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Moral und Ethik bei Klarträumen

Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#16
03.02.2006, 09:19

Zitat:Wo ist da das Blut? Wo der Schmerz und wo das Glück? Aber noch vielmehr, wo bin da ich und wo bist du?

hallo tahiat,

die frage nach blut, schmerz stellt sich mir gar nicht. ich wär gar nicht auf die idee gekommen so etwas in diesem zshang zu sehen. es ist nicht gerade leicht verdaulich was du da schreibst. ich kann es auch noch nicht ganz nachvollziehen.ich würde es gerne verstehen wollen.

wo bin ich und wo bist du. ich bin hier, die moral ist die begrenzung. moral gibt unsichtbar leitlinien und begrenzungen vor.
es ist ja die frage inwieweit man sich der moral unterwirft. geht man über diese grenzen hinaus.
das hast du wohl gemacht.
du hast nicht diskutiert, sondern gehandelt, sagst du.
ich behaupte, du hast mit dir selbst diskutiert und erst dann gehandelt.
ein architekt plant erst ein haus und baut es erst dann. wie ich dich hier im forum kennengelernt habe, planst du auch erst und handelst dann.
wenn ich das falsch sehe, kannst du mir dann bitte noch näheres dazu sagen?
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#17
03.02.2006, 09:29
Hi,
gestern Abend hab ich nochmal etwas überlegt und bin zu einem etwas anderen Schluß gekommen als zuvor.
Ich beziehe mich wieder auf den Zusammenhang zwischen Klar- und Trübträumen.
In meinen Trübträumen ist es oft so, dass ich "überreagiere". D.h. wenn mich jemand ärgert, kann es schon passieren, dass ich ihm eine runterhaue. Im RL würde ich das natürlich nicht machen. Bei genauerer Betrachtung ist mir jedoch aufgefallen, dass ich durchaus so reagiere wie ich im RL reagieren würde, NUR ist das Ausmaß der Reaktion stärker vielleicht auch die Emotion.
Daran kann man natürlich im KT und im RL arbeiten, da stimme ich jetzt mit Dendro überein.
Im Trübtraum zeigt sich nur deutlicher, wie oder wer man ist.

Cu,
Thom
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#18
03.02.2006, 14:11

Zitat:wilkomann schrieb am 03.02.2006 09:19 Uhr:
...
ich bin hier, die moral ist die begrenzung. moral gibt unsichtbar leitlinien und begrenzungen vor.
es ist ja die frage inwieweit man sich der moral unterwirft. geht man über diese grenzen hinaus.
das hast du wohl gemacht.
du hast nicht diskutiert, sondern gehandelt, sagst du.
ich behaupte, du hast mit dir selbst diskutiert und erst dann gehandelt.
...


Du hast irgendwie recht. Es war ein Prozess über Jahre in denen ichs, im Nachhinein betrachtet, aus eigenem Antrieb nicht geschafft hätte. Ich habe mich Hals über Kopf verliebt, das war was mich herausgerissen hat aus der traditionellen, konservativen, scheisskatholisch-fanatischen, rechten Umgebung, die meine Familie darstellte.

Also gewissermassen hatte ich nen "WL Helfer" um in meinem Leben entscheidend weiterzukommen, ohne ihn wär jetzt alles ganz anders...

Dennoch wars meine Entscheidung gegen die bis dato für mich geltende "Moral", wobei ich das nur vorsichtig so ausdrücken möchte. Konkret war es ja in meinem Fall Angst.

Später kamen noch harte Konsequenzen. Als meine Familie mich vor die Tür setzte.
Vorher wars eine Entscheidung fürs augenblickliche Glück und gegen meine Angst. Im Nachhinein wurde es durch die bestrafenden Maßnahmen zu einer Handlung wider die Moral der anderen.

Tahiat
Life is a game! PLAY! (Zitat vom Lokal "Donau" an der Pisswand)
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#19
09.02.2006, 17:28
Betrug im klartraum?

nehmen wir an du liegst heute nacht neben deinem lebensabschnittsgefährten oder gefährtin. du hast einen klartraum und da kommt so ein sexy traumcharakter daher mit dem/der du sex hast und es ist nicht die person, die neben dir liegt.

würdest du das als betrug bezeichnen?[Bild: hump1za.gif]
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#20
09.02.2006, 22:53
Das mit dem Amok laufen kommt mir irgendwie bekannt vor... auch sexuelle Dinge die im rl nicht funzen sind möglich :-)

Warum auch nicht!
ChriZi
<img src='http://www.bananaworld.de/bilder/top_titel.jpg'>
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#21
10.02.2006, 09:00

Zitat:Das ganze hängt natürlich eng mit der Frage zusammen ob Traumgestalten ein Bewusstsein haben. Das wiederum kann man letztendlich aber nicht beantworten.


