Zitat:Religionsunterricht hat auf jeden eine andere Wirkung. Wieso ist das eigentlich so? Ist euch Jesus egal? Mir nicht. Wieso ist er mir nicht egal? Aber ich kann nicht behaupten, dass ich ihn liebe. Ich würde ihn am liebsten vergessen. Aber er ist nun mal in den Verstand gepflanzt worden. Inception....
Ich fand jeglichen aufgezwängten Religionsunterricht auch schrecklich und habe mich mit aller Kraft dagegen gewehrt. Das hatte ich ja hier im Thread eingangs schon im Detail beschrieben. Ich glaube die Menschen interpretieren ihre eigenen Vorstellungen in die Religion und das lehren sie dann, teils mit Gewalt, teils ohne Menschlichkeit und widersprechen damit jeglichem Sinn der ursprünglichen Lehre. Manche Menschen fühlen das, erkennen das, und für die ist es dann besser sich eine andere ethische Orientierung im Leben zu suchen. Das ist aber gar nicht unbedingt ein Bruch mit den Ursprünglichen Werten einer Religion.
Auch sehen die meisten Vertreter einer Religion nicht was ein Mensch braucht. Es gibt Menschen deren Weg zur Selbsterkenntnis ja ganz anders verläuft. Diesbezüglich finde ich den Spruch von Goethe super: „Jeder Mensch ist beschränkt genug, den andern zu seinem Ebenbild erziehen zu wollen. Glücklich sind diejenigen daher, deren sich das Schicksal annimmt, das jeden nach seiner Weise erzieht.“
Ein wirklich weiser Mensch, der selbst etwas von dem verstanden hat, von dem er mittels Religion redet, würde erkennen ob die Religion für einen Menschen eine weise Erziehung ist, oder ob dieser Mensch seine Selbsterkenntnis auf einem anderen seiner individualität entsprechenden Weg finden soll. Wo aber keine Weisheit vorhanden ist, stülpt man den Menschen ein 0815 Muster nach Schema F über. Religion ist sicher ein guter Grundstein, für die Entwicklung von Moral. Aber leider gibt es für die Menschen die längt darüber hinaus entwicklet sind, in den meisten Religionen keine Alternativen.
Drum blieb mir auch nur eine Zeit meines Lebens mich als Atheist zu positionieren. Erst später erkannte ich dass, Jesus für mich ein Archetyp ist, der in uns allen lebt, auch als Atheist. Um in Kontakt mit diesem Archetypen zu kommen geht es meiner Meinung nach nicht darum blind den niedrigschwelligen Dogmen einer Religion zu folgen. Das hat Jesus selbst ja auch nicht gemacht. Er hat am Sabbat geheilt obwohl es verboten war. Damit sagt er uns doch selber denken, selbsr fühlen, selbst ethische Entscheidungen treffen. Er stellt die dogmen der Religion ja selbst in Frage.
Gut einige ethische Werte wie Nächstenliebe sind sicher wichtig. Bestimmt liefern die Religionen auch nützliche Programme für unser Verhalten und für unser soziales Zusammenleben. Ich glaube die Menschen die sich dogmatisch daran halten, die brauchen das auch noch. Die lernen da noch.
Was in den religiösen Schriften für mein Empfinden sehr unverständlich ausgedrückt wird, ist die Selbstliebe.
Vielleicht kann man aber immer nur eines nach dem anderen? Ich glaube wenn man ein gesundes Mittelmaß von Liebe deinen Nächsten und Selbstliebe lebt, kann man dem Jesus Archetypen in sich zum Teil erwecken.
Die Bibel empfinde ich da als sehr kryptisch. Lieber mag ich da konkrete Anleitungen, wie zum Beispiel in der Kabbala zu finden, weil sie die Entwicklung des inneren Christusbewussteins systematisch beschreibt und dem Sucher eine Struktur anbietet, dieses inne liegende Kraft zu verwirklichen.
Zur Ursprünglichen Lehre ist das Evangelium der Essener ganz interessant. Da habe ich die Hörbuch Ausgabe von Kurt Richard Walchensteiner gehört. Das fing schon damit an, dann die sehr dogmatischen Gebote nur für die Menschen gedacht waren, die sich nicht an die ersten sehr einfachen Gebote der Nächstenliebe halten konnten. Das fand ich sehr stimmig, denn wer schon immer mit dem Herzen sieht und von Grund auf empathisch ist, der bruacht manche Gebote gar nicht.
Zur Aussöhnung fand ich die Mystischen Übersetzungen von Thorwald Detlevson zu Weihnachten und Ostern ganz hilfreich. Überhaupt finde ich immer Aussöhnung mit Religionen, wenn ich mytischen oder auch zum Teil die psychologischen Entsprechungen finde und so endlich mal einen Sinn in manchen Worte finde.
Da fällt mir ein, es wäre auch mal interessant in der Bibel, also gerade wenn man sie ablehnt im Klartraum zu lesen. Vielleicht sind ja nur unsere übernommenen Interpretationen das Problem. Was wenn man sie im Traum ganz neu erlärt bekommen würde auf eine Weise die selbst für einen modernen und selbst fühlen und denkenden Menschen stimmig erscheint?
Meine bisherigen Gespräche mit Jesus die ich in Imaginationsreisen gemacht habe, zeigten mir dass er überhaupt nicht dogmatisch ist. Allerdings hat er das Problem, dass sich ein großer Teil der Welt auf ihn bezieht und er für jeden Bewusstseinszustand und jede Perspektive seine Rolle spielen muss. Deshalb redet man am besten selbst mit ihm, statt sich in einem Buch oder einem Vermittler sagen zu lassen, wer oder was Jesus sei.
Ich bin mir sicher, dass Jesus wenn er heute in physischer Form existieren würde, würde er zb in Polen auf LGBTQAI+ Demos mitlaufen, und den Leuten dort sagen, sie sollen sich lieben wie sie sind. Ich denke er steht für die begingungslose Liebe.