechnik zusammengetragen haben.

Absolut krass!

Stimmhorn!

Stimmhorn hat ein grandiöses Konzert in der Dreikönigskirche gegeben! So viel frische Musik, so viel Frechheit auf einem hohen Niveau und so viel Originalität erlebt man selten. Dass die Musik befreit, verdanken wir den Musiker, die sich befreit haben und den anderen Mitmenschen dieses Gefühl der Leichtigkeit weitergeben.

Ein wahnsinniges Wochenende!

Ich kenne Stimmhorn. Ein tolles Musikprojekt! Ich habe über die Fusion von schweizer Musik und Obertongesang gestaunt. Höchst kreativ!

Zitat:fiodra schrieb am 15.09.2008 08:01 Uhr:
Ich kenne Stimmhorn. Ein tolles Musikprojekt! Ich habe über die Fusion von schweizer Musik und Obertongesang gestaunt. Höchst kreativ!


JEP! Ich habe Stimmhorn durch den Film "Heimatklänge" kennengelernt.

http://www.heimatklaenge.ch/
http://www.moviemaze.de/filme/2125/heimatklaenge.html

Hier zwei Kostproben von Stimmhorn:

Melksuite und Schnee

(14.09.2008, 14:07)Don Rinatos schrieb: [ -> ]Das Konzert von „Hosoo“ mit seiner Gruppe- „Hosoo- Transmongolia“ Mongolei war außerordentlich!!!

Ich hatte das Glück, Hosoo und seine Gruppe vorgestern in einem kleinen Kaff südlich von Hamburg singen und spielen zu hören und zu sehen. Ich kann das nur bestätigen. Ein wirklich eindrucksvoller Obertonsänger! Und die Musik, überwiegend von Pferdekopfgeigen, hat mich wirklich stark berührt.

(14.09.2008, 14:07)Don Rinatos schrieb: [ -> ]Es war nicht einfach zu lernen, denn die Mongolen atmen beim singen ganz anders durch den Bauch und mit dem Bauch steuern sie ihren Gesang. Überhaupt scheint die Atemtechnik viel wichtiger als die Pfeiftöne und sonstigen schnick-schnack zu sein.

Auch dort im Konzert erzählte Hosoo zwischen den Stücken kurz was zu seiner Technik. Die Bauchatmung hob er immer wieder hervor.
Der Grundton war tatsächlich oft quasi nicht zu hören, lag wohl sehr tief. Dafür empfand ich sein Obertonsingen als wirklich hell und klar, ganz anders als das, was ich sonst so gehört hatte. Und sein Neffe, der auch da war, ist auch ein Talent für sich.


Übrigens:

In der Pause konnte ich kurz mit ihm reden und meldete Interesse an einem Workshop an. Er gab mir seine Karte (er wohnt bei Bremen). Man kann ihn ab 8 Teilnehmern buchen und ich finde, das könnten wir uns ja für ein künftiges KT-Treffen echt mal überlegen (ist bezahlbar).
ui. will mitmachen.
Unterton-Workshop fände ich auch sehr spannend. In Verbindung mit einem KT-Treffen wäre das durchaus ein Anreiz, sich 9 Stunden in den Zug zu setzen.bigwink
Habe mit Hosoo erst am letzten WE auf dem Mutter-Erde-Festival gesprochen bigwink
den oben erwähnten film "heimatklänge" gibts grad auf arte plus sieben zu sehen. stimmhorn ist ja echt genial. erika stucky find ich auch super. wenn ich meine stimme doch auch nur so nutzen könnte................ naja kommt zeit kommt rat.