Ok dann hast du ja schon mal für dich herausgefunden, dass du eine einfache Meditation bevorzugst, wo du dich einfach hinsetzt und eine Weile im Sitzen verbringst und alles andere sein lässt. Das alleine kann schon anstrengend sein, weil wir es nicht gewohnt sind, alles einfach sein zu lassen. Deshalb kann es sein, dass du dazu keine Lust hast. Ich kenne das sehr gut. Ich kann meine Unlust auch nicht immer bezwingen. Aber ich sehe es auch nicht mehr so streng.
Wenn du sitzt, ohne etwas zu tun, ist das schon etwas, was viele Menschen nicht schaffen, weil sie dann erst mal merken, wie unruhig sie innerlich sind. Es gibt da so ein Experiment, wo Leute in einem Raum sitzen sollten, ohne etwas zu tun und sich zwischen Langeweile und Stromschlägen entscheiden konnte. Viele gaben sich selbst Stromschläge, weil sie die Stille oder die Langeweile, gar nicht aushalten konnten. Daher weiß man das Langeweile sich für Menschen schmerzhaft anfühlen kann. Es ist also normal wenn da Unruhe und Unbehagen aufkommt.
Normalerweise hat man viele Strategien, wie man die innere Unruhe unbewusst bekämpft. Meist tun wir dann etwas, wie Essen, Trinken, Fernsehen, Facebook, Klartraumforum, ein Buch lesen, uns unterhalten, malen, Sport, Yoga, Meditation, ein Hobby, etc. Diese Dinge können alle nützlich sein, aber oft tun wir all diese Dinge unbewusst oder halbbewusst, und verwenden sie wie Suchtmittel, um die innere Unruhe fern zu halten. Wir kennen es meist gar nicht einmal anzuhalten. Dabei benutzen wir teilweise sogar Übungen die mit einem höheren Bewusstsein in Verbindung gebracht werden, wie Yoga oder Mediation selbst. So trixt man sich selbst aus, nicht wahrnehmen zu müssen, welche Unruhe da aufsteigt.
Wenn du also Unruhe empfindest, dann ist das völlig normal. Dann hast du alles richtig gemacht. Es ist gut sich dieser Unruhe bewusst zu werden. Mir hilft es mich dann mit der Unruhe zu konfrontieren, indem ich diese bewusst fühle. Manche Menschen fühlen die Unruhe bewusst, andere beobachten diese bewusst. Beides sind mögliche Wege.
Die Unruhe kann dir anfangs wie ein Monster erscheinen, aber immer wenn du dieses bewusst anschaust, wird das Monster etwas kleiner und handlicher. Indem du mit dem Monster Zeit verbringst, wirst du in deinem Leben immer weniger von unbewussten Impulsen getrieben werden. Das Monster du händeln ist ein Prozess der eine Zeit braucht.
Wenn man mal nichts tun soll, dann unterbricht das schon so viele unbewusste, innere Abläufe, dass alleine das nichts tun schon ein riesen Erfolg ist, um zu einer bewussteren Wahrnehmung zu gelangen. Es ist auch sehr unterschiedlich wie Menschen das wahrnehmen. Sehr stark traumatisierte Menschen nehmen das zb auch anders wahr, als Menschen mit weniger starken Traumata. Es kann sogar sein, dass das regelrechte Ängste auslöst weil man denkt, ich kann doch jetzt nicht nichts tun.
Ich würde sogar sagen, es geht bei der Meditation nicht einmal um irgendwelche besondern Zustände, die in der Mediation auftreten können, sondern um die bewusste Unterbrechung aller unbewussten Handlungen, die das Monster hervorruft. Zwar sind die Zustände wie Gedankenstille oder große Glücksgefühle interessant, aber wenn diese dazu führen, dass man der Unruhe die darunter liegt entflieht, kann sogar Meditation ein Fluchtmittel sein.
Deswegen kannst du dir sicher sein, dass du in der Mediation gar nichts leisen musst, weil es nichts zu erreichen gibt. Das ist nur etwas, was für uns allgemein schwer zu verstehen ist, da wir ja sonst im Leben immer irgendwas tun, um etwas zu erreichen. Diese Idee soll Mediation durchbrechen. Wenn man meditiert um etwas zu erreichen, macht man immer noch etwas falsch. Du musst keinen Zustand erreichen, keine Gedankenstille oder sonst was, also kannst du auch nichts falsch machen. Wenn du deine Zeit abgesessen hast, warst du Erfolgreich. Egal wie es war. Es wird immer unterschiedlich sein. Mal langweilig, mal spannend. Wenn es dazu kommt, dass Zustände geschehen, dann ist prima, wenn nicht dann ist das auch prima.
