Klartraumforum

Normale Version: Das traumtagebuch mein Erinnnerungskiller
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Hallo alle zusammen normal .

Ich habe etwas komisches bemerkt.

Das Ding ist, ich kann mich grundsätzlich von Natur aus jeden Tag an meine Träume erinnern.
Da ich aber jetzt und die Jahre davor versucht habe Das Klarträumen zu üben habe ich oft angefangen meine 
Träume aufzuschreiben weil es ja heisst, dass Anfänger das tun sollen.

Ich fange an meinen ersten Traum detailliert aufzuschreiben und die nächsten Tage kommt dann nichts mehr
keine Erinnerung an die neuen Träume, die ich die letzte Zeit hatte. Als ob ich garnicht geschlafen hätte.
Dann höre ich auf mit dem aufschreiben und sehe (wirklich sehen) wie die Erinnerung langsam wieder kommt.

Anderen hilft das die Erinnerung zu verbessern, bei mir ist das grade andersrum. Komisch  

Seit letztem Jahr ist komplett kaputt nur noch Erinnerung per Glück. Habe auch hier wieder mit
Schreiben aufgehört.  normal

Vielleicht kennt sich einer aus

Danke
Die Traumerinnerung hängt mit der Aufnahme von B Vitaminen zusammen. Da könntest du also schauen, dass du mit der Nahrung genug davon aufnimmst, idealerweise morgens/mittags. Kann man natürlich auch supplementieren (am besten morgens, sonst bist du abends hyperhyper und kannst nicht schlafen).

Darüber hinaus hilft DIR speziell das Aufschreiben vielleicht nicht. Vielleicht ist aufzeichnen eher was für dich oder aufsprechen. normal
Ich kann mir vorstellen, dass es dir unbewusst zu mühsam ist, so viel Zeit mit dem Aufschreiben zu verbringen. Versuch es doch mal mit einem weniger detaillierten Bericht. Ich habe gute Erfahrungen mit einem 3-Sätze-Traumbericht gemacht. Das bekommt man praktisch in jeder Alltagssituation unter.
Das komische ist, nur wenn ich anfange meine träume aufzuschreiben schliesst sich das innere auge aber nur dann.
Wenn ich jetzt garnichts mache öffnet es sich wieder. Deshalb habe ich oft aufhören müssen.
Wenn Du Dich ohnehin an alle Träume erinnerst, brauchst Du ja theoretisch auch gar nichts aufschreiben.
Ich schreibe die Träume auf, weil es zum einen meine Traumerinnerung verbessert (fällt bei Dir dann weg) und zum anderen, um Traumzeichen besser zu erkennen, damit ich sie im nächsten Traum auch wieder erkenne und dann klar werde.

Also solltest Du Dich an alle Träume gut erinnern können, müssten Dir ja Deine Traumzeichen auch alle in Erinnerung sein.

Ich würde mir dann an Deiner Stelle am ehsten eine Liste anlegen mit wiederkehrenden Traumzeichen, auf die Du im nächsten Traum achten möchtest. Die Liste kannst Du ja dann alle paar Tage oder Wochen mal aktualisieren, falls Dir neue Traumzeichen aufgefallen sind.
Schreibst du deine Träume auf, weil du eine persönliche Motivation dazu empfindest, oder weil du das gelesen hast, dass du das tun musst?

Der Überrechtigungseffekt (Overjustification), kann dazu führen, dass eine intrinsische Motivation durch externe Verstärkung behindert wird. Was du machen kannst, finde zu deiner ursprünglichen Motivation zurück, die nicht an externe Verstärker gekoppelt ist. Irgendwo musst du in dir so eine intrinsische Motivation haben, die unabhängig von Lob, Erfolg, etc. für dich funktioniert hat. Wenn du diese findest, kannst du dich vielleicht wieder auf diese beziehen.


