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+3-Magazin in der Süddeutschen Zeitung vom 13. April 2018

+3-Magazin in der Süddeutschen Zeitung vom 13. April 2018
#1
13.04.2018, 13:23 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.08.2022, 10:15 von Pygar.)
Was lässt uns träumen?

Antwort von Michael Schredl

Zitat:Es ist verblüffend, wie unser Gehirn Nacht für Nacht Erlebenswelten entstehen lässt - ohne Input von außen und doch genauso real wie die Welt da draußen. Wenn Personen im Schlaflabor geweckt und nach Träumen befragt werden, ist die Erinnerungsrate sehr hoch: Sie liegt bei über 80 Prozent bei Weckungen aus dem traumintensiven REM-Schlaf und bei circa 50 Prozent bei Weckungen aus anderen Schlafstadien. Da beim Aufwachen der ein oder andere Traum verloren geht, gerade bei Weckungen aus dem Tiefschlaf, ist das eine sehr hohe Ausbeute. Viele Forscher nehmen an, dass die Fähigkeit des Gehirns, subjektives Erleben zu erzeugen, nicht nur im Wachzustand immer vorhanden ist, sondern auch im Schlaf. Das Bewusstsein schläft nicht. Doch von was wird geträumt? Emotional intensive Erlebnisse treten oft nach Jahren noch in den Träumen auf. Ein interessanter Aspekt ist, dass wir wesentlich häufiger von sozialen Interaktionen träumen als von hochgeistigen Dingen wie Arbeiten am Computer oder Lesen von Büchern. Deshalb hat eine finnische Forschergruppe die Hypothese formuliert, dass der Mensch in den Träumen seine Sozialkompetenzen trainiert, um besser überleben zu können - der Urmensch war darauf angewiesen, in einer Sippe zu leben. Auch wenn wir häufig von Themen träumen, die uns beschäftigen, sollte der kreative Aspekt nicht vergessen werden. Wir können im Traum fliegen oder andere Dinge tun, die wir im Wachen noch nie erlebt haben.


Was lässt uns träumen?



Zitat:Spannender als die Frage ‘Was lässt uns träumen?’ finde ich die Frage: ‘Wie können wir träumen?’ Das Klarträumen, auch luzide Träumen genannt, ermöglicht es uns, im Traum bewusst zu erkennen, dass wir gerade träumen. Dadurch ist es dem Träumenden möglich, frei zu entscheiden und den Traum zu steuern. Ende der 1970er Jahre gelang es dem britischen Psychologen Keith Hearne, dieses Phänomen im Schlaflabor nachzuweisen. Die Herausforderung war, mit einer schlafenden Person tatsächlich zu kommunizieren, während sie noch schläft. Das Klarträumen hat eine vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, die seit über 40 Jahren wissenschaftlich untersucht werden. Die Datenbank der nationalen medizinischen Bibliothek der vereinigten Staaten (Pubmed) listet mittlerweile 95 Veröffentlichungen zur Anfrage ‘Lucid Dreaming auf’. Die Fähigkeit, bewusst zu träumen, hat eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten. Man kann sehr nachhaltig Albträume bekämpfen oder das kreative Potenzial der Träume nutzen. Besonders Schriftsteller, Maler, Tänzer, Musiker können sehr profitieren. Sportler können schwierige motorische Abläufe in ihren Träumen trainieren und nicht zuletzt kann man sehr viel Spaß in seinen Träumen haben.
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