Klartraumforum

Normale Version: Platons Höhlengleichnis
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Ahoi!

[Erstmal hoffe ich, es gab hier noch keine eigenes Thema für Platons Höhlengleichnis.
Falls doch, lösche ein Moderator bitte dieses Thema. ]

Nun ja, ich finde, jeder der sich mit Klarträumen beschäftigt
sollte Platons "Höhlengleichnis" kennen.

Vielleicht fühlen sich hier die neuen / jüngern Forumsmitgleider angesprochen.

lg
Hi... habe mich vor einiger Zeit auch mal mit dem Höhlengleichnis beschäftigt und da sind mir einige parallelen zu den Filmen Matrix und Trueman Show aufgefallen.

Kennt ihr die Filme? big

Zitat:Nun ja, ich finde, jeder der sich mit Klarträumen beschäftigt
sollte Platons "Höhlengleichnis" kennen.

hey arepo, wie kommst du zu der meinung?

Zitat:wie kommst du zu der meinung?


Wegen kritischem Bewusstsein und so...
Der Typ, der in der Höhle gefesselt ist, stellt sich die kritische Frage, nicht?
stimmt.. hey, so macht das hoehlengleichnis auch mal sinn biggrin
@spell: Wann hat denn das Höhlengleichnis keinen Sinn gemacht?

@topic: Ja, das Höhlengleichnis ist ein sehr interessantes und treffendes Bild und zwar nicht nur für den Klarträumer, sondern für jeden Menschen. Denn wir sehen nur die Schatten der Realität - die Aufgabe der Philosophie (naja eigenltich unser aller Aufgabe) ist es, uns langsam an das viel zu helle, wahre Licht heranzuführen. big

Zitat:Denn wir sehen nur die Schatten der Realität

also ich weiss ja nich was bei dir falsch laeuft, aber ich seh die realitaet direkt..


Zitat:Wann hat denn das Höhlengleichnis keinen Sinn gemacht?

indem die mythische vorstellung von einer anderen realitaet vertauscht wurde mit philosophie.. und da glaubte man nun (bis heute teilweise), diese vorstellung einer anderen realitaet sei symbolisch zu verstehen, und deute auf etwas abstraktes und absolutes: "die ideenwelt".
nun, so unsinnig ist das ganze ja auch nicht, sofern man beachtet, dass jede sprache nicht genau die gleichen ideen aufweisen wird, und auch jeder mensch wohl sich andere hoechste ideen ueberlegen wird (das ist wie mit der vielfalt von mythologien).
aber bitte, man kann doch ebensogut das gegenteil (oder sonst was) glauben. all das, dieses glauben, ist doch nichts rational begruendetes. und natuerlich kannst du auch an eine matrix glauben oder an eine wachwelt. oder an eine astralwelt oder an ein himmelreich.. oder eben an die voellige materialitaet der welt.. wems spass macht ok.. aber sprich dann doch nicht von einer "wahren wirklichkeit" oder von philosophie..
Man muss ja in der Sonne außerhalb der Höhle nicht zwangsläufig die Ideenwelt sehen (ist das nicht die Welt, in der laut Platon die Seele ist, wenn sie gerade keinen Körper hat und aus der man sich an manches erinnern kann?), eine modernere Auffassung wäre, dass die Sonne einfach die Wahrheit darstellt und die Schatten, die wir sehen, unserer Vorstellungen von der Wahrheit sind.
Wir sehen in vielen Dingen nicht die Wahrheit, weil wir einerseits nicht kritisch hinterfragen (die Ketten) und andererseits, weil die Wahrheit nicht zu ertragen ist (das zu helle Sonnenlicht). Wir müssen uns eben langsam zur Wahrheit hin arbeiten - erreichen werden wir sie sicherlich nie.


Zitat:ich seh die realitaet direkt..

Wenn du dir so sicher bist, die einzig wahre Realität zu sehen, dann ersetze doch bitte "Realität" durch "Wahrheit" - die siehst selbst du sicher nicht direkt.
was ist denn bitte die wahrheit? natuerlich bist du platonist, sonst wuerdest du garnicht auf solche formulierungen kommen..

Zitat:Die Wahrheit ist der deutsche Ausdruck für das altgriechische Aletheia (lat. veritas), das von den Griechen für das Aufdecken eines verborgenen oder versteckten Wissens verwendet wurde.

wikipedia

Zitat:spell bound schrieb am 08.07.2007 18:03 Uhr:

Zitat:Denn wir sehen nur die Schatten der Realität

also ich weiss ja nich was bei dir falsch laeuft, aber ich seh die realitaet direkt..


