(01.10.2014, 14:42)Laura schrieb: Ich denke, dass beim wörtlichen Ausdrücken wichtige Details, die vorher unbewusst einfließen konnten, in den Hintergrund rutschen. Ohne dass es mir in dem Moment bewusst ist. Deshalb mach ich es jetzt so, dass ich eigenen Techniken eine längere Zeitspanne lasse sich zu entwickeln, ehe ich sie aufschreibe. So dass auch Kleinigkeiten, die sehr wichtig sind, nach und nach erstmal bewusster werden können.
interessanter punkt... ich hab das noch nicht beobachtet, kenne es aber aus andern bereichen, dass etwas die magie verliert, wenn ich es mitteile. oder zu früh mitteile.
Zitat:Nur, wie viele machen das letztlich als Anfänger? Wenn ich zurückdenke an meine Anfangszeiten, da wollte ich von kleinen Schritten nichts wissen
Die Ungeduld war stark. Zuerst wollte ich das Große erleben, Fliegen, Freiheitsgefühl usw. erst viel später, als ich mich damit etwas ausgetobt hatte, kamen die Hinterfragungen und die Neugier auf das genauere WIE, die Zusammenhänge, auf die Zwischenschritte, wichtigen Details, den Aufbau des Ganzen und die Ursachen. Hätte jemand das zu Beginn von mir verlangt, hätte ich abgewehrt.
hmm. bei mir war es nicht so. ich hab mich natürlich sofort für das reich der unendlichen möglichkeiten in einem perfekten kt interessiert. aber ich fand auch das erleben von hypnagogien z.b. sehr spannend. falls das aber wirklich vielen neulingen so geht, dass sie erstmal gleich das große ziel erreichen wollen und kein interesse am drum und dran finden, müssten wir überlegen ob man da irgendwas machen kann. ich sehe aber da keine möglichkeiten. immerhin: anfangs ist die motivation groß, so bleibt man beim thema und macht viel dafür, und es ist ja auch gut ein tolles ziel vor augen zu haben. wenn man dann so langsam merkt was dafür alles erforderlich ist oder was es sonst noch so (tolles) gibt, dann ist das ja gut. an dieser stelle leute vorm aufgeben abzuahlten, weiß ich nicht ob das geht.
Zitat:Beispiel von mir: Was erwarte ich von einer Technik? Eine Technik sollte in erster Linie Spaß machen! Und mit dieser wunderbaren Grundlage: In mir, geistig, etwas verändern. Z.B. die innere Nähe zum Klartraumgefühl leicht herbeiführen. Plus eine Begeisterung verstärken - diejenige, die mich dazu veranlasst hat, dereinst das Klarträumen zu lernen, diejenige, die mich hier und heute dazu veranlasst hat, genau diese Technik zu wählen und keine andere. Techniken, wo ich keinen aktuellen Bezug dazu habe, kann ich verwerfen. Sie sind tot und wirkungslos, ihnen fehlt das Leben(das ist vielleicht der Punkt, wo manche sagen, dass Techniken überflüssig sind).
das ist super dass du das sagst, denn für mich wirkt es total neu, eine technik daraufhin zu bewerten. aber zugleich stimmt es mit meinem gefühl überein, das mich von techniken wegtreibt, nicht nur im bereich klarträume, sondern auch z.b. im sport oder in den künsten. es wird mir oft alles viel zu öde und nervig gestaltet, und dann mach ich's lieber auf eigene weise. dann gibt's viele leute, die ziehn das trotzdem durch, aber nur wenige schaffen das dann auch bis zum ende durchzuhalten, und wenn sie's schaffen ist die frage, ob sie dadurch nicht eine art des klarträumens erlernt haben, die ganz anders ist, viel starrer, durchregelter und gar nicht so leichtfüßig und frei, wie jemand der es auf freestyle manier lernt.
