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Suizid

Re: Suizid
#76
19.06.2007, 19:14

Da stimme ich dir vollkommen zu Herzkristall. Ich denke auch, dass die meisten Suizide Kurzschlusshandlungen sind. obwohl man gelegentlich auch hört dass die betreffenden Menschen lange vorher schon immer wieder mal Bemerkungen fallen ließen - als Hilferufe. Wenn man tatsächlich einen Suizid in Betracht zieht, sollte man mE wirklich alles überdenken, alles, was du aufgezählt hast und sich viel, viel zeit dafür lassen. ich finde, soviel Offenheit zu sich selbst ist sich jeder schuldig.


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Re: Suizid
#77
19.06.2007, 21:29
ich stimme dem zwar zu, dass es schnell zu handlungen kommen kann, die man auf lange frist vielleicht garnicht will, aber ich muss trotzdem etwas kritisieren..

das ist doch utopie, von jemandem zu verlangen, alles zu ueberdenken was nur ueberhaupt bedenkenswert ist. denn da kaeme man ja zu gar keinem ende. entscheidungen sind immer unvollstaendig, immer nur auf gewisse bereiche ausgelegt und fuer bestimmte faelle geplant, absolutes allumfassen ist nicht moeglich.
man muss irgendwo abbrechen. wo man in seinen ueberlegungen abbricht, und zu handeln beginnt, bzw. wie das am besten waere, haengt aber sicher von der situation und der person ab und kann oft garnicht richtig beurteilt werden (weil man dann ja auch wiederum darueber nachdenken muesste, wie lange man nachdenken soll, usw.).
bei solchen existenziellen akten waere es dann natuerlich trotzdem (meistens) gestattet, sich etwas laenger darueber zu sorgen. aber es bringt auch nichts, sich sein leben lang dann gedanken zu machen, waehrend man die ganze zeit dabei zu keiner besserung der situation kommt.. da haette man sich vielleicht besser auch gleich umbringen koennen..
ueberdies gibt es ein problem der neutralen beurteilung. besonders wenn es um solche dinge geht wie lange lebnsabschnitte die in der zukunft liegen - wie weiss ich, ob sich meine lage bessern wird? wie lange darf meine hoffnung enttaeuscht bleiben, damit es gerechtfertigt ist sich umzubringen? - wie kann ich mit depressionen ueberhaupt daran denken, was glueck ist und ob es moeglich ist? - ist eine beurteilung der situation waehrend eines freudigen moments die richtigere, oder ist sie nicht genauso von meinen momentanen gefuehlen gefaerbt? ..

auch denke ich nicht, dass denken immer zu einsichten fuehrt. auch wenn ihr das vielleicht garnicht so gemeint habt, mag ich darauf aufmerksam machen, dass nicht unbedingt der intellekt das entscheidende mittel/kriterium zur beurteilung von handlungen und situationen ist und man deshalb eher intuitive und emotionale "schau" betreiben sollte. und das ist sicher auch moeglich, wenn man sich gerade im aktiven handeln und leben findet. denn genau dann treten ja wichtige emotionen und einstellungen zutage.

ich halte es fuer eine ungerechtfertigte anschuldigung, jemandem beim suizidversuch vorzuwerfen, er habe nicht genug darueber nachgedacht oder zu wenig nach hilfe verlangt (das kann in einigen faellen stimmen, aber nicht immer) - denn ich glaube nicht, dass die meisten den suizid selbst als einziges hilferuf- und verzweiflungs- mittel verwenden. wenn die umwelt etwas aufmerksam ist, wird sie sicher auch schon an anderen verhaltensweisen feststellen, dass es jemandem schlecht geht, dass bestimmte hilferufe ernst gemeint sind, und dass er sich auch einiges an gedanken ueber den tod macht.
denn es ist garnicht so einfach, von jemandem hilfe zu verlangen. wuerden die verhaeltnisse zu der umwelt super funktionieren, waere das einfach. man koennte alles mitteilen usw. aber wenn angehoerige meinen, dass derjenige ja nie etwas gesagt habe, und doch einfach mal haette reden sollen, dann bedenken sie dabei oft vielleicht nicht, dass derjenige evtl. bereits subtile andeutungen gemacht hat, die sie aber nicht wahr- oder ernst nahmen, und dass es vielleicht auch mit an ihnen liegen koennte, warum er sich nicht direkt an sie wenden wollte.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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Re: Suizid
#78
20.06.2007, 10:45

