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Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT

Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#1
07.02.2006, 10:22
Grüß euch!

Lange nicht gelesen, hm? Ich erwarte auch nicht, dass sich jemand an mich erinnert, deshalb kann jeder, der sich für die Vorgeschichte interessiert in einem ewig alten Thread schmökern. Allen anderen erspare ich sie.
[color=blue]Mysteriöse Häufung von KTs. Hab ich einen an der Waffel? </span>
http://www.klartraumforum.de/forum/showt...p?tid=2236
Zum einen hat das alles reichlich wenig mit meinem gegenwärtigen Leben zu tun, zum anderen ist dazwischen zu viel passiert, was von Belang ist. Also bringe ich euch mal kurz auf den Stand der Dinge:
*Ich musste die Klasse tatsächlich wiederholen.
*Ich bin letzte Woche aus der Schule ausgestiegen, 3 Monate vor der Matura. XP
*Ich HABE einen an der Waffel.
*Ich bin seit 4 Monaten in psychotherapeutischer Behandlung.
*Ich nehme seither Antidepressiva. (Cipralex - also 10mg Escitalopram täglich<- Da geht die Post ab!)
*Ich lebe wieder in einer Partnerschaft.
*Mit einem Mann. *G*

Kurzum: Es hat sich EINIGES getan.
Hätten wir das also. Selbst dem ungeübten Auge sollte auffallen, dass ich eine recht ereignissreiche Zeit hinter mit habe. Damals hat sich das drastisch auf mein Traumverhalten ausgewirkt. (Kleiner gedanklicher Verweis auf den alten Thread... n_n) Durch die Informationen aus diesem Forum, dem Austausch mit einigen Langzeitusern hier und nicht zuletzt durch die Arbeit an mir selbst habe ich es geschafft, den Zugang zu meinen Träumen aber bis heute nicht zu verliern. Auch wenn ich nicht gerade vor einem Nervenzusammenbruch stehe. Um ehrlich zu sein, geht es mir fantastisch.

Das will heißen:
*Ich erinnere mich immer noch an bis zu 7 Träume täglich.
*Manchmal sind 3 bis 4 davon luzid.
*Selbst in den ruhigsten Phasen bleiben mir mindestens 2 normale Träume pro Nacht in Erinnerung.
*Albträume kenne ich nur noch als wage Erinnerung. Ich habe keine mehr! (Außer mir ist nach ein wenig Nervenkitzel. ^__^)
*Luzide Träume die bis zu 45 Minuten dauern kommen auch ab und an vor.

Und heute hatte ich die wohl schrägste Traumaktivität seit langem. Ich konnte vorgestern nicht schlafen. Gar nicht. Dafür kann ich jetzt Flash Programmieren. n__n Gestern gegen ein Uhr (pm) legte ich mich dann -noch mitten im Eu-Stress- ins Bett um ein wenig zu dösen.
Vor einer Stunde bin ich aufgewacht. Das ergibt 20 Stunden Dauerschlaf. (Na gut. Ein Mal war ich auf der Toilette, aber das zählt nicht! ~_~)
Und ganz abgesehen davon, dass ich zwei Träume hatte, deren Handlungen jewils 3 Tage (!) Realzeit umspannt haben (Mir dröhnt immer noch der Kopf *hehe*) wurde ich ganz nebenbei mit einer kleinen neurologischen Sensation beschert:

