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theologische fragen» hölle hölle hölle

RE: theologische fragen
#16
19.03.2015, 08:26
@ Zuckerwatte: Tja nur haperts da, weil was ist schon die Wahrheit? Buddhisten (bin keiner, aber vieles davon gefällt mir im Sinne von, da kann ich dran glauben) meinen ja, dass die reale Welt eben auch nur Illusion ist. Womit sie am Ende recht haben, weil sie vergänglich ist. Und nichts, was nicht von Dauer ist, ist eben seifenblasenzerplatzende Illusion. So glaube ich, lebe ich aber zum Glück nicht danach. Denn meine Kinder sind sehr wohl zu 100 % für mich real big und kommen schon noch vor meinen Traumwelten, die aber auch eine andere Wirklichkeit sind.
Aber jeder soll das glauben, was er will und ohne Religionen sähe die Welt vielleicht besser? - aber zumindest anders aus. So, das waren meine letzten Worte zu diesem Thread. Weil ich eben nicht mehr suche tongue.
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RE: theologische fragen
#17
19.03.2015, 10:27
Zitat:Weil ich eben nicht mehr suche
Nächster Halt: Endstation. Wir sind am Ziel. Bitte alle aussteigen!biggrin

Zitat:beruht die annahme der kugelgestalt der erde auf eigener erfahrung und überprüfung? oder die idee davon, was menschen sind? oder die unterscheidung von natur und kultur? oder die idee von wissenschaft, von falsifizierung und aufklärung? usw...
Natürlich nicht. Aber wir Menschen sind eine soziale Spezies, die nur in Teamwork schaffen kann, was sie schafft.
Ein Teil dieses Teamworks besteht darin, nicht mehr aktuelle Ideen auszumisten; ein anderer, sich neue Ideen auszudenken, auszuprobieren.

Nur weil ich vielleicht glaube, dass ein Großteil der Menschheit auf die verschiedensten Weisen auf Irrwegen läuft, heißt das nicht, dass sie prinzipiell nicht ziemlich mächtig erkenntnisfähig wäre. Eben kollektiv, bzw. durch Austausch von Experten.
So wie wir unter Klarträumern diskutieren können, wie das Klarträumen so ist; die gleiche Diskussion funktioniert woanders nicht (siehe gutefrage-Thread). Ich vertraue keinem einzelnen Physiker, denn jeder kann sich irren, und zwar gewaltig. Aber alle Physiker zusammen sind ein ziemlich gutes Team, das dran arbeitet, wie die Welt so funktioniert.big

Hihi, meine Sprache ist voll pathetisch. ("mächtig", "gewaltig") biggrin

Zitat:
Zitat: Ich mag die Welt lieber so nehmen, wie sie ist - auch wenn sie scheiße ist, was ich ihr aber nicht pauschal unterstellen mag.
unerwartet, das von dir zu hören.
Echt? happy Was hättest du anders erwartet?
...in einer anderen Herde. pink
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RE: theologische fragen
#18
19.03.2015, 13:39 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 19.03.2015, 13:39 von spell bound.)
(19.03.2015, 10:27)gnutl schrieb:
Zitat:Weil ich eben nicht mehr suche
Nächster Halt: Endstation. Wir sind am Ziel. Bitte alle aussteigen!biggrin
keine sorge. er sucht noch, heimlich big

Zitat:Ein Teil dieses Teamworks besteht darin, nicht mehr aktuelle Ideen auszumisten; ein anderer, sich neue Ideen auszudenken, auszuprobieren.
hmm klingt an sich gut, aber dann doch wieder etwas zu mainstream. oder redest du von eliten? das wäre schon etwas sympathischer.

Zitat:Echt? happy Was hättest du anders erwartet?
ka, relativismus. "die wahrheit gibt es vllt gar nicht oder zumindest können wir sie nicht erkennen." - nicht, dass ich das glaube.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: theologische fragen
#19
19.03.2015, 14:45
Zitat:ka, relativismus. "die wahrheit gibt es vllt gar nicht oder zumindest können wir sie nicht erkennen." - nicht, dass ich das glaube.
Joa, 2009!gnutl hätte sowas vielleicht noch geschrieben.