Zitat:Herzkristall schrieb am 18.06.2007 19:34 Uhr:
naja ich persönlich hasse es wenn ich mitbekomme wie jemand sich umbringen will oder stirbt. Ich finde einen Selbstmord nur dann "akzeptabel" wenn man wirklich genaustens darüber nachgedacht hat, wenn man wirklich seinen ganzen Lebenslauf, seine verwandte und freunde, und auch die glücklichen Zeitem mit einbezieht und dann immernoch beim gleichen Entschluss ist. Wobei ich glaube dass dies nur ganz selten der Fall ist, die meisten finden wohl einfach nicht den Ausweg


"Wer das Sterben hasst, hasst auch das Leben, denn das Sterben gehört zum Leben wie die Luft zum Atmen".
Könnte es sein, dass beim Sterben in unserer unmittelbaren Nähe das Leben einem den Spiegel vorhält in dem wir ganz ungeschminkt und unverfälscht unser eigenes Ende sehen?
Gruss Edwin
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Re: Suizid
#79
20.06.2007, 12:01
hmm, da wäre ich in diesem Zusammenhang vorsichtig Edwin.
Es kann auch sein dass man es einfach schrecklich findet, weil man der Meinung ist dass das Leben desjenigen durchaus wertvoll war/ist, und der Suizid "verschwendung" ist. Es gibt so viele Menschen die sterben obwohl sie leben wollen und es verdient hätten, da kann es einen schon wütend machen wenn jemand der Leben darf dieses geschenk verweigert.
Ich würde also nicht gleich davon ausgehen dass eine Haltung wie sie Herzkristall hat mit Problemen im eigenem Leben zu tun hat.
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Re: Suizid
#80
20.06.2007, 12:47
Aber wieso kann es jemanden wütend machen wenn ein anderer mit seinem Leben macht was er für richtig hält? Ich glaube das ist purer Egoismuss. Man selber will nämlich den Menschen nicht verlieren nur sollte man so tollerant sein und dem Menschen den man liebt seinen freien Willen zu lassen. Nur weil es Menschen gibt/gab die ungewollt sterben mussten, heißt das nicht, dass jeder Mensch leben wollen MUSS.

Wir alle wollen so akzeptiert werden wie wir sind und unsere Ansichten und Einstellungen sollen auch akzteptiert werden und so finde ich hat jeder Mensch das Recht seinem Leben ein Ende zu setzen wenn er das Leben nicht mehr erträgt oder nicht mehr ertragen will. Was die anderen darüber denken ist nie so wichtig wie die eigenen Gefühle und Gedanken.

Allerdings sollte man schon Unterschiede machen zwischen ernstzunehmenden Hilferufen von eigentlich lebenswilligen und denen die es eben nicht mehr wollen. Ich glaube das wirklich lebensmüde Menschen keine Hilferufe mehr machen sondern ihr Vorhaben ohne Vorankündigung umsetzen und das sollten wir dann auch so akzeptieren - auch wenn es sehr schwer fallen dürfte.

LG Minosmond
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Re: Suizid
#81
20.06.2007, 13:19
Hallo spell, klar, kritisier nur bigwink kein Thema. ich denke in einem sind wir uns doch einig, dass keiner perfekt ist. keiner kann wirklich alles überdenken.

Absolutes Allumfassen ist unmöglich: Schon. Was ich meinte war, jeder sollte doch wenigstens die ihm entsprechenden Möglichkeiten nutzen. Wie du schon sagst, die Beurteilung hängt von der situation ab, in der ich über sowas nachdenke. Und ich ging einfach davon aus, dass die Situationen im täglichen Leben nie ganz konstant bleiben. Also ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass ich auch bi Betrachtungen aus unterschiedlichem Situationseinfluss heraus unterschiedliche Beurteilung zum vorhaben Suizid bilde.

