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Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?

Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#16
15.10.2005, 22:48
Vielen Dank für deine tolle Arbeit, gruffalo!

Also da sind doch einige Dinge drin, die ich in diesem Zusammenhang noch nicht kannte. Das Starren in den Himmel zum Beispiel, kenne ich von einer ganz anderen Richtung her. Aber das scheint wohl doch überall Anwendung zu finden.

Ganz ehrlich, mir scheint der Weg doch ziemlich standardisiert und wenn ich erst alle diese vielen Vorübungen machen muss, dann komme ich mit meinem restlichen Leben nicht mehr klar, denke ich mal.

Ich fühle mich beim "direkten Klarträumen" auch so frei, wie wohl niemals zuvor im Leben. Ich möchte nicht nochmal zurück und einen ewigen Anlauf nehmen.

Möglicherweise ist das im Yoga des Traumzustandes am Ende nicht anders. Am Schluss kommt es nur noch auf 2,3 oder 4 Sachen an. Der Rest kann vergessen werden.

Jedenfalls fühle ich mich mal mit dem Klarträumen genau so. Es ist eigentlich doch gar keine so große Kunst, wenn man ein wenig pfiffig ist und den Fokus wirklich emotional "rein" - sprich ohne viel andere Interessen - darauf ausrichtet.

Liebe Grüße und noch mal Danke.
Dendro
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#17
16.10.2005, 13:38
Hallo, schön, dass ihr diesen alten Thread wieder aufgeweckt habt pleased Und wie toll, Gruffalo, dass du dir soviel Arbeit gemacht hast! Allen Respekt!

Aber eigentlich spricht Dendro mir aus der Seele, Klarträumen geht auch so und ich fühle mich wohl dabei. Und wenn ich gerade an hilfreiche Literatur denke ( nach meinem Empfinden ist das jetzt weiterführende Literatur ) dann fallen mir inzwischen zuerst Milarepas Gedichte ein, die ich nun endlich alle 100000 biggrin bekommen habe, obwohl sie schon längst vergriffen sind. Und Bashos letzter Reisebericht. Und Thays Gedichte, die ich immer schon, seit 7 Monaten, liebe happy Mit Gedichten ist das so: Sie sagen dir zwar alles, aber sie lassen dich die Entdeckung selber machen. Für langsame Erleuchtungsdimmer haben so alte Suppenhühner wie ich oder zähe Vögel im Familienkochtopf ( Dendro, weißt du eigentlich, was Specht auf lateinisch heißt? ) doch gar keine Zeit mehr, und außerdem:
Zitat:Am Schluss kommt es nur noch auf 2,3 oder 4 Sachen an ... und Es ist eigentlich doch gar keine so große Kunst, wenn man ein wenig pfiffig ist.


Erwachen ist zum Lachen.
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#18
16.10.2005, 14:11

hallo sabine, hallo dendro,

das traum yoga ist in einem religösen system eingegliedert, das sollte man nicht vergessen. es ist eine spirituelle übung und gehört zum esoterischen buddhismus.

es gibt menschen, die talentiert genug sind um das bewusste einschlafen so zu meistern ohne einleitung aber wie viele es von diesen menschen gibt ist fraglich.

der traum yoga nutzt die luzidität zur buddhistischen oder zur bön praxis. das heisst man kann im schlaf meditieren oder irgendwelche rituale ausführen.
wer mit dem klarträumen so zufrieden wie es läuft, ist super aber ob damit alle möglichkeiten ausgeschöpft sind?

die tibetische traumkultur ist genauso wie die senoi traumkultur einfach hochentwickelt. was den westen angeht so schläft unsere traumkultur, das forum hier ist schon ein sehr guter anfang. hab gestern wieder klar geträumt, nur weil ich hier wieder geschmöckert habe.

vielen dank
gruffalo

"Die kleinen Einzelheiten sind es bekanntlich, die tüchtig und glücklich machen. Gesamtüberblicke sind für den Geist nur von Übel. Nicht Philosophen, sondern Hobbybastler und Briefmarkensammler bilden das Rückrat der Gesellschaft."

Aldous Huxley
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#19
16.10.2005, 15:19
Hi Gruffalo,

keine Frage, du hast Recht, da kann man viel mehr machen, wenn man inmitten eines solchen jahrhunderte gewachsenen Systems klarträumt.

