Hey spell, ein paar Überlegungen von mir dazu:
spell bound schrieb:Gute Klarträumer sind eben noch nicht gute Klartraumlehrer.
wie wahr
Zitat:Dann beschreiben wir die Technik, erzählen wie man's macht, wie man's nicht macht, doch der Übertragungseffekt auf andere Leute bleibt oft aus. Woran liegt es? Haben sie es einfach nicht kapiert? Haben sie nicht genug Disziplin? Sind wir alle so individuell dass jeder eine eigene Technik braucht?
Naja, teilweise stehen den Misserfolgen ja auch gelungene Verständigungen gegenüber, komme ich unten nochmal drauf zurück.
Für mich habe ich zudem schon mehrfach bemerkt, dass eigene, neue Techniken, die ne Weile klappen bei mir, in ihrer Wirkung reduziert wurden sobald ich sie aufschrieb/mitteilte. Dann steht natürlich die Frage nach dem Wieso… Ich denke, dass beim wörtlichen Ausdrücken wichtige Details, die vorher unbewusst einfließen konnten, in den Hintergrund rutschen. Ohne dass es mir in dem Moment bewusst ist. Deshalb mach ich es jetzt so, dass ich eigenen Techniken eine längere Zeitspanne lasse sich zu entwickeln, ehe ich sie aufschreibe. So dass auch Kleinigkeiten, die sehr wichtig sind, nach und nach erstmal bewusster werden können.
Zitat:Aber dann merkt man vielleicht, dass es bei einem selbst nicht mehr klappt. Gestern Nacht ging es, also müsste es heute Nacht auch gehen. Was ist anders? Ich hatte doch diese große Erkenntnis und Leichtigkeit, was hat sie davongewischt? Ich hatte doch diese große Zuversicht.... und manchmal hat man auch ein richtig langes Hoch. Monatelang viele Klarträume, alles läuft super. Irgendwann aber kommt man nicht mehr an die alten Erfolge ran. Was hat sich verändert?
Detaillierte Beobachtung hat mir schon viel geholfen. Mir fallen da gerade die eigenen Techniken zum Erlangen der BK ein. Dieses Stück-für-Stück vorarbeiten und stufenweise Wiederholen, Merken und Vergleichen der Übungen miteinander, fand ich sehr wertvoll. Da sind halt so Feinheiten, die ich sonst schnell geneigt bin zu übersehen. Die aber markante Wegpunkte sind und sich mitunter erst nach vielen Übungen herauskristallisierten. Bsp. auch, dieses „Umschlagen“ des Bewusstseins in der hypnagogen Tiefe, dass ich bis heute noch nicht so recht definieren kann, was passiert dort, wieso und wie? Ich kann es erfühlen, erleben, aber verstehe es noch nicht. Geschweige denn kann ich es anderen sicher verständlich beschreiben
Zitat:Man braucht immer etwas, das man kennt, bei dem man weiß, was man zu tun hat. Aber man sollte da nicht stehen bleiben so wie bei RCs, sondern durch die Übungen Zugang erlangen zu den tieferliegenden Grundprinzipien, die dahinter stecken. Und diese dann weiter trainieren mit noch fortgeschritteneren Übungen.
So ist es, genau dieses aufmerksame Vortasten und wiederholende Beobachten ermöglicht es, Stufe für Stufe aufeinander aufzubauen. Erst wenn man sicher auf einer steht(sie beliebig wiederholen kann), sollte man die nächste in Angriff nehmen. Bsp. Wilden, warum immer gleich in den KT stürmen, man kann doch erstmal trainieren, die Stufe der hypnagogen Akustik sicher zu erreichen. Oder die der Bilder, Schlafstarre, usw., was halt individuell auftritt. Jemandem, der oft die SP erlebt, aber nie Bilder sieht, würde ich jetzt nicht empfehlen, die visuelle Wahrnehmung zu lernen. Mit großer Wahrscheinlichkeit braucht er das gar nicht.
Pygar schrieb:Beim Klarträumen könnte hier eine Methode sein, das Ziel 'Klartraum' in möglichst viele Einzelschritte herunterzubrechen und so immer wieder kleine Erfolgserlebnisse zu haben. (z.B. Hypnagogie, 3D-Hypnagogie, Übergang beim WILD oder Traumerinnerung, Traum über das Klarträumen, darüber nachgedacht, einen RC zu machen, Erfolgreicher RC beim DILD).
In etwa so meinte ich das. Nur, wie viele machen das letztlich als Anfänger? Wenn ich zurückdenke an meine Anfangszeiten, da wollte ich von kleinen Schritten nichts wissen
Die Ungeduld war stark. Zuerst wollte ich das Große erleben, Fliegen, Freiheitsgefühl usw. erst viel später, als ich mich damit etwas ausgetobt hatte, kamen die Hinterfragungen und die Neugier auf das genauere WIE, die Zusammenhänge, auf die Zwischenschritte, wichtigen Details, den Aufbau des Ganzen und die Ursachen. Hätte jemand das zu Beginn von mir verlangt, hätte ich abgewehrt.