Zitat:Was erwarte ich noch von einer Technik? Dass sie zuverlässig ist? Eine persönliche Geschichte dazu: Die RC-Schilder-Technik, von der oben schon berichtet wurde. Ceesbe und ich haben sie ausprobiert, es war anfangs nur eine spontane Idee, aber diese Methode brachte bei mir durchschlagenden Erfolg. Eine Zeit lang ging das so, dann merkte ich, dass ich diese Herangehenweise nicht mehr so recht leiden konnte – es nervte mich, dass sie so zuverlässig war, überhaupt keine Herausforderung mehr, sterbenslangweilig, diese Zuverlässigkeit.
das ist interessant, ich verstehe es auf einer seite, und auf einer seite nicht. was ich verstehe ist: wenn ich erfolgreich mit etwas bin, will ich zum nächsten schwierigkeitsgrad überwechseln, und diesen meistern, will mehr lernen! also geht es hier tatsächlich mehr um das induzieren der klarheit, als um den klartraum selbst. nicht? denn das ist der andere punkt, in dem ich es nicht verstehe: dass es dir so egal wirkt, einen klartraum zu haben, und es dir fast nur aufs induzieren ankommt? aber ich hab dazu noch einen weiteren gedanken: vielleicht hängt die art des klartraums, der klarheit, dann auch davon ab, wie man sie erreicht.
Zitat:Und siehe da, jetzt hatte sie genau die Eigenschaften, die ich vermisst hatte: Sie funktionierte überhaupt nicht mehr zuverlässig. Mir fiel bei genauerer Beobachtung auf, dass ein emotionaler Punkt fehlte gegenüber früher: Ich sehnte mich nicht mehr wie damals nach der Traumklarheit. Für mich war das eine wichtige Entdeckung. Das Zünglein an der Waage für das Funktionieren dieser Technik.
wo wir wieder beim aspekt der motivation wären. sie scheint ja eine sehr große rolle zu spielen. sicherlich nicht nur bei dieser technik.
edit: könntest du noch etwas mehr darüber sagen, warum dir dereinst das erreichen eines klartraums so wichtig war, und was sich geändert hat, sodass dir danach mehr das aussenrum usw. wichtig wurde?
Zitat:Was will ich mit einem KT anfangen? Bin ich ehrlich gegenüber mir selber in meinen Plänen oder würde ich am liebsten ganz was anderes machen? Das KT-Vorhaben als Lockmittel und Prüfstein 
jo, wenn man sich nicht ehrlich gegenüber ist, legt man ziele fest, findet die ganz wichtig, und ist enttäuscht, dass man sie nicht erreicht. aber eigentlich gefällt einem das ganze doch gar nicht "am meisten".
Zitat:Manchmal, wenn ich bestimmte, für mich dringlich erscheinende KT-Aufgaben habe und keinen Schritt vorwärts komme, weil die Klarheit wie verhext wegbleibt, nehme ich alles zurück und peile einfach nur das Klarwerden an. Ohne weitere Ansprüche an den KT, ich (re)aktiviere nur die Freude am Klarwerden. Dann kehrt die Klarheit zurück in die Träume. Vielleicht ist man manchmal einfach zu versessen auf ein Ziel und vergisst darüber das Wesentliche. Das Fließenlassen, Annehmen, Mitgehen und Vertrauen.
die klarheit selbst als einziges ziel, das hat bei mir noch nicht so gut funktioniert. das motiviert mich nicht wirklich. kannst du genauer beschreiben wie du die charakterisieren würdest? mit dem fließenlassen und so?
Zitat:Ich zweifle, ob sich das so umsetzen lässt. Aber ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.
ich zweifle daran, dass die vielen zweifel, die in diesem thread geäußert werden, zu etwas führen
Zitat:Wem soll das Projekt letztlich zugute kommen, welche Zielgruppe haben wir, alle oder nur die tiefer Interessierten?
ich würd sagen per definition nur diejenigen, die das letztendlich auch interessieren wird. ausgelegt hab ich meine idee für alle, aber sicher kann man niemandem aufzwingen, sich dafür zu interesieren. diejenigen die dann weiterhin nach der besten technik x suchen wollen, haben dann halt einfach pech.
Zitat:Vielleicht wäre eine Anfänger-Umfrage nicht schlecht: Was erwarten die Einsteiger, was versprechen sie sich vom Forum? Nur Infos? Die Beantwortung aktueller Fragen zu einem kürzlichen oder lange zurückliegenden Erlebnis? KT-Workshops, Praxis, langfristige Betreuung?
könnte man machen. ich hab hier im übrigen noch eine idee in petto, eine große qualitative umfrage zu starten. sie wäre nicht sehr quantitativ, d.h. mehr im interview- stil. weiteres dazu schreib ich noch später.
