Klartraumforum

Normale Version: Trauminhalte: Nur neuronale Gewitter oder Botschaften des Unbewussten?
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Zitat:Der Dialog mit dem Traumcharakter in meinem letzten KT hätte so ähnlich auch in meinem realen Leben ablaufen können, was aber meiner Meinung nach auch kein Wunder ist, denn ich bin wie ich bin.

Hallo Hans,

genau so hatte ich es auch gemeint. Nicht Symbolik, sondern einfach nur das Ursache-Wirkung-Prinzip, so wie im Wachleben auch.
Du hinterfragst ja ebenso, ob Länge und Stabilität dieses KT evtl. etwas mit der Anwendung der AILD-Technik zu haben. Mich hätte nur interessiert, wo der Auslöser dafür lag, dass dir plötzlich das Abheben verwehrt wurde und der Traum eben so überraschend endete. Was mich betrifft, so bin ich ja schon davon überzeugt, dass bewusstes Denken, bewusste Entscheidungen Einfluss nehmen auf den Trauminhalt bzw. -verlauf.

Zitat:Irgendwo habe ich mal eine Einschätzung gelesen, wonach ungefähr 80% der Träume Zufallsprodukte sind und keine tiefere Bedeutung haben. Bleiben noch 20% in denen dann Probleme des täglichen Lebens, erlittene Verluste oder erlebte Traumata verarbeitet werden.

Über die Stimmigkeit der Aussage muss sich sicherlich jeder selbst klar werden. Nun, ich habe einfach mal versucht, diesen Blickwinkel einzunehmen und komme zu folgender Überlegung:
Damit sind Trübtrauminhalte gemeint?

Oder, falls man das auch auf Klarträume beziehen möchte: Glaubst du, dass du im bewussten Traumzustand denselben hohen Anteil an "Zufallsprodukt" hast wie im unbewussten?
Mal ganz allgemein betrachtet: Oft bringt man doch sogar Pläne mit, deren Erfüllung man dann eben nicht immer dem Zufall überlässt, an denen man lernt. Was funktioniert wie, z.B. das Fliegen.
Wenn Träume wirklich zu ..80% Zufallsprodukte sind - wozu dann der ganze Aufriß mit den KT-Techniken? Wozu dann überhaupt Klartraumziele? Wenn Inhalte sowieso hauptsächlich Zufall, also nicht bewusst steuerbar, sind.
Das passt -klarträumerisch- für mich überhaupt nicht zusammen.

Aber generell eine interessante Frage: Je mehr Bewusstheit im Traum, desto weniger "Zufallsprodukt" ? bigwink (mal unabhängig von Kontrollwünschen betrachtet)
Allein schon aus erhöhter Klarheit und damit Erkenntnisfähigkeit(der Zusammenhänge) heraus, dürften sich m.E. die "Zufälle" entsprechend reduzieren.

Viele Grüße und danke für die Anregung,
Laura
Hallo Laura,

(18.05.2021, 13:05)Laura schrieb: [ -> ]….. Mich hätte nur interessiert, wo der Auslöser dafür lag, dass dir plötzlich das Abheben verwehrt wurde und der Traum eben so überraschend endete. Was mich betrifft, so bin ich ja schon davon überzeugt, dass bewusstes Denken, bewusste Entscheidungen Einfluss nehmen auf den Trauminhalt bzw. -verlauf.
Ich bin nicht sicher ob es einen solchen Auslöser überhaupt gibt. Leinen, Drähte, Stromleitungen u.ä. haben mich schon immer vom Abheben abgehalten. Schon lange bevor ich mit dem Klarträumen angefangen wurde mir in meinen Trübträumen so das Fliegen verweigert, und das meine Klarträume plötzlich ohne Vorankündigung enden, kenne ich auch schon. Außerdem war mein letzter Klartraum, für meine Verhältnisse, unendlich lang.

(18.05.2021, 13:05)Laura schrieb: [ -> ]…….. Damit sind Trübtrauminhalte gemeint?
Diese Abschätzung, von der ich da gelesen habe, bezog sich nur auf Trübträume und darauf wie sinnvoll Traumdeutung /Traumanalyse in Folge dessen überhaupt sein kann. Dabei ging es hauptsächlich um Traumanalyse im Sinne von Psychoanalyse und darum, dass nur die träumende Person selber erkennen kann welche Trauminhalte relevant sind und welche nicht.