Wie oben bereits angemerkt bin ich auf Escitalopram angewiesen. Wenn ich es nicht täglich nehme, bekomme ich Entzugserscheinungen der unangenehmen Sorte. Bereits ein Mal aussetzen macht sich am nächsten Tag bemekbar. (Unkontrollierte Müdigkeit, hämmernde Kopfschmerzen, Übelkeit, Schweißausbrüche, Niedergeschlagenheit usw. usf.) Beim ersten Mal wo ich die Tabletten vergessen habe hat mich die Reaktion meines Körpers so sehr erschreckt, dass ich auf eigene Faust versucht habe, sie ganz abzusetzen. Was ein Fehler war. Im Endeffekt habe ich Stückchen von meinem Unterarm gegessen - die Narben sehen immer noch verdammt blöd aus.
Heute nach dem Aufwachen ging es mir nicht schlecht. Na? Auch was bemerkt? Richtig! Es ging mir nicht schlecht, obwohl mein Serotoninspiegel ins Bodenlose hätte fallen müssen. Ich nahm nämlich gestern vor dem Schlafen mein Antidepressivum nicht. Ich nahm sie IM Schlaf. Genauer gesagt im Traum. Ich habe sämtliche Packungen kontroliert, es fehlt keine Tablette! Statt dessen habe ich die genaue Erinnerung daran, eine dieser kleinen Glückspillen zu Beginn eines anderen Traumes gefunden und genommen zu haben.
Na? Ist das was?
Studien an dem Medikament haben gezeigt, dass echte Placebos nicht mal annähernd die Wirkung von Cipralex haben. Die einzige Erklärung dafür ist also, dass mein Hirn auf die Einnahme einer kleinen weißen (Traum)-Tablette mit einem erhöten Serotoninausschuss reagiert hat, um den Effekt eines SSRIs nachzuahmen.
Mortuus in anima
curam gero cutis.
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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#2
07.02.2006, 10:23
Ich quote mal einen älteren Beitrag hier:


Zitat:Hallo,
ich habe einen Bekannten, der ADS (für Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/Aufmerksamk...%C3%B6rung ) hat und unter Anderem auch an Depressionen leidet.
Er muß Ritalin nehmen und befindet sich auch in psychologischer Behandlung.

Meine Frage wäre, ob dafür schon Therapien entwickelt wurden, die auf Klarträumen/Träumen basieren.

Gibt es generell anerkannte Therapien, die sich mit dem Thema Träumen und speziell Klarträumen beschäftigen?

Danke für Antworten.

Ciao,
Thom


Ritalin gehört einer gänzlich anderen Medikamentengruppe an, also kann ich darüber keine Aussagen treffen. Außerdem wage ich es auch nicht, mich ein zweites Mal in Folge auf die Pille im Traum zu verlassen, weil Antidepressiva massive Veränderungen an der Neurochemie bewirken und man damit nicht spaßen sollte. (Mein Arm singt euch ein Liedchen davon ~.~)
Aber ich rieche dennoch ein gewaltiges Potential auf dem Gebiet der Therapie mit Träumen, das teilweise in Österreich auch schon genutzt wird. Nur nicht bei ADS. Bei Träumen MUSS alles fließen und sich ständig verändern was Übungen gegen Aufmerksamkeitsdefizite nicht unbedingt leicht macht. Bei Depressionen lässt sich aber einiges machen.


BTW.: 5000 Bytes reichen nicht. Die Limitierung nervt immer noch! ^___^'
Mortuus in anima
curam gero cutis.
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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#3
07.02.2006, 11:04
Danke Pixel,
dass du diesen alten Beitrag aufgreifst... hat sich leider noch nichts ergeben, bezüglich meines Bekannten.

Dir viel Glück, dass die Therapie gut läuft.

Ciao,
Thom
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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#4
07.02.2006, 14:48

Zitat:Vor einer Stunde bin ich aufgewacht. Das ergibt 20 Stunden Dauerschlaf. Und ganz abgesehen davon, dass ich zwei Träume hatte, deren Handlungen jewils 3 Tage (!) Realzeit umspannt haben...


Hi
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreich durchgeführten REM-rebound. =]

Jetzt möchte ich aber gerne wissen, was du in den 2x3 Tagen Handlung alles gemacht hast. Hast du wirklich diese ganze Zeit "bewußt" (hoffe du weißt was ich meine... mit Trübtraumbewußtsein) erlebt? Oder hat da wieder "nur" der Theater-Effekt zugeschlagen?

Vielleicht "nur" Zusammenhänge mit den Antidepressiva... müsste man mal jemanden haben, der sich mit den Wirkstoffen da genau auskennt.

cu

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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#5
07.02.2006, 18:02
Hiho Pixel!

Freut mich! Auch von dir zu lesen.
Also welcome back 8) .

