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Warum träumen wir?

Warum träumen wir?
#1
24.03.2017, 19:02 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 25.04.2017, 20:33 von Brot82.)
Ich bin relativ erstaunt, dass das hier noch nicht lang und breit tot-diskutiert wurde. Es könnte auch sein, das die Forensuche mir nur eine lange Nase dreht...
Falls es das hier schon mal irgendwann gegeben hat (was nicht allzu unwahrscheinlich ist) können natürlich entsprechende Maßnahmen getroffen werden.
Warum das hier im Philosophie-Bereich ist? Na, ich denke doch mal, dass der genau für so was da ist, oder? Es ist kaum möglich, auf die Frage eine definitive Antwort zu geben, weshalb mir die Frage eine spannende Diskussionsgrundlage bilden könnte.
Zurück zum Thema:

Warum träumen wir? / Wozu träumen wir?
Es gibt verschiedene Meinungen. Ich habe mal einige kurz zusammengefasst:

Phylogenische Überbleibsel
REM-Schlaf und Träume sind nutzlos gewordene Überreste aus vergangenen Tagen. Die hatten früher eventuell mal irgendeine Bedeutung, die jedoch nicht mehr besteht.

Epiphänomen
Träume sind ein bedeutungsloses Nebenprodukt des Schlafzustandes, auch wenn REM-Schlaf eine Funktion besitzt.

Reifung
Der Traum hilft bei der Entwicklung des Gehirns und des visuellen Wahrnehmungsvermögens, vor allem im Säuglingsstadium.

Programmierung
Das System wird heruntergefahren und "eine neue Softwareversion" aufgespielt, also vergleichbar mit einem Update.

Schlafhüter
Konflikte im Unterbewusstsein führen zum Erwachen, wenn der Traum sie nicht befriedigt. Alpträume sind nur ein gescheiterter Versuch.

Kompensation
Die Träume dienen der Auslebung von Gefühlen und Handlungen, die konträr zum Wachleben stehen. Sie dienen demnach als Ausgleich für das Wach-Ich.

Reinigung
Träume sind das Ergebnis eines geistigen Aufräumaktion, bei der unerwünschte Gedächtnisinhalte erst aktiviert und dann gelöscht werden.

Die Mastery-Hypothese
Träume sind dazu gedacht, Probleme zu lösen. Das Denken funktioniert lediglich weniger zielgerichtet als im Wachen. Dabei sucht die Phantasie neue Wege.

Regulation von Emotionen
Der Traum dient der Verarbeitung von Gefühlen.

Desensibilisierung
Durch das Erleben von Ängsten in einer sicheren Zone können wir im Falle echter Gefahr rationaler reagieren. Träume dienen dem Abbau von Ängsten.

Bedrohung und Stimulation
Träume dienen dem Erlernen von Ängsten, um uns vor Gefahren vorsichtig zu machen und uns zu schützen.

protoconsciousness
Der Traum ist ein Trainingsplatz und stellt die Vorstufe zum Wachleben dar. Damit haben Träume wichtigen Einfluss auf die Gehirnentwicklung.

Informationsoptimierung
Die Eindrücke des Tages werden geordnet und neu bewertet, um die Informationen kompakter abzuspeichern. Diese "Speicheroptimierung" der Sinneserfahrungen resultiert in einer Folge von Bildern, welche wir als Traum wahrnehmen/erinnern.

Parallelwelten
In Träumen besuchen wir Parallelwelten, die möglicherweise Teil eines größeren Netzwerkes sind oder nur temporär existieren. Wir gelangen so an Informationen, die im Wachzustand nicht erreichbar sind.

Verarbeitung
Träume sind Teil des Entspannungsprozesses und helfen bei der Verarbeitung und der Integration von Erlebnissen und Gelerntem.

Die Welt als Traum
Da im Grunde alles, also das materielle Universum, selbst nur ein Traum ist, ist es natürlich, dass wir das auch tun. Jeder neue Traum ist wie eine neu erschaffende Welt.

