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Realitychecks mit Placebo-Funktion?

Realitychecks mit Placebo-Funktion?
#1
25.03.2005, 21:42 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 16.09.2010, 12:50 von Laura.)
Hallo!

Ich versuche während des normalen Tages des öfteren einen RC zu machen, um dadurch eine Prägung für die Träume zu erreichen.

Nachdem ich inzwischen drei Klarträume hatte (über die ich mich sehr sehr freue!), habe ich folgende Feststellung gemacht:
Ich habe dort stets einen RC gemacht, als ich jeweils innerhalb eines recht normalen Traumes auf der Schwelle zum Klarwerden angekommen war.
Seltsam ist, dass ich mich (im Gegensatz zu allem anderen im Traum)
an das Ergebnis der RCs (Hand-RC und Nase-RC) nicht erinnern kann.
Ich erinnere mich daran, es quasi als "Ritual" durchgeführt zu haben,
dessen Ergebnis aber völlig unwichtig war.
Mir ist so, als ob die Tatsache meiner Klarheit zu diesem Zeitpunkt bereits fest stand.

Mehrfach habe ich hier im Forum von Klarträumen gelesen, die ohne RC zustande kamen.
Einige von Euch, die bereits vor der bewussten Beschäftigung mit diesem Thema Klartraum-Erfahrungen hatten und die erst hier vom Konzept der RCs erfahren haben, berichten teilweise über andere Ergebnisse als die Neu-Einsteiger. (Haben normale 5 Finger an der Hand beim RC auch im Traum gezählt.)

Könnte es sein, dass der Gedanke an einen RC im Traum tatsächlich keine kausale Funktion hat, sondern lediglich eine Hilfsvorstellung ist?
Dass lediglich unser Unterbewußtsein den Gedanken "RC" benutzt, um uns im Traum zu erinnern, nachdem wir ihm diese Methode während vieler Tage im RL eingebläut haben?

Könnte man von einem Placebo sprechen?

So wie LRLR von denjenigen als klartraumverlängernd beschrieben wird,
die LRLR als eine Methode zur Klartraum-Verlängerung vermittelt bekamen?
Obgleich es eigentlich nur als eine Signalisierungsmöglichkeit für's EOG-Diagramm während einer Schlaflaborsitzung erdacht wurde?

Liebe Grüße, Peter
Es werde Licht!
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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#2
26.03.2005, 00:59
Hi!

Sind interessante Gedanken, habe mir ähnliches auch schon überlegt. Mir ist nämlich auch aufgefallen, dass in meinen Klarträumen, in denen ich einen RC gemacht habe, ich bereits in dem moment relativ klar war, in dem ich den RC durchgeführt habe.
Ich denke, das kommt daher, dass man für die Anwendung des RCs bereits einen gewissen Grad an Luzidität benötigt, d.h. dass es nicht einfach reine Routine ist, dass man die Realität überprüft, sondern diese Tests auch das Bewusstsein schult. Im Traum ist man dann mal weniger, mal mehr bewusst und vielleicht reicht es, einen RC zu machen. Somit ist man also in dem Moment, in dem man sich Gedanken über einen RC macht, bereits etwas luzide.
Ist nur eine Idee, vielleicht liege ich auch völlig verkehrt..
Aber die RCs als Placebo zu bezeichnen finde ich falsch. Für eine gute Luzidität im Traum sind die RCs sehr hilfreich. Mag nicht für jeden zutreffen, aber ich denke, vielen helfen die RCs. Was allerdings noch ganz interessant wäre, ist, ob Leute, die keine Kenntnis von luzidem Träumen haben und einfach sonst RCs durchführen, zu Klarträumen kommen.
LRLR wird eigentlich nicht als Methode für die Verlängerung von Klarträumen vermitteln, sondern wie du geschrieben hast, für die Kommunizierung während des Traumes mit der Aussenwelt. Es wird einfach empfohlen, nichts mit dem Blick zu fixieren, da die Augenbewegungen im Traum mit den realen verknüpft ist. Und da du Aufwachen würdest, wenn sich deine Augen im REM-Schlaf nicht mehr bewegen, solltest du die Augen im Traum bewegen, oder wenigstens nicht stillhalten, d.h. etwas fixieren.

lg
rehn
Dreams are as portals, flat visions of misty places, fragments bound below my surface...
But I can write dreams. They flow from me; inscribed, yet unbound. I touch them, and they are real...and they are real.
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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#3
26.03.2005, 15:24
ich denke auch, dass man RCs nicht als placebo bezeichnen kann, denn ich hab beides schon erlebt.
also die tatsache, dass ich schon relativ klar war und den RC als bestätigung gemacht habe und dass ich am traumzustand gezweifelt habe, einen RC gemacht habe und über das ergebnis sehr überrascht war.
wahrscheinlich finde ich, dass man am anfang, relativ von allein klar wird und dann einen RC durchführt... später jedoch der RC selbst als klarheitauslösend wirkt. so war es jedenfalls bei mir
LG jey
ERST LESEN, DANN POSTEN!

