Klartraumforum

Normale Version: Keine Albträume - Keine Liebesträume?
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Huhu,

Nehmt euch besser Kekse *Kekse reich*, falls ich wieder nicht aufhören kann zu schwafeln.

Mir ist, nachdem ich mich seit einigen Monaten mit Träumen und Klarträumen beschäftige, aufgefallen, dass ich erstaunlich wenig Albträume habe. Tatsächlich kann ich mich nicht an einen einzigen Albtraum erinnern. Auch mein Traumtagebuch, das meine Träume der letzten vier Monate enthält, enthält keinen Albtraum.
Natürlich wäre es da erstmal gut zu wissen, was ich unter einem Albtraum verstehe: Ein Traum, in dem der Träumer Subjekt einer Gewalttat, gleich ob physisch oder psychisch, ist und dabei mindestens schwache Gefühle der Angst, Schuld, Scham oder ähnlichen negativen Gefühlen erleidet.
Zwar ist Gewalt durchaus ein wichtiges Thema in meinen Träumen, aber es fehlt die Komponente der Gefühle. Ich habe in Träumen ja nicht einmal Angst, wenn ich diesen gerade sterbe!
Auch die eher klassischen Albträume, die vermutlich noch von unserer Zeit in Höhlen und Steppen stammen und kaum moderne Elemente der Bedrohung (Autofunfall, Amokläufer etc.) enthalten, wie Flucht, Fallträume und Schlägereien, konnte ich nicht in meinem TTB oder meinem Gedächtnis finden.
Ich denke das liegt zum einen daran, dass meine Träume fast vollständig von Gefühlen entkoppelt sind. Das gilt natürlich auch für positive Gefühle. Starke Gefühlsregungen erfahre ich in Träumen aus irgendeinem Grund nicht.
Vielleicht liegt es auch an meinem seltsamen Verhältnis zu Angst. Ich bin im Wachleben keineswegs angstfrei! Ich fürchte mich in der Dunkelheit, habe Jahre gebraucht um mich auf einen Sprungturm im Schwimmbad zu wagen und vermeide Situationen, in denen ich Angst bekommen kann, z.B. Horrorfilme. Allerdings bin ich mir in Angstsituationen immer meiner Angst bewusst. Ich weiß in diesen Momenten, dass meine Angst fast immer unbegründet und auf jeden Fall nur eingebildet ist. Ich habe dann natürlich trotzdem Angst und verhalte mich entsprechend.
Ich kann im Moment leider nicht sagen, ob sich das auch auf andere Gefühlsregungen auswirkt, da ich bisher nicht darauf geachtet habe. Vielleicht merke ich ja plötzlich, dass ich auch Situationen, die andere starke Gefühle hervorrufen, vermeide? Ich werde mal darauf achten.

Zurück bei meinen Träumen ist es wie gesagt ähnlich. Träume wirken auf mich niemals so realistisch wie das Wachleben, da einfach die Gefühle fehlen. Ich stehe mitten in einem Flammenmeer, das vor wenigen Minuten noch eine lustige Party mit viel Alkohol war? Na und? Soll ich in Panik verfallen? Nein, ich gehe seelenruhig aus dem brennenden Gebäude und helfe völlig gelassen der Feuerwehr, gerade so als wäre mir das Konzept der Angst und Panik völlig fremd.
Ich möchte keinesfalls sagen, dass mir das alles sonderlich unangenehm ist. Schlafen ist gleich viel entspannender, wenn ich nicht schweißgebadet aus einer wilden Flucht vor schleimigen Monstern aufwache. Es ist irgendwie so, als würde ich mein Gefühlskleid abends mit meinen Klamotten ausziehen und morgens wieder anlegen, zwischendrin nur schwache Basisemotionen, um nicht völlig roboter-like durch das Traumreich zu wandeln.

