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Normale Version: Was ist Liebe?
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Zitat:Auch ein Vergewaltiger macht Liebe
Nein.thumbsd

Oder: Nur im Sinne des total doofen Begriffes "Liebe machen", das hiermit ad absurdum geführt wird.

Zitat:wie du sicher weißt, kommt ficken von facere tun, machen, schöpferisch sein
So weit ich weiß kommt "ficken" nicht von facere. Es ist vielmehr verwandt mit dem Wort "fegen", das sich auch im Wort "Schornsteinfeger" befindet, und bezeichnet einfach ganz banal die rein-raus Bewegung z.B. beim Flaschenputzen.

So, jetzt Fact check: http://de.wiktionary.org/wiki/ficken
(05.06.2014, 12:05)spell bound schrieb: [ -> ]
Zitat:Auch ein Vergewaltiger macht Liebe, nämlich,

... Durch Liebe machen haben wir das Potential schöpferisch tätig zu sein, schöpferisch am Fluß des Lebens teilzunehmen.

ist dir bewusst wie abgebrüht das klingt? und wie sehr du damit gewalt bagatellisierst? es ist so unglaublich extrem, dass mir dazu weiter gar nichts einfällt...

Nicht ich, jemand anders hat mal gefragt, was ist stärker, Sex oder Liebe? Seine Antwort: Sex, weil Sex auch bei einer Vergewaltigung ein Kind zeugt. Deshalb ist die Verantwort nicht Verurteilung wichtig. Und die Verantwortung beginnt bei mir. Ich wollte nur auf diesen Aspekt aufmerksam machen.
wie meinst du das mit der verantwortung? welche verantwortung liegt bei dir?
(05.06.2014, 11:10)spell bound schrieb: [ -> ]@mikrobyte also sex als liebe zu bezeichnen halte ich auch für sehr weit hergeholt, auch wenn es wie mandala sagt diese redewendung gibt. ansonsten würd ich hier mal mehr von begehren sprechen und dann dürfte ja auch wieder klar sein, dass es sich dabei nicht um etwas rein physisches handelt, sondern die psyche immer beteiligt ist. sogar bei männern. :cool:
Ich finde den Begriff "Liebe" für die Gefühle in einer sexuellen Beziehung eigentlich gar nicht so abwegig, wenn man sogar "Ich liebe Fritten." problemlos sagen kann. Aber der Begriff "Begehren" trifft es wirklich besser - denn obwohl man Fritten begehren kann, sagt das keiner so und damit bringt man doch besser zum Ausdruck, was man eigentlich sagen will.

Liebe ist wohl zu allererst ein gnadenlos überladenes Wort. Habe ich jetzt durch Beantworten der Eingangsfrage das Thema gewonnen? :D
Mandala schrieb:Deshalb ist die Verantwort nicht Verurteilung wichtig.

Abstrakt betrachtet: Ok. "Richtet nicht, sonst werdet ihr gerichtet" und so.

Konkret betrachtet:
Wenn du Zeugin einer Vergewaltigung wirst, und dich entscheidest, nichts zu tun, weil du nicht über den Täter urteilen willst, machst du dich mitschuldig.
Das heißt nicht, dass man dem Täter nicht grundsätzliche Rechte zugestehen kann - er wird dadurch nicht gleich zum Freiwild, mit dem man anstellen kann, was man will. Er hat auch Rechte. Aber im Moment ist wichtig, die Tat zu verurteilen, denn sonst versagst du in deiner Nächstenliebe zum Opfer.
Klar, was ich meine?

Deshalb schrieb ich ja auch von "allgemeiner Liebe", die grob gesagt sozusagen zuständig ist dafür, dass wir z.B. Menschenrechte aufrechterhalten.

Wir haben alle unterschiedliche Definitionen von Liebe. Wenn du sagst, ein Vergewaltiger, der ein Kind zeugt, handelt aus Liebe, verwendest du offensichtlich eine komplett andere Bedeutung. Es klingt daher für mich total abstoßend. Fast ein bisschen, als ob man physikalisch die Anziehung zweier Teilchen als "Liebe" bezeichnen würde.

DasNetzInDir

@Rhetor
Ich hab nicht die Diskussion anfangen, sondern hab eine Kritik an dieser einseitigen Art von Liebe geäußert.
Das war soetwas von ON-Topic!
Da diese Aussage mit verschoben wurde, jedoch zu diesem Thema gehört, habe ich sie ohne den Link nur wieder ergänzt. Ob du nur an Hätscheleien interessiert bist, weiß ich nicht!