Ich glaube, als erster Schritt ist das auch gar nicht so schlecht - man fängt damit, erst einmal alles zu relativieren, was man von seinem Umfeld mitbekommen hat - und wenn man dann fertig ist damit, ist es Zeit, sich seine eigene Meinung zu bilden.

Zitat:hmm klingt an sich gut, aber dann doch wieder etwas zu mainstream. oder redest du von eliten? das wäre schon etwas sympathischer.
Im Falle von Physik oder Philosophie oder auch von mancher Kunst rede ich von Eliten. Es wäre schön, wenn sich da mehr beteiligen können - aber es ist unrealistisch. Ich stelle an einen Popmusiker auch einfach nicht die selben Erwartungen wie an einen ausgebildeten Musiktheoretiker oder was weiß ich.

Und das gilt natürlich für alle Fachbereiche... wobei es auch niedrighängende Früchte geben mag. Etwa ist Klarträumen nicht etwas, wofür man ein Studium benötigt - wohl aber eine ausführliche Auseinandersetzung damit (oder einen langen Übeprozess). Wenn es darum geht, herauszufinden, wie unsere Welt so ist, dann kann man wohl eine gründliche Auseinandersetzung erwarten.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: theologische fragen
#20
20.03.2015, 06:04
Tim Sop, ich verstehe nicht so ganz deine Argumente. Nur weil alles für dich echt aussieht, heißt das doch noch lange nicht, dass es auch so ist.
I hope they didn't get your mind. Your heart is too strong, anyway. We need to fetch back the time they've stolen from us..    
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RE: theologische fragen
#21
20.03.2015, 12:42
Muss ich hier doch noch mal antworten mad2. Nein, macht eh nix. Zuckerwatte, meine Liebe (nur scherzhaft und nicht herablassend, weil ich gar nicht dazu berechtigt bin herablassend zu sein, weil ich nix weiß), ich habe nie behauptet, dass es (für alle) ABSOLUT echt ist. Ich GLAUBE es so. Und für mich erschafft eben der Glaube die Realität. Daher gibt es auch den lieben Gott. Für diejenigen, die an ihn glauben. Ich nicht, daher ist für mich zum Beispiel Beten auch nur Selbstgespräch. Andere wiederum reden tatsächlich mit ihm. Ja da wird man irr, aber so stelle ich mir es vor.
Aber ist er nicht der letzte Punkt. Denn ich glaube es eben, dass am Ende nur das Selbst als Bewusstsein ist (Wie im Buddhismus, Non-Dualismus - Werner Ablass ist eine gute Adresse- uvm. Schöne Andeutung schon bei Hermann Hesses Steppenwolf mit dem Magischen Theater und die für mich beste Beschreibung überhaupt bei der Erleuchtung von Siddhartha - nicht dass ich mich als erleuchtet sehe und auch nicht hinwill, weil sich nicht wirklich was ändern würde tongue - unterm Bodhi-Baum).

Ich glaube - muss ich jetzt immer dazuschreiben augenroll -, dass es Myriaden Paralleluniversen, Astralebenen, sämtliche Religionserfahrungen mit Himmeln usw. gibt, und dass es immer nur aus dem subjektiven Selbst erfahren wird.
Doch am Ende ist das subjektive Selbst an dem Punkt angelangt, an dem es sämtliche subjektiven Selbste "rückblickend" (Zeit spielt keine Rolle, gibts ja gar nicht) erlebt / inkludiert, wodurch die einzig wahre objektive Sicht und ein objektives Selbst / das Bewusstsein selbst, es erlebt.
Von daher ist für mich jede Traumrealität auch real. Eine Persönlichkeit ist nie von Dauer, nur das Selbst. Nicht das Denken, nicht der Glauben, nicht sonstwas.
Meinen Glauben (was heißt meiner - ich habe keinen Besitzanspruch darauf) zu erklären ist für mich aber eine nicht so leichte Angelegenheit. Und mag ich auch nicht mehr. Und habe es nun wieder gemacht. Und aus. Ich bin nur eine Maus.
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RE: theologische fragen
#22
20.03.2015, 23:00
Da stehst du nicht alleine da. Auch ich habe ein Gedankengerüst, in das ich meine Überzeugungen zu bestimmten existenziellen Fragen einbaue. Leider hat es die Menschheit es geschafft vollkommen dem materialistischen Gedankengut zu verfallen, und übersehen dabei, dass bestimmte Dinge auch aus naturwissenschaftlicher Sicht vorauszusetzen sind. Ohne Mathematik z.B. keine Naturgesetze, bzw. Keine Beschreibung derselben. aber selbst die Mathematik hat ihre Axiome. Man sollte da mal Hanns Küng lesen.