Tahiat
Life is a game! PLAY! (Zitat vom Lokal "Donau" an der Pisswand)
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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#6
08.02.2006, 13:17
Hui! Da erinnert sich jemand!
*winkewinke*

Zum Rebound:
Die Handlung verlief jeweils in so großen Zeiträumen. Dazwischen gab es trotzdem Sprünge an Stellen, wo eben nichts passiert ist (z.B.: Ich hab mich von allen verabschiedet um schlafen zu gehen, im Nächsten Moment sitze ich im Speisesaal und futtere mein Mittagessen.) Kein Rebound also. Soweit ich das beurteilen kann. Nur unnatürlich viel Handlung, die in sich konsistent war, einen durchgehenden Plot und kaum Logiksprünge hatte.

Im einen Traum ging es um eine Schullandwoche, die zufällig mit einer Hochzeit einer Verwandten zusammen gefallen ist (war im gleichen Dorf). Komplett mit sinnlosen Unterhaltungen mit Klassenkammeraden auf dem Zimmer, der Zeremonie, Gespräche mit meinem Vater, der bei der Hochzeit geladen war, Saufgelage mit dem Dorfwirt und einigen recht schönen, langen Spaziergängen in den Wäldern der Umgebung.

Der andere handelte davon, dass wir in einem Chinesischen Restaurant ein größeres Essen organisiert haben, wo sich mein Vater derart ungehobelt und rassistisch verhalten hat, dass die ur-alte Matriarchatin des Restaurants beschlossen hat die Menschheit zu vernichten. Und zwar mit einer genetisch veränderten Form des Vogelgrippevirus, die extrem ansteckend und tödlich ist. Ein paar Ampullen voll damit hat sie nach eigener Aussage mit einem Detonator versehen, der irgendwo im Umkreis von 2km in 72 Stunden zünden sollte. Der Rest bestand aus Suchaktionen im Wald, ganz schrägen endzeit-Festen im Dorf wo sich alle die Aussichtslosigkeit der Situation aus dem Kopf gesoffen haben, Versönungsversuchen mit der alten Chinesin, der Verständigung von ABC-Einsatztruppen und der knappen entschärfung des Zünders, bei der ich und 3 Kerle des ABC-Trupps vom Virus infiziert wurden. Danach haben wir an Ort und stelle ein Quarantänezelt aufgebaut um darin zu sterben ohne die anderen unnötigerweise anstecken zu müssen.

Und ich hab die Handlung nur grob umrissen.
Mortuus in anima
curam gero cutis.
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Re: Depressionen, Traumplacebos, ein Fazit nach 6 Monaten KT
#7
10.02.2006, 12:36
Pixel, Du schreibst:


Zitat:Es ging mir nicht schlecht, obwohl mein Serotoninspiegel ins Bodenlose hätte fallen müssen


Das kann ich so nicht stehen lassen. Cipralex wirkt wie viele Antidepressiva als serotonin Wideraufnahmehemmer - sprich: Die Moleküle über die sich das Serotonin normalerweise abbaut werden vom Antidepressivum fremdbesetzt so dass sich das Serotonin nur langsamer abbaut.
Wenn es sich langsamer abbaut erhöht sich folglich die Konzentration.

Wie bei allen Antidepressiva tritt die Wirkung erst nach zwei Wochen oder länger ein. Ebenso lässt die Wirkung auch erst nach ca. 2 Wochen langsam nach.

Wenn Du nach einer vergessenen Pille plötzlich eine komische Panik geschoben hast wird das wohl doch eher eine psychische Ursache gehabt haben, vielleicht eine merkwürdige Entzugserscheinung gewesen sein, aber auf keinen Fall war Dein Serotoninspiegel wesentlich gefallen.

10 mg sind übrigens eine ziemlich durchschnittliche Dosierung.

Gruß
Sven

PS. Ich nehme das Vorgängerpräparat Citalopram, hab die Dosis mal um ein Drittel reduziert und hatte auch so meine Schwierigkeiten. Aber eben erst nach 1-2 Wochen.
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