Hab mal nen Link rausgekramt, der euch in dem Zusammenhang vielleicht interessieren könnte:
http://gestalttheory.net/archive/traumgestalten.pdf

LG Benita
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#22
10.02.2006, 10:12
jo, sehr interessant das ist. big In dem Zusammenhang kommt mir auch noch folgender Gedanke: Vielleicht gibt es ja verschiedene Grade von Bewusstsein. Also z. B. so, wie man das ja bei manchen Tieren, also Hunde, Katzen oder Menschenaffen denken könnte. Manchmal denkt man ja, vielleicht haben die Viecher ja auch ein Bewusstsein, aber eben graduell kleiner als das unsere. So könnte es sich bei Traumgestalten ja evtl. auch verhalten.
Finde eh die ganze Domain interessant. Aber ist halt leider ein bischen unübersichtlich gestaltet.

LG Morph


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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#23
10.02.2006, 10:57

Zitat:wilkomann schrieb am 09.02.2006 17:28 Uhr:
Betrug im klartraum?

nehmen wir an du liegst heute nacht neben deinem lebensabschnittsgefährten oder gefährtin. du hast einen klartraum und da kommt so ein sexy traumcharakter daher mit dem/der du sex hast und es ist nicht die person, die neben dir liegt.

würdest du das als betrug bezeichnen?


"Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst nicht die Ehe brechen. Ich aber sage euch: Wer eine Frau auch nur lüstern ansieht, hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen."

Mt 5,28

Verdammt hoher Anspruch, finde ich. Bewegt sich ungefähr auf einer Ebene mit "die andere Wange hinhalten".

Ich persönlich versuche in dieser Hinsicht zumindest Maß zu halten, den natürlichen (und an sich NICHT BÖSEN !!!) Trieb zu kontrollieren, wie ich ja auch beim Essen nicht alles in mich hineinstopfe, was nicht zurückbeißt, oder auch nicht jedem, der mir auf die Nerven geht, eine klatsche.
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#24
10.02.2006, 12:02
ich geh da eher so vor, dass ich mich garnicht erst in eine monogame beziehung verwickele, sodass das wort treue eine ganz andere bedeutung erhaelt, die ich selbst bestimme, und damit auch schwerer verletzen kann..

@benita
interessant is der artikel wohl, aber aus ihm geht ja gerade auch hervor, dass die frage, ob traumgestalten ein bewusstsein haben, letztlich spekulation bleibt. so aehnlich, wenn auch vollendeter, wie bei der ki. oder im eigentlichen sinne ist es sogar spekulation, jedem andern wesen, ausser seiner selbst, bewusstsein zuzusprechen. - hoechstens koennte das a prioro in der art beantwortet werden, dass entweder jedes wesen bewusstsein haben muss, also auch jeder stein, jeder gedanke, alles eben. oder eben keines.. zwischenstufen wie z.b. "jeder mensch" waere nicht mehr a priori, weil es wieder in der erfahrung liegt, und nur spekuliert wird, wer nun mensch ist und wer kein mensch ist..
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#25
10.02.2006, 12:13
hallo spell,
du implizierst also ständig eine verletzung? nur,dass sie in einer nichtnonogamen beziehung weniger schwer ist.
hab ich das so richtig verstanden?
wenn das so ist, dann ist in einer monogamen beziehung die verletzung immanent permanent?
wenn ich dich da richtig verstehe, wäre das dann immer so oder besteht deiner meinung nach die möglichkeit das zu ändern?
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#26
10.02.2006, 12:38
nein impliziere ich nicht.
ich impliziere nur die moeglichkeit zur verletzung der "treue", besonders bei mir, da ich naemlich gar keine lust hab, mich nur auf einen einzigen menschen zu beziehen.

andere ignoriern dann eben ihre gefuehle anderen gegenueber und beachten nur noch die eine person. oder sie schweigen darueber vor dem anderen. haben vllt gewisse gedanken und vorstellungen, aber erzaehlens dem andern nich..

