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Denken ohne Sprache

Denken ohne Sprache
#1
08.08.2009, 04:17
Wie der Titel schon sagt, hier geht es um die Frage "Kann man bewusst denken, ohne die Gedanken in Sätzen zu formulieren?"

Ich Habe das schon mehrmals ausprobiert, es ist ähnlich wie die NICHT an den rosa Elefanten Denk Aktion.

Wenn es mal klappt, habe ich den eindruck wesentlich schneller zu denken als zuvor.
ICh weiss, dass viele unbewusste hintergrundgedanken sprachlos formulier sind, und das ich oft Sätze und vorallem Überlegungen im Kopf formuliere, obwohl sie schon zuende gedacht sind.

Ich frage mich jetzt, warum formuliere ich oder wir alle einige dinge im Kopf? Hilft uns das beim denken, und kann man schneller dneken wenn man im Kopf schneller oder gar nicht "spricht"? Könnte man in mehreren Stimmen oder sogar sprachen zugleich denken, was eine tierische auslastung wäre, um "mehr" denken zu können?

Ich selbst denke oft in deutsch und formuliere während dessen englische sätze im "flüsterton" dazu.


Haben die nicht rosa elefanten denker da auch erfahrungen?

Also wer was weiss oder sich äusser will, hier kann er es tun.
Was immer du tust, genieße es.

Klarträumen ist Luxus.
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RE: Denken ohne Sprache
#2
08.08.2009, 10:37 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.08.2009, 10:39 von jonnymarx.)
Eine sehr interessante Frage, echt genial! =)
Da sieht mans doch, bei solchen Fragen stirbt das Forum sicher nicht aus. big

Gut, zum Thema:
Warum formulieren wir Sunsere gedanken in Sprache- gute Frage.. Ich denke es hat damit zu tun, das wir gerne im inneren Monolog stehen, anstatt bloßes handeln nach reinen nervenbedinkten Impulsen. Vielleocht ist das ja sogar der Unterschied, den wir Menschen zu manch einem Tier haben, kommunikation nach innen und außen. big

Wir wollen unsere Gefühle ausdrücken. Wenn uns keiner zuhört, dann amchen wirs trzdem. Wir müssen sie ausdrücken, egal wie.

Ich denke, eben das KTlen ist eine Art, andere gedanken, die parallel entstehen, oder auch unsere Vorstellungen nicht in Sprache, sondern auch in Bildern zu sehen. letzendlich ist Sprache ja auch nur akustischer Ausdruck, im traum verstehen wir ja auch fremde Sprachen die wir eigendlich nicht können. (Um mal eine Verbindung zu träumen zu schaffen). big Als ich englischsprachige Austauschpartner hatte, dachte ich auch iwann in Englisch..

ich habe aber manchmal Probleme, Sprachlich mit mir in Monolog zu treten. Ich weißnicht, ob es hier ganz reinpasst, aber irgendwie habe ich da ne Macke:

Mir passiert es, das ich etwas zu mir selber sagen will, und ich erzähle es mir dann, reiße aber irgendwann sprachlich total vom Faden ab und weißnicht, wie der SAtz weitergehen muss, wobei ich das kognitiv schon total verstanden habe^^ Und dann komme ich in die Situation, das ich holpernd weiter deutsch sprachlich deneke, whärend ich kognitiv schon alles mitbekommen habe.

Ist das eine Denkstörung? Könnt ihr mir sagen, was das sein könnte und wie ich es loskriege?

ich denke schon, das man bewusst denken kann, ohne Sprache zu benutzen. ich stelle mir oft vor, wie eine Situation aussieht und lasse die ihre verschiedenen Möglichkeiten urchgehe bzw. die, die ich am warscheinlichsten halte... so weiß ich dann, welche mir am angenehmsten wäre.
Die einfachen gedanken formulieren wir ja eh nicht, nur die komplexen, um uns eventuell sie selber veranschaulicher zu machen... big
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RE: Denken ohne Sprache
#3
08.08.2009, 11:36
Also ich glaube, dass das Denken in richtig ausformulierten deutschen Sätzen (oder einer andere Sprache) eher die Ausnahme ist. Das meiste, was wir unter "bewusstem Denken" verstehen, ist wohl begriffliches Denken, das zwar schon nah an diesem sprachlichen Ausformulieren ist, aber eben noch ne Stufe darunter. Dazu gehört dann auch dieses Denken in Bildern oder allgemein Assoziationen und so, was jonnymarx anspricht. Das Ausformulieren in einer richtigen Sprache ist ja erst nötig, wenn man seine Gedanken kommunizieren will, dazu muss man seine Gedanken dann in dieses relativ starre Korsett einpassen. Hat man das nicht vor, erspart man sich das in der Regel, mit einigen Ausnahmen, wie z.B. so ein innerer Dialog mit sich selbst.