Lange Rede, kurzer Sinn: Habt ihr ähnliche Beobachtungen an euch selbst gemacht? Könnte ihr beim besten Willen nicht verstehen, wovon ich rede? Geht es euch genauso oder genau im Gegenteil? Wer hat die ganzen Kekse aufgegessen?

Mit freundlichen Grüßen

(PS: Mal sehen ob die Beschäftigung mit dieser Fragestellung einen Albtraum heute Nacht auslöst...)

(PSS: Achja, RC und so!)
Wie verhält sich das beim Klarträumen?
Bei meinem ersten, richtig langen Klartraum bin ich, nach dem aufwachen, eine hlabe Stunde hellwach, voller euphorie im Bett liegengeblieben weil es so wunderschön war.
Lassen dich Klarträume auch kalt???
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen...
Bei mir verhält es sich meistens ähnlich, ich nehme zwar hin und wieder Gefühlsregungen in meinen Träumen war, aber das ist selten. Meine Träume erscheinen mir durchaus als real, nur empfinde ich so gut wie nie Gefühle. Letztens wurde ich von einem Resident Evil 4 Endgegner verfolgt, aber es lies mich emotional völlig kalt. Die wenigen gefühlvollen Träume die ich habe, gehören allerdings zu meinen schönsten.

Achja und ich hab nur Chips gegessen, von Keksen weiß ich nichts biggrin
Die kekse waren sogar recht lecker! Danke!

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Alpträume weniger werden, wenn man sich mit Klarträumen beschäftigt. Selbst wenn dann mal eine bedrohliche Situation kommt, nehme ich sie ähnlich wie du wahr. Ich weiß, dass es niht gefährlich ist. Manchmal lasse ich das Flüchten einfach zu, um nach ein paar Minuten zu sagen: "So, jetzt wirds mir zu langweilig".
Ich weiß ja nicht, ob bei dir die Emotion fehlt, weil du weißt, dass es nicht schlimm ist, oder weil es dir egal ist. (Der Unterschied ist, denke ich wichtig und würde vielleicht helfen, das Problem zu erkunden.)

Gruß,
TL

Zitat:Thunderbird schrieb am 13.01.2008 13:14 Uhr:
Wie verhält sich das beim Klarträumen?
Bei meinem ersten, richtig langen Klartraum bin ich, nach dem aufwachen, eine hlabe Stunde hellwach, voller euphorie im Bett liegengeblieben weil es so wunderschön war.
Lassen dich Klarträume auch kalt???
Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen...


Nach meinem ersten Klartraum und auch nach anderen Klarträumen habe ich nach dem Aufwachen durchaus eine Art Glücksgefühl gespürt, aber um ehrlich zu sein war nicht sehr stark. Eher so, als hätte ich gerade irgendein Problem gelöst, an dem ich seit ein paar Stunden herum kaue.
Wenn ich jetzt aber mal ein wenig in meinem Gedächtnis wühle, finde ich da sowieso sehr selten so etwas. Vielleicht bin ich einfach ein gefühlskalter Mensch. big


Zitat:Zitat von Traumlehrling 13.01.2008
Ich weiß ja nicht, ob bei dir die Emotion fehlt, weil du weißt, dass es nicht schlimm ist, oder weil es dir egal ist. (Der Unterschied ist, denke ich wichtig und würde vielleicht helfen, das Problem zu erkunden.)


