Schleier in normalen Träumen

[Kultivator]

Moin,

ich befasse mich jetzt seit einigen Tagen mit Klarträumen.
Da ich eine sehr gute Traumerinnerung habe, von Natur aus wie es scheint, denke ich schon seit jeher über meine Träume nach.
So auch heute morgen.
Das problem ist allerdings, das meine Träume generell "verschleiert" sind. Ich träume zwar aus der Ich-Perspektive, allerdings "fühle" ich mich dabei als würde ich mir selber dabei zuschauen und alles ist irgendwie "nebelig".
Ich habe mich daran erinnert was ich gelesen habe und habe den Traum rekonstruiert, bin ihn also von hinten nach vorne noch einmal durchgegangen.
Ich kann nicht sagen ob ich bei der Rekonstruktion geträumt habe oder wach war. Ich gehe zwar davon aus das ich geträumt habe, da es alles diesem traumtypischen Nebel ablief, habe allerdings keinen Realitätscheck durchgeführt, weil ich mich 1. nicht an RC's erinnert habe und 2. habe ich das ganze halt nicht aus der Ich-Perspektive wahrgenommen, obwohl ich in selbiger geträumt habe, sondern aus der Vogelperspektive.

In einem zweiten meiner Träume stand ich in einem Kiosk und wollte mir ein Getränk kaufen, das dann schließlich 14 Euro pro Dose gekostet hat. Auch dort habe ich keinen RC durchgeführt, da dieser Nebel grundsätzlich alles verschleiert und irgendwie unwirklich macht.

Ist schwer zu erklären.

Kennt ihr diesen "Nebel" der alles umhüllt? Wenn ich an den Traum zurückdenke dann kommt er mir vor wie ein Film auf den ich absolut keinen Einfluß haben kann.

Würde mich über eure Meinungen sehr freuen,

Gruß

Kultivator

[Thesing]

Erst mal herzlich Willkomen hier im Forum, hoffe du wirst dich hier wohlfühlen!

Hmm, da gibt es wohl ziemliche Unterschiede, ich habe absolut keinen Nebel in meinen Träumen, manchmal wenn ich grade aufgewacht bin oder auch ab und zu bei weiter in der Nacht zurückliegenden Träumen kann ich mich Kristallklar an das Geschehen erinnern, an jeden einzigen Gedanken und es kommt mir fast so vor, als ob ich es bewusst erlebt habe, keine Spur von Nebel.
Ich stimme auch meistens mit meinem Traum-Ich in Entscheidungen überein, wenn der Traum Realität gewesen wäre.

[Kultivator]

Moin, danke, ich denke ich werde mich hier wohl fühlen.

Gedanken habe ich in Träumen eigentlich Grundsätzlich nicht. Es spielt sich eine Handlung hab und mehr ist da nicht. Wie ein Film.
Träumen war halt bei mir bisher immer wie ein Film schauen in den man nicht eingreifen kann.

Heute morgen hatte ich dann, wie gesagt, die erste seltsame "Traumsituation" da ich mir das Traumgeschehen von hinten nach vorne nocheinmal angesehen habe.

Ich bin in meinem Traum durch ein Gebüsch gegangen, es sind viele Spinnen von oben auf mich herabgefallen, danach bin ich an einem Gewächshaus vorbeigegangen in dem Leuchtstoffröhren hingen, die teilweise stark verschmutzt oder kaputt waren, danach bin ich links an mehreren Komposthaufen vorbeigegangen und durch ein Tor auf die Straße.
Anschließend hab ich den Traum rekonstruiert und bin ihn von hinten nach vorne noch einmal durchgegangen. Allerdings aus der Vogelperspektive, bzw. ner Mischungs aus dieser und der Ich-perspektive, ganz seltsam.
Was mich nun glauben lässt das ich das auch im Traum gemacht habe und nicht im Wachzustand, ist, das auch bei der Rekonstruktion dieser für meine Träume, typische Nebel alles eingehüllt hat.

Auf die Idee eines Realitätschecks bin ich garnicht gekommen weil es ohnehin aussah wie ein Film.

Daraufhin bin ich aufgewacht, habe geschaut ob ich 5 Finger habe, die ich hatte, demnach war ich wirklich wach. Kurz darauf bin ich eingeschlafen und hatte den nächsten Traum, der mit dem Kiosk und dem teuren Getränk. Allerdings kam auch der Traum mir vor wie ein Film, auch wenn ich ihn in der Ich-Perspektive geträumt habe.

