Oft scheint das Unterbewusstsein mehr zu wissen als wir ( innere Konflikte u.ä...). Wenn es uns auf solche Sachen hinweist, passiert dies, in "verschlüsselter" Form, wie zum Beispiel Traumsymbolen.
Ich nehme mal an, es tut das, damit wir daran etwas ändern, sonst müsste es uns ja nicht darauf hinweisen...
Aber warum so umständlich? Wenn uns das UB auf solche Dinge aufmerksam machen will, warum erscheint uns dann nicht einfach im Traum eine Person, die sagt: " Hallo, ich bin dein Unterbewusstsein und du solltest mal..." ? ( nur mal als Beispiel)
Hallo Vancras,
ich weiß es leider auch nicht, ich kann nur vermuten, dass unser Innerstes um einiges komplexer ist als wir denken. Vielleicht wäre es zu hart für uns direkt die Wahrheit zu erfahren.
Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass die Symbole mehr bewirken als Worte. Sie sind viel emotionaler. Werde ich von einem schwarzen Hund angegriffen und renne weg, komme jedoch kaum von der Stelle, so ergreift es mich viel stärker als wenn eine Traumfigur kommen würde und sagte: Hey du, du hast da ein Problem mit dem und dem (nur so als Beispiel).
Aber ich geb dir völlig recht, es fällt bei der symbolhaften Darstellung schwer, das eigentliche Problem zu erkennen. Daher wäre es schon toll, wenn die Träume deutlicher aufzeigen würden, was sie genau meinen.
Zum Glück gibt es ja das Klarträumen
.
So lässt sich doch ziemlich viel erklären und an den Symbolen mangelt es eigentlich auch nicht.
Liebe Grüße,
Metro
Vielleicht ist es ja genau umgekehrt: nicht die Symbole sind so kompliziert und unverständlich, sondern wir sind so begriffstützig bzw. verblendet, dass wir's nicht kapieren - dass wir sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen...
carl schrieb am 23.03.2005 11:04
Vielleicht ist es ja genau umgekehrt: nicht die Symbole sind so kompliziert und unverständlich, sondern wir sind so begriffstützig bzw. verblendet, dass wir's nicht kapieren - dass wir sozusagen den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen...
Kurz gesagt wir sind dumm und unser UB klug ;D
Ne mal ganz im ernst, in meinem träumen redet mein UB zu mir. Und sagt klar und deutlich was es sagen will:
"Du wirst Wendy nicht vergessen, nie! Dafür liebst du sie zu sehr! Nicht mal der Psychologe wird dir helfen..."
@ klartraumMike
Wenn dein UB mit dir spricht, ist es dann eine Person, oder einfach eine Stimme aus dem Nirgendwo ?
Zitat:Vancras schrieb am 22.03.2005 16:53 Uhr:
Oft scheint das Unterbewusstsein mehr zu wissen als wir ( innere Konflikte u.ä...). [....] Wenn uns das UB auf solche Dinge aufmerksam machen will, warum erscheint uns dann nicht einfach im Traum eine Person, die sagt: " Hallo, ich bin dein Unterbewusstsein und du solltest mal..." ? ( nur mal als Beispiel)
Zunächst mal BIST Du Dein Unterbewusstsein! Das sind nicht zwei verschiedene Dinge - Du hast nur nicht immer direkten Zugang zu Deinem Unbewussten.
Weiterhin ist es wohl nicht die Aufgabe unseres Unbewussten zu warnen, sondern hier laufen alle kognitiven Prozesse ab die wir zum überleben (und darüber hinaus) für unser Bewusstsein brauchen. Wenn wir versuchen diese Verarbeitungsprozeduren direkt zu deuten, dann ist das eben nicht immer ganz einfach.
Diese Prozesse laufen nicht ohne Grund UNBEWUSST ab. Sie ähneln mehr der biologischen Verarbeitungsweise unseres Gehirns, als den strukturierten Schemata unseres Kurzzeitgedächtnisses (Bewusstseins).
Vancras schrieb am 23.03.2005 13:45
@ klartraumMike
Wenn dein UB mit dir spricht, ist es dann eine Person, oder einfach eine Stimme aus dem Nirgendwo ?
eine person, es spricht aus der figur von wendy, abe in einer tiefen "dämonischen" stimme
Bei mir ist das so, ich glaube, der Teil von mir, der intuitiv kapiert, was los ist (nennt es "Unterbewusstsein") kann gar nicht sprechen...
Und es will mir gar nichts sagen. Ich meine damit, es hat keinen Willen und keine Absicht. Es "tut" einfach nur, es stellt sich etwas vor, es fühlt, es reagiert -- aber es fasst das nicht in Worte. Die Situation ist ihm schon klar, wozu die Erkenntnis dann noch in eine so unzureichende Form wie "Worte" zwängen?
Wenn ich es etwas frage, lacht es wie ein Kleinkind, oder plappert höflich eine syntaktisch richtige Antwort, die die Frage aber nicht beantwortet. Vielleicht weil es den Zusammenhang erkannt hat, "immer wenn eine Frage gestellt wird, muss man etwas antworten" -- das ist aber nur ein Muster, das es erfüllt, es beabsichtigt mit seiner Antwort nichts (das ist ja die Definition von "unbewusst").