Einige Theorien überschneiden sich etwas. Falls ich eine (und es werden dutzende sein) vergessen habe, schreibe ich sie dazu.
Zu welcher tendiert ihr, und warum? Und wie ist das Phänomen Klarträumen damit zu vereinbaren?
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RE: Warum träumen wir?
#2
27.03.2017, 16:11
Ich persönlich glaube, es gibt viele Gründe. Die Grundvoraussetzung ist logischerweise der Tag/Nacht Zyklus. Das Leben auf einem Planeten, der diesen Zyklus nicht hat, muß ungeheuer stressig sein, so ganz ohne schlafen big

Ich stelle mir das so vor, dass unser Bewußtsein tagsüber Informationen mehr oder weniger wahllos einsaugt und nach einem ganz groben Prinzip kategorisiert - Geschwindigkeit ist dabei das oberste Prinzip, um die Aufmerksamkeit für mögliche Bedrohungen freizumachen.

In der Nacht bzw. während des Schlafs werden die gesammelten Eindrücke des Tages anhand/entlang von Geschichten (Träumen) "aufgereiht" und neu bewertet. Durch eine bessere Zuordnung werden Informationen konsistenter und dadurch komprimiert - in etwa so wie das "Herausheben" bei Gleichungen.

Es ist ja mittlerweile bekannt, dass der Schlaf das Gehirn auch im physischen Sinn reinigt und "entschlackt" - ich könnte mir gut vorstellen, dass der Prozess der Informations-Optimierung und der Prozess der physischen Reinigung sehr eng zusammenhängen.
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RE: Warum träumen wir?
#3
27.03.2017, 17:30
(27.03.2017, 16:11)Thousand schrieb: Ich persönlich glaube, es gibt viele Gründe. Die Grundvoraussetzung ist logischerweise der Tag/Nacht Zyklus. Das Leben auf einem Planeten, der diesen Zyklus nicht hat, muß ungeheuer stressig sein, so ganz ohne schlafen big

Klar. Sieht man ja auch an den Isländern und Grönlöndern und so. Die sind im Sommer, wo sie ein halbes Jahr nicht schlafen können, immer total fertig. Und im Winter verkriechen sie sich in ihre Höhlen für den Winterschlaf.
„I learned long ago, never to wrestle with a pig. You both get dirty, and besides, the pig likes it.“ - George Bernhard Shaw
„Do not feed the troll.“ - Internet
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RE: Warum träumen wir?
#4
27.03.2017, 18:53 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 27.03.2017, 18:56 von Brot82.)
(27.03.2017, 16:11)Thousand schrieb: Die Grundvoraussetzung ist logischerweise der Tag/Nacht Zyklus.

Naja, ob das die Grundvoraussetzung ist? In der Dunkelheit gelähmt herumliegen ist doch evolutionär gesehen nicht besonders gut; da ist man nur gefundes Fressen.
Das wir dennoch Schlafen, muss also tieferliegende Gründe haben. Wie Experimente zeigen, wirkt sich Schlafentzug negativ auf verschiedene psychologische und physiologische Aspekte aus.
Experimente wie das von Michel Siffre zeigen zudem, das auch ohne Wechsel der Helligkeit der Mensch zumindest eine Zeit lang​ seinen natürlichen Rythmus beibehalten kann, in diesem Beispiel etwa einen Monat.
Der Grund fürs Schlafen scheint also wirklich triftig zu sein. Ob er jedoch primär vom Wechsel der Helligkeit abhängt, ist die Frage.
Vielleicht hat es sich aus einer evolutionären Perspektive einfach angeboten, diese wichtige Tätigkeit in der Dunkelheit durchzuführen, wo die Sehorgane für andere Aktivitäten bei diesen Lichtverhältnissen eh nicht viel taugen würden.

