(06.01.2014, 22:34)Weltenträumer schrieb: Freud ist auch nicht "widerlegt", Joshua, und darin liegt ja die zentrale Problematik der psychoanalytischen Denkweise. Sie lässt sich nicht widerlegen, weil sie einfach ziemlich... spekulativ und abstrakt ist.
also freuds frühe studien zur hysterie hab ich mal gelesen, und da war überhaupt nix abstrakt dran. spekulationen kamen zwar rein, aber ich denke auch keine unbeweis- oder unwiderlegbaren, sondern ganz konkrete auf die jeweiligen fälle bezogene. das ist allerdings noch das werk gewesen, das vor seiner ganzen triebtheorie stand. also psychoanalyse ist zwar schon sehr freudlastig immer gewesen, aber ich denke die annahme vom unbewussten muss auf keinen fall von diesen instanzen- oder triebmodell freuds ausgehen (oder von einem anderen). freud hatte ja durchaus etwas grandioses entdeckt, nämlich die brisanz von verdrängung und traumatisierung. dass das schwer erforschbar ist mag sein, aber es ist auch nicht prinzipiell an metaphysische annahmen gebunden, auch wenn das bisher fast immer so behandelt wird in der psychoanalse.
von einem unbewussten auszugehen das per se nur arbeitserleichterung darstellt und sonst nichts, das halte ich allerdings in anbetracht der konkreten wirklichkeit von verdrängung für nicht ausreichend.
Bin nicht mehr hier, aber noch erreichbar.
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