Ich bin zu einer wichtigen Erkenntnis gekommen, was die Körperproblematik betrifft.
Und zwar war ich vor zwei Jahren einem einem Therapeuten, der versucht hat, dass ich in meinem Körper platz nehme. Die Übungen die er mir beibrachte, funktionierten auch. Aber gleichzeitig sprach er mir meine geistige Orientierung ab. Er hatte eine Ausbildung nach Christian Meyer, der die Enneagramm Charakter Fixierung als etwas sieht, was man überwinden müsse. Das sehe ich aber völlig anders – ich arbeite anders mit dem Enneagramm. Ich bin jemand der das Ego in seine Spiritualität integriert. Vater und Sohn sind für mich eins. Und deshalb habe ich mich von diesem Mann für meine Individualität abgelehnt gefühlt. So habe ich seine Übungen dann verworfen. Damals war mir das noch nicht so bewusst, deshalb konnte ich nicht seine Übungen einfach nehmen, ohne des Rest den er mir verkaufen wollte. Nun das sollte wohl so sein.
Er hat mir in einer Stunde beigebracht meine subtil immer etwas kationisch, angespannte, und versteifte Körperhaltung, die ich aus chronischer Angst entwickelt habe, trotz Anwesenheit von anderen Menschen zu durchbrechen. Es ging quasi darum, mir den Raum mit meinem Körper wieder einzunehmen und körperlich anwesend zu sein, mich richtig breit zu machen. Zu oft wurde ich in der Kindheit dafür bestraft anwesend zu sein, so dass sich diese Abspaltung eingestellt hat.
Jetzt wo ich erneut über diese Begegnung nachdenke, merke ich, dass der Mann noch eine einseitige Sicht auf die Spirituelle Dimension hatte. Denn er lebte im Gedanken von entweder oder. Er sagte mir, ich müsse in meinen Körper und ich soll die Freiheit des Geistes vergessen und ganz auf die Erde kommen. Heute verstehe ich warum er so handelte, er hatte eine andere Bewusstseinsstufe (integrale Philosophie) als ich. Er wollte das Gegenteil des Körpers noch verdrängen und so brachte er mich in den Widerstand, gegen seine Hilfe. Heute sehe ich, ich war viel weiter als er. Das passiert mir oft, und dass ist für meinen traumatisierten Teil schwierig, denn dann darf ich mich immer wider Hilflos und verlassen fühlen.
Da ich diese Einseitigkeit aber gar nicht mehr lebe, sondern ein sowohl als auch einnehmen kann, sehe ich plötzlich, dass sowohl die Übungen wieder in den Körper zu kommen, als auch die Bestrebungen über die Grenzen des Körpers hinaus zu gehen, nicht im Widerspruch stehen müssen. Sie sind miteinander vereinbar. So kann ich mich jetzt erneut den Übungen zuwenden, denn ich akzeptiere ja meine geistig Ausrichtung.
Und so schließt sich direkt auch die andere Frage an, die ich beim im den Raum stellen noch gar nicht als zusammengehörig empfand. Plötzlich sehe ich es. Weil mich physische Anwesenheit andere Menschen immer chronisch stresst und die subtile Katatonie auslöst, denn dann bin ich in meinem Körpertrauma, kann ich mich nur im Rückzug voll entspannen. Deshalb kostet mich physischer Kontakt extrem viel Energie. Physischer Kontakt erschöpft mich. Deshalb ist auch das Internet so eine Befreiung für mich, denn hier kann ich Kontakt haben, ohne Kontakt zu haben. Wenn ich es schaffe in der Anwesenheit ohne Angst mich völlig frei in meinem Körper zu fühlen, dann wird der Impuls so viel Rückzug zu brauchen zurück gehen. So meine Hoffnung.
Und dann darf die Identifikation mit dem Körper loslassen, denn zuvor wäre das immer eine Art Flucht vor dem Trauma. Und so ergeht es mir mit all meinen spirituellen Problemen, jedes Problem macht immer Sinn. Der optimale Weg damit ich der Buddha werde, der ich sein möchte, ergibt sich von selbst.
Zu Rhetors Anmerkungen
Zitat:Es hilft manchmal, wenn man einen Körper hat, auf den man stolz sein kann, weil man zu seiner Leistungsfähigkeit aktiv beiträgt. (Der objektive Fitness-Level im Vergleich zu anderen spielt dagegen eher keine Rolle. Und natürlich gibt es trotzdem jede Menge Fitness-Enthusiasten mit gestörtem Körperschema.)