Dann bist du ein Buddha biggrin

Zitat:spell bound schrieb am 08.07.2007 18:03 Uhr:

Zitat:Denn wir sehen nur die Schatten der Realität

also ich weiss ja nich was bei dir falsch laeuft, aber ich seh die realitaet direkt..
Demnach hast Du nie soetwas wie ein Aha!-Erlebnis, was Dich im Bezug auf das Wahrgenommene klüger macht als Du es zuvor gewesen bist? Hast nie einen Moment gehabt, in welchem Du die Vorgänge hinter einem wie auch immer gearteten Phänomen begriffen hast?

Ich würde das Gleichnis eher so verstehen, daß selbst der, der die Sonne erblickt und sich an ihren Anblick akklimatisiert, auch erneut entfesselt werden und auch diese Höhle wieder verlassen kann. Die Wahrheit, die Realität, hat immer nur auf ihrer Ebene, auf der sie definiert wurde, Gültigkeit.

Erkenntnisgewinne im Kleinen:
1. Wenn man auf den Schalter drückt, geht die Lampe an.
2. Der fließende Strom erhitzt den Draht in der Birne und bringt ihn zum glühen, der Schalter unterbricht den Strom.
3. Der Strom kommt aus der Steckdose
4. In der Wand verlaufen Kabel, bis zu einem Kraftwerk
5. Dort sind Elektromagnetische Spulen am Werk, die Elektronen durch die Kabel fließen lassen und so Strom erzeugen
6. ...

So können Schritt für Schritt immer neue Hintergründe ins Bewußtsein treten, mit welchen man sich die bisherige Wahrnehmung erklären kann. Eine endgültige Wahrheit wird (zumindest bis jetzt) nicht erreicht. All dies sind kleine Höhlenaufstiege, wenn auch immer wieder zu neuen Zwischenstationen der Abbildhaftigkeit. Für mich zumindest gilt das auch für die Erfahrungswelt außerhalb rein physikalischer Vorgänge.


Gruß, Glass
@zzZZzz

na klar, warum dachte ich nicht gleich daran, in der bibel wikipedia nachzuschlagen biggrin crying

worum es mir geht: du behauptest, es gaebe eine absolute wahrheit, und deinen formulierungen zufolge scheinst du auch noch zu glauben, sie waere eine art "wesen" - einheitlich, umherschwebend, ganz von allem konkreten losgeloest im luftleeren raum..
was wir aber als wahr bezeichnen, sind immer bestimmte behauptungen und sachverhalte. wenn du meinst, wir muessen die wahrheit finden, dann musst du schon dazu sagen, die wahrheit worueber eigentlich. und sage nun nicht "die wahrheit ueber alles eben" - denn "alles" ist keine behauptung, bzw. kein sachverhalt, was wahr oder falsch sein koennte.


@ricky_ho

ich dachte, jeder sei buddha.
aber ernst bei seite: 'siehst du den buddha, erschlage den buddha'


@Glassmoon

Zitat:Demnach hast Du nie soetwas wie ein Aha!-Erlebnis, was Dich im Bezug auf das Wahrgenommene klüger macht als Du es zuvor gewesen bist?
nicht staendig bigwink
man sollte bedenken, glaube ich, dass dinge die wir ploetzlich "begreifen" nicht unbedingt wahrer oder realer sind als die dinge, die wir vorher sahen. in dem moment, wo ich ein bestimmtes muster, eine bestimmte erklaerung fuer die welt um mich herum finde, ist es natuerlich fuer mich auch real. aber diese muster, mit denen ich meine welt dann betrachte, koennten doch alles moegliche sein, sie sind gewissermaßen logisch (nicht aber etwa psychologisch oder physisch etc.) willkuerlich, unbegruendet. was nun als realitaet gilt und ob es "schatten der realitaet" gibt, haengt nun von deinem weltbild ab. in der umgangssprache gibt es in der tat taeuschungen usw. aber doch nur als ausnahmefall. (wie koennten wir uns sonst sinnvoll verstaendigen?)
Bei dem Blickwinkel, daß Deine Erlebniswelt die Realität ist, sind natürlich auch die Schatten an der Wand die Realität. So meinen wir vermutlich das Gleiche und können dennoch ohne weiteres aneinander vorbeireden ^^
Wir (also jeder einzelne von uns) müssen die Wahrheit finden. Über alles!
Je weiter wir voranschreiten, desto besser. Das fängt damit an, dass wir uns über ein Thema, das uns interessiert (aktuell: Klimaschutz), umfassend in verschiedensten Quellen informieren. So kommen wir der Wahrheit näher.
Darüber hinaus kann man in viel höhere Regionen der Wahrheit vorstoßen (zumindest halte ich das für möglich), indem man sich beispielsweise auf philosophische Weise mit Themen beschäftigt.
Sicherlich kann man wohl davon ausgehen, dass es keine absolute, überkulturell gültige Wahrheit gibt, ich spreche hier eher von der Wahrheit, die jeder selber für sich findet.
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