spell bound schrieb:Was es aber sein sollte ist Beobachtung und Konklusion! Lasst uns beobachten, wie das funktioniert, lasst uns einzelne Faktoren identifizieren, lasst uns versuchen die geistigen Prozesse verständlich zu beschreiben und Übungen zu finden, die diese Prozesse aktivieren, für Leute, die sich darin gar nicht auskennen. Übungen, bei denen man danach auch schlauer ist
Beispiel von mir: Was erwarte ich von einer Technik? Eine Technik sollte in erster Linie Spaß machen! Und mit dieser wunderbaren Grundlage: In mir, geistig, etwas verändern. Z.B. die innere Nähe zum Klartraumgefühl leicht herbeiführen. Plus eine Begeisterung verstärken - diejenige, die mich dazu veranlasst hat, dereinst das Klarträumen zu lernen, diejenige, die mich hier und heute dazu veranlasst hat, genau diese Technik zu wählen und keine andere. Techniken, wo ich keinen aktuellen Bezug dazu habe, kann ich verwerfen. Sie sind tot und wirkungslos, ihnen fehlt das Leben(das ist vielleicht der Punkt, wo manche sagen, dass Techniken überflüssig sind).
Was erwarte ich noch von einer Technik? Dass sie zuverlässig ist? Eine persönliche Geschichte dazu: Die RC-Schilder-Technik, von der oben schon berichtet wurde. Ceesbe und ich haben sie ausprobiert, es war anfangs nur eine spontane Idee, aber diese Methode brachte bei mir durchschlagenden Erfolg. Eine Zeit lang ging das so, dann merkte ich, dass ich diese Herangehenweise nicht mehr so recht leiden konnte – es nervte mich, dass sie so zuverlässig war, überhaupt keine Herausforderung mehr, sterbenslangweilig, diese Zuverlässigkeit. Ich wollte klartraum-, übergangsmäßig Neues entdecken, mehr, anderes, doch was?? Ich konnte mir diese Frage nicht beantworten
Das eine schließt das andere nicht aus? Irrtum. In der Praxis funktionierte diese Logik nicht. Warum nicht, keine Ahnung, auch dies konnte ich nicht sagen. Schlussendlich setzte ich diese Technik einfach nicht mehr ein. Ich wendete mich anderen zu, solchen, die noch viel offenlassen für mich, Fragen, ausbleibende KTs, Stimmungsgebundenheit usw.
Später, kann Wochen gewesen sein, habe ich die RC-Schilder-Technik wieder probiert. Und siehe da, jetzt hatte sie genau die Eigenschaften, die ich vermisst hatte: Sie funktionierte überhaupt nicht mehr zuverlässig. Mir fiel bei genauerer Beobachtung auf, dass ein emotionaler Punkt fehlte gegenüber früher: Ich sehnte mich nicht mehr wie damals nach der Traumklarheit. Für mich war das eine wichtige Entdeckung. Das Zünglein an der Waage für das Funktionieren dieser Technik.
Ohne Anspruch auf komplette Richtigkeit würde ich zudem sagen, dass ausschlaggebend für Klarheit im Traum, bei mir auch das Klartraumziel ist. Was will ich mit einem KT anfangen? Bin ich ehrlich gegenüber mir selber in meinen Plänen oder würde ich am liebsten ganz was anderes machen? Das KT-Vorhaben als Lockmittel und Prüfstein
Manchmal, wenn ich bestimmte, für mich dringlich erscheinende KT-Aufgaben habe und keinen Schritt vorwärts komme, weil die Klarheit wie verhext wegbleibt, nehme ich alles zurück und peile einfach nur das Klarwerden an. Ohne weitere Ansprüche an den KT, ich (re)aktiviere nur die Freude am Klarwerden. Dann kehrt die Klarheit zurück in die Träume. Vielleicht ist man manchmal einfach zu versessen auf ein Ziel und vergisst darüber das Wesentliche. Das Fließenlassen, Annehmen, Mitgehen und Vertrauen.
Zitat:Was haltet ihr von alldem? Wie könnten wir es umsetzen? in diesem Therad? Das Klartraumwiki?
Ich zweifle, ob sich das so umsetzen lässt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren. Evtl.? würde ich den Vorschlag mit den Gruppen(Christian) für tauglich halten. Das Terrain der persönlichen Veranlagungen, Vorkenntnisse, Weltanschauungen, prägenden Ersterlebnisse, der Varianten und Erwartungen ist so groß. Aus dem Mentoring habe ich gelernt, wie wichtig es ist, dass Lernender und Lehrer eine gemeinsame Welle haben. Man versteht sich viel besser, die Chance, dass der eine weiß, wovon der andere redet und was er meint, ist viel höher. Bsp. Ceesbe und ich. Wir waren gegenseitig unsere Lehrer und obwohl die Erfahrungen in individuelle Richtungen gingen, gelang es zu einem großen Teil, dass wir einander nachvollziehen konnten. Es gab eine gemeinsame, spezifische (Interessen-)Basis.
Vielleicht spielt es auch eine Rolle, was denn die Leute, die sich hier registrieren, erwarten. Klarträumen lernen von jetzt auf nachher? Ohne große Mühe? Ansonsten lohnt sichs nicht, viel zu viel Aufwand?
Wem soll das Projekt letztlich zugute kommen, welche Zielgruppe haben wir, alle oder nur die tiefer Interessierten?
Vielleicht wäre eine Anfänger-Umfrage nicht schlecht: Was erwarten die Einsteiger, was versprechen sie sich vom Forum? Nur Infos? Die Beantwortung aktueller Fragen zu einem kürzlichen oder lange zurückliegenden Erlebnis? KT-Workshops, Praxis, langfristige Betreuung?
Das waren erstmal meine Gedanken ...