Bitte bevor ich dir antworte, möchte ich noch was loswerden. Ich hatte das letzte mal wo wir ins über Spiritualität unterhalten hatten, das Gefühl ich habe dir irgendwie vor den Kopf gestoßen. Das ist schon ein paar Monate her. Ich weiß was ich für ein Klugscheißer bin, aber ich wollte dir nicht auf persönlicher Ebene vor den Kopf stoßen.
Es ist nicht meine Absicht, mit in einen Wettstreit zu geraten. Ich als 5 trenne Beziehungs- und Sachebene sehr stark, so dass ich dann auf Sachebene sehr fossiert diskutiere und manchmal über die Gefühle andere drüber latsche. Ich weiß das.
Ich muss aber auch zu mir und meine persönlichen Erfahrungen stehen und da sehe ich einfach ich stehe da an einer anderen Stelle. Zum Beispiel bewerte ich meine Grenzen anders als du. Ich hoffe dass du weißt dass ich dich auf persönlicher Ebene schätze und dir trotzdem dankbar für deine Hilfestellung bin, auch wenn ich manchmal alles was mir jemand rät in Frage stellen muss, weil ich spüre, das mein Weg ein andere ist als deiner. Ich sehe dein Hilfsangebot und danke dir dafür.
Ich sehe die Kommunikation in so einem Forum außerdem so, dass es nicht immer einen Fragenden, einen Antwortenden und einen stillen Lesenden gibt. Wir alle beeinflussen uns gegenseitig, ob bewusst oder unbewusst und ich bin jedem Menschen dankbar, der mit mir in Kommunikation tritt, selbst wenn ich die Argumente sachlich manchmal zerlege. Manchmal geschieht Erkenntnis gerade, weil man etwas zerlegt.
Zweitens kann man nie wissen für wen eine Antwort genau richtig ist. Es ist nicht wichtig wer den entscheidenden Hinweis gibt, wer etwas liest und einen Hinweis findet, ob ich ihn von jemandem bekomme, oder ob er mir selbst einfällt. Ich bin immer Dankbar für den Austausch, denn Austausch bringt mich immer zu Erkenntnissen.
Zurück zum Thema.
Weißt du ich hatte Zeiten, da habe ich über 10 Std – teilweise bis 15 Std. die Woche Fitness und Kraftsport gemacht. Ich konnte 150 Liegestütz in 3 Sätzen mal eben so. Ich konnte 10 km joggen, und bin um 4h aufgestanden um täglich eine Stunde Yoga vor der Arbeit zu machen. Ich habe als Frau 4 Sätze Bankdrücken mit 50 Kg gemacht, mit 20 Wiederholungen. Es gab kein Training unter 3 Stunden. Ich habe im ganzen Fitnessstudio vielleicht noch eine andere Frau gesehen, die so stark war wie ich. Die so wahnsinnig war wie ich, muss ich heute sagen. Ansonsten tun sich das ja nur Männer an. Die Frauen sie auf dem Sitzfahrrad saßen und ohne einen Tropfen Schweiß und in einer Zeitung blätterten, habe ich nur verachtend belächelt.
Ich habe damals fast 30 Kg weniger gewogen. Aber ich habe meinen Körper gehasst. Der Sport war ein Ausdruck meines Selbsthasses, meines Bedürfnisses mich zu verbessern. Es war nie genug. Ich trieb das einige Jahre bis mich Verletzungen und Krankheit davon abhielten, das weiter zu betreiben. Irgendwann war ich aus unterschiedlichsten Gründen so Krank, dass Sport gar nicht mehr ging. Heute wo ich wieder 30 kg mehr wiege und für die oberflächliche Betrachtungsweise möglicherweise unansehnlich erscheine, liebe ich mehr als zuvor.
Ich war damals sehr hart zu mir, weil ich dachte, wenn ich Fit und schön bin, werde ich endlich indem Maße geliebt, wie ich mir das wünschte. Pustekuchen. Ich habe erfahren dass die Äußere Erscheinung nichts mit Liebe zu tun hat. Wenn Liebe an eine smarte außer Erscheinung geknüpft ist, dann ist sie bedingt und keine echte wahre Liebe. Und ich habe auch erfahren das Gesundheit, nichts mit Fitness zu tun hat, sonder mit der inneren Versöhnung mit sich selbst, denn seit ich mich meiner Heilung der inneren Verletzungen zuwende, werde ich zunehmend gesünder.