Jeder Glaube hatte genau so seine Berechtigung wie die Physik, beides ist nicht ohne Axiome zu beweisen.

Und letztendlich scheinen Materie auch nur gefrorenen Gedanken zu sein, wie Träume
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RE: theologische fragen
#23
20.03.2015, 23:50
(20.03.2015, 23:00)DrayPrescot schrieb: Man sollte da mal Hanns Küng lesen.
wer ist "man" und wer zwingt ihn dazu?
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: theologische fragen
#24
21.03.2015, 07:43 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2015, 07:43 von Zuckerwatte.)
Zitat:wer ist "man" und wer zwingt ihn dazu?
Spell bound und DrayPrescot biggrin

Zitat:Jeder Glaube hatte genau so seine Berechtigung wie die Physik, beides ist nicht ohne Axiome zu beweisen.
Kannst du das bitte was genauer erklären? Wie meints du das? Meinst du, alles was ich glaube, ist wahr oder was?

Zitat: weil ich nix weiß
Wenn du das weißt, weißt du viel.

Zitat:dass es Myriaden Paralleluniversen, Astralebenen, sämtliche Religionserfahrungen mit Himmeln usw. gibt, und dass es immer nur aus dem subjektiven Selbst erfahren wird.
Ist mir zu esoterisch formuliert... ich meine, Paralleluniversen könnte es einigermaßen wahrscheinlich geben.
Und genauso gut kann alles nicht echt sein.
Auch wenn ich genauso wie du dieses subjektiv-orientierte Weltbild habe, d. h. ich fühle (nicht denke ), alles hängt irgendwie mit mir zusammen (irgendwie Pantheismus) kann ich deine Argumente nicht so ganz nachvollziehen. Es ist nicht logisch, es ist einfach nur das, was du glaubst.
Warst du schon einmal religiös? Deine Weltanschauung erinnert an jmdn, der religiös ist, aber du glaubst ja nicht an Gott.
Aber ich kann vertsehen, dass du deinen Glaiben nicht erklären kannst bzw. willst. Das tun die meisten tongue
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RE: theologische fragen
#25
21.03.2015, 10:04 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2015, 10:21 von Tim Sop.)
Na dann erkläre ich mich wieder weiter. Dagegen habe ich nix, weil ich sonst nie außerhalb des Forums wirklich mit wem drüber sprechen kann außer mit einem meiner Brüder vielleicht. Aber wir tun es nicht mehr, weil wir es nicht mehr brauchen. Er hat da einen ähnlichen Glauben und damit hat es sich für uns.
Alle anderen block(t)en immer gleich und daher will ich ihnen nix mehr darüber erzählen. Bin ja kein Missionar oder Guru. Und sie hörten mir ohnedies nie wirklich zu, sondern hatten immer ihren eigenen unerschütterlichen Glauben (oder suchten noch danach? aber sie dachten - zumindest bilde ich mir das ein - ach wie könnte es sein, dass der kleine Tim Sop da nur annähernd irgendwas "weiß" bzw. interessantes, brauchbares Quer- und Neudenken einbringen könnte, das kann ich nicht sagen) und das ist auch ok. Weil es nach meinem Glauben eh einerlei ist, was man glaubt. Ich glaube halt, es erkannt zu haben (will damit nicht die Wahrheit gepachtet haben oder mir was drauf einbilden, weil es eben nur ein Glauben ist), dass es letztlich/ganz am Ende (was wiederum der Anfang ist, aber nicht für die Persönlichkeit) völlig egal ist, was man glaubt. Der Glaube verändert nur die Zwischenstände / Stufen bis dorthin. Da liegt irgendwie das Paradoxon, das ich nur schwer, wenn überhaupt erklären kann.

