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Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit

Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit
#1
06.07.2008, 01:06
Moin,

seit meiner Kindheit habe ich ein Problem, das selten manchmal auftritt.
Wenn ich engeschlafen bin, bin ich dann halb in der Realitaet und halb im Traum. In diesem seltsamen Traum, der irgendwie keiner ist und immer der gleiche ist, geschehen unerklaerliche, unnsinnliche Dinge an die ich mich nie erinnere. Ich erinnere mich nur an diese Dinge: Meinen Namen, eine Tuer, ein Netz und Schwarz.
Dieser Traum ist schrecklich und obwohl ich nichtmal checke was passiert, leide ich extrem und fange an zu weinen und fuehle mich total betaeubt und schlecht. Gleichzeitig bin ich in der Realitaet: manchmal bin ich so laut, das es meine Mutter hoert und zu mir kommt. Sie fragt wieso ich weine und ich antworte ganz seltsam in unsinnvcllen Woertern. Sie hat es sich gewoehnt, wenn ich in diesem Zustand bin mich an den Fernseher zu bringen und mich dort ''abzuloesen''
Dort sehe ich halb den Traum, halb das Fernsehprogramm, ich erinnere mich nur schwach an das Fernsehprogram.. Dort bin ich dann so lange, bis ich mich beruhige und der Traum sozusagen erlischt und ich wieder einschlafe...
Es ist immer das selbe Ereigniss und ich leide extrem darunter, es ist wirklich eine psychisch krasse Erfahrung. Ich bin mir nie im klaren was passiert und das einzige was ich tue ist zu weinen und in unsinnvollen Woertern zu reden.

Hat jemand eine Ahnung, was zum teufel dieser unglaubliche Zustand ist? Er ist wirklich extrem..

Da ich nun schon gute Erfahrung in Thema Psyche des Menschen, Unterbewusstsein, Selbsthypnose und Klartraeumen habe, werde ich versuchen diesen Zustand zu analysieren und ihn zu besiegen.

mfg tschilpi
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Re: Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit
#2
06.07.2008, 10:46
Ich kenne aus meiner Kindheit ähnliche Erfahrungen, aus denen ich mit extremer Angst aufwachte, doch das hörte mit der Zeit auf. Meine Elten nahmen mich dann für eine halbe Stunde zu sich, bis ich mich beruhigt hatte. Ich konnte mich jedoch nicht erinnern, wieso ich solche Angst hatte. Da weisst Du schon etwas mehr.

So viel ich weiss, wurde über diese kindlichen Schreckträume geforscht, die gar nicht so selten sind, aber natürlich nicht so, dass es demjenigen, der darunter leidet was bringt. Gemäss meiner Erinnerung wurde herausgefunden, dass diese Träume in der Tiefschlafphase gemäss EEG stattfinden, es sind also keine REM Träume. Dass du dabei halb bewusst bist, tut dem keinen Abbruch, das ist halt eine weitere Paradoxie, wie das Klarträumen.

Für Hindus und Buddhisten ist es ein Ziel, bewusst im Tiefschlaf zu bleiben, natürlich ohne Angst. Um das zu bewerkstelligen nähern sie sich langsam diesem Zustand und sind in der Lage, ihn zu ertragen, obwohl ihre Identität, so wie sie vom Tag und vom normalen Traum bekannt ist, nicht mehr existiert. Was aber noch existiert, ist eine Form von Wahrnehmung (und somit von Bewusstsein)

Ich versuch mal deine Erfahrung symbolisch zu interpretieren:
<ul>- dein Name = Stellvertreter deiner Identität im Wachleben, so wie du dich kennst eben.
- Tür = Durchgang von einem Zustand in einen anderen
- Netz = Hilfsmittel zum fangen oder auffangen; oder = Beziehungsgeflecht von Bedeutsamkeiten (unsere Welt), das auch aus Zwischenräumen besteht, die "nichts", keine Bedeutung beinhalten.
- schwarz = das "NICHTS" (Nirvana)</ul>