Ich befinde mich mit meiner Spirituellen Arbeit auf dem Weg bedingungslose Liebe zu finden.
Bzw. ich habe sie gefunden. Nur ist sie noch nicht immer ganz stabil. Meine Erfahrung ist noch nicht tief genug. Und deshalb sollte das für mich nicht so funktionieren, wie es für dich funktioniert hat. Ich musste mein Ego komplett in Frage stellen und mein ganzes Leben auf den Kopf stellen.
Ich verstehe natürlich was du mir sagen willst, und ja du hast Recht, man kann einen schönen Körper einfacher lieben, aber gerade diese Schwierigkeit mit meinem Körper, zwingt mich die bedingte Liebe in Frage zu stellen. Und gerade diese, früher habe ich gedacht Ungerechtigkeit, die mir im Leben widerfahren ist, verhilft mir jetzt meine spirituelle Dimension weiter zu beschreiben, manchmal denke ich weiter als andere Menschen das erfahren, die ein glückliches Leben hatten.
Das ist das Glück im Unglück.
Zitat:Lieben ist zunächst einmal ein Verb.
Will man seinen Körper lieben, muss man ihm Gutes tun (gesunde, nicht zu reichliche Ernährung, Yoga, Fitness – whatever). Dann stellt sich auch irgendwann das Gefühl der Liebe ein, glaub ich.
Das alles habe ich wie gesagt früher gemacht, aber es war nie genug. Ich hatte immer schon ein Problem mit Übergewicht, welches sich in den Jahren immer wieder von einem Extrem zum anderen gezeigt hat. Mein Übergewicht ist die Folge meines Traumas.
Alle Versuche mit gesunder Ernährung und Sport die ursächlichen Probleme zu bekämpfen, haben nie den Kern des wahren Problems getroffen und konnten so auch immer nur versagen. Gesunde Ernährung und Sport bekämpfen nur Symptome an der Oberfläche und waren ein Form von Kontrolle, die das Problem insgesamt immer nur noch mehr verschärft haben. Denn ich brauchte keine Kontrolle, sondern Annahme und zwar so wie ich bin.
Ich stieß dann zufällig über Maria Sanchez, die die emotionalen Ursachen von Übergewicht thematisiert und im Gegensatz zu anderen Beratungen den Leuten rät, ungesund weiter zu essen, aber eben bewusst.
https://www.sehnsuchtundhunger.de/
Erst dieser Ansatz hat eine Verbesserung meiner Abspaltung des Körper gebracht. Den Körper so anzunehmen wie er ist, eben mit Übergewicht, mit Dehnungsstreifen der Haut, die nie wieder weg gehen, etwas wofür ich mich früher in Grund und Boden geschämt habe, diese bedingungslose Annahme hat mir Erleichterung verschafft. Auch durch meine Beschäftigung mit Tantra habe ich gelernt, den Körper mit alle seinen Defiziten anzunehmen, weil es nicht um Schönheit auf der Ebene der Materie geht. Wahre Schönheit, ist jenseits dessen was man sehen kann. Wenn ich es geschafft hätte meinen Körper durch Ernährung und Sport zu regulieren, hätte ich nie diese tiefe Erfahrung gemacht.
Erst durch die spirituellen Erfahrung, die Erfahrung des Sterbens, habe ich zum ersten mal gefühlt wie es ist, dass ich Steffi liebe trotz allem. Ich habe gefühlt, dass ich diesen zerstörten Körper liebe.
Ich habe mal in der Kabbalah gelesen dass man wahre Schönheit, erst durch die Erfahrung der Erstellung verstehen kann. Ich glaube das sollte ich erfahren. Und erst im Auge des Ego Todes, der alternative der Nicht Existenz, war ich dankbar für mich so wie ich war. Aber im Alltag ist das Gefühl eben nicht immer zugänglich, was für mich bedeutet, ich muss da noch weiter dran arbeiten, mich weiter heilen und meine Erfahrung vertiefen.
Marie Sanchez´s Ansätze arbeitet auch damit die Situationen bewusst zu durchschauen, wo man aus emotionalen Gründen mehr isst, falsch isst, und zu spüren, welche wahren Ursachen der Griff zb zur Schokolade hat. Mit dieser Methode bin ich schon dahin gekommen, dass viele meiner alten Suchtimpulse zurück gegangen sind, und die Bedeutung von Essen für meine emotionale Regulation zurück geht.
