Klartraumforum

Normale Version: Neu im Forum und meine erste gezielte Klartraumerfahrung
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Hallo zusammen,

ich habe am vergangenen Wochenende mein seit Jahren schlummerndes Interesse für Klarträume geweckt, als ich mir entsprechende Youtube-Videos angesehen hab. Ich fand das Thema schon immer spannend und hatte als Kind auch mal die eine oder andere Erfahrung in diese Richtung - hab es aber nie wirklich verfolgt oder als etwas Erreichbares angesehen. Bis zum vergangenen Sonntag. Da hab ich mich fasziniert von Video zu Video geklickt und daraufhin beschlossen, mal ernsthaft mein Traumtagebuch weiterzuführen. Das hatte nämlich seit Anfang 2020 genau einen Eintrag und lag seither im Schrank neben dem Bett.

Zu meiner Überraschung hab ich seit ich den neuen Entschluss gefasst hab, plötzlich jede Nacht Traumerinnerungen. Das Buch füllt sich jedenfalls seit Anfang der Woche täglich. Ich wache automatisch in den frühen Morgenstunden auf und kann mich teilweise an mehrere Träume erinnern. Ich hab auch vor ein paar Tagen mit Reality Checks angefangen (mehrmals täglich Hand überprüfen und versuchen mit dem Finger zu durchbohren) und hatte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag einen ersten Klartraum. Was mich dabei verwundert hat, war allerdings wie unspektakulär und fast schon banal mir das Ganze vorkam. Ich hatte irgendwie den großen Aha-Moment und die totale Euphorie sowohl im Traum als auch nach dem Aufwachen erwartet. Stattdessen hab ich das nach dem Aufwachen einfach registriert wie eine normale Traumerinnerung und mich dann tatsächlich gefragt, woran die fehlende Begeisterung lag, und ob ich wirklich richtig klar war.

Der Traum beginnt trüb in einem Hörsaal. Ich hab mit dem Handy Fotos von der Vorlesung gemacht und nichts Besonderes ist passiert. Irgendwann bin ich in einem scheinbar nicht damit zusammenhängenden Traumteil, in dem ich mich mit einer früheren Schulfreundin unterhalte. Aus irgendeinem Grund mache ich währenddessen den Hand RC und stelle fest, dass verschwommene Finger von meiner Hand abstehen. Daraus folgere ich völlig nüchtern, dass es sich um einen Traum handeln muss. Ich beschließe dann erst mal meinem Traum-Gegenüber meine früheren Gefühle für sie zu beichten, die dann auch erwidert werden. Dann erzähle ich, dass die Schulzeit  in Wahrheit ja schon viele Jahre her ist und wir uns jetzt eigentlich gerade in meinem Traum befinden. Das kommt weniger gut an. Die Freundin löst sich auf (ich glaube, davor sind ihre Augen grau geworden) und präsentiert mir eine Art Regeldokument mit Vorgaben für Verhalten in Träumen. fear  Meine Wahrnehmung ist zu diesem Zeitpunkt nur, dass da ein komisches Dokument mit mehrern Paragraphen vor meinen Augen schwebt und ich weiß, dass ich mit meinem Hinweis wohl irgendwie gegen Traumregeln verstoßen habe. Dann befinde ich mich auf einer Art Marktplatz und versuche, den Traum zu stabilisieren. Ich schaue auf den Boden und drehe mich im Kreis, da ich meine, gelesen zu haben, dass das helfen kann. Als ich wieder nach oben schaue, laufe ich recht ziellos über den Platz, wo mich ein Essensverkäufer grüßt. Dann bin ich wach.

Freue mich über Feedback und bin gespannt, wie das jetzt in den folgenden Nächten so weitergeht.

Rhetor

Hallo White Rabbit,

also richtig klar warst du auf jeden Fall.
Insbesondere deine Bezugnahme auf das Wachleben ist ein sehr starkes Indiz dafür.
Ebenso, dass du dich an eine Stabilisationstechnik erinnern konntest und sie ausgeführt hast.

Aber keine Ahnung, warum dich das alles nicht begeistern konnte.
Vielleicht warst du ja einfach einen Tick "zu" klar dafür. Du nennst es selbst ja auch "nüchtern".
Und Euphorie ähnelt nun einmal eher Beschwipstheit als Nüchternheit.