Traumdeutung mit Hilfe von Traumlexika, in denen jeder Manifestation im Traum (Hund, Katze, Schlange usw.) eine feste Bedeutung zugeordnet wird, halte ich persönlich aber (sorry) für absoluten Mumpitz.

(18.05.2021, 13:05)Laura schrieb: [ -> ]Oder, falls man das auch auf Klarträume beziehen möchte: Glaubst du, dass du im bewussten Traumzustand denselben hohen Anteil an "Zufallsprodukt" hast wie im unbewussten?……...
In meinen Klarträume spielt der Zufall eine ebenso große Rolle wie in meinen Trübträumen. Der Unterschied liegt nur in der Möglichkeit willentlich auf die Traumhandlungen Einfluss zu nehmen. Als Anfänger zunächst wenig, als Meister dann immer mehr (hoffe ich zumindest).

Die Reaktion des Traumes auf unsere Einflussnahmen ist aber wahrscheinlich oft auch nicht mehr als ein Zufallsprodukt. Orts- oder Szenenwechsel können gelingen, müssen es aber nicht. Angesprochene Traumcharaktere können sinnvolle Antworten geben, tun es aber nicht immer.

Viele Traumcharaktere scheinen nur ein passiver Teil der Traumszenen zu sein, wie vielleicht die Menschen auf dem Straßenfest oder das spazierende Paar auf dem Fluss in meinem letzten Klartraum. Andere Charaktere, wie der Mann auf der Straße, der mir zugewunken hat, die Frau in der Parkszene und die Frau, mit der ich den Dialog hatte, scheinen anderen Regel zu folgen.

In meinen Träumen ist es immer noch völlig zufällig in welcher Umgebung ich mich wiederfinde, ob ich darin andere Wesen treffe und ob ich mit ihnen interagieren kann. Oft lasse ich mich auch nur von meinem Traum leiten, staune über das was mir geboten wird und verzichte weitgehend darauf etwas zu verändern.

Die Abschätzung, dass 80% der Trauminhalte auf zufällig, zusammengewürfelten Erinnerungs- oder Erfahrungsfetzen beruhen, ist gleichzusetzen mit einer völligen „Sinnlosigkeit“ der Inhalte. Diese Träume enthalten demzufolge keinerlei Problemlösungen, keinerlei Botschaften des Un(ter)bewusstseins und keinerlei deutbare Informationen.

Ich persönlich glaube nicht daran, dass jedes kleine Detail eines Klartraum einen tieferen, deutbaren Sinn enthält. Allerdings glaube ich schon daran, dass der Anteil an deutbaren „Botschaften“ in Klarträumen wesentlich größer ist als in Trübträumen, weil wir in diesem Traumzustand näher dran sind an unserem Un(ter)bewusstsein und auch an unseren alltäglichen „Problemen“.

LG
Hans
Hallo Hans Alfson

Als 'Certified Dream Work Professional'  finde ich Deine Aussage:

Zitat:Die Abschätzung, dass 80% der Trauminhalte auf zufällig, zusammengewürfelten Erinnerungs- oder Erfahrungsfetzen beruhen, ist gleichzusetzen mit einer völligen „Sinnlosigkeit“ der Inhalte. Diese Träume enthalten demzufolge keinerlei Problemlösungen, keinerlei Botschaften des Un(ter)bewusstseins und keinerlei deutbare Informationen.
doch ein bischen hart sad

Kürzlich schrieb ich folgende Buchrezension:
https://www.klartraumforum.de/forum/show...#pid266398

Diese Theorie beruht nicht auf Psychologie sondern auf Neurowissenschaft. Vielleicht könnte es Dich doch interessieren?
Hallo glider,

in Deiner Buchbesprechung habe ich den folgenden Satz gefunden:

(13.05.2021, 13:05)glider schrieb: [ -> ]Not everything in a dream has earth-shattering revelations buried in it.
Dieser Satz sagt meiner Interpretation nach genau das Gleiche aus wie meine „harte“ Formulierung. Da sehe ich erst mal keinen grundsätzlichen Widerspruch. Leider habe ich mir mal wieder kein Lesezeichen gesetzt, als ich den Aufsatz gelesen haben in dem die 80%/20% Abschätzung gemacht wurde und jetzt kann ich ihn nicht wiederfinden. Daher kann ich nicht sagen auf Grund welcher Daten diese Zahlen entstanden sind.

Persönlich finde ich es aber auch nicht so wichtig, ob es jetzt ein 80%/20% oder 20%/80% oder fifty/fifty Verhältnis ist. Das wird bei jedem Menschen anders sein und stark von seinem persönlichen, mentalen Status abhängen.