Fazit: Schlafen ist wichtig.
Frage: Sind Träume wichtig?

Das REM-Schlaf eine Bedeutung hat, scheinen Experimente an Mäusen zu bestätigen, die davon abgehalten wurden, REM-Phasen zu erreichen. Diese Mäuse zeigten eine deutlich schlechtere Erinnerungsfähigkeit als die Mäuse der Kontrollgruppe.
Des Weiteren ist bekannt, das Personen, denen der REM-Schlaf entzogen wurde, in den ungestörten Nächten danach verlängerte REM-Phasen haben. Diesen Effekt nennt man "REM-Rebound".

Fazit: REM-Schlaf hat eine Bedeutung.
Frage: Wozu also die Träume?

Da Träume hauptsächlich (es gibt ja auch NREM-Träume...) im REM-Schlaf vorkommen, stellt sich die Frage, ob Träume eine Bedeutung oder einen Sinn haben.
Und das ist der Knackpunkt der Frage!

Ich schreibe mal deine Idee mit dazu. Das wäre eine Möglichkeit; ist ja nicht allzu weit hergeholt.

@ricky_ho
Zitat:Die sind im Sommer, wo sie ein halbes Jahr nicht schlafen können, immer total fertig.
Da lob ich mir meine Vorhänge.
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RE: Warum träumen wir?
#5
29.03.2017, 09:50 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 29.03.2017, 09:50 von Uefken.)
Das Gehirn lernt im Schlaf. Dass die Erinnerung beeinträchtigt ist, ist dabei nur ein Teilaspekt eines großen Prozesses des "Begreifens", der im Schlaf stattfindet.

Wir nehmen wahr, erkennen, bewerten, ordnen und reagieren. Und manchmal begreifen wir auch. Das ganze wird in der Nacht dann wiederholt und es wird neu wahrgenommen, neu erkannt, neu bewertet, neu geordnet, neu begriffen und neu reagiert - immer mit der Zielvorgabe, die (eigenen) Wünsche zu erfüllen und die (eigenen) Ziele zu erreichen.

Wohl dem, der eigene hat und keine fremden bigwink
Oneironaut und Klartraumforscher Abenteuer eines Traumfahrers
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RE: Warum träumen wir?
#6
30.03.2017, 22:15
Ich habe noch eine andere Theorie. Das Gehirn versucht unbeantwortete Fragen zu lösen. Das ist mir in Bezug auf Tagesrestträume aufgefallen. Da ist ja auch unklar warum nun ausgerechnet der eine Tagesrest nochmal verabeitet wird und andere, auf den ersten Blick viel spannendere oder aufregendere Dinge des Tages nicht auftauchen. Ich habe festgestellt, das oft eine grübelnder Gedanke dabei war, der aber wärend des Geschehens wieder fallen gelassen wurde.
Beispiel: Ich schaue fern und sehe einen Mann. Er kommt mir bekannt vor, es will mir aber nicht einfallen an wen er mich erinnert. Die Frage bleibt offen und man wird von anderen Gedanken überollt. Das alles passiert in Sekunden, also ohne langen Denkprozess. Ich träume dann von meinem verstorbenen Onkel und stelle morgens fest, das er demjenigen im Fernsehen entsprach.
Ein anderes Beispiel von gestern. Ich hole mein neues Auto, spiele an den Einstellungen des digitalen Tachos und stelle fest das es einen Langzeitspeicher und einen Kurzzeitspeicher für Sachen wie Fahrzeit, Durchschnittsverbrauch etc. gibt. Ich kann aber beide auf 0 stellen und verstehe den Sinn nicht so ganz. Wieder sind es nur Sekunden des Nachdenkens. Abends schaue ich noch ein paar Folgen Vikings. Vor dem Schlafen, denke ich relativ intensiv über diesen Thread nach und versuche mir die Antwort auf die Frage nach dem Grund fürs Träumen zu geben.
Ich träume dann davon, das ich von jemandem durch ein Autohaus geführt werde, und zwei Wächter mit Bärten uns begleiten. Noch im Traum überlege ich wozu die beiden Wächter da sind und weiß das es ein Langzeit und ein Kurzzeitwächter ist. ^^ Nach dem Aufwachen wird mir sofort klar, das hier die kurze Frage über die Tachospeicher (Wächter) bildlich als Figuren in Vikingsoptik (große kräftige Typen, Bärte) dargestellt und nochmal bearbeitet wird. Jetzt kommt in diesem Fall noch hinzu, das mir der Traum auf Grund seiner sofort erkannten Symbolik auch noch die tiefgreifend gestellte Frage nach dem Sinn von Träumen beantwortet.