Nur...dieses System ist auch für den hauptberuflichen Adepten gedacht, der von einer Dorfgemeinschaft versorgt wird und sonst keine Aufgaben hat, meist auch keine Kinder.

Da ich aber so viel andere Interessen habe, muss ich mir nur bestimmte Dinge abgreifen und ansonsten immer ausmisten, ausmisten, ausmisten.

Aber es gehört natürlich zum Standard dazu, dass man in weiß, welchen Platz das Klarträumen in den Weltreligionen hat und welche Gemeinsamkeiten beispielsweise zwischen meinen persönlichen Vorgehensweisen und denen der Tibeter besteht.

Und...Informationen zu besitzen erleichtert ein wesentliches Element der persönlichen Wachstumsbewegung. Man kann...Dinge überspringen, wenn man sich selbst im Gesamtkontext kennt.

Viele Tibeter, vor allem vor hunderten von Jahren, hatten diese Möglichkeit des Überblicks nicht. Wir haben sie.
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#20
16.10.2005, 16:42
moin dendro,


Zitat:Nur...dieses System ist auch für den hauptberuflichen Adepten gedacht, der von einer Dorfgemeinschaft versorgt wird und sonst keine Aufgaben hat, meist auch keine Kinder.


ich bin mir sicher, das man dieses yoga auch in einer eingebunden gesellschaft meistern kann. es gibt in indien yogis, die ein normales leben führen. die haben auch einen speziellen namen, fällt mir jetzt nicht ein.
diese menschen verzichten zwar auf viel(saufen am wochende, etc) haben aber immer noch familie und die praxis. um 4 uhr oder 5 morgens aufzustehen ist für die normal.


Zitat:Da ich aber so viel andere Interessen habe, muss ich mir nur bestimmte Dinge abgreifen und ansonsten immer ausmisten, ausmisten, ausmisten.


für mich ist klar, welche richtung ich gehe. habe auch entsprechend meine interessen geordnet. familie werd wahrscheinlich erst mit 35 frühstens haben.


Zitat:Aber es gehört natürlich zum Standard dazu, dass man in weiß, welchen Platz das Klarträumen in den Weltreligionen hat und welche Gemeinsamkeiten beispielsweise zwischen meinen persönlichen Vorgehensweisen und denen der Tibeter besteht.


ich könnte nie meine persönliche vorgehensweise irgendwie in relation zu den tibetern oder den senoi stellen. wichtige methoden rauspicken und praktizieren schon eher.


Zitat:Und...Informationen zu besitzen erleichtert ein wesentliches Element der persönlichen Wachstumsbewegung. Man kann...Dinge überspringen, wenn man sich selbst im Gesamtkontext kennt.


mich holen gewisse sachen immer wieder ein, bei einigen dingen gibt es kein überspringen.


Zitat:Viele Tibeter, vor allem vor hunderten von Jahren, hatten diese Möglichkeit des Überblicks nicht. Wir haben sie.


ich würd die tibeter da nicht unterschätzen. die systeme die dort entwickelt wurden, sind aus generationen der praxis entstanden. dagegen wirken tholey und laberge wie kleinkinder wobei man dem reality check seine rafinesse nicht absrpechen kann. *g*

wie gesagt ich verfolge einen anderen weg und sehe vieles einfach anders.

LG
gruffalo


"Die kleinen Einzelheiten sind es bekanntlich, die tüchtig und glücklich machen. Gesamtüberblicke sind für den Geist nur von Übel. Nicht Philosophen, sondern Hobbybastler und Briefmarkensammler bilden das Rückrat der Gesellschaft."

Aldous Huxley
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#21
17.10.2005, 22:11
Hi Gruffalo,

vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Position zu verdeutlichen. Ich kann diese 100% akzeptieren.

Ich habe 3 Kinder und habe auch im Ganzen über ein Jahr in Indien gewohnt und dort den Alltag gelebt, an einem Ort, Thiruvannamalai. Zum Beispiel teile ich da auch nicht die Ansicht der Inder, dass der Mann seine Frau als devotes Mädchen für alles benutzt, damit er selbst sich mit spirituellen Übungen schmücken kann, während seine Frau schon in der Küche steht und Iddlis bereitet, die er nach seiner Versenkung dann selig zum Frühstück verspeisen kann, bevor er sich mit einem Wink zu den Kindern ins Amt verabschiedet.

