--Wer ein Heilmittel kritisiert macht sich unbeliebt
--Die Körperfeindlichkeit des Christentums ist vielleicht nicht jedem bewusst. Denen kann ich nur sagen: seid froh. Und hört auf hier zu lesen, es kann euch nur verderben.
--Meine Aufgabe ist es nicht einen philosophischen oder psychologischen Roman zu verfassen. Daher begnüge sich der Leser bitte mit diesen hingeworfenen zerstreuten Ideen.
--Liebe ist ja vielleicht nicht nur Angehörige der christlichen Religion ein Problem. Vielleicht war es schon immer ein Problem, schon in der Steinzeit. Und vielleicht sind alle Religionen und Kulte bloß entstanden um dem Dämon Liebe Herr zu werden.
--Adam und Eva nackt im Paradies. Das Gute an ihrem Zustand war, dass sie in ihrer Nacktheit nichts Sexuelles sahen. Also ungefähr so wie auf so manchem FKK-Gelände, wo man außer Dickbäuchen und Hängebusen nicht viel zu sehen kriegt. Wo es also nicht viel gibt, was einen aufgeilen könnte. Die Leistung von Adam und Eva bestand aber darin, dass sie geile Körper hatten, aber trotzdem keine sexuellen Begierden hatte. Adam konnte Eva also ansehen ohne ihre weiblichen Rundungen ihn aufgeilten. Und Eva konnte Adams Schwanz anschauen ohne auf dumme Gedanken ("Ich will ihn in mir spüren") zu kommen. Die Deutung des alttestamentlichen (jüdischen) Paradies-Mythos ist von Christen vorgenommen worden. Für Juden hatte die Nacktheit und der Sündenfall vermutlich keine sexuelle Bedeutung, oder zumindest nicht in dem Ausmaß, wie es bei Augustinus (christlicher Geistlicher des 4. Jh.) der Fall war. Für die Juden war der Sündenfall einfach nur die Erkenntnis von Gut und Böse. Also mehr oder weniger die Errichtung des Über-Ichs oder das Ende der Immoralität. Im Zustand der Immoralität weiß man nichts von Gut und Böse. Man kann machen was man will ohne irgendein schlechtes Gewissen entwickeln zu können. Also auch kein schlechtes Gewissen wegen sexueller Handlungen. In gewisser Weise ist die Möglichkeit des sexuellen Schuldgefühls also im jüdischen Bedauern des Verlustes der Unschuld bereits impliziert. Man sollte aber nicht vergessen, dass lüstern-sexuelle Handlung von der christlichen Morallehre in den Vordergrund gestellt wurden. Sünden wie Lüge, Mord, Diebstahl treten in den Hintergrund. An der sexuellen Lüsternheit ist aber an und für sich gar nichts Sündhaftes. Aber Augustinus wollte der Welt das wohl einreden. Ich vermute, weil er ein persönliches sexuelles Problem hatte. Er lebte in wilder Ehe und vergnügte sich sexuell mit einer schönen Frau, was er hinterher selbst zugab. Das konnte oder wollte er nicht fortführen. Die Frage ist: wieso? Vielleicht ist er von seiner "festen Freundin" ja einfach verlassen worden, und fand keine neue? Falls das so war ist es nicht erstaunlich, dass er sich mit dem christlichen Glauben seiner Mutter identifizierte und ihn für seine persönlichen Zwecke ummodelte oder "erweiterte".
