Klartraumforum
Todestag - Druckversion

+- Klartraumforum (https://www.klartraumforum.de/forum)
+-- Forum: Community (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=5)
+--- Forum: Philosophie und Psychologie (https://www.klartraumforum.de/forum/forumdisplay.php?fid=20)
+--- Thema: Todestag (/showthread.php?tid=6149)

Seiten: 1 2 3


Todestag - Thunderbird - 16.02.2008

Folgendes:

Ich habe vor kurzem, in einem Chat, von jemandem eine Frage gestellt bekommen und konnte sie nicht beantworten.

Ich finde darüber nachzudenken sehr interessant und will auch euch diese Frage stellen:

Würdet ihr den Tag eures Todes im Vorhinein wissen wollen?

Auf der einen Seite ist es beängstigend zu wissen, sollte man in wenigen Tagen sterben.
Auf der anderen Seite ist die Vorstellung eines frühen Todes, ohne bestimmte Erlebnisse,
(welche das sind, ist individuell verschieden) nicht minder beängstigend.

Ich freue mich schon auf gehaltvolle Antworten.


Re: Todestag - jeyelle - 16.02.2008

keinesfalls würde ich den tag wissen wollen. ich glaube dass ich dann nichtmehr unbeschwert leben könnte selbst wenn dieser tag noch jahre weit entfernt liegt. zwar kann man sich dann darum kümmern, dass zb die familie auch nach dem tod gut versorgt ist und dinge tun die man unbedingt schonmal tun wollte, aber ich denke ich könnte es auch nicht für mich behalten und würde damit meine mitmenschen belasten was dazu führen würde dass ich mich selbst nur noch verachten kann. wenn man es weiß es aber nicht den liebsten sagt ist es auch irgendwie ungerecht. es ist die frage, ob es leichter ist wenn es plötzlich ist oder wenn man sich darauf vorbereiten kann. für mich persönlich ist das plötzliche zu bevorzugen, in diesem speziellen fall besteht ja auch noch die möglichkeit dass man es doch noch absehen kann (bei einer krankheit zB)


Re: Todestag - Thunderbird - 16.02.2008

Das ist natürlich ein Argument.
Ich überlege zwar gerade zwanghaft nach einer Antwort aber, dem ist nichts hinzuzufügen.


Re: Todestag - spell bound - 16.02.2008

ich mag nicht mein ganzes leben durchplanen, also auch nicht jetzt schon festlegen, wann ich sterbe. (das mit dem 30 jahre alt sein war ja nur sone idee bigwink )


- "wieso sprichst du von festlegen? es geht doch ums wissen!"
wissen kann man als geisteszustand sehen: es bestimmt, wie ich meine welt wahrnehme und damit auch wie ich mein leben an diese welt ausrichte. man koennte sagen, wissen ist eine art geistiges festlegen, aber damit auch ein festlegen des verhaltens und eben des lebens.


- "und wieso willst du nicht dein ganzes leben durchplanen?"
immer diese fragen.. gibt es keinen besonderen grund. faende es halt langweilig. (abgesehn davon dass es oft sowieso anders kommt.. aber das wird ja durch thunder's fragestellung ausgeklammert)




Re: Todestag - Rhetor - 16.02.2008

Ich würde den genauen Hinrichtungstermin wissen wollen, wenn ich im Todestrakt säße, damit ich nicht jedesmal Panik bekäme, wenn ein Wärter hereinkommt.

Ich würde auch den genauen Termin wissen wollen, wenn ich unheilbar krank wäre und unter Schmerzen litte.

"Dein Sterben wird sich ohne jegliche unangenehme Sinneswahrnehmungen (also noch weiter gefasst als "ohne Schmerzen") vollziehen" - wenn man mir das garantieren könnte, dann wollte ich den Zeitpunkt auch gerne wissen - sei es morgen oder in 60 Jahren.

Es würde nämlich helfen, die verbleibende Zeit optimal zu nutzen:
Wenn ich z.B. vor meinem 66.Lebensjahr sterben sollte, dann könnte ich das Geld, das ich jetzt in eine private Rentenversicherung einzahle, stattdessen für gute Zwecke spenden.

Ansonsten: NEIN!

Ich hätte einfach zu viel Schiss vor dem Sterben, also dem was dem Tod (= wenn es überstanden ist) evtl. vorausgeht.
Das würde vermutlich mein Denken ähnlich vereinnahmen, wie beispielsweise ein Termin beim Zahnarzt, und so meine Lebensqualität reduzieren.