Gemäss dieser Interpretation bist du auf dem Weg in den Tiefschlaf, ins Nirvana, wo Identität, Subjekt, Objekt, Dualismus etc nicht existiert. Eventuell pendelst du etwas hin und her zwischen Sein und Nichtsein. Das aussergewöhnliche bei dir ist, dass du zumindest halb bewusst bist dabei, was meiner Meinung nach auch die Angst auslöst. Ich glaube, dass wir alle diese Reise ins "NICHTS" antreten, wenn wir einschlafen, doch wir geben alle unser Tagesbewusstsein auf, weshalb wir keine Angst haben und uns auch nicht verunsichert oder gestört fühlen von diesem Vorgang. Kinder, bei der Entwicklung ihres individuellen Bewusstseins, erleben diesen Vorgang noch bewusster und lernen dann, ihn gänzlich ins Unbewusste, d.h. den Tiefschlaf zu verschieben.

Bei dir hat offensichtlich dieser Prozess nicht richtig statt gefunden. Das mag ein Übel sein, oder aber auch eine Chance. Du müsstest also nur noch deine Angst verlieren und gänzlich bewusst werden und dann wärest du das, was man landläufig als "Erleuchtet" bezeichnet. Du musst also deine Erfahrung nicht besiegen, sondern nutzen. Dabei ist es wesentlich, deine Angst davor zu verlieren. Die Idee deiner Eltern mit dem Fernseher ist gar nicht so schlecht. Wenn Du in diesem Zustand bist, kannst du den Fernseher als "Nabelschnur" benutzen, der dich mit der bekannten und vertrauten Welt verbindet. Entlang dieser Nabelschnur kannst du dich vermehrt in die Wachwelt ziehen, oder auch wieder etwas loslassen und in diesen Zustand der Nichtexistenz gleiten. Wenn es dir gelingt, spielerisch hin und her zu pendeln und du bemerkst, dass du Kontrolle darüber hast, kannst du die Angst verlieren. (Du wärst dann wohl der erste luzide Tiefschläfer oder Klartiefschläfer in unserem Forum. bigwink )

Ausserdem empfehle ich dir, folgendes Buch zu lesen:
<ul> Suzanne Segal: Kollision mit der Unendlichkeit (ist bei Amazon.de erhältlich) </ul>
Die Autorin beschreibt darin, wie sie an der Bushaltestelle (ja, an der Bushaltestelle) ihre Identität verlor und nie wieder zurück erhielt. Ihr Leben kreiste in der Folge um dieses Ereignis, sie ging zu Psychiatern, Psychologen und zu Gurus und musste ihr Schicksal Jahrzehnte lang ertragen bis sie den Frieden fand, ohne Identiät zu leben.


Vielleicht noch eine Frage: Wie alt bist Du?
Wir sind nur gekommen, ein Traumbild zu sehen,
wir sind nur gekommen, zu träumen,
nicht wirklich, nicht wirklich sind wir gekommen,
auf der Erde zu leben. - Tochihuitzin Coyolchiuhqui


[Bild: faviconb.ico] Traumring.info
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Re: Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit
#3
06.07.2008, 13:23
Hallo,

danke fuer deine Ausfuehrliche Antwort!
Wenn ich das richtig verstehe, war ich also beim Uebergang in die EEG Phase, was jetzt auch Sinn macht. In diesem Zustand, gab es, wie du schon sagtest garkeine Identitaet, keine Symbolik, nichts was Sinn macht. Und das besondere ist ja jetzt, das ich halb bewusst war und so den Uebergang in den Tiefschlaf beobachten konnte.
Es war wirklich seltsam. Ich konnte in dem Zustand mich bewegen und reden (aber nur unverstaendlich)
Jetzt verstehe ich auch meine Angst. Das, was dort passierte, verhielt sich eigentlich neutral. Es war eigentlich nicht so als waere ein Zombie hinter mir her, es passierte einfach nichts. Ich empfand trotzdem alles als negativ und hatte so Angst.
In naechster Zeit werde ich versuchen, diesen Zustand zu kontrollieren und mir bewusst zu werden, was da geschieht. Jetzt, wo ich ja weiss was das ist, sollte das einfacher werden. Das Problem: Diesen Zustand habe ich in letzter Zeit nurnoch selten oder garnicht mehr. Wuerde mich aber freuen, wenn das wieder Geschehen wuerde.
Ich vermute mal, dazu muss man den Geist aktiv bis in die EEG Phase halten, oder? Wenn ja, kennt jemand Techniken dazu? Das einzige was ich tat, war zu schlafen ^^
Achja: ich bin 12.