Da es in meinen Trübträumen auftritt, spricht ja dies dafür, dass es mir egal ist, da ich ja alles für real halte. Dagegen spricht allerdings, dass ich im Wachleben aber mit tödlicher Sicherheit in Panik ausbrechen würde. Ich kann mir nicht vorstellen mit der Gelassenheit eines James Bond aus einem Feuer zu spazieren. Also ist das ein für mich untypisches Verhalten, was wiederum dafür sprechen würde, dass ich zumindest ein gewisses Maß an Klarheit im Trübtraum habe und ich deswegen weiß, dass mir nichts passieren kann. Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. neutral
Auch könnte es einen Einfluss darauf haben, dass ich das ja nicht direkt als Problem auffasse, sondern eher als Beobachtung. Es hat wie gesagt nicht nur Nachteile in Träumen kaum Gefühle zu haben (Keine Albträume, keine Angst, keine Scham etc.)
Mir ist da gerade was eingefallen, es gibt doch diese Modelle die einen in bestimmte Sinnestypen einordnen oder besser gesagt wird der ermittelt, der am meisten ausgeprägt ist, z.B. bei Lerntypen. Da wird doch häufig zwischen visuell, auditiv und kinästhetisch unterschieden. Vielleicht bist du, wie ich, auch einfach mehr visuell ausgeprägt. Ich kann mich z.B. auch kaum an die Stimmen von Traumcharakteren erinnern(ich meine den Klang der Stimme, nicht was sie gesagt haben ^^).
Hm, mir leuchtet nicht ganz ein, warum manchen Sinnen dabei stärker oder schwächer Gefühle zugeordnet werden soll, als anderen. Bzw, würde das doch nur die Form und Inhalt meiner Träume beeinflussen und nicht welche Gefühle ich dabei empfinde, oder nicht?
Es könnte doch sein, dass du zwar Gefühle(oder Geräusche, usw.)im Traum hattest, dich aber an sie nicht erinnern kannst. Vielleicht beeinflusst die bevorzugte Sinneswahrnehmung die Art der Erinnerung an den Traum. Dann würden die visuellen Anteile des Traumes höhere Priorität beim erinnern haben als alles andere, vielleicht auch eine höhere als Gefühle.
So meinte ich das ^^
Möglich ist es, ich kann es jedenfalls nicht ausschließen. Wenn jemandem einfällt, wie ich das überprüfen kann, meldet euch bitte. big
Als Beispiel hätte ich noch einen Klartraum von letzter Nacht: Ich bin irgendwann klar geworden, habe ein wenig Nonsens gemacht und habe langsam meine Klarheit wieder verloren. Also habe ich mich entschlossen mich aufzuwecken. Der Traum ist verschwunden und ohne dass ich auch nur einen Moment das Bewusstsein verloren hätte, aufgewacht. Wenn Gefühle im Traum gehabt hätte, hätten ich mich daran erinnern müssen, da Informationen ja normalerweise erst langfristig (nach ein paar Minuten) verloren gehen. Oder sie wurden eben erst gar nicht wahrgenommen.
Hm. Wenn du richtig gefühlsreiche Träume brauchst, dann suggerier dir doch einfach im Traum: "Dieser Traum und alle zukünftigen Klarträume und Trübträume werden voller Emotionen sein." (das kannst du ja auch 3-4 mal wiederholen. achte aber darauf, dass du die klarheit nicht verlierst, zum beispiel immer "Ich träume!" dazwischen sagen. konzentrier doch ganz auf die Suggestion.)
Wenn du Hypnose kannst sollte es auch nicht zu schwer sein das zu beheben.
Ich bin in KTs manchmal (aber nicht immer bigwink) recht emotionsarm, weil ich mir angewöhnt habe, beim Klarwerden von vornherein cool zu bleiben. Allerdings sind meine KTs in letzter Zeit recht stabil, sodass ich auch etwas emotionaler handeln kann.