Im Laufe der nächsten Klarträume wirst du wahrscheinlich ganz automatisch verschiedene Ausprägungen von Klarheit erleben.

Und ja, dass es jemand als Abwertung empfindet, als Traumgestalt "entlarvt" zu werden, das habe ich auch schon mehrfach erlebt. Auf ein diesbezügliches Regelwerk verwiesen hat mich aber noch niemand. Das finde ich ausgesprochen originell grin

Weiter so normal

Rhetor
(18.02.2022, 19:51)Rhetor schrieb: [ -> ]Aber keine Ahnung, warum dich das alles nicht begeistern konnte.
Vielleicht warst du ja einfach einen Tick "zu" klar dafür. Du nennst es selbst ja auch "nüchtern".
Und Euphorie ähnelt nun einmal eher Beschwipstheit als Nüchternheit.

Im Laufe der nächsten Klarträume wirst du wahrscheinlich ganz automatisch verschiedene Ausprägungen von Klarheit erleben.

Danke für die Rückmeldung.

Es ist ja auch nicht so, dass ich mich am nächsten Tag nicht gefreut habe, dass es geklappt hat. Aber irgendwie erschien es mir nach dem Aufwachen in erster Linie wie eine weitere Traumerinnerung, die ich dann einfach konzentriert ins Tagebuch notiert habe - und das war´s.
Bin auf jeden Fall motiviert, mehr zu probieren. Mein Ziel ist ja eigentlich mal in einem Klartraum die Umgebung genauer zu betrachten. Ich hab jetzt mehrfach  gelesen, wie detailliert Dinge aussehen sollen. Das interessiert mich sehr. In einem trüben Traum hatte ich danach nie gute Erinnuurngen daran, wie realistisch die Traumwelt wirklich war.
Gratulation und willkommen im Forum =) Euphorie ist nicht zwingend ein Bestandteil von KT Erlebnissen, das erscheint nur so, weil viele auf einen Klartraum hinarbeiten und sich dann beim Erkennen des Traums natürlich freuen. Dann erscheint das oft in den Klartraumberichten. Genauso ist es mit dem detaillierten Umgebungen: kann sein, muss aber nicht, ich hatte auch Klarträume, in denen alles nur im Nebel war. Es kann ganz außergewöhnlich ablaufen, es gibt kein allgemeines Gesetz dafür.
(18.02.2022, 19:31)White Rabbit schrieb: [ -> ]Dann erzähle ich, dass die Schulzeit  in Wahrheit ja schon viele Jahre her ist und wir uns jetzt eigentlich gerade in meinem Traum befinden. Das kommt weniger gut an. Die Freundin löst sich auf (ich glaube, davor sind ihre Augen grau geworden)

Hi Rabbit,

ich bin auch Anfängerin und hatte mittlerweile 4 Klarträume.
Ich finde deine Beschreibung mit der Traumgestalt sehr witzig und interessant.

In meinem zweiten Klartraum arbeitete ich mit einer Kollegin, die mir aber aus der Wachwelt nicht bekannt war, in einem Labor zusammen. Nachdem ich im Traum klar wurde (Reality Check mit dem Text auf einer Gesichtscreme), bekam ich total gute Laune und freute mich. Ich spielte dann mit dem Gedanken, der Kollegin mitzuteilen, dass sie gar nicht wirklich existiert und nur eine von mir kreierte Traumfigur ist. Diese Vorstellung fand ich im Traum sehr witzig, aber irgendetwas hielt mich davon ab. Ich dachte im Traum darüber nach, ob sie das evtl. verletzen könnte und es unhöflich ist und sie dann vermutlich sehr irritiert sein würde. Deshalb habe ich davon Abstand genommen. Ich stieß mich dann vom Boden ab und begann zu schweben, was die Kollegin nicht weiter merkwürdig fand.
Später habe ich über diese Stelle nachgedacht und mich gefragt, was mich davon abgehalten hat. Dein Beitrag bezieht sich ja auf die selbe Thematik und ich finde es ebenfalls sehr originell, das Regelwerk. Ich frage mich, ob es vielleicht tatsächlich so Normen oder Regeln für den Umgang mit Traumfiguren geben könnte?
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrung mit diesem Thema gemacht?