Ich habe das Gefühl, das dieser Nebel der wirklich in jedem Traum alles verschleiert, das Klarträumen verhindert.
Gibt es Menschen die für das Klarträumen überhaupt nicht empfänglich sind?




Kultivator

[melville]

Es gibt die verschiedensten Widerstände seitens des UB auch schon zur Verhinderung einer normalen Traumerinnerung (s. Tholey). Wahrscheinlich ist der Nebel so ein Widerstand, der wohl so hartnäckig ist, weil du soviel von den Träumen erinnerst. Das passt deinem UB wohl nicht.

Nebel habe ich auch in Träumen erlebt. Meistens ist es aber dicke Schwärze = keine Erinnerung. Ich erinnere mich an viele Träume jede Nacht, aber selten komplett von vorne bis hinten.

Klarträumen ist sicher die Lösung. Und durch KT verbessert sich auch die Qualität der normalen Träume. Aber auch da gibts Zyklen.

Ciao, melville

[Kultivator]

Moin nochmal.

Ich hab mich eben bewusst zum Mittagsschläfchen gelegt um einen Klartraum zu haben.

Der Traum war recht lange sehr abgefahren. Gegen Ende des Traumes stand ich auf einem Parkplatz vor nem Strand. Nachdem jemand einen Tornado hat entstehen lassen den ich dann wieder "vernichtet" hab und mir Albert Einstein über den Weg gelaufen ist, hab ich mich daran erinnert mal einen RC durchzuführen.
Ich habe also auf die dort befindliche, analoge Uhr geschaut und mir ist 2 mal nichts sonderlich aussergewöhnöhnliches aufgefallen.
Danach wollte ich meine Finger zählen und habe auf meine Hand geschaut.
Als ich meine Hand dann gesehen hab, ist sie aus der Mitte heraus nach außen hin ausgeblendet.
Das erstaunliche war, das ich Angst hatte zu erwachen wenn ich die RC's durchführe und zwischen dem zweiten und dritten Mal auf die Hand schauen bin ich dann auch aufgewacht.
Ich denke mal weil ich meine Augen für den RC geöffnet habe, nicht nur im Traum sondern auch in Wirklichkeit.

Super Erlebnis jedenfalls und ich hab diesmal im Traum auch so gehandelt wie ich es in wirklichkeit getan hätte wenn keine Konsequenzen drohen.

Oder kann es sein das ich nur geträumt habe ich hätte auf die Uhr gesehen und meine Finger gezählt?

[melville]

Blickfixation führt bekanntlich zum Aufwachen. Darum ist ein Hand-RC problematisch wenn man zu lange auf die Hand starrt. Steht schon bei Tholey.

Wahrscheinlich warst du einen Augenblick klar, bist aber durch Blickfixation aufgewacht. Das ist schon affig.

[Xenitic]

jeder träumt unterschiedlich, ich kann zum beispiel nix hören in meinen träumen bzw akkustische geräusche wahrnehmen. (sprache kann ich mich nur erinnern, aber nicht hören).

dafür denke ich aber wärend ich träume, d.h. ich sehe nicht nur einen film sondern kann auch die gedanken meines traum ichs mitverfolgen.

bei mir sind die träume auch immer kristallklar, also ohne schlieren und schleier, solange es nicht von der umgebung gewollt ist.


(bin ich eigentlich der einzigste, der gedankengänge des traumichs träumt und keine akkustischen gräusche wahrnehmen kann?)

[Kultivator]

Nabend,

ich kann auch nichts hören, erinner mich aber an das was gesprochen wird, also wie bei dir.

Zudem hab ich das Gefühl, es würde alles in doppelter Geschwindigkeit ablaufen, bzw. noch schneller.

In meinem letzten Traum zum Beispiel hab ich auf die Uhr geschaut, aber nicht wirklich lange weil der "Film" weiterging, ziemlich zügig sogar.
Ich weiß zwar was ich sehe, aber das Bild im Traum ist aufgrund der Geschwindigkeit eher verschwommen, vielleicht ist das auch der "Schleier".

Ich werde demnächst schlafen gehen und ich freue mich drauf. Allein diese Tatsache ist die Zeit wert die ich damit zubringe über das Klarträumen zu lesen und nachzudenken, da ich das schlafen sonst "gemieden" habe und die Zeit am PC interessanter war als der Schlaf.