Man muss irgendwo abbrechen: Genau. Ich denke mal, diesen Punkt spürt man, er kommt automatisch. Sich immer nur ein leben lang Gedanken zu machen, ist wohl keine Lösung.


Zitat:spell bound schrieb am 19.06.2007 21:29 Uhr:
auch denke ich nicht, dass denken immer zu einsichten fuehrt. auch wenn ihr das vielleicht garnicht so gemeint habt, mag ich darauf aufmerksam machen, dass nicht unbedingt der intellekt das entscheidende mittel/kriterium zur beurteilung von handlungen und situationen ist und man deshalb eher intuitive und emotionale "schau" betreiben sollte. und das ist sicher auch moeglich, wenn man sich gerade im aktiven handeln und leben findet. denn genau dann treten ja wichtige emotionen und einstellungen zutage.


Stimmt. Warum emotionale eindrücke ganz ausblenden? Das würde für mich auch keinen sinn ergeben. Es genügt ganz sicher nicht, sich nur um Rechtfertigung, Richtig, Falsch ... gedanken zu machen. Aber ich könnte mir vorstellen, dass gerade die emot.Seite bei einem Suizid-entschluss überwiegt. Und hier könnte man mit ruhigem Nachdenken versuchen zu ergänzen, auszugleichen, weiter zu kommen(in welche Entscheidungsrichtung auch immer) Noch besser wohl, wenn man sich jemandem mit all diesen Gedanken wirklich anvertrauen kann.

Aber das muss der Betreffende für sich entscheiden. Wie du schon sagst, Angehörige merken vllt. einiges in Sachen Andeutungen, "Hilferufe". Aber es kann natürlich schon sein, dass man damit gar nicht umgehen kann/möchte.

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Re: Suizid
#82
20.06.2007, 13:27
*meinen Senf mal dazu geb*

@Minosmond:
Ich glaube zum einen, dass JEDER Mensch andere verletzt und oftmals darüber gar nicht bescheid weiß. Klar ist es egoismus, wenn man möchte, dass andere weiterleben, weils einem dann besser geht.
Andersrum könnte man dann auch sagen, dass der Selbstmörder wenngleich genauso egoistisch ist, da er für seine Entscheidung mehreren MEnschen weh tut. Was ist da wohl das geringere Übel.
Vielleicht habe ich da komische Ansichten, aber ich bin zum Entschluss gekommen, dass jeder Mensch für sich alleine leben sollte. Ich möchte keinem anderen Menschen weh tun.
Jetzt kann man sagen, ich brauche Menschen, zwecks "Rudeltiere". Das ist leider ein naives Modul, welches ich nicht so sehe.

Ansonsten kann man nur sagen, dass "es nur weil man keinen Grund sieht zu leben, automatisch einen Grund gibt zu sterben!"
Der Selbstmörder ist meiner Meinung nach, einfach nicht bereit darüber ausgiebig nachzudenken. Für mich persönlich käme kein Selbstmord zu denken, da ich zu viele Menschen weh tun würde. Da lieber würde ich einfach mein Leben grunsätzlich ändern.
Auswandern, Einzelgänger werden, beten, meditieren, schreiben, irgendetwas. Der Tod ist da sehr unproduktiv.

TL
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Re: Suizid
#83
20.06.2007, 14:18
Unproduktiv und vor allem unkreativ, genau.

Wieso etwas anstreben, was man ohnehin früher oder später bekommt? Der Tod hat noch keinen vergessen.
Man verpasst also nichts, wenn abwartet, ob sich das Blatt nicht doch noch zum Besseren wendet, oder besser: wenn man sein möglichstes dafür tut, dass.
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Re: Suizid
#84
20.06.2007, 14:19
@andere verletzen
das halte ich fuer zu einseitig gedacht, dass der selbstmoerder schuld daran ist, wenn andre verletzt reagieren. sind sie doch mit schuld, weil sie so verletzlich sind. und allen recht machen kann mans eh nicht. was kann ich schon dazu, dass die leute mich unbedingt in ihrer naehe haben wollen?
diese argumentation, sich nicht zu toeten, weil man sonst andere verletzt, waere wie wenn man sich z.b. fuer eine beziehung entscheidet, nicht weil man jemanden liebt, sondern weil der andre einen liebt, und man denjenigen ja nicht abweisen moechte..
also irgendwo hoer fuer mich da die verantwortung auf. es sind nicht meine gefuehle, primaer sind also die anderen dafuer verantwortlich, wie sie damit umgehen. mehr verantwortlich waere ich, wenn ich andere zu dingen noetige, denke ich.