Meistens ist es aber so, dass Mediation mit der Zeit dazu führt, dass eben diese Zustände auftreten und dass sich das auch positiv auf das Leben auswirkt. Wir werden gleichmütiger oder achtsamer. Dazu musst du das aber regelmäßig üben. Die Mediation dehnt sich dann immer mehr auf das ganze Alltagsleben aus. Im kleinen kann man oft schon nach ein paar Wochen kleine Resultate sehen. Das große Ergebnis von Mediation zeigt sich bei den meisten Menschen erst nach Jahren. Aber es gibt auch Ausnahmen, da treten plötzlich sehr transformieren Zustände bei Menschen auf, auch schon nach wenigen Wochen. Ein Ergebnis auf das man konkret hinarbeiten kann, ist aber nicht abzusehen.
Du brauchst eine regelmäßige Praxis. Am Besten fängst du mit sehr kurzen Zeiten an, die du auch durchhältst, so dass du es jeden Tag tust. Wenn du dich überforderst, weil du zu lange sitzt, kann es sein, dass du dadurch einen inneren Widerstand erzeugst, der dich von regelmäßiger Praxis abhält. Deshalb ist es wichtig, sanft zu sich zu sein. Wenn du 5 Minuten sitzen kannst und das 2 Woche durchhält. Dann mache 10 Minuten draus. Wenn das Klappt machst du 20 Minuten. Hol dich selbst da ab wo du stehst. In dem Link den ich unten anhänge, sagen sie man soll 2x 5 Minuten zum mindest standart machen aber möglichst 2x 20 Minuten anstreben. Man muss aber schauen ob es einem damit gut geht. Wer nach 10 Minuten Sitzen unruhig wird, der muss sich nicht mit zu langen Zeiten überfordern,. Der Körper wird mit der Zeit lernen in stille zu sitzen und das zu mögen. Er lernt das mögen, indem man ihn liebevoll an die Sache heran führt. Meist verliert man die Lust wenn man zu hart zu sich ist und das ganze zu diszipliniert angeht. Aber es gibt auch Menschen die gerade die Disziplin anzieht. Wie gesagt, finde deinen Weg.
Wer es ernst meint der meditiert zwei mal am Tag jeweils für 30-60 Minuten oder noch länger. Morgens und Abend zwei Stunden. Aber da muss man erst mal hinkommen. Nicht nur die Fähigkeit zu Aufmerksamkeit auch das Still sitzen ist etwas, was schrittweise erlernt wird. Und was ist schon ernst? Vermutlich wenn man etwas erreichen möchte. Es ist jedoch gut eine Motivation zu haben, um sich überhaupt in Mediation zu setzten, deshalb kann die Idee mit dem Erreichen von Zuständen helfen kann, überhaupt zu sitzen. Ander wiederum motiviert, dass sie hier nicht leisten müssen.
Um Gedankenstille zu erzeugen, gibt es Übungen. Zum Beispiel kannst du einatmen, die Luft anhalten und beobachten wie lange du es schaffst, ohne Gedanken zu sein. Oder du beobachtest aufkommenden Gedanken solange bis sie wie Wölkchen die am Himmel schweben sich verlieren.
Es gibt Techniken, die mehr darauf abzielen, dass die Gedanken von selbst loslassen und andere, die mehr darauf abzielen, dass man die Gedanken mit aller Kraft still bekommt. Manche Menschen sind ja schon froh, wenn ihre problematischen Gedanken aufhören und nur noch die schönen, visionären Gedanken da sind, andere fühlen sich generell von Gedanken belästig und lieben die Sille im Kopf. Ich glaube auch dass ist wieder so eine individuelle Sache, wo man ein bisschen experimentieren darf, um herauszufinden, was einem so liegt.
Sonst kenne ich noch das Arbeiten mit Mantras oder das Notieren als Technik. Beim Notieren beobachtest du die Gedanken, ohne sie zu bewerten und machst dir so eine Art Notiz immer dann wenn ein Gedanke kommt. Kann man auch mit Gefühlen machen. Du bestraft dich nicht dafür. Es geht mehr um ein Aufmerksamkeitstraining bei der du die Wahrnehmung beobachtest. Das kann man auch mit einer Gebetskette machen. Immer wenn ein Gedanke kommt, schiebst du eine Perle an der Kette weiter. Eine gute Einführung die den Anfänger ein bisschen an die Hand nimmt, bzgl Mantra findest du auf der Yogani Seite unter der Kategorie Hauptlektion
https://www.fyue.de/haupt-lektionen/haup...enden-saat
Zitat:Ich habe zumindest schon einmal mit einem Traumtagebuch angefangen und erste Versuche gestartet, einfach nur zu beobachten, statt mich verantwortlich für das Traumgeschehen zu fühlen, wenn es wieder zu einem Klartraum kam...
Hey super! Klarträumen und Mediation gleichzeitig zu lernen, ist wirklich beachtlich!