(01.10.2014, 23:06)Don Rinatos schrieb: Man stellt sich einen Anfänger vor, der noch keine Klarträume hatte. Wenn er darüber erfährt, von der besonderen Klarheit und Prächtigkeit des Klartraumes, von der Leichtheit, von der Freiheit alles tun zu können und der grenzenlosen Freude... und sozusagen Feuer der Begeisterung fängt. Und wenn er dann in der Nacht bewusst wird, aber nicht im Klartraum, sondern in einer NonRem-Phase. Im Void, in der Schwärze, in der Schlafparalyse? Nichts von den klassischen Merkmalen des Klartraumes, eher beängstigend und verwirrend.
Für solche Fälle liefern die Anhänger von Carlos Castaneda ihre haarsträubenden Erklärungen über Gefahren des inneren Bewusstwerden. Ich sage bloß: wer bei der Begriffsdefinition nicht aufpasst, der kann einpacken. Also fange ich vom Grund auf neu an.
meinst du damit, durch den begriff "klartraum" werden einseitige vorstellungen in den leuten geweckt, und dann erleben sie dinge, die ganz anders sind, und sie demotivieren und verwirren? oder meinst du auch, dass dieses initiale interesse, wofür neulinge ganz am anfang feuer und flamme sind, schon falsch ist, weil es bei der klarheit um mehr geht als das was sie sich wünschen? oder dass das bewusstsein im nrem auch für anfänger durchaus interessant sein kann, wenn es nur anders angegangen würde?
Zitat:Das kann in jedem Moment des Schlafens passieren. Und je nachdem, ob man gerade physiologisch träumt, oder nicht variieren sich die Erlebnisse. Ich nehme dafür Begriff „Bewusstsein“, weil er so schön undefinierbar ist. „Bewusster Schlaf“ subsumiert „Klarträume“, hypnagoge Bilder, Basale Klarheit, Schlafparalyse, hypnopompe Bilder – kurz, alles was man in der Nacht erleben kann.
klingt gut! ich weiß nur noch nicht, wo wir nun diesen neuen begriff einsetzen wollen. im forum? im wiki? nur hier im thread? ich hab ja selbst den aufruf gestartet, aber mittlerweile weiß ich auch nicht mehr, welche tragweite das überhaupt haben soll, haben kann
(02.10.2014, 13:15)gnutl schrieb: Gestern im TS haben wir festgestellt, dass es tatsächlich noch Unterschiede in der Definition von Klarträumen gibt. Ich denke, das ist nicht nur hier so, sondern es gibt ganz viele Begriffe, die sehr unterschiedlich verstanden werden.
wenn ich mich recht erinnere dann ging es dabei darum, dass z.b. WILD oder DILD nicht nur als techniken zur erlangung von klarträumen verstanden werden können, sondern auch einfach als beschreibungen, die die art eines klartraums erklären, ganz ohne dafür speziell ausgeführte technik. meinst du das?
Zitat:Ich finde, so eine Begriffsklärung hat einen wichtigen praktischen Aspekt: Nämlich zu lernen, was die verschiedenen Phänomene sind, mit denen sich Klarträumer auskennen sollen/müssen/dürfen/wollen. Dabei natürlich nicht nur die Was- sondern auch die Wie-Frage, d.h. wie fühlen sich hypnagoge Empfindungen an, wie unterscheiden sie sich von Gedanken, wie von Traumwahrnehmung - falls es denn da Unterschiede gibt.
Welche unterschiedlichen Erlebnisse treten beim WILDen auf - gibt es WILD-Typen, die immer die einen oder immer die anderen Erlebnisgruppen haben. Ein möglicher Ansatz wäre Schnell-Einschläfer vs. Langsam-Einschläfer, Schlafparalyse-Erlebende und solche, die nie oder fast nie damit zu tun haben, eventuell auch RC-Klarträumer vs. Mehrso-Einfachklar-Klarträumer. (hatten wir auch im TS gestern)
Die Vielfalt der Phänomene zu beschreiben halte ich für toll, soweit das möglich ist. Das KTwiki kann da auch ein Ort sein, sachen aufzuschreiben, die wirklich viele leute erleben. abgesehn davon wird jeder so seine ganz persönlichen phänomene haben, und dann geht's beim bewusstsein im schlaf vllt darum, diese in bandbreite und tiefe zu erforschen.