@tod
erstmal: ich glaube, wenn man sagt, das leben sei so wertvoll und der tod komme ja sowieso, dass man dann tatsaechlich nicht das ganze leben wuerdigt. denn der tod ist nicht nur ein bestandteil am ende des lebens, er macht das ganze leben erst zu dem was es ist, er kann es sogar erst lebenswert machen. darum halte ich den tod auch nicht fuer unproduktiv. ohne tod gaebe es keine veraenderung und es gibt so viele "tode" die zu sterben sich lohnen kann. wer sowas ablehnt, lehnt veraenderungen ab, und damit das leben.
dass hierzu auch koerperliche veraenderungen zaehlen, halte ich fuer logisch.

ebenso aber muss ich sagen: ist es denn wirklich etwas voellig anderes, wenn jemand "nur" geistig/ charakterlich/ psychisch sich veraendert? kann das nicht genauso sein wie wenn jemand koerperlich stirbt? stellt euch vor, ein freund veraendert sich so, dass ihr ihn nicht mehr wieder erkennt und nicht mehr moegt. auch hier wuerde ich sagen, derjenige sei gewissermaßen gestorben (wennauch moeglichkeit besteht, dass er wieder ins "leben" zurueckkehrt.)
ich will damit nur mal eine besondere betrachtungsweise auf den tod ermoeglichen: selbst- veraenderung ist nicht immer als etwas furchtbar schreckliches angesehen. besonders nicht, wenn man sich selbst entwickelt. wenn man dabei aber seinen koerper ausschaltet, ist es voellig problematisch. warum das?
das geht in eine aehnliche richtung wie das, was edwin sagte, dass manche menschen es als fortschritt sehen, den koerper zu verlassen. wobei ich das so nicht meine. es kann ja auch von wiedergeburt bzw. neugeburt ausgegangen werden. oder man muss auch garnicht unbedingt an einen fortschritt denken, sondern allein an die akzeptanz des todes als notwendige veraenderung, meinetwegen auch wie "von natur gewollt".
.. wobei mich persoenlich das eher hierzu fuehren wuerde: jederzeit so leben, dass man dem tod nicht ausweicht, sozusagen, wenn es soweit sein soll, ihn annimmt. werte und wuensche so ausleben, wie sie einem wichtig sind.. und dabei auch den tod nicht scheuen.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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Re: Suizid
#85
20.06.2007, 14:23

Zitat:Aber wieso kann es jemanden wütend machen wenn ein anderer mit seinem Leben macht was er für richtig hält? Ich glaube das ist purer Egoismuss


Das sehe ich anders. Wut und Hass sind nicht Ausdruck ausgiebigem Nachdenkens, sondern Gefühle. Angenommen ein Freund von dir ist auf dem besten Wege seinen Traumberuf zu erreichen, und fängt dann an Drogen zu nehmen und "zerstört" seinen Körper und zumindest für den Moment seine Zukunftsaussichten. Würde das dich etwa nichrt wüternd machen? Würdest du sagen "ist ja sein leben, soll er machen was er will"? Das wäre meiner Meinung nach wesentlich Egoistischer, weil du damit die eigene Verantwortung für deine Mitmenschen ausklammerst.

Was ich mit meinem Post sagen wollte war auch dass es nicht unbedingt daran liegt, dass man sein eigenes Leben dann unverfälscht sieht und seine Fehler erkennen muss, wenn man es schlimm findet dass sich jemand umbringen will. Das ist ein ganz normales Gefühl, und ich glaube nicht das man sich dagegen verwehren kann oder sollte.

