Klartraumforum

Normale Version: Koan
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Zitat:ich werde dir zum abschied einen thread widmen, ach was abschied, wiedersehen macht freude......

der thread läuft jetzt schon in gedanken unter folgendem arbeitstitel:

koan internetooschluß in bayern, dös giebts nedde


natalie wie versprochen oder angedroht biggrin ......

ich beschränke mich auf das erste wort.
was ist ein koan?
ein koan ist eine Art (sehr) kurze Anekdote oder eine Sentenz, die eine beispiel- oder lehrhafte Handlung oder pointierte Aussage eines Zen-Meisters darstellt.näheres siehe wiki.
und wenn jetzt jemand schreibst das ist hier teils falsch und teils richtig, dann ist er ein mensch des falschen und des richtigen.dieses beispiel für einen koan habe ich dem wiki entnommen.
wenn du ein koan aus deinem leben kennst oder einen, der dir besonders am herzen liegt, dann widme es nicht nur natalie sondern uns allen. wir werden uns unsere gedanken liebevoll darüber machen



Rhetor

Wenn ich sitze, dann sitze ich,
wenn ich bügele, dann bügele ich
und wenn ich Kartoffeln schäle, dann schäle ich Kartoffeln.
Wea koan Koan kennd kennd koan Koan ned.
mad2
wohl war, wohl war...
weiße Worte...
Ein Mönch fragte den Meister: »Alle Dinge kehren in das Eine zurück. Wohin aber kehrt das Eine zurück?«
Der Meister sprach: »Als ich in Chi’ing-Chou weilte, verfertigte ich ein Gewand, das sieben Pfund wog.«

lg
sensei
the art of love between the samurais, bushido, the way of the samurai summarized by wilko biggrin

master :"what is your understanding of the love between young samurais?" student "it is something to like and yet not to like"
master glad to hear this:"how many pains have i taken to bring you up to this level of understanding?"
some years later a samurai asked the former student , now his master, the "why"of the above statement. heres the answer:"the secret of art is to throw away your life for your partner; otherwise your relationship would be shameful. but if you do throw away your life for your partner, then there is no life anymore to devote to your lord himself"


edit: hallo sensei: i first met tanaka sensei in kyoto
Der meinige heißt/hieß Rei Ko Sensei/Michael Sabaß und ist Physiker an der Uni Bremen. Sie haben dort http://www.zenkreis-bremen.de/ einen sehr schönen Dojo und ich hielt tatsächlich eine Dokusan-Sitzung aus. Die Schmerzen waren unerträglich. Ich beschloß, mein eigener Meister zu sein. So bin ich Lehrer und Schüler zugleich. Warum soll das nicht gehen?

lg
sensei
@wilkomann
Danke für den wunderschönen Koan. *verbeug
Tahiat
oder auch:

wasser schmeckt nach wasser
salz nach salz
was die schwertfische machen, interessiert eh keinen
@sensei
fast unerträgliche schmerzen? was ist eine dokusan sitzung?
ZA-ZEN heißt "sitzen" und zwar mit gekreuzten Beinen, die Fußsolen nach oben gekehrt auf den Schenkeln ruhend. Ich bekam zwar noch einen kleinen Hocker, um etwas höher, und nicht auf den Schenkeln zu lasten, aber meine Kniegelenke sind ziemlich kaputt und die am Becken auch und so kam ich nach zwanzig minuten (eigentlich kurz) gar nicht wieder hoch. Die andern "liefen" schon, als ich es schaffte, mich überhaupt zu bewegen. Das ganze fand dreimal statt und dann wußte ich: Ich muß es anders schaffen oder das Ganze aufgeben. Die Gedanken sollen ja still werdend zur Ruhe kommen, aber es schrie nur die ganze Zeit "Steh auf!". Za-zen soll keine Folter sein, sondern begriffeloses Erkennen dessen was da ist, nichts weiter. Ich kann das mittlerweile anders. Zen ist auf viele verschiedene Arten möglich.
"Tritt das Leben ein, ist es das Leben; kommt der Tod, so ist es der Tod. Es gibt keinen Grund dafür, daß du ihnen unterworfen bist. Setze in sie keine Hoffnungen. Leben und Tod, sie sind beide das Leben des Buddha. Versuchst du, sie verächtlich wegzuwerfen, verlierst du da Leben des Buddha."
"Dojo" ist der Raum der Übung (gib mal bei Google in die Bildersuche ein, den Begriff).

lg
sensei

(edit: Möchtest du noch mehr wissen? Dies sind ja nur äußere Bedingungen, die ich beschrieb.)
Jo, ich will mehr wissen. Und zwar was ganz bestimmtes:
Ich hab schon seit längerem Lust mir einen Meister zu suchen bzw. in ein Kloster zu gehen um dort zu lernen...
Mag jetzt vlt. manche zum schmunzeln anregen pleased , aber besser kann ichs nicht formulieren. Nur hab ich keine Ahnung folgende Punkte betreffend:
1) Ist sowas teuer?
2) Wo ist in meiner Nähe, 2123 Unterolberndorf, Austria das "empfehlenswerteste" Kloster, soll heissen, ich will nicht in einem Scharlatanladen landen, wo es denen nur darum geht, die oft westlich-kapitalistisch oder wie und was auch immer Verbildeten auszunehmen. (Wäre auch einverstanden, für ein paar Monate in ein Kloster im Osten zu gehen, aber auch da fehlen mir die Kontakte und als Tourist will ich ned (enden*g)...).
3) Das ganze kann auch Kampfsport-kombiniert sein - weiß aber auch hier nicht ob das eben eine solche westliche Wunschvorstellung ist oder obs sowas tatsächlich gibt.