Es gibt also vermutlich zwei Varianten für Fragen die das UB im Traum gern beackert. Die einen, flüchtig im Bewußtsein auftauchenden und wieder vergessenen und die anderen, mit denen man sich mit tiefem Interesse und Wichtigkeit widmet. Erstere werden mit Tagesresten direkt oder indirekt durch Symbolik verarbeitet. Die großen Fragen sind vieleicht verschachtelter und undurchsichtiger symbolisiert wie Albträume, wiederkehrende Inhalte, etc. Dort geht es eher um Fragen die mich im Leben allgemein beschäftigen (Job, Familie, Beziehung...)

Kann es also sein, das das UB welches ja sowohl am Tag als auch im Traum aktiv ist, einfach mal versucht ohne das Wachbewußtsein mit seinen Beschränkungen und zwanghaften Logiken, eine Lösung zu finden? Das Traumbewußtsein ist doch Meister darin, Erklärungen für die unlogischsten Sachen zu liefern.

Daswürde auch erklären warum es anscheinend ziemlich egal ist, ob wir uns an Träume erinnern oder nicht. Klar, mir ist es nicht egal ^^ und ich freue mich immer wenn ich mich erinnere. Aber es scheint doch keine so großen Auswirkungen zu haben wie etwa nicht zu schlafen. Wieviele Leute erinnern sich fast nie an Träume und kommen gut klar. Natürlich wäre Kekulés Traum vom Benzolring arg sinnlos wenn er sich nicht erinnert hätte, aber was ist mir den ganzen anderen Erkenntnissen und Lösungen auf die unser Gehirn nachts so kommt und die morgens verschwunden sind? Warum sind wir nicht, wie beim Schlafmangel, biologisch gezwungen uns zu erinnern um die nächtliche Arbeit nicht auf den Müllhaufen des Vergessens zu werfen?

Oder ist das"klar kommen" bei Nicht-Erinnern nur ein Trugschluss? Verpassen wir damit die Möglichkeit der Entwicklung und Erkenntnis über uns selbst. Da das aber gesellschaftlich kein Thema ist, fällt es nur keinem auf.

Ich bin ganz schön abgedriftet. Aber so ist das nun mal wenn man sich Fragen stellt. :-) Ich finde den thread jedenfalls spannend.

Eine Bitte an alle: Schaut mal in euren Tagebüchern oder prüft beim nächsten Tagesresttraum ob nicht eine Fragestellung damit verbunden war oder zumindest symbolisiert wurde. Fänd ich spannend.

idea


Ich lese gerade, das Brot diese Erklärung bereits als Mastery-Hypothese vorgestellt hat. Nun gut, dann ist das meine Ausführung dazu und gebe ihr drei Punkte. :-P
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RE: Warum träumen wir?
#7
30.03.2017, 22:46
Es gibt Träume in denen man für Momente ein Teil des Lebens/der Entscheidungen anderer ist. Soll heißen man ist in Parallelen Welten unterwegs. Dies sind dann defintiv keine Verarbeitungsträume.