Vor der Wiedervereinigung (deutschen) war ich auch 1 ½ Jahre Mitglied der Landauer Kagyü-Sangha, erhielt von Ole den Namen Dorje Gönpo und hatte eine Einzelinterview mit Jamgyön Kongtrul in der Dordogne, wo ich zu anderer Gelegenheit auch dem Dalai Lama bei einer riesigen Puja zusehen durfte. Auch Berührungspunkte mit den Nyingmapas hatte ich, genauer gesagt mit Ngakpa Chögyäm (hoffentlich schreibe ich das jetzt richtig) und habe viele Tausend Mantren gesungen und fand das alles ziemlich toll.

Dann aber bemerkte ich, dass der Tibetische Buddhismus eine sehr mit weltlichen Machtfragen verwobene Geschichte ist und auch seine dunklen Seiten hat. Und alles kam mir sehr dunkel und letztendlich zu grimmig vor, dass ich der Gruppe den Rücken zukehrte und mich dem Advaita Vedanta zuwandte (Ramana Maharshi, Nisargadatta Maharaj u.a.), bei dem ich bis heute in meinen besten Momenten noch zu finden bin.

Ich stehe zu meiner Behauptung, dass die Tibetischen Mönche, wenn sie "erfolgreich" sind, ziemliche Spezialisten sind, mit einem extrem engen Fokus auf ihr Spezialgebiet. Deshalb sind sie auch so gut.

Ich hier in meiner Lebensposition brauche aber keine solch tiefe Schwere der Ernsthaftigkeit auf eine Sache hin, da ich jede Menge andere Daten verarbeiten muss. Deshalb, Kindlichkeit unbestritten, finde ich das Klarträumen im Westen à la Tholey und LaBerge für die beste Freiflugübung, welche mir zur Verfügung steht. Wie ich schon sagte, es geht mir um Ausmisten, damit ich frei fliegen kann und ein paar wenige Dinge verstehe, mit denen ich zufrieden bin.

Wenn ich ein "Spitzenklarträumer" sein darf, dann reicht mir das für dieses Leben.
Im nächsten kann ich dann ein Tibeter sein und noch mehr in die Tiefe gehen, wenn das an der Reihe ist.

Im Moment ist mir das gesunde Strahlen meiner Kinder sowieso das Schönste. Und wenn ich ihnen ganz frei, ohne tibetischen oder japanischen oder indischen Kontext, gewissermaßen Freestyle-Klarträumen beibringen kann, dann macht mich das einfach glücklich.

Ich glaube, jetzt hat jeder seinen Platz gefunden. Danke, Gruffalo, dass du mir geholfen hast, mir das selbst so klar zu machen.

Lieben Gruß
Dendro





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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#22
23.10.2005, 23:28

Zitat:Dendroaspis schrieb am 17.10.2005 22:11 Uhr:
Hi Gruffalo,

vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, deine Position zu verdeutlichen. Ich kann diese 100% akzeptieren.


ja bin ja noch jung. big



Zitat:Ich habe 3 Kinder und habe auch im Ganzen über ein Jahr in Indien gewohnt und dort den Alltag gelebt, an einem Ort, Thiruvannamalai. Zum Beispiel teile ich da auch nicht die Ansicht der Inder, dass der Mann seine Frau als devotes Mädchen für alles benutzt, damit er selbst sich mit spirituellen Übungen schmücken kann, während seine Frau schon in der Küche steht und Iddlis bereitet, die er nach seiner Versenkung dann selig zum Frühstück verspeisen kann, bevor er sich mit einem Wink zu den Kindern ins Amt verabschiedet.


das mit den verhaltensweisen der hindus ist kulturell bedingt. diese kultur ermöglicht einem eine bessere spirituelle praxis. mein vater hat eine frau aus nepal geheiratet, sie ist zwar ziemlich modern aber wenn ich mal zu besuch bin und ich meditiere dann wird dem schlichtweg mehr achtung entgegengebracht, was man hier nicht behaupten kann.
ob ich deswegen nach indien ziehe oder mir ne frau von dort hole? mitnichten. big


Zitat:Vor der Wiedervereinigung (deutschen) war ich auch 1 ½ Jahre Mitglied der Landauer Kagyü-Sangha, erhielt von Ole den Namen Dorje Gönpo und hatte eine Einzelinterview mit Jamgyön Kongtrul in der Dordogne, wo ich zu anderer Gelegenheit auch dem Dalai Lama bei einer riesigen Puja zusehen durfte. Auch Berührungspunkte mit den Nyingmapas hatte ich, genauer gesagt mit Ngakpa Chögyäm (hoffentlich schreibe ich das jetzt richtig) und habe viele Tausend Mantren gesungen und fand das alles ziemlich toll.


von ole hab ich schon gehört, stellenweise nicht so tolle sachen aber alles nur gerüchteweise. sein angang ist ziemlich verwestlicht was vor und nachteile hat.