Im übrigen seh ich das ganze ähnlich wie Traumlehrling: Man soll nicht versuchen die Probleme herunterzuspielen, und man sollte auch die Beweggründe desjenigen versuchen zu verstehen, der Suizid begehen will, aber ich würde immer versuchen zu verhindern dass derjenige sich umbringt.
Da bin ich vielleicht auch Egoistisch, denn ich will mir selbst die Sache nie vorwerfen müssen, aber wenn der Selbstmörder seinen freien Willen haben soll, dann habe ich den auch.
Ich kann mir nur sehr wenige Fälle vorstellen in denen der Tod die einzige Lösung ist. Wenn die seelischen Schmerzen einfach bzu stark sind, ok. Aber ich würde vorher alles versuchen den Suizid zu verhindern, indem ich die Leiden der Person versuche zu lindern. Erst wenn das alles nichts hilft würde ich aufgeben.


Zitat:Jetzt kann man sagen, ich brauche Menschen, zwecks "Rudeltiere". Das ist leider ein naives Modul, welches ich nicht so sehe.


ich verstehe nicht ganz was daran "naiv" sein soll? Es ist wissenschaftlich annerkannt und bilogisch erklärbar dass der Mensch soziale Kontakte braucht. Wenn du keine Kontakte aufbaust wirst du höchstwahrscheinlich auch Menschen wehtun, es sei denn du bleibst dein leben lang in einem unterirdischen Bunker. Dass wird dann allerdings ein kurzes Leben fürchte ich.
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Re: Suizid
#86
20.06.2007, 14:28
@Liebe:
Ich gehe keine Beziehung ein, weil ich nciht verletzt werden möchte. Ich denke, wir sind da 2 andre Einstellungen "unterlegen". Klingt für mich so semi-egoistisch. Mir doch egal, was die andren fühlen. Ich persönlich finde Menschen, diue sich ihrer Hanlung und deren Konsequenzen nciht bewusst sind/sein wollen irgendwie doof.
Ich mags nciht, mit den Gefühglena dnrer zu spielen.

Und das klingt so danach Spelli. bigwink
Ich bin dafür, dass sich jeder der nächste ist, soweit sind wir uns vielleicht im einigen. Ich bin auch der Ansicht,d ass keiner es mehr verdient zu leben/sterben. Doch sehe ich das so, dass der Mensch sich darüber im klaren sein muss, was er tut. Schlafnwandern ist keine Lösung. Und alles in der Richtung "Lebe deiN leben im Jetzt" klingt so nach Ausrede. Ich würde mich da eher zurückziehen, wer braucht schon Menschen?
Das jedoch nciht aus Mitleid, denn Mitleid ist nur, dass man seine eigenen unzureichenden Seiten in andren sieht. Mitleid ist ein Zeichen von Schwäche, aber eigener Schwäche in seiner Person.

@Tod:
Der Tod ist eine Veränderung, jeder PErson die darin eingebriffen ist. Keiner verkraftet einen Tod ohne gezeichnet zu sein.
Klar macht das Leben für die andren dann einen Sinn, aber ist es das wert? Ich bin nicht dafür, dass man das Leben auf einmal mehr wertschätzt. ICh möchte mein Leben nicht auf andre aufbauen, tod oder am Leben.
Und der Tod ist meistens nur eine Aufmerksamkeit und Leute die heroisch sind, sind das auch nict unbedingt nur aus Nächstenliebe. bigwink

Tl

Edit: (Da kam ein Post dazwischenbig
ich möchte gerne ein Einsiedlerleben führen und dann vielleicht später mal als weiser Mensch runter ins Dorf kommen. Aber leider sind mir die Menschen zu wider. Ich hab das Gefühl, sie seien alle so verschlafen und würden nicht das richtige tun. Sie verletzen andre Mutwillig, was ich falsch finde und das mag ich an den Menschen nicht.
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Re: Suizid
#87
20.06.2007, 16:03

Zitat:Mitleid ist ein Zeichen von Schwäche, aber eigener Schwäche in seiner Person.


was verstehst du unter Mitleid? Mitleid und Mitgefühl für andere zu zeigen braucht auch eine gewisse Charakterstärke und den Mut, sich auf den anderen Einzulassen. Einfach alle anderen vor den Kopf zu stoßen ist einfacher (siehe "Dr. House", falls jemand die Serie kennt.)