Zitat:Wenn externe Verstärker die intrinsische Motivation zerstören, ist als Overjustification Effect, Korrumpierungseffekt oder Verdrängungseffekt bekannt. Schon Lepper et al. (1982) stellten fest, dass äußere Belohnungen (extrinsische Motivation) die Durchführung einer Aufgabe, die man ohnehin schon attraktiv gefunden hat (intrinsische Motivation), beeinflusst, d.h., dass durch extrinsische Verstärkungen die intrinsische Motivation unterlaufen bzw. sogar zerstört werden kann.

Auch Tests mit Kindern zeigten, dass Kinder, die für die Erledigung einer Aufgabe, die ihnen an und für sich Spaß machte, mit Geld belohnt wurden, deutlich schlechter motiviert sind und eine schlechtere Leistung bringen als Kinder, die nicht belohnt wurden. In einem Experiment erhielten Vorschulkinder die Gelegenheit, mit Filzstiften zu spielen. Ihre intrinsische Motivation wird durch die Dauer des spontanen Spiels definiert.

Zwei Wochen später sollen sie in drei Gruppen mit vergleichbarer Ausgangsmotivation unter drei unterschiedlichen Belohnungsbedingungen Bilder mit den Stiften malen. Eine weitere Woche später wurden Stifte und Papier in den Aufenthaltsraum gelegt und das Spielverhalten durch einen Einwegspiegel beobachtet:

1. Gruppe – erwartete Belohnung: den Kindern wurde eine Belohnung versprochen, wenn sie die Stifte benützen.
2. Gruppe – unerwartete Belohnung: diese Kinder erhielten eine Belohnung wenn sie mit den Stiften spielten, ohne dass diese vorher angekündigt worden war.
3. Gruppe – keine Belohnung in Aussicht gestellt.

Die Gruppe, die von der Erwartung einer Belohnung beeinflusst war, zeigte dabei eine relative Abnahme ihrer Leistungsbereitschaft. Der damit gleichzusetzende Motivation Crowding Effect oder Crowding-Out Effect beim Arbeiten tritt dann auf, wenn sich intrinsische und extrinsische Motivation überschneiden, was vor allem bei eintönigen Arbeiten, die man nicht als sinnvoll empfindet oder ungern erledigt, auftritt.

In diesen Fällen versucht man, mit extrinsischen Motivationsfaktoren, sprich Belohnungen, die Aktivität zu unterstützen. Bei selbstmotivierten Aufgaben, die man als sinnvoll empfindet und gern erledigt, steigt die Motivation durch Belohnungen allerdings ab einer gewissen Grenze nicht mehr weiter an und kann sogar die innere Motivation verdrängen. (Stangl, 2023).

Quelle: https://lexikon.stangl.eu/722/overjustification-effect
Es gibt kein Gesetz fürs Aufschreiben. Tritt der Effekt auch ein, wenn du es ins Handy sprichst als sprachmemo?
Kommentar zu Beitrag 6. Ich weiß nicht was das mit extrinsischer Motivation zu tun haben soll. Die Motivation klarträumen zu wollen ist doch intrinsisch, nicht extrinsisch. Wenn jemand, der sich immer an seine Träume erinnerte, und zwar ohne sie jemals aufgeschrieben zu haben, und dann anfängt sie aufzuschreiben, weil er Klarträume haben will, ist das ein sehr komplizierter "interner" Motivationszusammenhang. Von sowas haben normale Psychologen aber keine
Ahnung. Stangl hat zwar auch mal was kluges über Klarträume geschrieben, aber was er da über Filzstifte schreibt hat mit der rein intrinsischen Motivation des Klarträumens nichts das geringste zu tun, und er hat das auch nicht behauptet. Du hast diesen Zusammenhang aber sehen wollen.
Ich bin intrinsisch motiviert in diesem Forum zu schreiben. Das bedeutet: ich habe von innen heraus Lust in diesem Forum zu schreiben. Niemand hat mich dazu aufgefordert. Aber diese Motivation wäre nicht möglich, wenn es das Forum nicht gäbe. Des weiteren könnte man vermuten, dass ich umso häufiger schreibe, je mehr positive Reaktionen ich von anderen Usern bekomme. Das sind extrinsische Motivationen. Man kann also auch sagen: ich bin sowohl intrinsisch wie extrinsisch motiviert in diesem Forum zu schreiben.  Die meisten anderen Menschen würden nur dann in diesem Forum schreiben, wenn sie viel Geld dafür kriegen würden, oder auf andere Weise dafür belohnt würden. Oder durch Androhung von Strafen ("Wenn du in diesem Forum nicht schreibst, dann mag ich dich nicht mehr"). Sie wären also eher extrinsisch motiviert (der Fall, dass man Geld dafür kriegt, wenn man in diesem Forum schreibt ist natürlich rein hypothetisch, d.h. erfunden)