Ansonsten sind Träume definitiv auch Dejavu Fabriken, soll heißen weil man in Träumen Dinge vorhersehen kann, die dann genauso oder leicht verändert passieren. Dies sind ebenfalls keine Verarbeitungsträume.

Träume sind meiner Meinung nach zu einem großteil Dimensionsbrücken.

Ich bin mir sicher verschiedenste Tierperspektiven über meine gesamte Kindheit hinweg geträumt zu haben und das sicherlich nicht um Tierdokus die ich gesehen habe zu verarbeiten. Vielmehr bin ich durch die Beschäftigung im Wachleben, vorbereitet gewesen, solch eine Erfahrung aus der direkten Gefühlsweltperspektive, Traumhaft mitzuerleben. In diesem Sinne, wären Träume eine Art Empathieprägung.

Denke, dass diese Erfahrungen es mir später sehr leicht gemacht haben, bei meiner ersten bewussten Begegnung mit den tierethischen Beweggründen der veganen Ernährung, ziemlich straight auf eine vegane Ernährung umzustellen.
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RE: Warum träumen wir?
#8
31.03.2017, 13:32
@DasNetzInDir:

Zitat:Es gibt Träume in denen man für Momente ein Teil des Lebens/der Entscheidungen anderer ist. Soll heißen man ist in Parallelen Welten unterwegs.

Interessante Ansicht, wenn auch (wie viele andere Theorien) schwer überprüfbar. Als Verfechter der wissenschaftlichen Methode möchte ich allerdings diese Frage an dich stellen (und damit lehne ich deine Ansicht nicht ab): Warum reist der Mensch in Paralleldimensionen? Welchen Zweck hat es? Und ist es notwendig, eine Parallelwelt zu besuchen, um diesen Zweck zu erfüllen?
Da würden mich deine Ansichten interessieren.

@Katakan:

Ich finde die Mastery-Hypothese auch einleuchtend. Mir ist schonmal im Klartraum ein Brettspiel begegnet, welches als Thema etwas traf, was mich zu dem Zeitpunkt (und wohl immer noch) beschäftigt hat: Fraktale. Ich fand die Idee so drollig und so genial. Vielleicht bastele ich es wirklich mal.
Bei den mich im Wachen beschäftigenden Problemen müsste ich mal suchen. Falls ich was finde, editier ich es hier dazu.
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RE: Warum träumen wir?
#9
31.03.2017, 14:25
(31.03.2017, 13:32)Brot82 schrieb: Warum reist der Mensch in Paralleldimensionen? Welchen Zweck hat es? Und ist es notwendig, eine Parallelwelt zu besuchen, um diesen Zweck zu erfüllen?

Das 'Warum der Mensch' reist (bzw. würd ich auch vom wahrnehmen sprechen) ist sicherlich ein entscheidende Frage, die damit verknüpft ist zu fragen, warum es sie überhaupt gibt (geben könnte).

Die Antworten können vielfältig ausfallen...
  • Weil dadurch Informationen zugänglich sind, die wir mit unseren Sinnen im Wachzustand dieser Realität nicht wahrnehmen können.
    ...um etwas erfahrzu machen, was wir im Augenblicklichen stabilen Kern nicht direkt selbst sind.
  • Weil es die Grundlage eines Netzwerk bildet, welches die Stabilität auch unserer Dimension erst möglich macht.
  • Es könnten Paralleldimensionen existieren, weil es dort Regularien nicht gibt, die in der Ausgangsdimension unumgänglich sind.
  • Sie könnten bestehen um Menschen zu manipulieren und diese auszunutzen oder zu manipulieren um ihnen unter die Arme zu greifen und zu beschützen.