Es will nicht, dass ich mich ändere, es will gar nichts -- aber der Teil von mir, der sprechen kann, kann natürlich trotzdem die Erkenntnisse dieses Teils dazu verwenden, um etwas über/für mich daraus zu lernen und mich zu ändern.
darf ich mal zu den Begriffen Unter- und Unbewusstes etwas sagen? Das sind zwei zu unterscheidene Stufen unseres Geistes (Gehirns). Rein physiologisch gesehen wird das Unterbewusstsein bei 7-4 Hertz gemessen, also dann, wenn wir in Trance sind, träumen oder meditieren. Dort ist alles "abgelegt", was in unserem Erinnerungsspeicher schlummert: alle unterschwelligen Bewusstseinsaktivitäten, alles, was wir gerne verdrängen, wie Traumata etc aber auch die Aktivitäten des parasympatischen Nervensystems wie Atmung, Kreislauf etc.
In der "unbewussten" Ebene bewegt sich das Gehirn nur noch zwischen 4 und < 0 Hertz Schwingungen - also im Koma, vollständiger Bewusstlosigkeit oder sehr sehr tiefem Schlaf. Dann sind nur noch Atmung und Herzschlag aktiv, sonst nix mehr. Insgesamt ist dieser BEreich sehr wenig erforscht... wie auch, es gibt ja kaum Recall
Ich will nicht klugsch... wollte nur feststellen, dass man zwischen dem Unterbewusstsein, an das wir gelangen können z.B. im Traum und Unbewusstsein, das tatsächlich nicht sprechen kann, unterscheiden sollte.
VG *wondering
@wondering
Dann will ich jetzt mal ein bisschen "mit-klugscheißen"
Also, den Begriff "Unterbewusstsein" gibt es in der Psychologie eigentlich gar nicht wirklich, denn das ist nur der eingbürgerte, umgangssprachliche Begriff der sich über die Zeit in der Laiensprache entwickelt hat.
Er ist der Umgangssprachliche Begriff für "Das Unbewusste" das Sigmung Freud - der "Erfinder" des Unbewussten - in seiner Abhandlung über die Psychoanalyse eingeführt hat. Die zwei Begriffe meinen das selbe, nur der Begiff des Unterbewussten ist eigentlich falsch.
Sigmund Freud hat die drei Bewusstseinsstufen
1. das Unbewusste
2. das Vorbewusste
3 das Bewusste
genannt.
Das Unbewusste enthält nach Freud die kindlichen Triebwünsche - das "Es" wie er es nannte - (die Theorie ist allerdings nicht mehr so ganz aktuell) und sowohl Jung und Adler als auch eine ganze Menge Psychologen nach ihnen haben den Begriff des "Unbewussten" weiterentwickelt.
Also, in der Wissenschaft wird der Begriff "Unterbewusstsein" nicht verwendet - höchstens um einen Sachverhalt für den Laien verständlicher zu machen.
Naja, ihr habt schon verstanden, was wir meinten.
Danke für die Begriffserklärungen, das eine war wohl medizinisch, und da andere psychologisch.
Das mit der 4-7 Hertz-Frequenz verstehe ich aber nicht, 4-7 mal WAS macht das "Unterbewusstsein" denn pro Sekunde?
@ Ruth
Ja, so wie du oben das Unbewusste beschrieben hast ist es eine ganz gute Umschreibung dessen was Freud mit dem "Es" bezeichnet. Es sind die kindlichen Triebe, das Impulsive, die ursprünglichen Gefühle. Nicht willentlich gelenkt und unkommentiert. Es hat seine eigene Struktur und alles was aus dem Unbewussten kommt muss erst für unser Bewusstsein "aufbereitet" werden, sonst können wir nur schlecht etwas damit anfangen.
In den Träumen (die Freud bekanntlich den "Königsweg zum Unbewussten" nannte) ist die Verbindung zum Unbewussten sehr viel direkter, wodurch uns auch die Bedeutung der Träume oft nicht sofort klar ist und sie uns sogar verwirrend vorkommen können. Sie sind eben nicht direkt für unser Bewusstsein aufbereitet. Dies nachträglich in Form einer Traumdeutung zu machen ist natürlich denentsprechend mühsam.
Ich nehme mal an, dass mit den Schwingungsangaben die Gehirnwellenmuster gemeint sind?
Allerdings sind auch in einer sehr tiefen Bewusstlosigkeit nicht nur Herz und Atmung aktiv, sondern auch die Funktionen des vegetativen Nervensystems (sonst wär man auch innerhalb kurzer Zeit an Blutvergiftung gestorben). Die Aktivitäten des zentralen Nervensystems allerdings unterscheiden sich in der Tat, je nachdem ob man im entspannten Zustand ist (dann zeigt das EEG die typischen Alpha-Wellen - auch noch im Zustand des Bewusstseins) oder ob man im Schlaf oder Tiefschlaf ist, in denen die Wellen sehr viel ruhiger und "langsamer" verlaufen.
Im Koma sind nur noch langsame Gehirnwellenmuster messbar.