Klartraumforum

Normale Version: :Die Welt unser Traum von Hesse
Du siehst gerade eine vereinfachte Darstellung unserer Inhalte. Normale Ansicht mit richtiger Formatierung.
Keine Ahnung, ob das Gedicht schon mal gepostet wurde - ich liebe seine Stimmung ...

Die Welt unser Traum
Nachts im Traum die Städt’ und Leute,
Ungeheuer, Luftgebäude,
Alle, weißt du, alle steigen
Aus der Seele dunklem Raum,
Sind dein Bild und Werk, dein eigen,
Sind dein Traum.

Geh am Tag durch Stadt und Gassen,
Schau in Wolken, in Gesichter,
Und du wirst verwundert fassen:
Sie sind dein, du bist ihr Dichter!
Alles, was vor deinen Sinnen
Hundertfältig lebt und gaukelt,
Ist ja dein, ist in dir innen,
Traum, den deine Seele schaukelt.

Durch dich selber ewig schreitend,
Bald beschränkend dich, bald weitend,
Bist du Redender und Hörer,
Bist du Schöpfer und Zerstörer.
Zauberkräfte, längst vergeßne,
Spinnen heiligen Betrug,
Und die Welt, die unermeßne,
Lebt von deinem Atemzug.
Hermann Hesse
dazu fällt mir ein: Walter Schönau: Erdichtete Träume. Zu ihrer Produktion, Interpretation und Rezeption - in: ders. (Hrgb.) Literaturpsychologische Studien + Analysen; onlinetext bei "google books"
und weiter, wunderbare sammlung: Das Inselbuch der Träume; allerdings von 1975, antiquarisch sicher noch zu haben (mal bei "zvab" schaun big

lg
banzai!
(ps: in der tat. kostet so zwischen 10 und 15 €. zvab ist zuverlässig big