...und sicherlich ist die Liste noch nicht vollständig. Fürs erste sollte es reichen.
Im übrigen ist ja nicht ausgeschlossen, dass die Prozessegrundlagen der Masteryhypothese sich auch innerhalb eines Netzwerkes an Parallelwelten, welche durchaus ja auch nur für den Zeitraum des Traumes existieren könnten, abspielen.
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RE: Warum träumen wir?
#10
31.03.2017, 17:16
Alter, Brot. Nicht schlecht. Eine schöne Zusammenfassung. Hab zur Diskussion nicht viel beizutragen, wollte aber kundtun, dass ich dir Zusammenstellung gut gelungen finde. Könnte meiner Meinung nach sogar in einen anderen Bereich und dort angepinnt werden, ist es schließlich sehr themenbezogen und vermutlich eine Frage, die sich jedes Mitglied hier mehr oder weniger stellt.
(26.10.2013, 16:10)NEC schrieb: Ein Forum ohne Signaturen wäre wirklich viel übersichtlicher!

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RE: Warum träumen wir?
#11
31.03.2017, 17:41
Ich finde das eine ganz spannende und interessante Frage, an die ich mich aufgrund ihres weiten Feldes kaum heranwagen mag... grin

Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur einen bestimmten Sinn von Träumen gibt. Letztendlich würde ich danach fragen, inwieweit Träume einen Vorteil im Kontext von Humanentwicklung und sozialem Zusammenleben haben könnten. Dann wären sie evolutionär begründbar. Nun ist es aber auch so, dass im Gehirn sehr viele hochkomplexe chemische Prozesse ablaufen, die im Grunde auch nie enden (bei einem lebendigen Menschen); diese könnten Phänomene wie Träume im Nicht-Wachzustand herbeiführen, ohne das es einen besonderen Sinn hat.

Was ich stark glaube ist, dass Träume (vor allem in Kombination mit Schlaf- und Entspannungsphasen) dabei helfen, Erlebtes, Gelerntes etc. zu integrieren. Vielleicht hat das aber auch eher mit der Entspannungsphase selbst zu tun und weniger mit den Träumen. Alles in allem kann vielleicht jeder für sich einen Sinn finden: Träume als Wegweiser, Träume als Selbsterkundung etc.

Fest steht für mich auch, dass der gesamte unbewusste Apparat eine sehr große Wirkung und starken Einfluss auf unser bewusstes Handeln, Denken und Fühlen nimmt. So auch Träume, selbst wenn wir sie nicht erinnern. Ich betrachte das menschliche Wesen gerne als Gesamtkonstrukt; körperlich und psychisch verbunden in sich und auch mit seiner Umgebung und mit anderen Lebewesen. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Träume in irgendeiner Form in dieses Gefüge eingebunden sind. Das heißt zwar noch lange nicht, dass sie funktional wichtig sind (z.B. für das physische und emotionale Überleben des Menschen), aber sie nehmen kulturell gesehen auf jeden Fall einen großen Platz im Leben der Menschen ein. normal

Ich schweife ab... von daher: Dat wars dann ma von mir. meditier
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RE: Warum träumen wir?
#12
31.03.2017, 22:01
@DasNetzInDir:

Zitat:Im übrigen ist ja nicht ausgeschlossen, dass die Prozessegrundlagen der Masteryhypothese sich auch innerhalb eines Netzwerkes an Parallelwelten, welche durchaus ja auch nur für den Zeitraum des Traumes existieren könnten, abspielen.

Da muss ich zustimmen. Es wird wegen den vielfältigen Blickwinkeln auf die Frage auch nötig sein, mehrere Theorien zu verschiedenen Aspekten zu einem (persönlichem) Gesamtbild zu fügen.
Ich schreib deine Ansicht dazu.

@Zitrom:

Zitat:Eine schöne Zusammenfassung. Hab zur Diskussion nicht viel beizutragen, wollte aber kundtun, dass ich dir Zusammenstellung gut gelungen finde. Könnte meiner Meinung nach sogar in einen anderen Bereich und dort angepinnt werden

Danke für die Blumen. Über letzteres will ich nicht entscheiden, ist aber bestimmt keine schlechte Idee. Hab aber auch keine Eile damit wink1

@Mrs. Mortisaga:

Zitat:Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur einen bestimmten Sinn von Träumen gibt.