Noch eine Frage: Was ist ein 'Certified Dream Work Professional'? Den Begriff habe ich noch nie gehört.

LG
Hans
Zitat:Noch eine Frage: Was ist ein 'Certified Dream Work Professional'? Den Begriff habe ich noch nie gehört
Hmmm....für mich einfach eine Bestätigung, dass ich befähigt bin, anderen Leuten zu helfen, ihre Träume besser verstehen zu lernen.

Die Ausbildung, die ich dafür gemacht habe, richtet sich vor allem auch an Psychologen/Therapeuten, die mit ihren Klienten Traumarbeit machen wollen. Ich machte den Kurs mehr für mich privat, um meine eigenen Träumereien bestmöglichst verstehen zu lernen (KTs sind ja leider auch bei mir immer noch die grosse Ausnahme  grin ). 

Für mich gibt es nur noch selten Trauminhalte, die ich mir nicht irgendwie (besonders auch mit der NEXTUP-Theorie als Bestätigung) logisch erklären kann, wie sie wohl zustande gekommen sind. Zufall gibt es für mich nur, weil ich etwas bewusst noch nicht verstanden habe wink1 . 95% seiner Arbeit verrichtet unser Gehirn sowieso ganz alleine, ohne unser Bewusstsein  ohhai
Nach meiner Erfahrung ist "Zufall" relativ. Würdest du sagen, dass 80% deiner Gedanken Müll sind?

Ich habe schon des öfteren beobachten können, wie Gedanken zu Träumen versinnbildlicht werden, und umgekehrt, wie der Traumzustand im Hintergrund im Wachleben weiterläuft. Dein Gehirn funktioniert so. Das, was man meistens als Gedanken wahrnimmt, ist nur die Spitze des Eisbergs. Das ist meiner Ansicht nach alles super sinn-voll. Nur so kann man überhaupt ein Bewusstsein entwickeln, spontan handeln, Ein-Gebungen haben.
Hallo Liri,

(20.05.2021, 17:11)Liri schrieb: [ -> ]Nach meiner Erfahrung ist "Zufall" relativ. Würdest du sagen, dass 80% deiner Gedanken Müll sind?

meine Definition des Begriffs „Gedanken“ scheint eine anderer zu sein als Deine. Ich definiere einen Gedanken als einen bewussten Akt von Kreativität, der unterstützt von Verstand, Vernunft und Gefühls ein Ziel verfolgt. Der Anteil an „Müll“ ist hier eher gering, auch wenn manche Ergebnisse eines Denkvorgangs sich hinterher oft als Müll herausstellen.

Träume, besonders Trübträume, sind da etwas völlig anderes. In den Träumen ist das Bewusstsein nur noch zum Teil vorhanden, Verstand und Vernunft nahezu verschwunden. Das Ergebnis sind skurrile „Geschichten“ die aus verfremdeten Erinnerungsfetzen zusammengesetzt sind. Manchmal werden auch aktuelle Tagesprobleme, Ängste, Neurosen oder erlittene Traumata darin verwoben, aber das geschieht natürlich nur wenn die träumende Person auch ein entsprechendes Potential dafür mitbringt.

Wie hoch der Anteil der in den Träumen verwobenen „Botschaften“ ist lässt sich also nicht allgemeingültig sagen, weil jede Person ihr ganz persönliches „Problempotential“ mit einbringt.

Aber ich würde schon sagen, das bei den meisten Menschen ein Anteil von 20% an deutbaren Trauminhalten eine realistische Einschätzung ist, und die verbleibenden 80% nicht mehr sind als putzige Geschichten ohne tiefere Bedeutung. Als Müll würde ich die putzigen Geschichten allerdings nicht einstufen. Allein schon wegen ihres hohen Unterhaltungswerts. big

Aber das ist nur meine ganz persönlich Meinung, die allerdings von meinen eigenen Traumerfahrungen bestätigt wird.

LG
Hans
Da gehen unsere Auffassungen halt auseinander. bigwink In meinem Verständnis gehört dass, was du als Müll bezeichnet, zwingend zu den Gedankenvorgängen dazu.
Hallo Liri,

zu meiner Entlastung möchtet ich anmerken, dass nicht ich den Begriff „Müll“ ursprünglich verwendet habe, sondern Du. Ich habe ihn nur Dir zu Liebe in meine Antwort an Dich eingebaut. biggrin

In meiner Formulierung habe ich den Begriff „Sinnlos“ verwendet, und er bezog sich nur auf die Inhalte von Träumen, und auch nur in Bezug auf den Versuch einer Traumdeutung oder Traumanalyse. Über "Gedanken" habe ich da nichts geschrieben.