--Die christliche Liebe möchte körperlos sein. Wieso eigentlich? Vielleicht ist es ja nur mein Eindruck. Jedenfalls habe ich das Gefühl, dass die christliche Liebe nicht auf das Körperliche fixiert ist, sondern auf das Geistige. Im christlichen Himmel hat man gar keinen Körper mehr. Man ist dann nur noch eine Seele, die so aussieht wie alle anderen Seelen. Oder ist es denkbar, dass eine Seele ein Aussehen hat, dass sie Kopf, Arme, Beine hat, und Geschlechtsteile? Wenn eine Seele im Himmel eine körperliche Erscheinung haben sollte, dann wohl sicher eine schwanzlose. Ein Schwanz darf da nicht zu sehen sein, denn seine Aufgabe ist es zu ficken. Zu was anderem braucht ihn nicht. Pinkeln kann man auch ohne. Seelen im Himmel können kaum mehr als sich gegenseitig zu lieben, und mehr machen sie auch nicht. Sie werden dieser Liebe niemals überdrüssig, weil es Zeit keine gibt. Zumindest will der Glaube das glauben machen. Ach, was ist das schade, dass es das alles nicht geben soll. Vielleicht ja doch? Dann möchte ich das aber auf keinen Fall verpassen. Zumindest würde ich es einem Aufenthalt in der Hölle vorziehen. Da hat man durchaus einen Körper und der wird gequält. Körper ist in der christlichen Vorstellung also etwas, das am Lieben hindert und der Quell von Leid sein kann. Solange man lebt sollte man die Art wie man liebt nicht zu sehr auf das Körperliche fixiert sein. Am besten man kommuniziert nur noch per Email. In gewisser Weise ist ein Internetforum ein prima Vorbereitung auf den Zustand im Himmel. Denn da sieht man vom Nächsten (von der anderen Seele) ja auch nichts.
--Warum schreibe ich an diesem Entwurf, den ich vielleicht nie veröffentlichen werde, statt gemäß meiner Einsicht "Ich bin das Opfer christlicher Körperfeindlichkeit" mich Menschen ganz normal anzunähern, Freundschaft zu suchen und sexuellen Kontakt? Weil die Einsicht nicht ausreicht. Meine Liebe ist gelähmt, oder nur noch rudimentär vorhanden. Sie beschränkt sich aufs Schauen und aufs eigenbrödlerische Tun. Menschen sind und bleiben mir suspekt. Ich weiß nicht ob ich das schizoide Produkt des christlichen Begriffes von Liebe bin, aber ich vermute es. Warum aber nur ich? Zumindest kenne ich keinen, dem es auch so geht. Aber das ist ja auch kein Wunder. Menschen wie ich machen nicht gern auf sich aufmerksam. Und ich tue dies in Internetforen auch nur deshalb, weil es was Unkörperliches ist. Meinen Körper sieht der Leser nicht. Nicht, dass ich hässlich wäre. Ich sehe, glaube ich ganz normal aus. Es ist mir unangenehm beim Reden angeschaut zu werden, und auf diese Weise aufs Körperliche reduziert zu werden. Das
sine non qua normaler Beziehungen ist das Körperliche. Da mutet die christliche Körperfeindlichkeit fast schon als etwas an, das geeignet ist Liebe zu erschweren. Und wieso wird dann so viel von Liebe geredet? Um dies zu kompensieren.
--Sollte es mir gelingen meine Angst vor körperlicher Liebe (und überhaupt vor Liebe, denn Liebe ist vom körperlichen ja kaum zu trennen) zu überwinden, so werde ich Leuten in den Armen liegen, die sterblich sind. Ich werde sterbliches Gebein lieben, das zufällig noch lebt. Und wenn es dann stirbt, dann suche ich mir was anderes, was zufällig noch lebt. Es wird niemals einen Mangel an lebenden Menschen geben, solange ich selbst am Leben bin. Was anderes anzunehmen wäre höchst unrealistisch. Wenn ich dann aber sterbe, wie setze ich das Lieben fort, ohne Körper? Ich werde als Geist umherschweben und mich nach meinem Körper zurücksehnen. Ich werde versuchen mich so schnell wie möglich zu reinkarnieren. Es könnte aber auch sein, dass ich völlig tot sein werde, ausgelöscht, und dann ist es sowieso egal, was ich zeitlebens gedacht und gefühlt und gemacht habe. Sollte ich wider Erwarten in einem christlichen Himmel landen, so habe ich nicht mehr viel zu entscheiden, denn einen Ausgang gibt es da wohl nicht. Man hängt dort ewig rum. Und