Esoterik hin oder her, ich bin eigentlich ein "Gegner" von Esoterikern. Zumindest kenne ich da einige, die sehr abgehoben sind nur weil sie einige - angebliche - Fähigkeiten / im indischen? Siddhis genannt, haben. Da kenne ich einen, der bereits im gehobenen Alter von 50 Jahren so tut, als hätte er die einzige Wahrheit über allen anderen. Und er vertreibt jeden Vormittag Geister. Ich mache mir da auch nicht weiter Gedanken, ob er es wirklich macht/kann. Kann schon sein.
Hat er halt solche Fähigkeiten und ich nicht. Ist mir schnuppe. Würde da auch nie tauschen wollen, denn Klarträumen kann er nicht oder vielmehr interessiert es ihn nicht. Für mich ist es das mittlerweile schönste Spiel der Welt in die anderen Wirklichkeiten einzusteigen.

Religiös war ich nie, obwohl ich christlich erzogen worden bin (und aus einer streng röm.-kath. Familie komme - 2 Klostertanten habe ich z.B.) und als Kind die Kirchengänge verabscheute.
Obwohl, vor einem Jahrzehnt versuchte ich das buddhistische Gedankengut 1:1 zu übernehmen, scheiterte aber immer an der Vorstellung vom Letzten, genannt dem Nichts/der Leere/dem Nirvana.
Davor und danach war ich Agnostiker.
Erst durchs Klarträumen bzw. der Beschäftigung mit Träumen und Bewusstsein habe ich den derzeitigen Glauben (der aber gerne über Bord geworfen wird, wenn mich da wirklich wer zu überzeugen weiß, dass es nicht stimmen kann).

Weiß nicht, was daran unlogisch sein soll, nur weil es unlogisch klingt tongue. Logik auf der sachlichen Ebene ist wirklich nicht meine Stärke. Aber mit Meta-Logik habe ich Jahre zugebracht, was mir Nerven und anderes gekostet hat. Diese ewige Grübelei. Zum Glück ist sie hinfort. Ob für immer, das weiß ich natürlich nicht.

Ich glaube auch an Gott so wie ich an Geister und Engelwesen (und vielleicht auch Drachen?) glaube, nur benötige ich ihn nicht. Der der ihn braucht ... warum nicht. Für mich ist er auch "nur" eine "Traumfigur/Marionette" des eigentlichen Ursprungbewusstseins (= Hinweis darauf in unserer Dimension war mMn der Urknall). Im Bardo (auch nur ein Wort für die Zwischenstation nach dem irdischen Leben) erscheint halt für Christen der Christenhimmel mit Gott. Das ist die Sache mit dem Glauben. Nur warum soll dort die Endstation sein? Ist doch auch alles auf Wechselwirkungen aufgebaut. Ich, du, Gott, der Himmel.

Also man selbst ist Gott. Und wenn man zu Gott spricht, spricht man mit seinem eigenen Unterbewusstsein und letztlich sucht man Fragen/Antworten im ureigensten Selbst, das eh schon alles weiß und Schöpfer von allem ist. Der, der das nicht so sieht und zu Gott betet, weil er glaubt, dass dieser von ihm entfernt/getrennt ist, hat nicht weniger zu erwarten. Nur die Form des Zugangs ist meines Erachtens wurscht. Blöd wirds halt denk ich, wenn Schuldgefühle hinzukommen, die die katholische Kirche wohl am besten Auszunutzen wusste. Denn eigentlich handelt jeder Mensch aus irgendwelchen - für ihn besten - Gründen heraus. Irgendwie heißt es ja, verurteile sie nicht, denn sie wissen es nicht besser, in der Bibel (die werde ich mir in absehbarer Zeit häppchenweise mal zu Gemüte führen, weil sie für mich ein unterhaltsames Märchenbuch mit lehrreichen Aussagen ist - ja, irgendwie widerspreche ich mich jetzt, aber nur an der Oberfläche; in meiner Welt ist es nur ein Märchenbuch und dadurch nicht mit Himmel nach Ableben verbunden, in (d)einer Welt ist es die Wahrheit und wird dadurch auch zur Wahrheit).