Ich verstehe erst jetzt, dass jede Regulation im Außen über eine gesunde kontrollierte Ernährung, eine erneute Traumatisierung des inneren Kindes erzeugt hat, denn dieses Kind konnte sich selbst nur Zuwendung über emotional aufgeladenes Essen geben. Fehlt diese Zuwendung, stürzt das Kind in emotionale Not. Erst durch meine Traumaheilung und sonstige Bewusstseinsarbeit, konnte diese Impuls weniger werden.
Ich habe im Zustand der Erleuchtung über eine Woche fast nichts gegessen, weil ich erkannte, dass das Essen müssen mit zur Illusion gehört. Es gab absolut keinen Impuls zu essen und es gab auch keinen Energieverlust auf Biologischer Ebene, den siese Konzepte gehören ebenfalls mit zur Illusion. Ich habe es schlichtweg vergessen weil es unnötig war. Es war ein Akt der Überwindung zurück auf die Erde zu kommen, zurück inden Körper und wieder anzufangen zu essen. Und das war seltsam, den normalerweise esse ich ja gerne.
Wenn ich im Egobewusstsein mal versucht habe zu fasten, bin ich fast wahnsinnig geworden schon nach einem Tag. Im verbundenen Zustand jedoch, muss da niemand essen, weil da niemand ist.
Diese Erfahrung hat meine Sicht auf das Essen total gecrashed. Vielleicht kannst du nachvollziehen, dass ich mich mit meinen Überlegungen wegen solcher Erfahrungen jenseits, von allen irdischen Überlegungen befinde und dir regelmässig widerspreche wenn du mich auf eine materielle Ebene bringen willst. Ich weiß es gibt keine Grenzen. Gar keine. Und ich kann nicht mehr zurück. Und zwar weil ich das so erfahren haben, nicht weil ich mir das ausdenke und gerne so hätte. Es hat mich ja selbst geschockt.
Manche nennen das glaube ich Lichtnahrungsprozess. Ich habe das nie angestrebt, es ist einfach so passiert. Auch habe ich in der Zeit wo ich lange verbunden war, rasant und ohne Schwierigkeiten abgenommen, weil ich innerlich total genährt von der Glückseeligkeit war und nur noch im Moment leben konnte.
Zitat:Ach so – falls das vielleicht nicht klar genug ausgedrückt war – ich halte es für verdammt wichtig, den eigenen Körper wertzuschätzen und zu respektieren. Und diese Ansicht teilten mit mir z.B. auch die Begründer des Ashtanga-Yogas vor über 2500 Jahren.
Ja das sehe ich auch. So aber ich denke man sollte nicht davon ausgehen, dass das jedem Menschen so einfach möglich ist. Wer wie ich, immer erfahren hat, dass er so wie er ist nicht erwünscht ist, der will in seinem Körper eben nicht anwesend sein. Das kann man nicht über den Appel an die Vernunft lösen.
Sehr oft haben Menschen die unter einem Defizit leiden, sich mit allen Vernunfts-Argumenten intensiv auseinander gesetzt. Oft bewirkt dass, dass sich ein Mensch noch viel mehr unverstanden fühlt, weil er es eben nicht umsetzten kann, obwohl er es besser weiß. Daran kann man sehen, dass das Problem noch auf emotionaler Ebene liegt. Und die Ebene kann man nicht mit Sport oder Ernährung lösen.
Ich glaube du hattest mal gesagt du bist Physiotherapeut oder etwas in diese Richtung, Vielleicht kannst du dir ja vorstellen, die emotionale Ebene in dein Glaubenssystem zu integrieren, um Menschen noch ganzheitlicher zu beraten. Ich zeige dir nur meinen Widerstand so offen, damit du erkennst, das es eben mehr Ebenen gibt, als die physische oder biologische die man beachten muss, will man Menschen so helfen, dass sie es annehmen können. Manchen kann man auf rein physischer/biologischer Ebene helfen andere brauchen etwas anderes. Immer dann wenn man diese Ebene nicht mit einschliesst, besteht die Gefahr, dass man etwas übergeht. Und dann blockiert etwas die Heilung.