Wenn du, traumelf, feststellst, dass du schneller denken kannst, wenn du auf dieses gedanliche sprachliche Ausformulieren verzichtest, wundert mich das nicht. Ich denke aber, dass du dann eher ins gewöhnliche begriffliche Denken wechselst und ich würde mal vermuten, wenn du da grad nicht besonders drauf achtest, herrscht auch diese Denkart vor und nicht das Ausformulieren im Kopf. Sobald du aber versuchst, dich auf dein Denken zu konzentrieren und es zu beobachten, verfällst du wohl deshalb in dieses Ausformulieren, glaubst dann aber scheinbar, dass du so auch denkst, wenn du dein Denken nicht beobachtest. Also zumindest wenn das bei dir ähnlich ist wie bei mir, wird es so sein.

Auch was du, jonnymarx, beschreibst, scheint mir ähnlich zu sein. Es hört sich an, als würde das sprachliche Formulieren dich in deinem inneren Dialog eigentlich bremsen, gedanklich willst du schon viel weiter und denkst dann auf einer gewissen Ebene auch schon weiter, die Aufmerksamkeit bleibt nicht auf dieser sprachlichen Ebene, auf der du eigentlich sein willst für den inneren Dialog. Die Aufmerksamkeit driftet ab in anderen Sphären big und dein Dialog gerät ins Stocken.
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RE: Denken ohne Sprache
#4
08.08.2009, 14:27
Der Themenbereich wurde bei uns in der Schule schon breitgetreten...
Eins hat mich bei den Diskussionen immer gestört,
Sprache wurde auf Menschliche Sprache eingeschränkt.
Doch muss man nicht auf die Kommunikation der Hirnzellen unter sich miteinbeziehen?
So würde man zu dem Schluss kommen, dass Denken auf Sprache basiert.


grüße,

Carter
»Der Wahrheitsliebende ist jenseits von Gut und Böse«,
intonierte eine Stimme, die keine war. »Der Wahrheitsliebende ist ins
AllesIstEins getrieben. Der Wahrheitsliebende hat gelernt, daß Illusion die
Einzige Realität ist und Wirklichkeit die Große Betrügerin.«
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RE: Denken ohne Sprache
#5
08.08.2009, 21:26 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.08.2009, 21:34 von Knollenbold.)
ich denke, dass man so oft in sprache denkt, liegt daran, dass man so im voraus plant, diese gedanken anderen menschen mitzuteilen. willentlich oder nicht. zumindest beobachte ich das oft an mir selbst. ich konstruiere dann praktisch meinen teil eines dialogs schon mehr oder weniger im voraus. natürlich habe ich das ganze schon im gefühlten bruchteil einer sekunde gedacht und weiß es auch, aber presse es sozusagen in feste form. ich denke aber, dass das nur ein "extra" ist, und dass man normalerweise seine gedanken nicht "ausschreibt".

das wäre auch nnoch mal eine interessante frage, wie schnell die verschiedenen" denkarten/informationsverarbeitungsarten" laufen...auch zum beispiel das lesen. ich kann ein ganzes stück schneller lesen, als ich sprechen bzw. in gedanken reden kann. ich lese aber viel lieber in diesem tempo, als würde ich mir selbst vorlesen...
(08.08.2009, 14:27)Randolph Carter schrieb: Der Themenbereich wurde bei uns in der Schule schon breitgetreten...
Eins hat mich bei den Diskussionen immer gestört,
Sprache wurde auf Menschliche Sprache eingeschränkt.
Doch muss man nicht auf die Kommunikation der Hirnzellen unter sich miteinbeziehen?
So würde man zu dem Schluss kommen, dass Denken auf Sprache basiert.