Wenn du also irgendwelche Argumente gegen mein derzeitiges Weltbild hast - freue ich mich auf der einen Seite. Auf der anderen ist es halt immer auch schön, wenn man sich in einem Glauben gefestigt sieht und nichts weiter braucht/sucht.

Das einzige was ich da machen kann, ist, zuzuhören, wie der andere es sieht. Anders wäre ja mein Glaube auch nicht entstanden. Aber jetzt rede ich Plattitüden daher shy.

Its your turn Zuckerwatte biggrin.

Nachtrag: was ganz was "wichtiges" habe ich noch vergessen um meine "Logik" noch zu "vervollständigen". Oder wiederhole ich mich nur?
Was passiert mit denen die an nichts glauben? - Die, denke ich, haben eigentlich ein glückliches Los (Ansichtssache), denn deren Persönlichkeit löst sich unmittelbar (oder auch nicht) auf und ihr subjektives Selbst kehrt sofort (oder auch nicht) in den Ozean / das ureigene Selbst ein.
Was passiert also mit mir? Der, der alles glaubt (nicht im Sinne von leichtgläubig)? - Ich vermute, ich komme ins Bardo, wo ich es mir eventuell im besten Falle aussuchen kann, wie die Reise weitergeht. Oder ich lasse mich vom Traumstrom mitreißen (Hinweise habe ich ja da schon beim WILDen, wo ich noch nicht so in der Lage bin, Bewusstsein zu behalten - nur selten schon geschafft) und von da aus in weitere / andere Dimensionen. Oder ich reinkarniere von da weg (apropos: meine Signatur ist nicht mein einziger Glaube. Es ist nur eine Gegenaussage zum geläufigen YOLO).

Aber das ist mir relativ schnuppe. Da denke ich nicht dran (außer jetzt, wo ich mich zu erklären versuche. Aber das ist ja das schöne - da können Sachen / Realitäten / Wahrscheinlichkeiten oder sonstwas hinzukommen und es ändert derzeit nix an meinem Glaubensgerüst). Denn mein Glauben bezieht sich auf das Letzte, wo wir herkommen, wo wir hingehen - WO WIR IMMER SCHON SIND. Amen!

Lg vom Prediger Tim Sop bigwink , der armen Kirchenmaus tongue
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RE: theologische fragen
#26
21.03.2015, 10:18
(20.03.2015, 23:00)DrayPrescot schrieb: Jeder Glaube hatte genau so seine Berechtigung wie die Physik, beides ist nicht ohne Axiome zu beweisen.
dass alles auf unbegründete axiome zurückführbar ist, macht es jedoch nicht gleichwertig berechtigt. denn es gibt weltbilder, die für die menschliche lebenswelt mehr leisten als andere. womit ich nicht sagen will, dass reduktionistischer materialismus viel leistet. aber ebenso auch nicht der christliche glaube. man kann weltbilder miteinander vergleichen und bewerten, welches besser ist. aber natürlich nicht anhand der axiome, die das eine weltbild voraussetzt und das andere nicht.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner
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RE: theologische fragen
#27
21.03.2015, 10:19
(20.03.2015, 23:00)DrayPrescot schrieb: Ohne Mathematik z.B. keine Naturgesetze, bzw. Keine Beschreibung derselben. aber selbst die Mathematik hat ihre Axiome. Man sollte da mal Hanns Küng lesen.

Man sollte da mal Mathematik lernen. tongue

Deine Aussage ist falsch: Man kann Physik/Naturwissenschaft (sehr hypothetisch zugegeben) auch ohne Mathematik betreiben. Naturwissenschaften sind wie auch Mathematik eine "Strukturwissenschaft", also sie beschreiben Strukturen und leiten aus diesen Konsequenzen ab. Der große Unterschied zwischen Mathematik und NaWi ist nun: Der Mathematik ist es egal, ob die Struktur in der Realität vorkommt, der Naturwissenschaft nicht.

Axiome, also das Setzen einer Struktur, erfolgt in der Mathematik (defacto) willkürlich, in der Physik sind das immer "grundlegende" Beobachtungen (Und keine Beobachtungen in eine Theorie einfließen lassen wäre dämlich, sonst kommt man wie Aristoteles auf Idee wie: Männer haben mehr Zähne als Frauen) und keineswegs willkürlich, auch deren Ableitungen sind eben nicht willkürlich, sondern basieren auf der zu beschreibenden Struktur.