Zitat:Und, was wieder ins Theoretische übergeht (ich hoffe, der vorige Absatz war praktisch genug^^), ich fins wichtig, ein paar Unterscheidungen treffen zu können, z.B. zwischen "Trübheit" und "Trüben Gedanken" oder auch "Abwesenheit von Klarheit" (was z.B. meine Definition von Trübheit wäre) vs. "Hochaufgedrehter Traumhahn" was sich auf die Art der Gedanken bezieht, aber nicht unbedingt auf den Klarheitsgrad. Ahja, dass Klarheit graduell ist, ist auch sowas, was sich glaub ich mittlerweile die meisten hier einig sind (?), was aber wahrscheinlich noch nicht überall angekommen ist.
wie würdest du es unterscheiden? abgesehn davon, ist es sicher gut, alle möglichen begriffe, v.a. die schwammigen wie unterbewusstsein, aber auch klarheit, genauer zu erläutern. ich glaube auch hierfür würde sich das wiki eignen. zumindest besser als alles in diesem thread zu sammeln.
aber dann ist immer noch die frage, was wir mit dem wissen (in dem wiki oder sonstwo) anfangen. wohin wir das weiter tragen würden.... eine weitere möglichkeit wäre, einen arbeitskreis zu gründen. denn persönliche treffen hierzu sind eher seltener. also auf einem klartraumtreffen, da kann man sicherlich auch mal darüber reden. doch wirklich was festhalten geht eher schriftlich und dazu würd sich vllt ein unterforum eignen? weiß noch nicht. ein einziger thread wär sicherlich bald überlastet, denn wir haben bisher so verschiedene elemente wie:
- faktorenanalyse für verschiedene erlebnisse im schlaf und für verschiedene arten, klarheit zu erlangen, aber auch faktoren für traumerinnerung, usw
[**]besondere analyse der faktoren motivation und erwartungshaltung
- begriffe verständlicher machen
- umfragen über motivationen, auch über faktoren
- einzelne übungen an persönlichkeit und fortschritt anpassen und ent-technisieren
(02.10.2014, 21:50)Frape träumt schrieb: Beim Durchlesen der Posts blieb aber immer die Frage, wer diese ganzen Ideen und Beiträge zusammenfasst, verdichtet oder in Beziehung bringt, bzw. wie das bewerkstelligt werden soll. Führst du, spell, Listen zu den verschieden erwähnten Bereichen? Soll es da vll. ein für Interessierte/Willige offenes Google-Docs-Dokument geben?
ich versuche bisher, das in das klartraumwiki zu übertragen. gerne kann jeder andere auch einzelne punkte dortrein übernehmen. abgesehn davon weiß ich selbst nicht, wie weit das noch führen soll.
Zitat:Meiner Meinung nach sollten wir zunächst grundlegende Begriffe festlegen/erfassen, die ins Feld "Klartraum/ bewusster Traum" fallen. So ein "exploratives" Vorgehen wird in der Soziologie oder in den Kommunikationswissenschaften oft mittels qualitativer Befragung/ Experteninterviews/ Gruppendiskussionen realisiert. Der so erarbeitete Output wird dann mittels bestimmter Verfahren (bspw. Kategorienbildung, Stichwort "Grounded Theory"), systematisiert und verdichtet.
das klingt alles etwas abstrakt und kompliziert. sicherlich eignet sich zur begriffsbestimmung einfach eine diskussion, oder nicht? was umfragen angeht, ich würde gern noch eine umfrage / ein interview starten, und bevor ich das tue, dieses euch auch zur diskussion stellen, damit es verbessert werden kann. bin aber noch nicht ganz so weit, und weiß nicht ob es in diesem thread geschehen sollte, oder in einem anderen.
Zitat:Man könnte aber eben auch einzelne Leute haben, die ihren bewussten Schlaf der Erforschung eines bestimmten Sachverhalts widmen. Mich persönlich würde da die Kommunikation mit Traumfiguren interessieren.
klar, erforschen kann ja jeder was er mag.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
Bitte keine coronaleugner