mfg tschilpi
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Re: Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit
#4
06.07.2008, 14:27
Du bringst etwas durcheinander. Das EEG ist ein Elektro- Enzephalo-Gramm, es misst die Hirnströme im Hirn und zeichnet diese mit einer "Zitterkurve" auf ein Papier. Ein Beispiel für so eine Aufzeichnung findest du oben auf dem Bild dieses Forums. Das ist allerdings ein EOG (Elektro Occulo Gramm = Messung der Augenbewegungen)

Im Schlaf gibt es verschiedene Schlafphasen. Beim Einschlafen geht man zuerst in den Tiefschlaf und kommt dann langsam wieder "hoch" in einen leichten Schlaf, genannt "REM" Phase (Rapid Eye Movement = schnelle Augenbewegungen). In diesem leichten Schlaf bewegen sich die Augen lebhaft, der restliche Bewegungsaparat ist aber gelähmt. In dieser Phase haben wir lebhafte Träume. Nach diesem leichten Schlaf, genannt "REM-Phase" sinken wir nach einiger Zeit wieder ab in den Tiefschlaf, um nach wiederum einiger Zeit wieder hochzukommen in den leichten Schlaf. So pendeln wir hin und her, wobei am Anfang der Nacht die Tiefschlafphasen vorherrschen, am Ende der Nacht, aber die REM Phasen (der leiche Schlaf). Am Morgen, wenn wir aufwachen, tun wir das meist aus einer REM-Phase, in der wir lebhaft geträumt haben. Am frühen Morgen haben wir also die meisten lebhaften Träume und diese Zeit ist auch am besten geeignet um Klarträume zu trainieren.

In der Tiefschlafphase haben wir aber auch traumartige Erfahrungen, die aber manchmal schwer zu kommunizieren sind, weil sie anders sind. Und dort sind deine Erfahrungen anzusiedeln.

Du bist noch recht jung und daher kann ich nun auch besser verstehen, warum du diese Erlebnisse hast. Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann sie bei mir aufgehört haben (ich bin 54). Was ich weiss ist, dass ich sie noch hatte, als wir in ein anderes Haus zogen, und beim Umzug war ich 8 Jahre alt. Im neuen Haus hatte ich diese Angsterfahrungen noch gelegentlich. Irgendwann hörten sie dann auf.

Ich finde es toll, dass du dich schon für solche Sachen interessierst. Das Internet ist auch eine gute Gelegenheit um interessante Informationen zu finden. Das gab es in meiner Jugend noch nicht. Ich wünsch dir viel Erfolg im luziden Tiefschlaf und wenn du Lust hast auch bei luziden Träumen. Als so junger Mensch kann man das leichter und spielerischer lernen als in meinem Alter, wo alles schon ein bisschen verkrustet ist. biggrin Vielleicht habe ich etwas kompliziert und schwierig für dich geschrieben. Wenn du etwas nicht verstehst, so frage !
Wir sind nur gekommen, ein Traumbild zu sehen,
wir sind nur gekommen, zu träumen,
nicht wirklich, nicht wirklich sind wir gekommen,
auf der Erde zu leben. - Tochihuitzin Coyolchiuhqui


[Bild: faviconb.ico] Traumring.info
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Re: Trennung zwischen Realitaet und Traum seid Kindheit
#5
06.07.2008, 15:21
Hallo,

ja was EEG ist hab ich auch gerade herausgefunden^^

Ich wusste das eigentlich schon was du gerade beschrieben hast, aber jetzt weiss ich mehr ueber den Tiefschlaf :-)
Vor langer Zeit hab ich mit dem Klartrauemen begonnen, hatte dann aber die Zeit und Lust verloren (Traumtagebuch usw.)
Hab mich dann intensiver mit dem Unterbewusstsein und der Hypnose beschaeftigt (selbsthypnose) und jetzt wo ich Selbsthypnose einigermassen gut beherrsche (Trance in wenigen Minuten einleiten), hab ich wieder Lust gekriegt am Luzidtraeumen zu arbeiten.
Aber wann auch immer dieser Zustand mal wieder auftaucht, werde ich dabei am Tiefschlafklartrauemen arbeiten.

mfg tschilpi
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