Warum benutzt jetzt aber die Naturwissenschaft (insbesondere die Physik) Mathematik? Weil die Mathematik viele Strukturen schon beschrieben hat, die isomorph zu denen ist, die die Physik verwenden möchte (was auch nicht verwunderlich ist: Mathematiker haben sich bei vielen Strukturen an die Natur angelehnt und nicht gesagt: "erfinden wir mal einfach irgendwas"). Hat man erst mal (auf Beobachtungen natürlich basierend) argumentiert, dass Anzahl von Äpfel in einem Korb analog zu den natürlichen Zahlen beschrieben werden können, kann man als Physiker die Folgerungen aus dieser Struktur direkt verwenden. Man darf aber dann trotzdem nicht einfach wild irgendwelche Mathematischen Operationen ausführen und daraus krude Behauptungen ableiten, sondern sie müssen eben in die zu beschreibenden Strukturen passen.

(Zum anderen benutzt man Mathematik aufgrund ihrer ultra-präzisen Formulierung, was man gerade aussagen will und ihrer (meist vorhandenen) Kürze)
Gott sprach: "∇∙E = ϱ/ϵ_0, ∇xE = -∂_t (B) , ∇∙B = 0, ∇xB = µ_0 * j + ϵ_0 * µ_0 * ∂_t (E) " Und es ward Licht. Was lernen wir daraus: Selbst Gott kannte schon SI Einheiten ...
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RE: theologische fragen
#28
21.03.2015, 11:25
Joa, was Erik schon sagte.

Die Frage ist, ob man sein Weltbild anhand von Beobachtungen aufbaut oder anhand von Spekulationen.

Ich hatte vor ca. fünf Jahren ein Weltbild (Meta-Glauben^^), das ziemlich ähnlich aussah wie das, was Tim Sop beschreibt. Bis hin zu Details, hatte z.B. auch mal gedacht, dass alles, was jemand glaubt, für ihn halt real ist.

Naja, wenn man sich die Welt aber mal anschaut, dann ist ziemlich wenig von dem real, was Leute glauben. Ständig werden (urbane) Mythen widerlegt, optische Täuschungen durchschaut, usw.

Ja, man kann "mit Gott reden", wenn man darunter eine spezielle Form der Kommunikation mit dem eigenen Selbst/Unterbewussten/Überbewussten wasauchimmer meint. Hab ich auch gemacht. Aber irgendwann wurde mir dann bewusst, dass ich diese ganze hochgestochene Formulierung gar nicht brauche. Wozu diesen Prozess mit Wörtern aufladen, die jahrtausendelange Geschichte haben?

Anders gesagt, das, was man dann "Gott" nennt, hat eben nix mehr mit dem zu tun, was ein konservativ Gläubiger meint. Daher ist es schlicht Irreführung, das Wort zu verwenden.

Was Glauben und Realität betrifft, halte ich mich an das Mantra:

Wenn X wahr ist, möchte ich glauben, dass X wahr ist; wenn X falsch ist, möchte ich glauben, dass X falsch ist.

Und wenn ich etwas nicht weiß, dann weiß ich es nicht... und glaube es daher auch nicht.
...in einer anderen Herde. pink
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RE: theologische fragen
#29
21.03.2015, 12:32 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2015, 12:36 von spell bound.)
(21.03.2015, 11:25)gnutl schrieb: Die Frage ist, ob man sein Weltbild anhand von Beobachtungen aufbaut oder anhand von Spekulationen.
es ist nicht ganz falsch was du und erik sagt, allerdings etwas kniffliger und nicht so leicht aus der welt zu schaffen. denn was überhaupt ist "beobachtung"? beobachtung hat immer mit den strukturen der erkenntnis selbst zu tun. diese strukturen haben unterschiedliche grade von allgemeinheit. es gibt menschliche erkenntniskategorien, die ich als biologisch grundlegend bezeichnen würde, wie z.b. das erkennen von kausalitäten und das wahrnehmen von raum und zeit. - das ist ja nichts, das man in der welt beobachten kann, sondern eine struktur, die gewisse beobachtung überhaupt erst ermöglicht (kant). nun gibt es aber auch weniger allgemeine erkenntnisstrukturen, die z.b. kulturellen schwankungen unterliegen. die sprachspiele, d.h. die grundlegenden systeme und verwendungsweisen von begriffen, bestimmen ebenfalls, was überhaupt beobachtet werden kann.