Zitat:Dann aber bemerkte ich, dass der Tibetische Buddhismus eine sehr mit weltlichen Machtfragen verwobene Geschichte ist und auch seine dunklen Seiten hat. Und alles kam mir sehr dunkel und letztendlich zu grimmig vor, dass ich der Gruppe den Rücken zukehrte und mich dem Advaita Vedanta zuwandte (Ramana Maharshi, Nisargadatta Maharaj u.a.), bei dem ich bis heute in meinen besten Momenten noch zu finden bin.


was mir an den tibetern auffält ist ihr starker patriotismus. die machtstrukturen kenne ich leider nicht genau und wer da welche interessen verfolgt. das ist einer der gründe warum ich nicht noch ziemlich unschlüssig bin ob ich mich einer tibetischen richtung verpflichten soll.


Zitat:Ich stehe zu meiner Behauptung, dass die Tibetischen Mönche, wenn sie "erfolgreich" sind, ziemliche Spezialisten sind, mit einem extrem engen Fokus auf ihr Spezialgebiet. Deshalb sind sie auch so gut.


nö. sie fangen früh an, die klösterliche geistesschulung die so ein tibeter bekommt kann man nicht vergleichen. das problem ist, das die meisten sehr viel beherschen. das sie dann ein fachgebiet haben kann sein.



Zitat:Ich hier in meiner Lebensposition brauche aber keine solch tiefe Schwere der Ernsthaftigkeit auf eine Sache hin, da ich jede Menge andere Daten verarbeiten muss.


klar du hast familie, mit kindern ist man genug beschäftigt.


Zitat:Deshalb, Kindlichkeit unbestritten, finde ich das Klarträumen im Westen à la Tholey und LaBerge für die beste Freiflugübung, welche mir zur Verfügung steht. Wie ich schon sagte, es geht mir um Ausmisten, damit ich frei fliegen kann und ein paar wenige Dinge verstehe, mit denen ich zufrieden bin.


mir geht es darum das bewusste einschlafen zu erlernen, das reicht mir völlig. da brauch ich auch nicht mehr in die tiefe zu gehen weil ich dann genau das habe was ich will.


Zitat:Im Moment ist mir das gesunde Strahlen meiner Kinder sowieso das Schönste. Und wenn ich ihnen ganz frei, ohne tibetischen oder japanischen oder indischen Kontext, gewissermaßen Freestyle-Klarträumen beibringen kann, dann macht mich das einfach glücklich.


find ich toll, das du deinen kindern diese möglichkeit eröffnest. sowas müsste es öfter geben.


Zitat:Ich glaube, jetzt hat jeder seinen Platz gefunden. Danke, Gruffalo, dass du mir geholfen hast, mir das selbst so klar zu machen.


keine problem, ich weiss das ich erst später kinder haben will. biggrin


ich hab mit der beantwortung deines beitrags gewartet weil ich ruhe haben wollte, wenn ich ihn beantworte und die letzen tage waren ein wenig stressig.

LG
gruffalo
"Die kleinen Einzelheiten sind es bekanntlich, die tüchtig und glücklich machen. Gesamtüberblicke sind für den Geist nur von Übel. Nicht Philosophen, sondern Hobbybastler und Briefmarkensammler bilden das Rückrat der Gesellschaft."

Aldous Huxley
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Re: Ist das tibetische Totenbuch ein Klartraum?
#23
03.01.2006, 16:37
hallo,

ich wollte mir gerade dieses tibetische totenbuch anschauen und vielleicht kaufen oder ausleihen.
aber bei amazon gibt es da viele verschiedene.

sind die in etwa alle gleich oder muss man sich da teilweise eine rein subjektive übersetzung von schlaumayern antun ??

ich möchte nur das buch lesen, keine interpretation.

ich wäre dankbar für informationen.
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