man fragt sich vielleicht, wieso man sich zeitlebens so viel darum bemüht hat beliebt zu sein. Denn im christlichen Himmel liebt man sich praktisch selbst. Man braucht überhaupt niemanden, nicht mal Gott. Gott ist zwar vielleicht der Stifter des Himmels, aber ich glaube nicht, dass er oft dort reinschaut und sich mit den Seelen abgibt. Ich weiß auch nicht, worüber er sich mit diesen Dumpfbacken unterhalten sollte. Im Vergleich zu ihm sind sie ja nur ganz kleine Lichter. Viel Neues können sie ihm nicht erzählen. Und was er ihnen sagt, das verstehen sie nur dann, wenn er sich dumm so stellt und so tut, als wäre einer von ihnen. Im Himmel gibt es also vereinzelte Seelen. Sie genügen sich selbst und haben keine Kommunikation. So gesehen ist mein Zustand der Beziehungslosigkeit ja eine prima Vorbereitung. Und warum glauben so viele daran? Weil die Christen im Imperialismus die halbe Welt erobern haben und den Eingeborenen den christlichen Glauben "nahegebracht" haben. Aufgezwungen könnte man es auch nennen. Aber ich bin ja nicht dabei gewesen. Und jetzt jammern sie, sie seien die am meisten unterdrückte religiöse Gemeinschaft. Ich bin ja selbst einer, wenn auch nicht freiwillig. Ich kann nicht aufhören es zu sein, auch wenn ich es noch so verabscheue es zu sein. Es wurde mir eingeimpft, in der Kindheit. Aber die anderen Religionen machen es doch auch so. Sie stellen Kindern Glaube als Wissen dar, und wenn sie dann langsam kritisch werden, dann verbietet man ihnen darüber zu reden. Dagegen verstoße ich mit diesem Beitrag. Bin nämlich kein Kind mehr, das sich den Mund verbieten lässt.
-- Jesus lehrte keineswegs, dass man einander lieben soll, ganz normal und ganz natürlich. So lehrte er lt. Lukas (6. Kapitel): " Und wenn ihr die liebt, die euch lieben, welchen Dank habt ihr davon? Denn auch die Sünder lieben ihre Freunde. " Beziehungsprobleme gibt es auch bei Heiden. Wenn man jemanden liebt heißt das nicht, dass er es erwidert. Jesus hat seine Botschaft aber so dargestellt als sei Liebe auf Gegenseitigkeit was ganz Einfaches. Und man sei ein Heide oder Sünder, wenn man es sich einfach mache. Ich aber predige euch: Einfacher ist es, wenn man auf Freundschaft und Partnerschaft ganz verzichtet. So gesehen kann Jesu Lehre als Anleitung gesehen werden es sich einfach zu machen. Das wird durch den Satz "welchen Dank habt Ihr davon?" Mit anderen Worten: was habt Ihr davon, wenn Ihr einander liebt? Das hat er gefragt, nicht ich. Oder hab ich ihm jetzt das Wort im Munde verdreht? Aber das ist ja Quatsch, da ich gar nicht weiß wer er war und was er alles gesagt hat. Ich bin auf die Evangelisten angewiesen. In Markus stellt er diese Frage gar nicht. In Matthäus sagt er man soll seine Feinde lieben. Das passt ganz gut zu der Frage "Welchen Dank habt ihr davon?" (wenn ihr eure Freunde liebt.) Aber ich muss jetzt aufhören. Dieses Ende ist stilistisch nicht grade schön, aber wie gesagt, ich will keinen Roman abliefern.
(19.08.2020, 17:21)ichbinmehr schrieb: Aus der Kreuzigung Jesus wir immer so ein „ er hat das für uns auf sich genommen „ gemacht.
Keiner wagt es, Jesus Weg auch mal in Frage zu stellen und mal klar zu sagen, dass er da noch ne kleine Baustelle hatte, weshalb der die Kreuzigung erfahren hat.
Er hat nicht (nur) uns erlöst, sondern vor allem sich selbst. Die Kreuzigung die er erfahren hat, war seine Gnade, seine Erlösung aus dem Ego, aus dem Hochmut, der Lehrerrolle, der Helferrolle die er spielte,
Faszinierende Sichtweise. Wo hast du das her? Von dir selbst? Es gibt solche und solche Lehrer: die einen denken sich selbst was aus, und die anderen geben bloß wieder was andere schon gelehrt haben.
Ich äußerte vor 10 Jahren in einem Philosophieforum ich sei der Gekreuzigte. Da war ich mit meiner Lehrerrollle schon ziemlich am Ende. Ich wollte den Leuten dort die Lehre S. Freuds nahebringen, aber sie intereressierten sich partout nicht dafür.