Zitat:Widersprüchlichkeit impliziert nicht Bedeutungslosigkeit.Nein, Bedeutungslosigkeit nicht - aber Widersprüchlichkeit impliziert sehr wohl, dass ein Problem nicht richtig verstanden wird, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Denkfehler vorliegt.
Ich stimme aber zu, dass es nicht immer die sinnvollste Aktion ist, sich direkt auf den Widerspruch zu stürzen und alles drumrum zu vergessen.
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Qualia fand ich immer sehr spannend... ich kann dazu aber die Bücher von Daniel Dennett empfehlen, sozusagen als korrektive Gegenposition - er vertritt als einer der wenigen die Meinung, dass Qualia überhaupt nicht existieren. Ich bin von Dennett nicht überzeugt worden, aber einige seiner Argumente waren interessant, und zumindest manche naive Vorstellungen, die ich hatte, hat es schon mal in Frage gestellt.
(Kann mich jetzt konkret aber nicht mehr so dran erinnern, ist schon wieder eine Weile her, und seltsamerweise ist Qualia für mich jetzt momentan nicht mehr so das Thema)
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Zitat:Ohne euch das verbieten zu wollen: Ich sehe ebenfalls keinen großen Mehrwert darin, sich über die Sinnhaftigkeit der Vorstellung der Seele auszulassen oder psychologische und historische Erklärungen dazu abzugeben, warum der Mensch wohl die Seele sucht. (Also einfach, weil man die Standardargumentationen kennt, meine ich, und man meistens nicht viel mehr als das zu bieten hat …)
Ich kann an eine Frage nach metaphysischen Konstrukten nicht vorbehaltslos herangehen, weil sich das für mich als riesiger Holzweg herausgestellt hat. Die Frage "wozu" muss vorher geklärt werden, sonst läuft man nur in schön klingenden Wortgebilden herum.
(Fun fact: Mein erster Thread im Philosophiebereich war "Warum wollen wir eine Seele haben?" - also scheinbar war ich zumindest nicht komplett verwirrt damals.^^)
Vielleicht ist das, was du mit "Standardargumentationen" meinst, deswegen nicht attraktiv, weil es nur an der Oberfläche bleibt. Ich glaube, die Frage, warum manche Menschen sich vor dem Tod fürchten, und andere nicht, ist gar nicht so einfach zu beantworten - jedenfalls nicht, wenn all die verschiedenen Ideen untersucht werden, die da von beiden Seiten für ihren Standpunkt herangezogen werden.
Erst vor kurzem hab ich, zugegebenermaßen etwas "tongue-in-cheek", mich für unsterblich erklärt. (-> death is ill-defined ) Mit etwas Perspektivwechsel und Pingeligkeit geht das sogar ganz ohne metaphysische Seele.^^
...in einer anderen Herde.