Außerdem kann ich etwas, was das Aufwachen durch überschwängliche Gefühle ein wenig kompensiert: Wenn ich deswegen wach werde, lasse ich meine Augen zu und setze die letzte Traumszene imaginär fort, d.h. ich träume in Gedanken weiter, obwohl ich wach bin. Wenn ich dabei nicht allzusehr darauf fixiert bin, klar zu bleiben, rutsche ich dann in 20-30 Sekunden wieder nahtlos in den Traum rein. Das geht recht gut und auch ein paar Mal hintereinander.
Mir geht's ebenso wie dir, Raudorn. Emotionen scheinen in meinen Träumen zu fehlen. Ich kann mich gut an einen kürzlichen Traum erinnern, in dem ich Beifahrer war und der Lenker des Autos mit ungefähr 200 Sachen auf ne Hügelkuppe zuraste - und zwar auf der Gegenspur. Mein Gedanke dabei war: Mh, wenn da jetzt ein Auto kommt, sterben wir. Aber von Emotionen keine Spur. Keine Angst, kein gar nichts. Es geschah einfach, und ich hab's geschehen lassen.

Der letzte Alptraum, an den ich mich erinnern kann, muss gut 8 Jahre her sein.

Wenigstens träume ich manchmal, wenn auch selten, von einem ziemlich tollen Mädel. Es ist (leider wink4) kein Sextraum, sondern nur ein reiner Begegnungs-Traum, aber wenn ich dann aufwache, fühlt sich die Gegenwart dieser Frau so real an, dass ich den ganzen Morgen lang ein euphorisches Gefühl habe, als hätte ich wirklich jemanden kennengelernt, den ich sehr mag.

Aber bis auf solche - doch sehr rar gesäten - Momente ist's echt Sense mit Gefühlen in Träumen.
So, nach einem halb-luziden Traum bin ich nun an Erkenntnis reicher:

Der Traum fing in unserem Wohnzimmer an, das sich im Traum in der Schule befindet (praktisch, kann ich morgens länger schlafen). Es ist Anfang Sommer, für mich bedeutet das dieses Jahr die Zeit zwischen schriftlichem und mündlichem Abitur, also die entspannendste Zeit schlechthin. Das Wetter ist einfach super und die Traumschule sieht der echten nicht unähnlich, ergänzt durch Baustellen und Renovierungsarbeiten.
Kaum bin ich aus dem Wohnzimmer getreten, kommt mir eine Freundin entgegen und wir bewegen uns die Treppe runter. Wobei "bewegen" in diesem Fall eine Mischung aus Rennen, Fallen, Klettern und Rutschen bedeutet. Ich kann mich noch gut daran erinnern dabei in ausgelassener Stimmung gewesen zu sein und freudig gelacht zu haben.
Unten angekommen geht es durch das Foyer und die andere Treppe wieder herauf, auf deren Verlauf dann meine Halb-Klarheit (Ich war mir mehr oder weniger bewusst zu träumen, habe daraus aber keinerlei Schlüsse gezogen, sondern es einfach nur hingenommen) verschwand.

Das Ding an der Sache ist nun, dass ich mich tatsächlich daran erinnere starke Gefühle der Freunde empfunden zu haben. Allerdings, und ich denke das ist Knackpunkt an der ganzen Sache, war "Ich" immer noch nur halb verbunden mit meinem Traumkörper. Ich kann nicht einmal mit Sicherheit sagen, ob ich den Traum durch meine Augen oder durch eine andere Perspektive gesehen habe. In Träumen neige ich dazu meine Umgebung jederzeit zu kennen und alles einfach zu wissen, ohne es wirklich zu sehen. Ich bin eher der Beobachter, der ein Abbild von sich selbst beobachtet und nur teilweise mit diesem Abbild verbunden ist.
Bisher hatte ich noch nie einen realitätsidentischen Klartraum, demnach wird das mein nächstes Ziel, um näher zu untersuchen, ob die mangelnde Wahrnehmung meiner Gefühle in Träumen damit zusammen hängt, dass ich nicht vollständig mit meinem Traumkörper verbunden bin.

@Arathas

Hast du da ähnliche Erfahrungen? Mir scheint, du hast das selbe "Problem" wie ich, auch wenn ich mich nach wie vor weigere das als Problem anzuerkennen, eher als Herausforderung, deren Sachlage noch nicht vollständig geklärt ist. bigwink