Was du vorhast ist eindeutig das Unterdrücken (m)einer Meinung und zeugt nicht von Liebe zur Meinungsfreiheit.
Man kann das Problem eben auch aufbauschen oder einfach die andere Meinung so stehen lassen, auch wenn es dich nervt. Und nur weil es dort schon gesagt wurde, heißt es ja nicht, hier wäre es nicht relevant.

@ an alle und das Thema
Ich würde im übrigen nicht behaupten, dass ich es liebe mich fast jedesmal für diese Meinung rechtfertigen zu müssen. Da ich jedoch Ausgewogenheit Liebe, nehme ich das eventuelles Gemotze in kauf.

In diesem Sinne, Wahrheit ist ein fundamentaler Bestandteil von Liebe.
Ausgenommen natürlich man hat vorher ausgemacht, das Tricksen und verarschen zu den Spielregeln gehören.

Das Coole ist ich Liebe gerade Erdnüsse mal wieder bissl zuviel und dank Rhetors spontaner Eingebung, werd ich darauf jetzt mal mindestens ne Woche verzichten. biggrin Zufälle gibts, die gibts gar nicht!
(05.06.2014, 14:34)gnutl schrieb: [ -> ]Wenn du Zeugin einer Vergewaltigung wirst, und dich entscheidest, nichts zu tun, weil du nicht über den Täter urteilen willst, machst du dich mitschuldig.
.....
Aber im Moment ist wichtig, die Tat zu verurteilen, denn sonst versagst du in deiner Nächstenliebe zum Opfer.

Sehr richtig! thumbsu

Rhetor

(05.06.2014, 17:24)DasNetzInDir schrieb: [ -> ]@Rhetor
Ich hab nicht die Diskussion anfangen, sondern hab eine Kritik an dieser einseitigen Art von Liebe geäußert.
Das war soetwas von ON-Topic!

Dann will ich – wie ricky ja auch – dir mal zu Gute halten, dass du es On Topic GEMEINT hast.

Hättest du meinen Gedankengang zur "Liebe zu Sachen" allerdings kapiert, dann hättest du auch verstanden, dass ich ja SELBST in Frage gestellt hatte, ob die Bezeichnung "Liebe" sich überhaupt auf so etwas wie ein Konsumgut – und ob es sich dabei um ein gesundes oder ungesundes handelt, halte ich NICHT für relevant! – beziehen kann.

(Außerdem lautet das Threadthema nicht "Welche Arten von Liebe sind besser und welche schlechter?")

Aber natürlich kann man dich nicht fürs Nicht-Kapieren belangen ... augenroll
Um vielleicht abschliessend was zum Kaffee zu sagen: Ich geh davon aus, dass wir uns schon alle einig sind, dass die ernährungsphysiologischen Details zum Kaffee an dieser Stelle offtopic sind, und es drohte grade die Diskussion in dieser Richtung abzudriften, darum hatte ich den Teil rausgetrennt und an passendere Stelle verschoben. Aber der Kaffee wurde ja als Beispiel für Liebe zu Objekten ins Spiel gebracht, und wie das so ist, enthielt der rausgetrennte Teil dann eben auch Aussagen die schon noch zum Thema gehören. Darum fand ich es auch nach etwas Überlegen ok, das DasNetz den Teil dann aus dem Split wieder hier in den Thread geholt hat. Ich denke dabei können wir es belassen oder? Lasst uns liebevoll miteinander umgehen big
(05.06.2014, 13:53)spell bound schrieb: [ -> ]wie meinst du das mit der verantwortung? welche verantwortung liegt bei dir?

(05.06.2014, 14:34)gnutl schrieb: [ -> ]Abstrakt betrachtet: Ok. "Richtet nicht, sonst werdet ihr gerichtet" und so.

Konkret betrachtet:
Wenn du Zeugin einer Vergewaltigung wirst, und dich entscheidest, nichts zu tun, weil du nicht über den Täter urteilen willst, machst du dich mitschuldig.
Das heißt nicht, dass man dem Täter nicht grundsätzliche Rechte zugestehen kann - er wird dadurch nicht gleich zum Freiwild, mit dem man anstellen kann, was man will. Er hat auch Rechte. Aber im Moment ist wichtig, die Tat zu verurteilen, denn sonst versagst du in deiner Nächstenliebe zum Opfer.
Klar, was ich meine?

Abstrakt und konkret betrachtet, Du bist nur für Deine Handlungen verantwortlich.

Konkret betrachtet, Thema Zeugin einer Vergewaltigung: Ich hab mal zwei Französinnen in einer Jugendherberge auf Kreta getroffen. Die waren ziemlich fertig, weil sie Beide vergewaltigt worden waren beim Trampen von ein und demselben Mann. Die eine zuerst, die andere konnte warten bis sie dran war, in the middle of nowhere hatte er angehalten. Die Polizisten auf der Polizeistation hatten nur gegrinst, als sie Anzeige erstatten wollten.