In Bezug auf Gedanken haben wir wohl wirklich völlig andere Ansichten. Meine Gedanken nehme ich nicht passiv wahr, meine Gedanken mache ich mir aktiv und ganz bewusst. Und während ich mir Gedanken zu einem Thema mache, also über etwas nachdenke, habe ich manchmal eine Eingebung, eine spontane Idee oder einen Geistesblitz. Alles Begriffe die von Kreativität zeugen. In Bezug auf diese Begriffe könnte ich mich mit Deiner Formulierung "wahrnehmen" anfreunden.

LG
Hans

Hallo glider,

vielen Dank für Deine Erläuterungen.

(20.05.2021, 14:27)glider schrieb: [ -> ]….. Für mich gibt es nur noch selten Trauminhalte, die ich mir nicht irgendwie (besonders auch mit der NEXTUP-Theorie als Bestätigung) logisch erklären kann, wie sie wohl zustande gekommen sind…..
Logisch etwas erklären zu können finde ich immer gut. Dann werde ich mich mal mit der NEXTUP-Theorie beschäftigen. big Bei Fragen komme ich dann auf Dich zu.

LG
Hans
In meiner Wahrnehmung laufen, ob tags oder nachts, mehrere Bewusstseinsebenen parallel. Mir fehlt nur grad die Zeit, das genauer zu erläutern.
Die Diskussion hier finde ich spannend. Ich habe gerade keine Zeit das genauer zu betrachten, meine spontanen Gedanken waren aber:

- Trauminhalte zufällig vs. bewusst steuerbar/ sinnlos vs. analysierbar
Das muss m.E. kein starrer Widerspruch sein.
 
Ich erlebe Trauminhalte so vielschichtig. Manche scheinen eine sehr eindeutige und halbwegs geschlossene Geschichte zu sein, gerade dann ist die Bedeutung oft sehr offensichtlich.
Oft kommen aber auch veschiedenen Zeiten/ Personen/ Möglichkeiten im selben Traum "gleichzeitig" vor. Und es gibt oft viele scheinbar völlig unnütze sprunghafte Tarumfetzen.  Meist denke ich, das ist dann das oft zitierte neuronale Gewitter, ohne große Bedeutung oder eben typisch für Non-REM?.
 
Wenn wir aber über Bewusstsein sprechen, könnte man sich auch fragen, ob das nicht oft entweder auch ein Angebot sein kann oder bereits eine Auswahl meinerseits und nicht ganz so zufällig wie auf den ersten Blick.
Auch solche Träume erweitern dann auch die Möglichkeiten, Dinge zu betrachten und haben - gerade wenn ich mich morgens noch daran erinnere - vielleicht doch mehr Sinnhaftigkeit als gedacht? 
 
Mein Gedanke ist: Am Tag erlebe ich doch ein überreichhaltiges Angebot an Eindrücken, aus denen ich bewusst und unbewusst auswähle, mich näher damit zu beschäftigen, mich darüber aufzuregen, darüber zu reden, weiter darüber nachzudenken, Verbindungen herzustellen ...
 
So ähnlich ist es nachts? Eine Fülle an verfügbaren Inhalten und Erinnerungen und Verknüpfungen. Mit viel Autopilot, aber auch Steuerungsmöglichkeiten, die man im Klartraum / über die Beschäftigung mit Träumen erweitert?
 
Und durch eine größere Achtsamkeit und eine gezielte Auseinandersetzung kann man den Anteil, den man bewusst gestaltet, erhöhen bzw. sich gewinnbringender und lösungsorientierter damit auseinandersetzen.
Tagsüber ist das sehr von aktuellen Sinnesreizen beeinflusst. Nachts nicht.
Tagsüber ist die bewusste Steuerung viel höher und nachts der "Autopilot".
Aber es wären zwei Seiten der selben Medaille mit unterschiedlichen Möglichkeiten und Grenzen. Und gerade in der Zusammenschau so spannend, weil sich Tage und Nächte/ Traum und Wacherleben gegenseitig beeinflussen.
 