Schlimm ist es, wenn man das das dann in eine Richtung dreht, die Leute hätten sich nicht genug angestrengt oder so. Solche Argumente habe ich schon oft gehört. Und deshalb schreibe ich hier auch so ausführlich über meine Erfrahrung, weil ich möchte dass die Welt die emotionale Ebene stärker integriert und weniger Menschen darunter leiden müssen. Auch wenn Weltverbesserung unerleuchtet ist, es ist mir ein persönliches Anliegen.
Zitat:Dissoziation vom eigenen physischen Körper ist krankhaft und hat nichts mit Spiritualität zu tun.
Das sehe ich auch so. Aber 1. alles siehe oben.
Und zweitens gibt es auch eine bewusste gesunde und heilige Dissoziation,
und zwar die Auflösung Identifikation mit dem Ego.
Mir ist es wichtig dass das heilende in den Körper kommen,
und das spirituelle aus dem Körper raus kommen,
nicht in einen Topf geworfen werden.
Ich kann einerseits in meinen Körper zurück wollen,
und andererseits meine Identifikation noch weiter auflösen wollen.
Das ist für mich eine Erweiterung in beide Richtungen
und kein sich widersprechendes Gegenteil.
Danke Rhetor
Danke Laura.
Ich finde deine Impulse bedenkenswert.
Auch da sehe ich muss ich etwas dazu sagen. Ich will gar nicht den Rückzug auflösen.
Ich habe auch lange gebraucht, mir überhaupt zu erlauben mich zu meiner Introvertiertheit zu bekennen. Das war auch so eine Akt, mich von gesellschaftlichen Verpflichtungen abzugrenzen, weil ich einfach nur mir mir (hahah und dem Internet) zusammen sein wollte. Das liegt aber auch daran, dass ich spezielle Menschen suche, die ich bisher in meiner direkten Umgebung nicht finden konnte. Menschen die offen für meine Interessensgebiete sind. Das Internet ermöglicht es.
Ansonsten fehlt mir das Ausgehen kaum. Immer wieder werde ich eingeladen, und lehne ab, weil ich, wenn ich hingehe, Langeweile empfinde. Ich bin mit mir selbst glücklicher als dort. Früher bin ich allerdings auch viel ausgegangen und war auch da glücklich. Es ist ja auch ein bisschen einseitig, wenn man nur noch mit sich selbst glücklich ist, wo die anderen ja auch man selbst sind. Aber ich brauche eben Austausch auf meiner Ebene und wo finde ich den?
Es müsste ja etwas auf der physischen Ebene besser sein, was mich bewegt meinen Rückzug zu verlassen. Was könnte das sein? Das Klartraumtreffen kürzlich war so eine Situation, die mich trotz der Blockaden bewegt, mich raus zu bewegen und die Körper Trigger hinzunehmen.
Wobei ich auch auf der Arbeit schon viele Begegnungen habe. Der Rückzug ist auch dafür eine Kompensation. Den auf der Arbeit bin ich Helfer und Bedürfniserdfüller und zwar nonstop. Davon brauche ich dann in meiner Freizeit dringend Erholung und Kompensation. Daran sehe ich dass mein Impuls Bedürfnisse zu erfüllen, ebenfalls ein Grund und eine Kompensation für meinen chronischen Rückzug ist.
Aber ich möchte einen Teil des Bedarfs nach Rückzug auch auflösen, weil ich denke irgendwann wird mein Ego nicht mehr so viel Rückzug brauchen. Ich war immer ein ängstlicher Mensch der viele körperliche Dinge im Außen nicht so angegriffen hat, wie andere Menschen. Ich war immer schon ein Beobachter, statt ein Macher. Aber da rede ich von meinem Ego. Die Frage ist, wie weit werde ich es in der Zukunft überwachsen können?
Auch hatte ich diverse Radunfälle, die meine Angst vor körperlicher Auslebung ebenfalls eingeschränkt hat. Ich habe kein Vertrauen in meine körperliche Fähigkeiten. Auch das habe ich versucht in Angriff zu nehmen zb durch den besuch im Hochseilgarten, aber es war eine Tortur durch die ich mich gequält habe, um hinter festzustellen, ich hab das zwar alles geschafft, aber meine Angst ist kein Stückchen kleiner geworden.
Ich glaube um mein Leben voll auszuschöpfen, und mich nicht nur in der Meditation innerlich frei zu fühlen, sondern dass auch im Außen konkret leben zu können, möchte ich auch physisch in die Welt hinaus und mich dabei frei fühlen. Zumindest irgendwann. Bisher habe ich dazu noch keine Energie. Irgendetwas muss dafür noch passieren. Aber was?