z.b. würde es unmöglich sein, ohne für farben begriffe zu haben, farben zu beobachten. oder sagen wir, wenn wir andere farbbegriffe hätten, würden wir die optische welt auch anders wahrnehmen. gäbe es etwa statt blau und grün bloß die farbe "blün", die alle farben von grün und blau einschließt, würden wir farben anders differenzieren (wittgenstein). ich sage nicht, dass die farbbegriffe nicht von der biologischen farbsehfähigkeit abhängen. aber dennoch können sie unterschiedlich gestaltet werden. ebenso gibt es sagen wir kunst-milieus, in denen die grund- und sekundärfarben praktisch nicht existieren, weil nur anhand von feingliedrigen farbnuancen, die alle unterschiedliche namen haben und auch als sehr unterschiedlich empfunden werden, farben beobachtet werden. nun hat man also drei leute vor einer optischen situation, einer hat den farbbegriff von z.b. blün, relb (alles zwischen von rot und gelb) und violett. der zweite hat die uns geläufigen farbbegriffe der primär- und sekundärfarben. der dritte hat ein künstlerisches farbverständnis von verschiedenen farbnuancen wie z.b. "apricot", "lavendel", "minze", "azur", usw. man könnte sich noch einen vierten vorstellen, der statt blün, relb und violett die farben belg (alles zwischen blau grün und gelb), riolett (alles zwischen rot und violett) und orange kennt. alle diese vier leute würden nun z.b. ein kunstwerk ganz unterschiedlich beurteilen, sie würden sich vllt darüber streiten, dass die farben doch gar keine großen unterschiede hätten oder eben enorme unterschiede, und auch darin, worin die unterschiede bestünden. einigen könnten sie sich aufgrund ihrer verschiedenen farbbegriffe nicht. aber was wäre in diesem fall die rein objektive "beobachtung"?
und sagt nicht: die wellenlängen des lichts, mit einem messintrsument gemessen. denn ebendies ist wieder eine völlig andere begriffliche herangehensweise, vielleicht eine differenziertere und bessere, aber doch nicht deshalb eine "objektivere", da sie ebenfalls von vorher festgelegten begriffen (mathematisierten wellenlängen) abhängt.

es wäre nämlich auch so, dass jemand religiöses auf den vorwurf der spekulation entgegnen könnte - und das wird auch oft getan: "aber ich beobachte jesus. ich spüre ihn in meinem herzen und ich sehe ihn wirken in meinem leben."
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RE: theologische fragen
#30
21.03.2015, 12:41 (Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 21.03.2015, 12:44 von Zuckerwatte.)
Tim Sop, eigentlich sind wir da gleicher Meinung... Fast.
Ich finde es nicht richtig, wenn man an einen Gott "glaubt", nur weil man ihn braucht.
Wenn es ihn nicht geben sollte, dann würde ich mich anstrengen, das den anderen mitzuteilen. Es macht macht mich wirklich traurig, wenn meine Tanten mich bekehren wollen und irgendwas davon reden, dass ich ohne Kopfstück in die Hölle komme.
Das ist doch absoluter Schwachsinn. Nichts an dem ist wahr, da braucht man nicht glauben, nachdenken reicht schon.
Wie schon irgendwann gesagt: ich ziehe die bittere Wahrheit jeder schönen Lüge vor.
(Allerdings ist das vielleicht nicht richtig, ich bin ja auch nicht sehr weit im Leben. Aber wer kann schon sagen, was richtig oder falsch ist? Genau, niemand.)
(21.03.2015, 11:25)gnutl schrieb: Die Frage ist, ob man sein Weltbild anhand von Beobachtungen aufbaut oder anhand von Spekulationen.

Wie ich das mache: anhand von logischen Spekulationen (die auf Beobachtungen basieren)
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