also, den austausch chemischer stoffe würde ich hier mal nicht als sprache definieren...sonst wäre ja z.b. auch riechen oder stinken = sprechen tongue
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RE: Denken ohne Sprache
#6
09.08.2009, 06:31 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.08.2009, 06:32 von Randolph Carter.)
Stinken ist doch eine Art von Kommunikation...
Und ich rede hier nicht vom einfachen Austausch von Stoffen,
sondern von Signalsequenzen, die zum Teil sogar schon künstlich erschaffen wurden...


grüße,

Carter
»Der Wahrheitsliebende ist jenseits von Gut und Böse«,
intonierte eine Stimme, die keine war. »Der Wahrheitsliebende ist ins
AllesIstEins getrieben. Der Wahrheitsliebende hat gelernt, daß Illusion die
Einzige Realität ist und Wirklichkeit die Große Betrügerin.«
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RE: Denken ohne Sprache
#7
09.08.2009, 13:19
Ich denke, was im Kontext dieses Freds unter "Sprache" zu verstehen ist, hat Traum11 ja im ersten Satz gesagt:

Zitat:Wie der Titel schon sagt, hier geht es um die Frage "Kann man bewusst denken, ohne die Gedanken in Sätzen zu formulieren?"
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RE: Denken ohne Sprache
#8
09.08.2009, 14:31
Hallo zusammen big

Ich hab da gerade was interessantes im Focus gelesen und hab mir gedacht - Moooment da war doch neulich ein Thread der genau das Thema behandelt welches in diesem Artikel erläutert wird...

http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/...16718.html

Er befasst sich mit der Frage inwiefern Sprache und logisches Denken zusammenhängen.
Für alle die keine Lust haben alles zu lesen - der Autor fasst seine Ergebnisse wie folgt zusammen:
"Sprachloses Denken, das scheint es also zu geben. Beim denkfreien Quasseln, wie gesagt, liegt der Fall anders."

Schönen Tag noch bigwink
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RE: Denken ohne Sprache
#9
09.08.2009, 20:33
Ich würde nicht sagen, dass das Denken sprachlich ist. Eher werden nicht-sprachliche Bewusstseinsströme (d.h. nur ein Anteil der vielen parallel ablaufenden) durchs Sprachzentrum kanalisiert, das uns dann wieder die Illusion einer Sprachlichkeit gibt. Aber das sind leider nur laienwissenschaftliche Vermutungen, die trotz meiner, einmal intensiveren, Beschäftigung mit Linguistik unzureichend gedeckt sein dürften. Neurolinguistik und Psycholinguistik sind die beiden Stichworte.
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RE: Denken ohne Sprache
#10
25.08.2009, 13:25
Eing ganz interessanter wissenschaftlicher Artikel zu dem Thema, nur halt auf Englisch:

http://www.scientificamerican.com/articl...shape-what

Zitat:Do more words mean more thoughts? Probably not. But more words do make it easier to remember those thoughts -- and sometimes that's just as important.
By all means let's be open-minded, but not so open-minded that our brains drop out.
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RE: Denken ohne Sprache
#11
27.08.2009, 22:10
Mir geht es genauso, was das Denken angeht... wissen, was man denkt bevor man es überhaupt ausformuliert hat zum Beispiel. Mir kommt es oft so vor als würde deses "Gedanken in Sprache übersetzen" länger dauern als den Gedanken einfach, ohne genaueres nachdenken über ihn zu begreifen. Als Beispiel denk ich nicht bewusst "Oh, ich habe Durst, mal ich könnte mir jetzt xyz holen" sondern ich geh zum Kühlschrank und nehm mir was. (keine Ahnung ob es allen Menschen so geht, vielleicht war das kein gutes Beispiel^^)

Mir kommt es nur vor als würde man Gedanken, die Sprache ausgedrückt werden bewusst wahrgenommen - das was man im Endeffekt meiner Meinung nach mit dem RC erzielt werden sollte... Luzide momente im wachleben sozusagen bigwink

Deswegen denke ich auch, dass bewusst Denken langsamer funktioniert als wenn man sozusagen auf Automatik geschalten hat - weil alle information im Kopf erst fokussiert und auf Sprache umgewandelt werden muss.