Muss ich auf jeden Fall noch weiter drüber nachdenken.
Hallo dreamshadow,

(21.05.2021, 14:48)dreamshadow schrieb: [ -> ]…...Manche scheinen eine sehr eindeutige und halbwegs geschlossene Geschichte zu sein, gerade dann ist die Bedeutung oft sehr offensichtlich…...

dieser Satz in Deinem Beitrag beschreibt für mich genau die Art von Träumen die mir ohne tieferen Sinn/Bedeutung erscheinen.

Einer meiner Träume aus der letzten Nacht ist ein schönes Beispiel für das, was ich unter einer „putzigen Geschichte“ verstehe, unterhaltsam aber ohne tieferen Sinn.

Die Traumhandlung war absolut in sich geschlossen und das einzig bizarre darin war mein goldenes Riesenfahrrad. Die gesamte Traumumgebung wurde so dargestellt, wie ich sie aus der realen Welt noch in Erinnerung habe. Die Optik war hell, klar und stabil. Alles was ich Traum gemacht habe, hätte ich auch so, oder so ähnlich im richtigen Leben gemacht.

Natürlich hat der Ort, an dem der Traum spielte für mich eine Bedeutung. An diesem Ort bin ich aufgewachsen und ich war immer gerne dort. Aber mehr als eine nostalgische Erinnerung kann ich darin nicht erkennen.

Ich habe nicht genau nachgezählt, aber die Größenordnung stimmt, wenn ich sage, dass ungefähr 80% meiner Träume nur solche Geschichten erzählen, auch wenn die meisten davon nicht so „real“ im Handlungsablauf sind, sondern mich mit einer Vielzahl fantastischer Möglichkeiten und Situationen konfrontieren.

LG
Hans

21Mai2021 01:15 --M--- Fahren auf dem Riesenfahrrad

--- Ich bin im Hof von Oma Annas alter Wohnung in der Eisenerz-Straße und sitze auf einem Fahrrad. Das Fahrrad ist so hoch und filigran wie ein historisches Hochrad, hat aber zwei gleichgroße Räder. Das ganze Rad schimmert goldfarben. Der Sattel befindet sich hoch über dem Boden. Noch bin ich nicht damit gefahren, sondern lehne im Sattel sitzend gegen den Holzschuppen, um nicht umzufallen.

Irgendwie schaffe ich es loszufahren und ziemlich wackelig über Omas Innenhof in Richtung Straße zu radeln. Zum Glück steht das Tor weit offen und ich kann über eine kleine Rampe hinaus auf die Straße fahren. Leute kommen mir entgegen und schauen mich entgeistert an, weil mein Rad schon sehr seltsam ist. Am Anfang fahre ich ein Stück die Eisenerz-Straße hinunter, aber dann biege ich in den Talweg ab.

Nach 100 Meter komme ich an dem kleinen Häuschen vorbei in dem meine Freund aus Kindertagen Willi O. gewohnt hat. Rechts daneben steht jetzt ein große offene Werkshalle mit Maschinen darin. Ob ich wohl anhalten soll, um zu sehen ob Willi immer noch hier wohnt? Aber ich bin zu schnell und schon vorbei, bevor ich mich entschieden habe.

So fahre ich weiter den Talweg entlang. Der letzte Regen hat einen Streifen Sand und Schotter quer über die Fahrbahn geschwemmt und ich versuche eine Lücke zwischen den gröberen Steinen zu finden, damit meine zerbrechlich wirkenden Räder nicht beschädigt werden.

Der Weg führt mit Gefälle weiter gerade aus. Angesichts der Tatsache, dass ich den ganzen Weg wieder zurückradeln muss und es dann immer bergauf gehen würde, entschließe ich mich schon auf halbem Weg wieder umzudrehen. ---
Mmmh ... da müsste man noch darüber sprechen, wann man einem Traum eine Bedeutung beimisst.

Für mich zum Beispiel würde nostalgische Erinnerung und Rückschau auf schöne Erlebnisse in einem Traum, wie du sie beschreibst, unbedingt als sinnvoll und bedeutsam gelten.
Es ist halt dann nicht unbedingt ein rästselhafter Traum oder einer der zu neuen Erkenntnisse führt. Aber das muss meines Erachtens auch nicht sein, um Bedeutung zu haben. 
Der Traum hat vielleicht den Selbstzweck/ den Sinn der schönen Erinnerung und das reicht dann eigentlich auch schon. Darüber hinaus, kann er zum Beispiel eine Bestätigung dafür sein, mit etwas im Reinen zu sein, etwas richtig gemacht zu haben oder Ähnliches.
Hallo Zusammen,

und schon sind wir wieder bei dem leidigen Thema der Definitionen. Viele Diskussionen scheitern schon bevor es richtig losgegangen ist, weil sich die Teilnehmer nicht die Zeit nehmen verwendetet Begriff zu definieren.