(05.06.2014, 14:34)gnutl schrieb: [ -> ]Wir haben alle unterschiedliche Definitionen von Liebe. Wenn du sagst, ein Vergewaltiger, der ein Kind zeugt, handelt aus Liebe, verwendest du offensichtlich eine komplett andere Bedeutung. Es klingt daher für mich total abstoßend. Fast ein bisschen, als ob man physikalisch die Anziehung zweier Teilchen als "Liebe" bezeichnen würde.

Du verdrehst meine Worte. Ich habe nur den früher gebräuchlichen Ausdruck, "Liebe machen", verwendet. Ich hätte auch "Kinder machen" sagen können. Fazit, Sex (althochdeutsch: Liebe machen) bigwink bleibt eine schöpferische Handlung.
Zitat:Abstrakt und konkret betrachtet, Du bist nur für Deine Handlungen verantwortlich.
Zuschauen und nichts tun ist eine Handlung, für die man verantwortlich ist.

Was dein Beispiel betrifft, habe ich leider nicht verstanden, warum du es bringst. *schulterzuck*

Zitat:Ich hätte auch "Kinder machen" sagen können. Fazit, Sex (althochdeutsch: Liebe machen) Wink bleibt eine schöpferische Handlung.
Naja, ich weiß ned so recht. Eine Vergewaltigung als "schöpferischen Akt" zu bezeichnen, scheint mir schon ein sehr krasser Euphemismus.

Wenn du unter "schöpferisch" also verstehst, dass dadurch eine Eizelle befruchtet wird... naja, wie du meinst. Ich würde das Wort so nicht verwenden.tongue
(05.06.2014, 21:41)gnutl schrieb: [ -> ]Was dein Beispiel betrifft, habe ich leider nicht verstanden, warum du es bringst. *schulterzuck*

Ich auch nicht huh

Ich bin ja eigentlich nicht dafür, sich im Netz über was weiß ich zu streiten, aber in dem Fall muss ich gnutl mal beipflichten.


[Edit: Quote-Syntax]

André

Da sich mein Weltbild dieses Jahr sehr stark verändert hat, wird es Zeit, meinen alten Thread hier zu entstauben und euch jetzt zu schildern, was für mich Liebe ist.

Liebe ist für mich alles. Alles ist Liebe. Was uns alle verbindet und was wir alle gemeinsam haben ist Liebe. Liebe ist nicht nur ein schönes Gefühl der Geborgenheit, Sicherheit und Wohlbefinden. Liebe ist weitaus mehr als das.

Unsere Seelen kannten, bevor sie einen physischen Körper bekamen, nur Liebe. Für mich ist der Sinn im Leben, zu diesem Ursprung zurück zu kommen. Nur noch in Liebe zu leben.

Ich sehe, fühle und nehme Liebe nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich wahr. Liebe zu geben und zu bekommen ist der wahre Grund, warum wir existieren und je mehr wir das tun, desto mehr nähern wir uns unserem Ursprung wieder, die bedingungslose und alles verbindende Liebe.

Jeder hat ein eigenes Universum und in meinem Universum sehe ich das so.

Wie ist eure Sicht zur Liebe?
Buah, hab grad die letzten Seiten hier überflogen, um zu sehen, was ich damals geschrieben hab...

... da gings ne Seite lang um Vergewaltigungen in nem Thread über Liebe? WTF. puke  puke Und den Zeugungsakt als Liebe zu bezeichnen...  augenroll

Einziger inhaltlicher Post von mir damals:
gnutl schrieb:Zurück zur Liebe:
- Bedingungslosigkeit
Ich glaube, es ist möglich, Menschen, Dinge, Ideen, Universen bedingungslos zu lieben. Allerdings ist dabei die Frage, wie sich das auf die Handlungen des Individuums auswirkt. Wenn diese (sogenannte) Liebe keinerlei Auswirkungen hat, so würde ich sagen, handelt es sich nur um eine Idee im Kopf, die man getrost ignorieren kann.
- Verteilung
Ich glaube nicht, dass es möglich ist, alles gleichermaßen zu lieben - geschweige denn sinnvoll. Selbst jemand, der versucht, "alles und jeden" zu lieben, wird bestimmte Personen oder Ideen mehr lieben als andere.
Und das ist auch gut so - aus meiner Sicht bedarf es beidem, der "speziellen" wie der "allgemeinen" Liebe. Erstere, um überhaupt sinnvolle Beziehungen zu pflegen, letztere, um einen ethischen Standard aufrechtzuerhalten. (z.B. "gegen Todesstrafe sein" oder das Recht auf äh... Recht, also richterliche Sorgfalt oder so.)