aendern kann man das ganze, indem man aus der liebe aufhoert besitzdenken zu machen..
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#27
12.02.2006, 19:06
Hi,

interessante Diskussion, also ich finde Moral an sich ganz gut, um das zusammenleben zu ordnen. Im KT wende ich aus innerer Überzeugung keine Gewalt anwenden, aus Empathie, sehe das ähnlich wie Spell Bound.
Ansonsten würde ich im Klartraum nicht eine Sekunde zögern und nen dicken Porsche klauen. Die Möglichkeiten eines KT sind schon zahlreich :-)

lg Alex
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#28
12.02.2006, 19:12
he,he
besuch mich im kt. ich schenk dir zwei porsche happy
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#29
13.02.2006, 20:30
@ wilkomann,

dann brennt der Asphalt :-), das wäre echt mal fett, so ne Verfolgungsjagd!

lg Alex
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Re: Moral und Ethik bei Klarträumen
#30
13.02.2006, 23:41
"Moral: die Wissenschaft ist das Verbotene an sich, - sie allein ist verboten. Die Wissenschaft ist die erste Sünde, der Keim aller Sünde die Erbsünde. Dies allein ist Moral. ->Du sollst nicht erkennen<:- der Rest folgt daraus." Zitat aus Nietzsches "Antichrist".

"...Der Zusammenhang zwischen Wissen und Moral ist ein fundamentaler, das erste und grundlegenste aller Verbote lautet: Du sollst nicht erkennen. Allerdings: Es ging dabei nicht um irgendeine Erkenntnis, sondern um die des Guten und Bösen. ..."
"...Daß Erkennen, daß der Wille zum Wissen ein Verbotenes sein muß, weil das Übertreten dieses Verbotes tatsächlich die Vertreibung aus dem Paradies einer selbstillusionären Gewißheit bedeuten muß, war der Gedanke, dem Nietzsche mit seiner intendierten "Philosophie des verbotenen Wissens" vielleicht eine durchformulierte Gestallt hatte verleihen wollen."
Zitate aus Konrad Paul Liessmanns "Philosophie des verbotenen Wissens".

Der Punkt den die Diskussion hier nur streift, finde zumindest ich, ist das Verbotene an sich. Das Kernstück, durch den Begriff "Moral" transzediert. Einzelfälle, wie zB. Untreue, Klau eines Porsche, etc. können ja einfach und klar besprochen werden, aber wie sieht es aus, mit dem was dann noch Verboten bleibt?

Gibt es Tabus im KT? Wenn ja, was bedeuten sie? Daß du, der Klarträumer einen Teil deines Selbst (etwas vage formuliert) wegschließt? Wie weit geht dann die Klarheit, wenn sie gewisse Bereiche nicht betreten darf? Bzw. in Anlehnung an Nietzsche, wie weit geht dann die Klarheit Überhaupt, wenn ich nicht aufhöre mich selbst zu illusionieren?

Kann ich das überhaupt? Mich selbst täuschen? Da ich ja der Akteur bin, zumindest wesentlich schaffensbeteiligt an meinem KT, täusche ich mich ja bewußt...
Ist daher ein Befolgen der moralischen bzw. ethischen Grundsätze etwas eigentlich Angenehmes, etwa wie alex85 schreibt etwas Ordnendes, oder vom Character her etwas Verschleierndes?
Ist Moral und Ethik etwas dem Klarträumer in der Klarheit hinderliches?

Ich selbst beantworte mir meine Frage mit: "Jo, isses!".
Sollte ich "fremdgehen" in meinen KTs, hat das eine Bedeutung und ist primär nicht wider die Moral, also ein verwerfliches Handlungsmuster, sondern ein Hinweis auf mein Wesen. Sollte ich jemanden töten ebenso.
Wie ich diese Hinweise verstehe liegt an mir, aber ich nehme sie wahr, Moral oder Ethik schrieben jedoch vor solche, wenn auch "fiktionären", weil geträumte Vorgänge zu vermeiden.

edit:
Das Befolgen eines Regelwerks wird dann sinnvoll, wenn es mehrere gibt die das tun. Soziales Gefüge entsteht in etwa so.
Sollten wir also daran gehen Moral und Ethik im WL als etwas durchaus Sinnvolles anzuerkennen, oder selbst da darüber nachdenken wer wir wirklich sind? Oder sind Moral und Ethik Wünsche die sowieso "wenns drauf ankommt" nicht gelebt werden?

bin gespannt auf eure posts
lg
Tahiat
Life is a game! PLAY! (Zitat vom Lokal "Donau" an der Pisswand)
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