Die Frage neigt zur Streuung, da man sie aus unzähligen Perspektiven betrachten kann: Körperlich, Geistig, Evolutionär, Interaktion mit der Umwelt, Interaktion mit sich selbst oder Teilen davon, ...
Für jeden Aspekt könnte man wieder eine Theorie aufstellen, die versucht, diesen Aspekt der Frage zu beantworten. Das macht die Frage die Frage spannend, wenn auch nicht vollständig beantwortbar (Wie viele andere Fragen auch). Letztendlich findet jeder seinen eigenen Sinn, wie du ja auch gesagt hast. Das wiederum finde ich wichtig; sich Gedanken machen.

Ich schreib auch deine Idee dazu.
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RE: Warum träumen wir?
#13
24.04.2017, 20:11
Nach der Theorie des Urknalls entstand das Universum in einem Augenblick, und zwar im Millionstel Bruchteil einer Sekunde.

Diese Plötzlichlichkeit und (scheinbare?) Nicht-Notwendigkeit des Entstehens erinnert mich an die Art wie Träume beginnen: aus dem Nichts findet man sich plötzlich in einer Umgebung wieder, die kurz zuvor noch nicht vorhanden war.

Damit will ich sagen, dass wir träumen, weil im Grunde genommen alles (d.h. das All) so was ähnliches ist wie ein Traum. Das materielle Universum ist demnach von unseren persönlichen Träumen nur insofern verschieden, als es stabiler ist und etwas andere Prozesse in ihm ablaufen.

Diese "mystische" Theorie ist nicht von mir, sie deckt sich mit weitgehend mit großen Teilen der altindischen Philosophie. Träume kann man daher nicht einfach als Teil des Weltgeschehens auffassen, sondern sie sind in gewisser Weise eigene Welten. Jeder neue Traum ist wie eine neu erschaffende Welt. Aber, zugegeben, die Anregungen daraus stammen aus dem sogenannt materierillen Universum.

Worin die "Anregung" für den Urknall bestand, darüber lässt sich nach der Lehre von Gotama (Buddha) nichts sagen. Vom Urknall wusste er zwar vielleicht nichts, aber er begriff die Welt als ein traumartiges Geschehen (Maya/Samsara).
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RE: Warum träumen wir?
#14
08.06.2017, 22:10
Likeplacid, kennst du das Kybalion? Wenn nicht kann ich dir es sehr weiter empfehlen.
Ich denke, dass das Materielle Universum stabiler ist, da das Bewusstsein, welches es "täumt" um ein vielfaches mächtiger ist als unseres. Für unsere Traumfiguren erscheint der Traum ja auch konsistent und real.
Wenn man die physische Realität analog auf einen Traum bezieht erscheint eigentlich alles ziemlich logisch.
Das ALL ist mental und erschafft physische Realität, trotzdem bleibt die Materie im Kern "Mind".
Wenn der MENSCH träumt ist der ganze Traum mental. Es gibt keine physische Komponente, obwohl es so scheint als wäre die Materie real.
Nun gibt es im Traum Knotenpunkte an dem sich bewusster Geist vorhanden ist. (Traumfiguren)
Genau wie es in der Realität sich bewusste Lebewesen gibt.
Sehr interessante Analogien, die bei mir dazu führen, dass ich anfange zu glauben, dass der Mensch einen größeren Einfluss auf seine Realität haben kann als wir denken. Damit meine ich, dass es möglich ist Gegenstände mithilfe seiner Gedanken zu bewegen, und das ist noch Kinderkram.

Wie seht ihr das? Wenn du (Likeplacid) oder andere Interesse an solchen Gesprächen habt, können wir ja vll ein neues Thema starten um hier nicht alles vollzuspamen ^^
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