Die Unterscheidung zwischen "alle Menschen lieben" (d.h. Menschenrechte bedingungslos zugestehen) und Individuen lieben, mache ich prinzipiell heute noch, allerdings spreche ich nicht mehr so gern von "Liebe" als Begriff. Ansatzweise war damals die Idee, dass es um Auswirkungen geht, statt um Gefühle, schon da, wirkt mir aber heute viel zu schwach formuliert und bedingungslose Liebe ist sowieso wischiwaschi. augenroll

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2018!/me³ sieht es so: Lieben ist eine Tätigkeit, ist eine Arbeit, die anderen Menschen gegenübergebracht wird, die wir als wertvoll erachten. Das kann Arbeit an sich selbst sein, oder einfach ganz alltägliche Unterstützung einer anderen Person.

In diesem Sinne gilt das für jegliche Arten von Beziehungen, familiäre, freundschaftliche, romantische oder sogar berufliche, politische.

Der Aspekt "Gefühle" spielt natürlich eine Rolle, allerdings eher als Teil der Motivation, überhaupt was zu tun. Romantische Gefühle, was immer sie sind, bringen Menschen offenbar dazu, in einer meist schon irrationalen Weise eine Person über andere zu stellen - im schlechten Fall - oder einfach sehr intensiv für eine Person Energie aufzuwenden - positiver formuliert. Sexuelle und sensuelle² Gefühle erzeugen auch eine Nähe oder ein Bedürfnis nach Nähe, welche ebenfalls eine starke Motivation erzeugen, für eine oder mehrere Personen etwas zu tun. Und die Bindung von Eltern zu Kindern und von Kindern zu Eltern muss auch stark sein, denn der Alltag einer Familie ist sehr sehr anstrengend und dementsprechend viel Motivation braucht es, um aktiv füreinander da zu sein. Also dass die Eltern für die Kinder wirklich und auf gesunde Weise da sind, meine ich natürlich. Die Bindung in die andere Richtung macht das Ganze halt weniger beschwerlich und schöner. Das klingt vllt unromantisch formuliert, aber 2018!/me mag es, pragmatisch zu sein.

Außerdem finde ich, dass es schlicht etwas schönes ist, für andere Leute etwas zu tun, die wir gern haben - und was zu bekommen, sowieso auch. Gefühle halt. wink1

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² sensual attraction - Anziehung zu anderen Menschen auf sinnlicher, aber nicht (oder nicht nur) sexueller Ebene. Körperkontakt, sich riechen, die Stimme hören, usw.

³ [X]![Y] ist eine Schreibweise die aus Fanfiction-Kurzbeschreibungen kommt, soweit ich weiß. [X] bezeichnet dabei die Art der Veränderung (in meinem Fall, dass es jetzt 2018 ist) und [Y] die Person, die verändert wurde. Ich mag diese Kurzschreibweise.
Diese ganzen Diskussionen hätten sich gar nicht ergeben, wenn unsere Sprache nicht so arm wäre und für eine ganze Palette an Gefühlen, die teils nichts miteinander gemeinsam haben, ein und den selben Begriff verwenden würde. "Ich liebe Pfannkuchen" und "kosmische Liebe", "Tierliebe" und "Ich liebe dich, du darfst niemanden anschauen, sonst schlage ich dich tot" und sogar der Sexualakt. Und so weiter.

Die Frage "Was ist Liebe" ist daher ungefähr so sinnvoll wie "welche Farbe hat die Welt".
Noch mal danke für deinen Beitrag, gnutl!
Jo, ist schon schwer, in lieblosen Zeiten von der Liebe zu sprechen…
Denke aber auch, dass wir Menschen grundsätzlich in der Lage sind, alles mit Liebe beseelen zu können. Für mich muss Liebe immer etwas mit Freiheit zu tun haben, das ist die einzige Orientierung, die ich, fest im Labyrinth steckend, suche.
Wenn wir uns in allen Kulturen auf dieser Welt umblicken und uns das Schöne rauspicken, die Bruchstücke zusammensetzen, hin zu einem unvollständigen Bild, dann erhalten wir einen vagen Eindruck, wie geil das Leben sein könnte - für alle Menschen auf dieser Welt!
Und wenn ein Thread zur Liebe nur von nackter Gewalt berichtet, dann kommt das sicher nicht von ungefähr. Lieblose Zeiten. Steueroasen und brutalste Hungersnot im Jemen, Insektensterben mit Bayer/Monsanto – Es scheint wirklich so, dass wir selbst die leiseste Idee von Liebe verloren haben…
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