Gute Nacht und klare Träume wünsch ich!

[DrazaMihailovic]

ich weiß auch was du mit verschleiert meinst!es ist im traum einfach nicht alles "klar"...

[Kultivator]

Jo ganu! Halt wie n Nebel, nur das so gut wie nix "klar" ist!

[tommy1111]

hallo erstmal!!!

bin neu hier im forum und schreibe auch erstmals hier in dieses forum, weil ich mich hier derzeit am besten identifizieren kann....
habe als kind eigentlich häufig geträumt, jetzt als erwachsener (bin 28 jahre) kann ich mich eigentlich an meine träume soo gut wie gar nicht mehr erinnern...
schade eigentlich, interessiert hat mich das thema traum eigentlich schon immer, nur damit beschäftigt hatte ich mich leider noch nie wirklich damit, keine zeit und so...
auf jeden fall bin ich vor ca. 3 wochen mal im internet über das "klarträumen" gestolpert und seit daher bin ich gefesselt von dieser thematik und will das klarträumen unbedingt auch lernen...
hab mir zwischenzeitlich mal für den anfang das buch "schöpferisch träumen" von tholey und utecht gekauft und angefangen RC´s durchzuführen und ein traumtagebuch zu beginnen.... das war vor ca. 1 woche!
und siehe da, hab mir zwischenzeitlich bereits ein paar träume gemerkt, waren zwar keine klarträume, aber für den anfang bin ich mal sehr zufrieden!!
und nun zurück, warum ich grade in diesen thread schreibe:
mir gehts so ähnlich wie dem kultivator hier: die träume die ich erlebe, kommen wir irgendwie wie ein film vor, erlebe das traumgeschehen ebenfalls noch wie durch eine art schleier oder nebel...
von klartraum kann zur zeit noch keine rede sein bei mir, weder kann ich den traum selber beeinflussen und steuern, noch ist mir bewusst dass ich träume; ich habe im traum auch noch keinen RC durchgeführt (zumindest kann ich mich nich drann erinnern).
aber ich denke mal, dass mit der zeit und übung und ausdauer auch meine träume klarer werden werden....
was mir auch noch aufgefallen ist (das war auch in meiner kindheit schon so), dass ich im traum bis jetzt noch nicht meinen körper gesehen habe!
ich erlebe den traum zwar aus der ich-perspektive und kann auch gehen, laufen reden usw... jedoch sind mir noch nie bewusst zum beispiel meine hände oder füsse, also mein körper, aufgefallen.... wieder ein grund mehr, warum ich klar träumen will, werde dann erstmal an mir hinabblicken um sehen zu können, ob ich im traum auch einen körper hab... bzw. könnt ich ja mal in einen spiegel gucken....
so, ich denke mal, das reicht jetzt für den anfang hier, bin schon gesapannt auf reaktionen...., lg tom

[Traumlehrling]

Hallo Tom und erst einmal ein dickes Willkommen hier unter uns!

Schön, dass deine Traumerinnerung schon deutlich zugenommen hat. Wie du sicher weißt, ist das die Grundlage für Klarträume. Denn wenn du dich nicht mal an sie erinnerst, wie willst du dann eine kritische Haltung gegenüber das erlebte aufbauen?

Was genau meinst du denn mit Nebel? Ich gehe mal davon aus, dass du deine Umgebung ect. jedoch plastisch sehen kannst. Ist es die Handlung, das Nachdenken im Traum, oder was kommt dir so vor, als wäre es ein Film?
Denn beeinflussen kann man seine Träume selten, wenn es wirklich nur Trübträume sind. (Das wären preluzide, luzide oder eben KT's)
hier kannst du etwas rumstöbern.

Und mit ein wenig Übung kommen die schon von alleine und auch deine normalen Träume werden deutlich länger, plastischer und vielleicht kritischer.

P.s. Du hast im Traum, meist zumindest, einen Körper. Doch viele achten gar nciht darauf. Ist aber klar, wenn man die Chance hat zu fliegen, wer will da schon auf seine Füße sehen.

lg
TL

[Rhetor]

tommy1111 schrieb am 02.11.2006 10:27 Uhr:
was mir auch noch aufgefallen ist (das war auch in meiner kindheit schon so), dass ich im traum bis jetzt noch nicht meinen körper gesehen habe!
ich erlebe den traum zwar aus der ich-perspektive und kann auch gehen, laufen reden usw... jedoch sind mir noch nie bewusst zum beispiel meine hände oder füsse, also mein körper, aufgefallen.... wieder ein grund mehr, warum ich klar träumen will, werde dann erstmal an mir hinabblicken um sehen zu können, ob ich im traum auch einen körper hab.