Freu mich über jede Info,
lg
Tahiat
Die Zen-Zentren sind zusammengeschlossen, z. b. hier:
http://www.buddhismus.de/zentren_zen.htm
So etwas gibt es mit Sicherheit auch für Österreich. Meistens haben die kleineren Zentren Meister, die in Japan gelernt haben, wie Sabaß (Bremen) eben auch. Kosten? Ich spendete. Ansonsten gibt es Mitgliedsbeiträge wie im Turnverein. Zen gibt es auch als "Kyudo", das ist eine japanische (Samurai-) Art des Bogenschießens.
Autoren: Der Klassiker Herrigel;
Alan W. Watts, Zen-Buddhismus - Tradition und lebendige Gegenwart (z.B.);
Daisetz T. Suzuki, Zen und die Kunst zu siegen, ohne zu kämpfen - Der Schwertweg (z.B); (sehr ähnlich zu Tholeys Begriff des Kriegers, denke ich);

was mir noch einfiel, vor allem hinsichtlich des Thread-Themas: Im weiteren Verlauf der Sitzung gingen nach und nach die "Novitzen" an die Treppe und riefen laut "Dokusan!". Der Meister ließ sie dann zu sich ein und sagte ihnen ein Koan, je nach ihrem Entwicklungsstand. Das ist der entscheidende Punkt: Statt dich mit dem üblichen Begriffsgewusel zu beschäftigen, sollst du eine Lösung für dein Koan finden. Den Fund stellst du beim nächstenmal dem Meister vor und er sagt eben weiterdenken, oder gibt dir ein neues Koan.
Wenn du aufmerksam bist, kannst du nicht reingelegt werden, denn du siehst alles. Es gibt kein Geheimnis.

Aber du kannst dir einen vergnüglichen Film zum Thema anschauen: Doris Dörrie, Erleuchtung garantiert; hier noch eine Kritik: http://www.filmtext.com/start.jsp?mode=2...archiv=143
Hin Sensei,
klingt ja spannend. Ich habe mir, wie Tahiat auch gewünscht in einen "Tempel" zu gehen und dort zu leben. Wenn auch nur einen Monat oder so. Das wollte ich nach dem Abi machen und zwar wollte ich nach Japan fliegen, wo ein Deutscher Abt ist. Dort "lehren" sie auch Zazen. Doch weiß ich nicht, ob ich das einen Monat lang aushalte... biggrin
Was wird dort, im Tempel allg., von einem Erwartet, oder besser gesagt, ist es das wert?
Traumlehrling
Der Begriff "Tempel" kommt mir in dem Zusammenhang nicht richtig vor, denn er klingt nach Religion, Glaube, Anbetung; alles das ist es aber nach meiner Kenntnis überhaupt nicht, ebensowenig, wie der Buddhismus eine Religion ist. Vielmehr geht es in so einem Kloster darum, zu lernen, daß Wissen nicht unser Wesen ist. Die Leere ist für den Buddha dasselbe wie das Wasser für den Schwertfisch. "Wie Schmetterlinge zur frischgepflanzten Blume gaukeln, spricht der Bodhidharma: ´Ich weiß nicht´." Jede Aussage darüber, was "ich" im Tiefsten meines Wesens "bin", kann nur völlig sinnlos sein. Das ist für uns Europäer sehr schwierig zu begreifen, denn da sind ganz elementare Ängste. Dies Geschriebene jetzt, also die Annahme, daß "ich nichts bin", ist wiederum genauso falsch,"denn etwas und nichts, Sein und Nichtsein sind abgeleitete Begriffe und gehören gleichermaßen zum "Gewußten".

Wenn du in so ein Kloster gehst, machst du praktische Arbeit und wenn du die machst, machst du sie ganz und gar, also hier und jetzt. Wenn du sitzt, sitzt du. Die Koans dann dienen dazu, dir durch ihre Absurdität die Totalrelativität allen begrifflichen Denkens und auch deines Seins klar zu machen.

Mir gefällt es deshalb so gut, die Klartraumberichte hier zu lesen und zwar ohne Deutung.

Im Grunde machen aber Dominikaner oder andere Mönche hier in europäischen Klöstern nichts anderes: sie arbeiten und meditieren und vergessen dabei (hoffentlich und wenn sie gewitzt sind...) alle kirchliche Ideologie. Warum sollten die Menschen hier anders sein, als im Osten? Die Gehirnstruktur ist gleich (von individuellen Unterschieden abgesehen). Du kannst als Physiker Zen praktizieren und abends za-zen machen, ohne daß irgendein Widerspruch in deinem Denken ist. Wenn unsere Mönche lange genug Gott gesagt haben, verliert das Wort sein Bedeutung, und sie springen ins Leere, wie die Mönche im Zen-Kloster.

Kein Geheimnis. Ohne Sinn.

lg
sensei
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