Mal eine extreme Vorstellung, die ich irgendwann mal verwirklichen möchte, ist irgendwie durch die Welt zu reisen, Vielleicht alleine mit den Rucksack. Monatelang zu irgendwelchen Schamanen oder so in ganz anderen Kulturkreisen. So etwas in der Art, klingt für mich schon spannend. Aber Steffi würde sich das nie trauen und sie hat noch so viele Blockaden, die das verhindern. Ich frage mich, habe ich glücklich gelebt, wenn ich darauf verzichte? Oder fehlt etwas? Ich glaube es fehlt etwas.
Mich erschöpft schon ein Klatraumtreffen und bringt mich an meine Grenzen, weil ich da so viel physischen Kontakt habe und die ganze Zeit mein Trauma getriggert wird. Also frage ich mich, was kann ich tun, um diese Hindernisse, zu überwinden um in allen Lebenslagen frei zu sein?
Auch hier ist es kein entweder oder, sondern es geht nur um eine Erweiterung meiner Komfortzone, meiner konkret gelebten Freiheit.
Wenn ich ganz ehrlich bin, dann haben ja alle introvertierten Menschen irgendeinen Grund, warum sie nicht raus gehen wollen. Klar kann man sagen, ich bin halt introvertiert, aber dann bewegt man sich ja noch auf Ego Ebene. Da ist man wer. Ich möchte eben auf allen Ebenen frei sein, von meinen Ego Grenzen. Physisch und Außerkörperlich. Irgendwann.
Hallo Ver
Zitat:Hmm, vielleicht indem Du Deine Typen-Nummer änderst?
Okay, Du könntest einwenden, Du wärst dann möglicherweise nicht mehr Du selbst, aber Du hättest damit wahrscheinlich das Bedürfnis der Fünfer überwunden.
Ja im Grund habe ich das schon gemacht. Denn ich arbeite mit dem Enneagramm so, dass ich alles bin. Ich habe Phasen, da erkenne ich mich besonders in der 5, die auch am dominantesten ist. Aber ich sehe auch all die anderen Typen in mir. Manche noch nicht so stark und arbeite mit ihnen um eben alles zu integrieren, was ich bin und noch noch nicht bin. Das Enneagramm ist dazu die umfangreichste Landkarte der Persönlichkeit die ich je gesehen habe. Es ist unbeschreiblich wie detailliert die Aspekte der persönlichkeit da beschreiben werden.
Aber du bringt mich auch eine Idee, Ich könnte mal überlegen, welcher Typ im Enneagramm so ist, wie ich sein will und mich noch mal mit dem Part beschäftigen.
Die 3 ist zb ein außenorientierter Macher. Der aber zur Zeit im krassen Widerspruch mit meiner Introversion (4), und dem Bobachter (5) steht.
Ebenso ist die 7 so ein kindlich offener Wirbelwind, der mit deinem Körper mehr durch Leben tanzt als geht und keine Berührunsängste hat. Ich glaube diese beiden Typen, repräsentieren Aspekte der Außenorientierung, die ich noch integrieren könnte. Danke für den Impuls.
Berührungsängste habe ich auch gerade als Schlagfwort erkannt. Hm..
Meerflix
Zitat:schließe mich rhetor an: love is the answer
Ja das ist schon klar. Aber wenn es so einfach wäre, wären wir alle vollständig erleuchtet. Das Leben wäre einfach wunderbar und zwar für Jeden und in jedem Moment. Es gäbe keine Kriege und alles wären unentwegt Glücklich.
Und an der Stelle bin ich knallharter Realist, der ganz genau sieht, wo er selbst Defizierte hat.
An der Stelle bin ich überhaupt kein Licht und Liebe Spiritueller, sondern sehe ob jemand integriert hat und konkret lebt, was er predigt. Diesen Anspruch habe ich an mich.
Und dann arbeite ich so lange daran, bis sich eine Verbesserung zeigt. Und solange bis es noch nicht so ist fühle mich mich unvollständig, weil mich dieses Gefühl antreibt, der Mensch zu werden, der ich sein will.
Diese Selbstverbesserung wird aber immer weniger zum Problem, es ist mehr so, dass ich sie immer mehr beobachte und mich ihr hingebe.
Ich danke euch allen für eure Ratschläge.
Es sind viele interessante Aspekte durch das Schreiben mit euch bewusst geworden.