Zitat:das halte ich fuer zu einseitig gedacht, dass der selbstmoerder schuld daran ist, wenn andre verletzt reagieren. sind sie doch mit schuld, weil sie so verletzlich sind


Hier denkst du auch wieder einseitig.
Niemand ist Schuld an seiner eigenen Verletzlichkeit, denn man kann nichts (oder wenig) dagegen tun, verletzlich zu sein. Wenn man weitreichende Entscheidungen wie den Suizid trifft, sollte man sich über alle Auswirkungen im klaren sein. Das dabei andere verletzt werden gehört zu diesen Auswirkungen. Ob das für den Betroffenen ein Argument darstellt muss er selber entscheiden.

Der Tod als Veränderung:
Man kann den Tod durchaus als Veränderung sehen. Die Frage ist dann wohin uns diese Veränderung führt. Möglicherweise muss man auch erst bereit für die Veränderung in Form eines "abgeschlossenen" Lebens sein. Allerdings kommen wir hier schon wieder in bereiche von Glaubensfragen.
Der Tod gehört zum Leben, die Frage ist nur ob der Suizid sich vom "normalen" Tod unterscheidet. Man könnte auch sagen der Tod kommt wenn amn seine Aufgabe auf der Erde abgeschlossen hat, und der Suizid bricht das Leben zu früh ab. Aber hier kann man nur schwer Argumentieren.
Zudem müssen wir auch ein bisschen bei der Realtät bleiben. Wenn ihr sagt der Tod ist eine Veränderung, und vielleicht will sich der Betroffene ja nur Verändern, dann müssen wir uns auch mit den Beweggründen für Suizid beschäftigen. Und ich glaube das nur die wenigsten Suizid begehen, weil sie sich verändern wollen, und selbst wenn sie solche Gedanken haben ist dass oft Ausdruck einer psychischen Störung. Wenn dann müsste es also etwas unterbewusstes sein, sozusagen eine Unterbewusste Nachricht von der Seele. Aber hier sind wir wieder im bereich vom Glauben. Ob man nun glaubt dass der Suizid eine "Befreiung vom Körper" sein kann ist jedem selbst überlassen.


Zitat:ich möchte gerne ein Einsiedlerleben führen und dann vielleicht später mal als weiser Mensch runter ins Dorf kommen. Aber leider sind mir die Menschen zu wider. Ich hab das Gefühl, sie seien alle so verschlafen und würden nicht das richtige tun. Sie verletzen andre Mutwillig, was ich falsch finde und das mag ich an den Menschen nicht.


Dann versuch es zu verändern. Ich würde sagen wenn du dich vor dem versteckst was dich störst wirst du nicht glücklicher. Deine Aussagen über die Menschen sind vielleicht gar nicht mal so falsch. Nur musst du dich fragen: tust du das richtige? Bist du "wacher"? Hast du nie jemanden verletzt?
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Re: Suizid
#88
20.06.2007, 16:53

Zitat:Dann versuch es zu verändern. Ich würde sagen wenn du dich vor dem versteckst was dich störst wirst du nicht glücklicher. Deine Aussagen über die Menschen sind vielleicht gar nicht mal so falsch. Nur musst du dich fragen: tust du das richtige? Bist du "wacher"? Hast du nie jemanden verletzt?

Da muss man wohl unterscheiden in "jemanden verletzt" und "jm mit Willen verletzt", denn viele wissen nicht dass sie jm. verletzen oder denken zumindest nicht ausreichend darüber nach, oder es ist ihnen sogar egal. Ich denke schon, dass ich versuche das Leben ernst zu nehmen und versuche die Ebenen meiner Psyche und meines Willens zu verstehen. Ich will nicht so trüb durchs Leben träumen und einfach unnachdenklich sein. Da ist das Wissen um dieses Faktor schon recht wichtig und ich habe gemerkt, dass man mit dem Wissen deutlich aktiver über sein Verhalten nachdenkt. (Andere Verhaltensweisen bewertet und einschätzt, ob man es ebenfalls so tun würde.)

