Matrix und KT
fast schon klischeemäßig, über matrix zu reden. aber dann doch so verspätet und unaktuell, dass es wiederum sinn macht. ich fand den film jedenfalls so lange doof, wie ständig darüber geredet wurde und jedes philosophiegespräch mit "wie matrix!" terminiert wurde. aber nun ist es anders, nun redet kaum einer mehr davon, und nun konnte ich mir die triologie gänzlich anschauen, auch animatrix, und kam zu einem ganz anderen ergebnis, als ich vorher hatte. ja, jetzt kann ich auch darüber reden, ohne angst zu haben, jemandem das ende zu verraten, denn das kennt ja wohl schon jeder.
wie hier vor kurzem einige dachten ( ab hier http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid104792 ), dachte ich auch immer, der erste teil enthält halt ne ganz nette analogie, der rest ist action und schrott.
aber es ist mehr! abgesehen von den ganzen offensichtlichen mensch-technik-ethik-gesellschaftskritik-aspekten (in animatrix wird ja z.b. auch klar, dass die menschen die ersten waren, die die maschinen versklavten) gibt es auch diesen aspekt der klarheit:
es beginnt erst recht naiv mit der vorstellung, da draussen wäre eine realere welt, die man von drinnen aber nirgends erkennen könnte - ausser, man nimmt eben diese pille, die eigentlich bloß für die entscheidung steht, die wahrheit sehen zu wollen. doch damit ist die wirklichkeit noch lange nicht erklärt, so einfach ist es nicht. man könnte als geübter klarträumer vielleicht sagen: ach, jedes erwachen ist ein potenziell falsches erwachen, man kann nur rausfinden dass man träumt, aber nicht, dass man wach ist. die klarheit im allgemeinen sollte eher darin bestehen, im traum klar zu werden, und nicht aus dem traum aufwachen zu wollen. die wahrheit zu sehen, und mit ihr den traum gestalten können.
aber entgegen aller behauptung kommt mir der 3. teil der triologie doch noch recht gehaltvoll rüber, zwar nicht so arg wie der erste, aber doch mehr als der zweite, und auf jeden fall komplettiert er das bild von der matrix: nicht nur schafft es ein agent, aus einer rein virtuellen welt in die materielle zu kommen, sondern auch dem auserwählten gelingt es, seine fähigkeiten, die er in der virtuellen welt hatte, auch in der materiellen einzusetzen. am ende kann er alles leuchtend sehen, ohne seine augen zu öffnen. aber was bedeutet das? - es ist für mich eine anspielung darauf, dass die matrix nicht das ende ist. sie ist nur eine matrix innerhalb der matrix, oder wenn man sagen will: eine simulation innerhalb einer andern simulation. neo kam der erleuchtung nahe, indem er das intuitiv erkannt hatte, und in ähnlicher weise gelang es auch dem agenten.
dumm nur, dass es bei der andeutung bleibt, und die sonstigen traumfiguren (aka: menschen und maschinen) in scheinbarem frieden weiterleben wie bisher - wo sie doch allesamt auserwählte sein könnten. der film endet demnach mit einem schwanzeinzug - die wahre konsequenz wird nicht zugelassen: der film sollte für die erleuchtung, für die absolute klarheit da sein, propagiert am ende aber doch lieber das normale leben. propagiert das ewige wiederholen dieses spiels im vergessen all dessen, was zuvor geschehen war. neo und agent kommen als einprogrammiertes ying und yang daher, als die kalkulation mit dem chaos, die sich gegenseitig neutralisieren müssen. anstatt dass sie mal früher anfangen würden, sich verständnisvoll miteinander zu unterhalten, sich zu lieben! es gab eigentlich nur am ende des filmes eine andeutung auch hierfür. der rest der action ist in der tat der verkrampfte menschliche geist, der mit der klarheit noch nicht umzugehen weiss, der noch nicht klar genug ist.
doch wie don einmal sagte: der abgrund zwischen dir und dort drüben existiert nicht - so sagte es wenigstens auch morpheus.
gibt es noch weitere aspekte, die euch in der hinsicht aufgefallen sind, die nicht völlig trivial sind?
wie hier vor kurzem einige dachten ( ab hier http://www.klartraumforum.de/forum/showt...#pid104792 ), dachte ich auch immer, der erste teil enthält halt ne ganz nette analogie, der rest ist action und schrott.
aber es ist mehr! abgesehen von den ganzen offensichtlichen mensch-technik-ethik-gesellschaftskritik-aspekten (in animatrix wird ja z.b. auch klar, dass die menschen die ersten waren, die die maschinen versklavten) gibt es auch diesen aspekt der klarheit:
es beginnt erst recht naiv mit der vorstellung, da draussen wäre eine realere welt, die man von drinnen aber nirgends erkennen könnte - ausser, man nimmt eben diese pille, die eigentlich bloß für die entscheidung steht, die wahrheit sehen zu wollen. doch damit ist die wirklichkeit noch lange nicht erklärt, so einfach ist es nicht. man könnte als geübter klarträumer vielleicht sagen: ach, jedes erwachen ist ein potenziell falsches erwachen, man kann nur rausfinden dass man träumt, aber nicht, dass man wach ist. die klarheit im allgemeinen sollte eher darin bestehen, im traum klar zu werden, und nicht aus dem traum aufwachen zu wollen. die wahrheit zu sehen, und mit ihr den traum gestalten können.
aber entgegen aller behauptung kommt mir der 3. teil der triologie doch noch recht gehaltvoll rüber, zwar nicht so arg wie der erste, aber doch mehr als der zweite, und auf jeden fall komplettiert er das bild von der matrix: nicht nur schafft es ein agent, aus einer rein virtuellen welt in die materielle zu kommen, sondern auch dem auserwählten gelingt es, seine fähigkeiten, die er in der virtuellen welt hatte, auch in der materiellen einzusetzen. am ende kann er alles leuchtend sehen, ohne seine augen zu öffnen. aber was bedeutet das? - es ist für mich eine anspielung darauf, dass die matrix nicht das ende ist. sie ist nur eine matrix innerhalb der matrix, oder wenn man sagen will: eine simulation innerhalb einer andern simulation. neo kam der erleuchtung nahe, indem er das intuitiv erkannt hatte, und in ähnlicher weise gelang es auch dem agenten.
dumm nur, dass es bei der andeutung bleibt, und die sonstigen traumfiguren (aka: menschen und maschinen) in scheinbarem frieden weiterleben wie bisher - wo sie doch allesamt auserwählte sein könnten. der film endet demnach mit einem schwanzeinzug - die wahre konsequenz wird nicht zugelassen: der film sollte für die erleuchtung, für die absolute klarheit da sein, propagiert am ende aber doch lieber das normale leben. propagiert das ewige wiederholen dieses spiels im vergessen all dessen, was zuvor geschehen war. neo und agent kommen als einprogrammiertes ying und yang daher, als die kalkulation mit dem chaos, die sich gegenseitig neutralisieren müssen. anstatt dass sie mal früher anfangen würden, sich verständnisvoll miteinander zu unterhalten, sich zu lieben! es gab eigentlich nur am ende des filmes eine andeutung auch hierfür. der rest der action ist in der tat der verkrampfte menschliche geist, der mit der klarheit noch nicht umzugehen weiss, der noch nicht klar genug ist.
doch wie don einmal sagte: der abgrund zwischen dir und dort drüben existiert nicht - so sagte es wenigstens auch morpheus.
gibt es noch weitere aspekte, die euch in der hinsicht aufgefallen sind, die nicht völlig trivial sind?
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
Bitte keine coronaleugner