Die Begriffe „Sinn/Bedeutung/Bedeutsam“ alleine können nichts oder alles aussagen. Erst in einem gemeinsamen Kontext bekommt sie Aussagekraft. In diesem Thread liefert die Überschrift den gemeinsamen Kontext.

Trauminhalte: Nur neuronale Gewitter oder Botschaften des Unbewussten?

Vielleicht sind die Begriffe „Sinn/Bedeutung/Bedeutsam“ in diesem Zusammenhang ungeeignet. Ich erfinde jetzt einfach mal neue Begriffe für das was ich aussagen will:
„Nur neuronale Gewitter“-Träume: kurz G-Träume
„Botschaften des Unbewussten“-Träume: kurz U-Träume

In rund 80% meiner Träume sehe ich G-Träume. Bei den übrigen 20% erkenne ich auch das Potential ein U-Traum zu sein, aber meistens nur ganz schwach.

Ein Beispiel für einen meiner G-Träume habe ich ja schon gepostet. Hier nun ein Beispiel für einen meiner möglichen U-Träume.

Eine Frage: Woran erkennt Ihr, ob einer Eurer Träume eine G-Traum oder ein U-Traum ist?

LG
Hans

20Jun2020 05:33 --M--- Metamorphose der Pavian-Wesen

--- Ich befinde mich in einem Hotel, um meinen ehemaligen Freund Martin zu besuchen, der hier als Koch arbeitet. Alles ist sehr hektisch, denn das Serviceteam „Braun“ ist ausgefallen und das „Schweizer“ Mädchenteam spurt nicht richtig.

--- Schnitt --- Ich sitze zusammen mit einem befreundeten Paar in deren Garten. Nicht weit von uns landen auf der Wiese zwei kleine Vögel, die aussehen wie Spatzen. Die Vögel beginnen, eine kontinuierliche Metamorphose zu durchlaufen. Sie werden größer und dabei zu zwei Uhus in einem aufgeplusterten Federkleid. Dann verwandeln sie sich weiter in ein Paar humanoide Wesen.

Die beiden sehen entfernt aus wie Paviane, scheinen aber intelligent zu sein. Sie wollen den Garten verlassen und kommen dabei an mir vorbei. Ich halte ihnen als Abschiedsgeste die offene Hand hin, zum abklatschen. Das Weibchen schlägt im Vorbeigehen ein, aber das Männchen nimmt meine Hand und hält sie fest.

In seinen Augen kann ich lesen, dass es unschlüssig ist, soll es meine Hand wieder loslassen, oder soll es mich verletzen. Darum greife ich mit der freien Hand nach seinem Ohr und halte es als nonverbale Warnung fest, so wie es meine Hand festhält: “Wenn du mir weh tust, dann tu ich dir auch weh!“. Es versteht meine Warnung sofort, woraufhin es meine Hand wieder frei gibt und den Garten verlässt. ---
Zitat:Eine Frage: Woran erkennt Ihr, ob einer Eurer Träume eine G-Traum oder ein U-Traum ist?
Hmmmm.... gemäss der NEXTUP-Theorie gibt es eigentlich gar keine G-Träume, deshalb empfehle ich Dir wirklich, das Buch bald zu lesen  wink1 

Für mich sind Deine zwei Traumbeispiele eindeutig U-Träume, wie schon Dreamshadow für den ersten sehr schön beschrieben hat.

Noch ein Zitat aus dem Buch:
"Dreaming is a unique form of sleep-dependent memory evolution, one that extracts new knowledge from existing information through the discovery and strengthening of unexpected and often previously unexplored associations."

Das Gehirn verbraucht soviel Energie dafür, dass es eine riesen Verschwendung wäre, damit zu 80% G-Träume zu produzieren. Das ist meine Meinung dazu  normal

P.S. Gestern hatte ich spontan die Idee, eine Geburtstagskarte in Gedichtform zu verfassen. Und ich wurde prompt heute morgen durch meinen Wecker aus einem herzigen 'Verse-Dichtungstraum' gerissen, was mich schmunzeln liess.
Vielleicht gelingt mir heute dadurch sogar ein besserer Spruch  lol
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