Tod als Veränderung:
Find die idee schön, das man mit dem Leben abschließt, also ein abgeschlossenes Leben hat. LEider hat das kaum ein Selbstmörder, im Gegenteil sogar. Viele wollen gar nicht weiterleben und das Leben "zu Ende spielen".
Den Tod als Finale das ist so ein wenig, als wenn ein meditierender versucht in seiner Meditation zu sterben, weil ers bewusst wahrnehmen möchte. Aber das ist ein völlig anderer Grund als der hier behandelte.
In anderer Form halte ich Selbstmord für eine unkreative Art und vor allem nicht sehr durchdacht.

@Einsiedler:
Ich halte den menschen für Fehlerhaft. Er macht Fehler und begreift viele nicht. Er nutzt seinen Verstand nur zur List und zu Täuschung.(Meist Selbsttäuschung)
Diese Verschwändung der Möglichkeiten sind mir nicht recht.
Ich würde es vorziehen, alleine zu leben, nicht aus dem Grund, mich zu verstecken, sondern aus dem Grund, getrennte Wege zu gehen. Beiden Seiten einen Gefallen zu tun.
Ich verletze so niemanden, ich selbst werde nicht verletzt und ich muss die scheiß Art der MEnschen nicht mit ansehen. Bekehren will sich keiner lassen und ich denke nicht, dass ichd as könnte. Denn jeder hat seinen eigenen Kopf.

Tl
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Re: Suizid
#89
20.06.2007, 19:02
@tl


Zitat:Ich mags nciht, mit den Gefühglena dnrer zu spielen.

Und das klingt so danach Spelli. bigwink

wenn man sich umbringt, tut man das meist nicht, um andere zu verletzen. insofern spielt man nicht mit den gefuehlen anderer. die gefuehle der anderen muessen einem auch nicht egal sein. aber ich wuerde mich jedenfalls nicht so sehr fuer die gefuehle anderer verantwortlich sehen. wenn du dies als fahrlaessigkeit bezeichnest, ist doch jede unterlassene hilfeleistung fahrlaessig und alles, was man ueberhaupt fuer sich tut, das anderen schadet..
an sich selbst zu denken heisst fuer mich nicht gleich, mit den gefuehlen anderer (boswillig oder unwissend) zu spielen.


Zitat:Doch sehe ich das so, dass der Mensch sich darüber im klaren sein muss, was er tut. Schlafnwandern ist keine Lösung. Und alles in der Richtung "Lebe deiN leben im Jetzt" klingt so nach Ausrede. Ich würde mich da eher zurückziehen, wer braucht schon Menschen?
Das jedoch nciht aus Mitleid, denn Mitleid ist nur, dass man seine eigenen unzureichenden Seiten in andren sieht. Mitleid ist ein Zeichen von Schwäche, aber eigener Schwäche in seiner Person.

naja, so aehnlich dachte ich auch mal. aber das ist mir mittlerweile zu einseitig. man kann die welt auch anders betrachten. einen absoluten sinn und zweck, gut und schlecht etc. sowas halte ich nicht mehr fuer gegeben. auch nicht im sinne von "klarheit = gut, truebheit = schlecht". vor allem weil ich gar nicht mehr an eine strikte trennung zwischen diesen beiden dingen glaube. und absolute klarheit oder truebheit gibts fuer mich auch nicht mehr. jeder hat seine werte..

uebrigens: was du im abschnitt "@tod" geschrieben hast, ist mir irgendwie zu verschluesselt, um zu verstehen was du sagen willst.

ps:
Zitat:Bekehren will sich keiner lassen und ich denke nicht, dass ichd as könnte. Denn jeder hat seinen eigenen Kopf.

wieso schreibst du hier? big


@cronos


Zitat:Hier denkst du auch wieder einseitig.
Niemand ist Schuld an seiner eigenen Verletzlichkeit, denn man kann nichts (oder wenig) dagegen tun, verletzlich zu sein.