Hi tommy,

herzlich willkommen im Forum

Mit dem Körper im Traum, da ging es mir wie Dir.
Deshalb war auch das erste, was ich tat, als mir zum ersten Mal bewußt wurde, dass ich gerade träume, meine Hände und Füße anzuschauen.
Meine Füße steckten in meinen damaligen Halbschuhen, und das fühlte ich dann auch anschließend (und ebenfalls erstmalig) beim Gehen.
Und meine Hände sahen auch ganz realistisch und fünffingrig aus (Damals hatte mir noch niemand einzureden versucht, dass man im Traum grundsätzlich entstellte Hände hat ).

Allein dieses Gefühl einen richtigen zweiten Körper zu haben, während der andere im Bett liegt und schläft, war so phantastisch, dass ich nach dem Aufwachen (um 4:30 Uhr morgens) sofort ins Wohnzimmer gestürmt bin, Licht gemacht habe und auf eine neue DIN A4 Seite in meinem Traumtagebuch riesengroß die Sätze geschmiert habe:

"Ich habe meine Füße gesehen! Ich habe meine Hände gesehen!"

aus Panik, ich könnte es gleich wieder vergessen.

Ich bin schon gespannt, wie Du das dann bei Deinem ersten Klartraum empfindest

LG,
Rhetor

[tommy1111]

na da bin ich wohl nochmehr gespannt, wann ich meinen ersten klartraum haben werde...
wie lang hat das eigentlich bei dir gedauert rhetor, wenn ich fragen darf???
kann mir ehrlich gesagt noch gar nicht sooo wirklich vorstellen, dass ich in einem klartraum alles genausoooo realístisch wahrnehmen kann wie jetzt in der realität....
meine zum beispiel berührungen, gespräche, geschmäcker usw...
wahrscheinlich rührt das daher, dass ich bis jetzt meine träume, wenn ich sie mir mal gemerkt habe, eben nur"wie einen film" erlebt habe und das eben durch ne art schleier oder nebel oder so...
"nebel" und "schleier" sind nur ausdrücke für meine wahrnehmung und ist nicht 1:1 zu übernehmen...
ist echt schwierig zu beschreiben, auch wenn ich mich an die träume erinnere, kommt es mir irgendwie vor, wie wenn das erlete ganz weit weg und schon jahre oder jahrzehnte lang her ist..., irgendwie ist das so ähnlich wie mit erinnerungen aus der kindheit, diese erklärung passt ziemlich gut!!! ich kann mich zwar drann erinnern, aber eben an keine details mehr (wie durch einen schleier eben). die erinnerungen sind also nicht mehr sooo real, wie etwas das ich gestern oder letzte woche erlebt habe...

lg tom

[Rhetor]

tommy1111 schrieb am 02.11.2006 12:00 Uhr:
wie lang hat das eigentlich bei dir gedauert rhetor, wenn ich fragen darf???
kann mir ehrlich gesagt noch gar nicht sooo wirklich vorstellen, dass ich in einem klartraum alles genausoooo realístisch wahrnehmen kann wie jetzt in der realität....
meine zum beispiel berührungen, gespräche, geschmäcker usw...

Bei mir hat es bis Seite 80 von Stephen LaBerge's "Exploring The World Of Lucid Dreaming" gedauert , ungefähr zwei Wochen (Habe nur abends vor dem Einschlafen gelesen).

Bei mir war bisher jede Wahrnehmung FÜR SICH genauso realistisch wie im Wachleben.
(wenn ich das wollte; Ich bin auch schon ein paarmal durch eine Glasscheibe oder Wand gesprungen und war heilfroh, dass die Wahrnehmung NICHT der - schmerzhaften - im Wachleben entsprach )

Woran mein Gehirn aber bisher meistens scheiterte, war die simultane Wahrnehmung von verschiedenen Sinneseindrücken:

Wenn ich z.B. im KT konzentriert zuhöre, dann geht mir meistens visuell die Szene verloren und wird undefiniert.
Oder umgekehrt, wenn ich intensiv schaue, dann kann ich nicht gleichzeitig einem Gespräch folgen.
(Im Wachleben kann ich das schon )