"optisch hört man das gar nicht"
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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#4
26.03.2005, 18:30
Der Fingerzähl-RC ist für mich hilfreich. Es ist inzwischen aber auch so, dass ich schon fast klar bin, wenn ich ihn mache, sozusagen als letzte Bestätigung. Mein Unbewusstes versucht natürlich, mir auf den ersten Blick fünf Finger je Hand vorzugaukeln, aber ich bin hartnäckig: Ich zähle immer nach! bigwink Außerdem ergab sich inzwischen schon bei längeren Klarträumen die Situation, dass ich zwischendurch RC machte, um nicht die Kontrolle zu verlieren.
Tagsüber schaue ich hin und wieder auf meine Finger und zähle, das habe ich mir einfach angewöhnt.
Out of my mind. Be back in 5 minutes.
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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#5
26.03.2005, 18:44
Ich lese gerade das meiner Meinung nach recht gute Buch von Celia Green und Charles McCreery, Träume bewußt steuern, Fischer 1998. Im Kapitel über präluzide Träume findet sich u.A. die Argumentation, dass sich jemand, der sich ernsthaft die Frage stellt, ob er träumt oder nicht, höchstwahrscheinlich träumt. Solange man wacht, ist man sich seines Zustands völlig bewusst und hat keinerlei Zweifel. (Eine Ausnahme kann extremer Stress sein, der auch dazu führen kann, dass man im Wachbewusstsein glaubt, dass man träumt.) Genauso ist es im luziden Traum, wo man keinerlei Zweifel hat, dass man träumt. Auch LaBerge hat so argumentiert und bei einem Probanden, dessen Bericht abgedruckt ist, ist luzid geworden, nachdem er sich in einem Traum die Frage gestellt hat, ob er träumt oder nicht, und sich an diese Argumentation erinnern konnte.

Zusammengefasst heißt das: wenn man meint, einen Realitätscheck durchführen zu müssen, ist er in der Regel nicht mehr nötig, weil man dann höchstwahrscheinlich träumt.
Gleich wie Blätter im Walde, so sind die Geschlechte der Menschen. (Homer, Ilias 6.146)
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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#6
26.03.2005, 19:53
Hallo Peter!

Für mich klingt das ganz stark danach, dass Du die RCs am Tage
möglicherweise nicht ernst genug nimmst, also sozusagen "zu lasch"
durchführst. Die Versuchung ist immer da so vorzugehen: Ahja, ich
wollte ja einen RC machen. OK, ist das jetzt ein Traum? Nee, kann
keiner sein, weil ich bin ja wach ("das merke ich ja, dass es sich
nicht wie ein Traum anfühlt").

Damit hat man dann sehr gute Chancen, im Traum den RC genauso
"lasch" durchzuführen, was natürlich dann fehlschlägt.
Wenn man natürlich eine andere Methode nimmt, wie z.B. den
Nasen-Test, dann kann zwar weniger schiefgehen (das Ergebnis
ist schon recht überzeugend). Aber selbst da kann es passieren,
dass man im Traum feststellt: ich kann durch die geschlossene
Nase atmen, also alles ganz normal.. Man muss sich schon richtig
drauf konditionieren, dass ein Ergebnis X des RCs bedeutet:
Ja, ich träume!

Du musst Dir wirklich die kritische Frage stellen und zwar wirklich
kritisch. Tholey warnt in seinem Buch auch davor, den RC zu
gleichgültig zu behandeln. Auch wenn wir es im Nachheinein nicht
mehr wahrhaben wollen, aber im Traum fühlt sich alles 100% "echt"
an, also genau so wie in diesem Moment, wo Du am PC vor dem
Forum sitzt..

Und noch ein Tipp an Rande: nie mit RCs sparen! Ich habe z.B.
eigentlich eine feste Verknüpfung aufgebaut, nämlich Fahrstuhl
fahren = RC machen. Heute morgen fuhr ich in einem ziemlich
merkwürdigen Fahrstuhl und dachte natürlich sofort dran, dass es
ja ein Traum sein könnte. Aber aus einem winzigen Grund entschloß
ich mich auf einen RC zu verzichten. Ich ärgere mich schon ein
wenig nun...
Und wir sind nicht mehr zag, unser Weg wird kein Weh sein, wird eine lange Allee sein - aus dem vergangenen Tag.
WILDlings klare Momente

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Re: RCs mit Placebo-Funktion?
#7
29.03.2005, 18:17
Ich mache des öfteren auch am Tage RCs und nehme sie durchaus ernst. (Das heisst, das Ergebnis steht bei mir nicht bereits vorher fest.) Die Gefahr eines Wirkungsverlustes durch Ignoranz ist mir wohl bewusst, selbst wenn die eigentliche Wirkung auf unterbewusster Ebene stattfinden sollte.
Doch mein tägliches Leben enthält genug bemerkenswerte Situationen und Erlebnisse, in denen ich verwundert aufschaue und ich mir oft der Möglichkeit bewusst bin, dass gerade dieser Augenblick tatsächlich ein Traum sein könnte!

Vorgestern hatte ich wieder einen KT, bei dem die Klarheit ohne RC zustande kam.
Leider wechselte ich bereits nach etwa einer Minute wieder zurück in einen normalen unbewussten Traum. Mit einem RC an dieser Stelle hätte ich den Zustand möglicherweise halten können.
Allein dazu wären die RCs am Tage schon eine sinnvolle Übung!

Das Wort Placebo ist von mir übrigens nicht abwertend gemeint.
Ich möchte damit lediglich ausdrücken, dass meine fehlende Erinnerung an das RC-Ergebnis während meiner Klarträume in einer anderen (indirekten) Art von Wirkungsvermittlung begründet liegen könnte.
(Von Ärzten verschriebene Placebo-Präparate haben schon so manches mal eine ganz erstaunliche Wirkung entfaltet..)
Wenn denn die gewünschte Wirkung eintritt, so ist es hinterher nicht mehr wichtig, ob sie durch kausale oder durch suggestive Wechselwirkungen zustande kam.

Ich möchte damit sagen: Auch wenn's auf Einbildung beruhen sollte, wenn es zum Klarträumen führt ist die Methode sehr willkommen!

Viele Grüße, Peter
Es werde Licht!
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