nun ja, ich verwende das konzept von schuld noch, das stimmt, man koennte das aufgeben und sagen, nie ist irgendwer fuer irgend etwas schuld, alles liegt nur in den umstaenden.
aber wenn man von verantwortung spricht, dann finde ich meine aussage richtig. denn sie ist dann garnicht einseitig. vielleicht hast du das kleine woertchen "mit" (schuld) auch nicht so bewusst wahrgenommen. ich sage nicht, dass die anderen allein schuld an ihren gefuehlen sind. und doch, ich glaube, man kann sehr wohl etwas dafuer, was man fuehlt, wie man mit dingen umgeht. ansonsten wuerdest du ja gleich jegliche willensfreiheit und verantwortung leugnen. ich hab es jedenfalls schon selbst erlebt: ich kann wollen, was ich fuehle; fuehlen, was ich will.


Zitat:Wenn man weitreichende Entscheidungen wie den Suizid trifft, sollte man sich über alle Auswirkungen im klaren sein.

wie bereits gesagt: das geht nicht. es bleibt immer unvollstaendige und subjektiv eingefaerbte spekulation. auch wenn man ewig ueber die folgen nachdenkt. nie denkt jeder gleich drueber.



Zitat:Der Tod gehört zum Leben, die Frage ist nur ob der Suizid sich vom "normalen" Tod unterscheidet. Man könnte auch sagen der Tod kommt wenn amn seine Aufgabe auf der Erde abgeschlossen hat, und der Suizid bricht das Leben zu früh ab. Aber hier kann man nur schwer Argumentieren.

hier kann man in der tat fuer alles argumentieren: der suizid koennte genausogut eine art "natuerlicher tod", der mich selbst zum mittel meines todes macht, sein.


Zitat:Und ich glaube das nur die wenigsten Suizid begehen, weil sie sich verändern wollen, und selbst wenn sie solche Gedanken haben ist dass oft Ausdruck einer psychischen Störung. Wenn dann müsste es also etwas unterbewusstes sein, sozusagen eine Unterbewusste Nachricht von der Seele.

jedenfalls wollen doch die meisten etwas an ihrem leben grundlegend aendern, wenn sie solch einen schritt ueberlegen und gar ausfuehren. und sich selbst aendern oder die welt aendern kommt aufs gleiche hinaus. kann ich aber das eine nicht, versuche ich eben das andere..

dass der tod die einzige moeglichkeit ist, ist natuerlich nicht der fall. aber es fallen einem nicht immer alle moeglichkeiten ein. und ganz ausschließen wuerde ich nicht, dass der tod auch mal eine gute und effiziente problemloesungsmethode sein kann; besser als manch andere wege.


doingdoing
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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Re: Suizid
#90
20.06.2007, 19:36
@spell:
Das, was ich im Abschnitt "@tod" meinte ist, dass ichs nicht schön finde, wenn Menschen, die einen Verlust erlitten, sagen, man solle das Leben mehr wertschätzen.(Also in Anbetracht des Todes und dem "Aufrütteln")
Ich möchte nicht, dass ich mein leben erst dann richtig ausnutze, wenn ich daran erinnert werde, dass es gleich zu Ende sein könnte.

Wenn Menschen sich z.B. wegen Liebeskummer umbringen,(solls geben), dann kann ich mir nicht vorstellen, dass die das nicht auch teilweise deshalb machen, weil sie es der anderen person auf diesem Weg mitteilen wollen.


Zitat:
Zitat:Bekehren will sich keiner lassen und ich denke nicht, dass ichd as könnte. Denn jeder hat seinen eigenen Kopf.



wieso schreibst du hier?

deshalb

Zitat:Dann versuch es zu verändern. Ich würde sagen wenn du dich vor dem versteckst was dich störst wirst du nicht glücklicher.

Ich war der Annahme, er meinte damit ich solle aktiv die Menschen versuchen zu verändern. Im nachhinein denke ich aber, ich selbst solle mich ändern. Leider macht beides keinen Sinn, da ich mich nicht so sehr ändern kann, wenn ich glaube, andre machen einen Fehler.

TL
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