Hier geht es aber eigentlich um das Aufschreiben von Träumen. Das Aufschreiben von Träumen gilt als Technik um sich an Träume zu erinnern. Wer sich bereits an Träume erinnert braucht diese Technik eigentlich nicht. Was könnte jemanden, der sich an seine Träume erinnert, "obwohl" er sie niemals aufschreibt dazu motivieren, das dennoch zu tun? Vielleicht ist es der Wunsch zu einer Gruppe dazu zu gehören. Er denkt, dass alle Klarträumer ihre Träume aufschreiben. Es keinerlei Auswirkungen auf seine Beliebtheit unter Klarträumern, wenn er seine Träume auch weiterhin nicht aufschreibt. Er könnte sich aber dadurch unbeliebt unter Klarträumern machen wenn er ständig lautstark verkündet: "Ich schreibe meine Träume nicht auf, ich habe es nicht nötig". Die anderen haben es nötig, oder zumindest die meisten. Sie denken er lügt oder beneiden ihn. Es wäre auch denkbar, dass sie ihn dazu beglückwünschen, dass er es nötig hat Träume aufzuschreiben, um sich (auch weiterhin) an Träume zu erinnern. Oder einige hassen ihn  und einige lieben ihn, wobei aber nicht jeder ihm dies mitteilt. So weit die rein extrinsische Motivation. Vielleicht verspricht er sich vom Aufschreiben seiner Träume außerdem, dass er dadurch klar wird. Diese Erwartung ist gar nicht so dumm. Denn wenn man Träume aufschreibt und dann durchliest bekommt man vielleicht einen besseren Überblick über Objekte, die in seinen Träumen besonders oft auftauchen. Er kann sich dann, bezüglich eines solchen Objekts vornehmen: Wenn ich dieses Objekt sehe frage ich mich ob ich träume. (sogenannter Anker). Aber nicht jeder hat solche Objekte, und selbst wenn es der Fall ist heißt das nicht, dass die Technik wirklich funktioniert. Oft erinnert mich man sich im Traum nicht daran, dass man es sich bei "diesem " Objekt um einen Anker handelt. Oder er sieht den Anker im Traum zwar, und fragt sich ob er träumt, aber er kommt zu dem Schluss, dass er nicht träumt. Ich persönlich habe übrigens gar keine Anker, da in meinen Träumen nichts besonders oft auftaucht.
Ich hatte auch schon Phasen, wo ich ohne TTB eine reiche Traumerinnerung hatte. Das waren aber nur Ausnahmen und ich kann sie mir nur schwer erklären. Ich habe zwar Vermutungen, aber die sind in keiner Weise stichhaltig. Es war also Zufall. Es waren Ausnahmen von der Regel. 

Ich möchte nun aber meinen Fall verlassen und über jemanden schreiben, der sich normalerweise gut an seine Träume erinnert: 

Wer sich von selbst an seine Träume erinnert, der braucht kein Traumtagebuch zu führen, außer wenn er es aus einem Motiv tut, dass einem Tagebuch (des Wachlebens) ähnelt: er möchte gewisse Erlebnisse nicht vergessen; oder der möchte sicherstellen, dass er gewisse Erinnerungen nicht durcheinander bringt. 