Hoffe ich hab mich jetzt nicht zu unverständlich ausgedrückt^^
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RE: Denken ohne Sprache
#12
30.08.2009, 21:25
(08.08.2009, 04:17)Traum11 schrieb: Wenn es mal klappt, habe ich den eindruck wesentlich schneller zu denken als zuvor.
Ich habe jetzt nur den Satz gelesen und will dazu sagen: Manchmal scheine ich es zu schaffen, absolut sprachlos zu denken. Dann aber kommt mir das Denken verlangsamt und intensiviert vor, reißt mich aus meiner mentalen Lethargie.
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RE: Denken ohne Sprache
#13
31.08.2009, 14:13
Hallöle^^
Bin neu hier und wollt auch was zum Thema beitragn.
Wie dieser Text schon sagt habe ich die Vermutung,dass man wenn man nur nach Impulsen und Nerven handelt,hinterher die "Gedankengänge" nicht so gut restrukturieren kann falls man mal was vergisst,bzw. kann man sich besser daran erinnern warum man etwas getan hat wenn man es in Deutsch zuerst im Kopf ausformuliert.
Klarträume:7
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RE: Denken ohne Sprache
#14
09.09.2009, 22:14 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 09.09.2009, 22:27 von Droggles.)
(08.08.2009, 04:17)Traum11 schrieb: Wie der Titel schon sagt, hier geht es um die Frage "Kann man bewusst denken, ohne die Gedanken in Sätzen zu formulieren?"

Ich Habe das schon mehrmals ausprobiert, es ist ähnlich wie die NICHT an den rosa Elefanten Denk Aktion.

Wenn es mal klappt, habe ich den eindruck wesentlich schneller zu denken als zuvor.
ICh weiss, dass viele unbewusste hintergrundgedanken sprachlos formulier sind, und das ich oft Sätze und vorallem Überlegungen im Kopf formuliere, obwohl sie schon zuende gedacht sind.

Ich frage mich jetzt, warum formuliere ich oder wir alle einige dinge im Kopf? Hilft uns das beim denken, und kann man schneller dneken wenn man im Kopf schneller oder gar nicht "spricht"? Könnte man in mehreren Stimmen oder sogar sprachen zugleich denken, was eine tierische auslastung wäre, um "mehr" denken zu können?

Ich selbst denke oft in deutsch und formuliere während dessen englische sätze im "flüsterton" dazu.


Haben die nicht rosa elefanten denker da auch erfahrungen?

Also wer was weiss oder sich äusser will, hier kann er es tun.

Endlich jemand der das auch kann!
Die meisten verstehen nicht, wenn ich versuche zu erklären, das da 'noch etwas ist, das schneller denkt, als das verbale denken'.

Was mich auch interessiert - Wie denken von Geburt an Gehörlose Menschen? Denken sie viel schneller als wir? Oder denken sie sogar in Gebärdensprache? Ich Wohne derzeit in einem Berufsbildungswerk für Menschen mit Körperlichen Behinderungen, kann aber leider keine Gebärden, da ich noch nie mit Gehörlosen zu tun hatte bigsad

Nachtrag:
Wenn ich anfange, ohne Sprache zu denken, faellt mir sofort nichts neues mehr ein, weil ich dann einfach viel zu schnell denke :/
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RE: Denken ohne Sprache
#15
10.09.2009, 12:33
Das mit den gehörlosen ist eine echt gute frage! Oder wie denken Kinder die noch nicht sprechen können? Sind die etwa auf dem Tier level, weil sie keine sprache beherrschen? Wäre ja echt mies, wobei den gehörlosen die gebärdensprache es doch ermöglicht.
also das ist mal en hammergeile frage. Die wärmt das thema neu auf.

Ist hier wer taub und kann uns hörende aufklären? Ich finde sowieso jegliches fehlen von sinnesorganen total interessant. Ich selbst verbinde mir gerne die augen, für einen ganzen tag, um alle sinne zu trainieren. Blinde können ja auch viel besser hören.
Und können gehörlose Menschen eigntlich besser sehen? Oder tasten und motorisch hantieren? So viele fragen.
Was immer du tust, genieße es.

Klarträumen ist Luxus.
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