Wer sich von selbst an seine Träume erinnert, der mag das lieben oder hassen, aber ändern kann er es kaum. Es kann passieren, dass seine Traumerinnerung plötzlich ausbleibt. Das kann einige Wochen, Monate dauern und er mag dann gewisse Umstände dafür verantwortlich machen wieso das so ist. Aber das wären alles bloß Vermutungen, die ihm dazu dienen sollen es zu erklaren. Aber wirklich erklärbar wäre es nicht, da die vielfältigen Begleitumstände nicht überschaubar sind. Es ist zu erwarten, dass sich die Traumerinnerung, an die er gewohnt ist, wieder einstellen wird, was aber einige Monate dauern kann. Wichtig ist dabei, dass er die Erklärung, die er für das Ausbleiben seiner Traumerinnerung gefunden zu haben glaubt, nicht allzu ernst nimmt. Andernfalls kann es passieren dass er irgendeinem äußeren Umstand dafür verantwortlich macht, obwohl die Ürsächlichkeit eher innen (im Bereich des Unbewussten) zu suchen ist.  An Ursachen zu glauben, die irgendwas an der eigenen Seele angeblich zerstört haben ist ein Weg, diese Zerstörung zu was beständigem zu machen. 

Letztlich entscheidet also das Unbewusste darüber ob man sich an seine Träume erinnert. Es entscheidet auch darüber welche Hilfsmittel (wie z.B. Traumtagebuch; Vitamin B) der Traumerinnerung förderlich sein können oder dürfen. Der Bereich des Unbewussten ist aber, wie ich zugeben muss, sehr groß. Daher weiß ich im Grunde gar nicht was es ist.
(07.04.2023, 15:53)Likeplacidid schrieb: [ -> ]Letztlich entscheidet also das Unbewusste darüber ob man sich an seine Träume erinnert.

Da hab ich ein paar Hypothesen.

Ich glaube, dass es äußere Variablen gibt, die unsere Traumerinnerung beeinflussen. Bei mir verringern fehlende Umgebungsgeräusche (Frau auf Dienstreise, Fenster geschlossen, Ohrstöpsel) mitunter die Traumerinnerung, auch wenn das nicht eindeutig zu belegen ist, da auch andere Variablen mich unruhig schlafen lassen.
Und ja, das Unbewusste ist ein weiter Begriff.
Was daher bedeuten kann, dass ein Traumtagebuch auch über die Schlafqualität wirkt (die positiv erwartungsvolle Aufmerksamkeit, die man dem Träumen widmet, kann durchaus über körperliche und/oder biochemische Vorgänge einen unruhigeren Schlaf erreichen, der wiederum die Traumerinnerung nach folgender These im link erhöht). Läuft ja auch alles unbewusst ab.
(So könnte eine negative oder gleichgültige Einstellung zum Traumtagebuch den Effekt auch unterbinden)

(den betreffenden Artikel habe ich zufällig heut früh gelesen)

https://www.wissenschaft.de/gesundheit-m...szeichnet/
Das stinkt gewaltig nach "Wake back to bed". Und das hasse ich. Denn dazu muss man aufstehen. 

Diese guten Traumerinnerer stehen aber nicht auf. Die wachen kurz auf und schlafen dann wieder ein. Ich habe mal gelesen, dass das normal sei. D.h. eigentlich wacht jeder oft in der Nacht kurz auf. 

Werden die beim kurzen Aufwachen also wacher als die anderen? Und warum? Vielleicht weil sie sich in einer Phase befinden, wo sie sich zufällig für ihre Träume interessieren, oder sich an ihre Träume erinnern, ganz spontan und dass man weiß wieso das so ist. 

Ich beharre also auf meiner Meinung, dass das Unbewusste darüber entscheidet, ob man sich an seine Träume erinnert.