LG,
Rhetor



Re: Todestag - Ennoinzichprodaktschens - 16.02.2008


Zitat:Thunderbird schrieb am 16.02.2008 19:09 Uhr:
Würdet ihr den Tag eures Todes im Vorhinein wissen wollen?


Nein.

Zumal der dann vorherbestimmt wäre und ich nicht an Vorherbestimmung glaube, aber selbst wenn es sie gäbe, würde ich meinen Todestag nicht wissen wollten. Es sei denn, die Vorhersage ist nicht ganz ernst gemeint, wie z.B. <a href="http://www.testreich.com/test.php?t=kuolema">diese hier</a>. Man sollte da nur nicht auf die Werbebanner links und oben klicken, denn die führen zu einer unseriösen Abzockfirma. bigwink

EDIT: Mein Todestag ist laut diesem lustigen kleinen Test der 20.3.2069, was bedeuten würde, dass ich als 81-jähriger stürbe. Aber wie gesagt, ich glaub nicht dran, das ist nur Spaß. tongue

EDIT 2: Auf dieser Seite sind weitere "Tests" von Abzockfirmen unter den anderen versteckt. Man erkennt sie daran, dass nicht dransteht, wie viele diese Tests bereits durchgeführt haben. Also VORSICHT!


Re: Todestag - owa - 17.02.2008


Eindeutig Ja.

Aber eigentlich hoffe/erwarte/wünsche ich ja, den Tag des Todes ohnehin selbst bestimmen zu können...




Re: Todestag - xedi - 17.02.2008

Na toll ich sterbe 3 Jahre vor
Ennoinzichprodaktschens am 7.12.66 (kurz vor Weinachten, grrr) und werde 79.

Liegt wahrscheinlich daran, dass ich geschrieben habe, dass ich über 100 Leute töten würde, wenn ich könnte, ABER ich habe auch geschrieben, dass ich über 100 in den Himmerl holen würde, also mache ich ihnen ja enen Gefallen!


Re: Todestag - Thunderbird - 17.02.2008

Ich habe noch gar nicht Stellung genommen, :-)

Ich würde den Tag definitiv wissen wollen, um mein Leben darauf einzurichten.
Dafür sorgen, dass es verbleibenden Angehörigen gut geht e.t.c.

Ich denke auch nicht, dass es eine Beeinflussung meiner Lebensqualität darstellen würde, würde ich den Tag meines Todes wissen.

Ich glaube genausowenig wie N90 an Vorherbestimmung, diese Frage ist sowieso eher rethorisch, was die meisten verstehen müssten.

@N90
Bitte nicht falsch auffassen...


Re: Todestag - Laura - 17.02.2008


Interessanter Thread!

Also ich würds mit Sicherheit auch wissen wollen. Ich würds einfach schön finden, wenn man sich auf diesen Zeitpunkt vorbereiten könnte, so dass er einen nicht eiskalt erwischt.





Re: Todestag - 0815-Dreamer - 17.02.2008

Ich möchte das auf keinen Fall wissen. Die Gründe sind alle schon genennt worden.

PS: Ich würde am 20.05.2077 sterben, mit 87 jahren big


Re: Todestag - michaelick - 17.02.2008

Ich sterbe mit 91 Jahren, das Datum hab ich schon vergessen.
Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich nicht rauche und trinke. Aber vielleicht bin ich mit 15 Jahren noch zu jung für diesen Test. Wer weiß, wie viel Alkohol ich mit 40 trinke? Und wer weiß, was es für medizinische Mittel in 80 Jahren geben wird?

Wenn Gott (ich bin nicht gläubig) oder die Natur oder sonst wer gewollt hätte, dass wir unseren Todestag wissen, dann würden wir es wissen. Mir ist es eigentlich egal, denn ich denke gar nicht erst darüber nach. Wer darüber die ganze Zeit nachdenkt, ist echt arm dran. Ich leben einfach mein Leben.

Was würdet ihr tun, wenn ihr wissen würdet, dass ein Meteorit in 24 Stunden auf die Erde knallt und die ganze Menschheit auslöscht?
Wenn ihr euch irgendwo in einem Bunker unter der Erde verstecken würdet, würdet ihr sowieso sterben, aber mehr leiden. Oder würdet ihr Suizid begehen?







Re: Todestag - Thunderbird - 17.02.2008

Ich würde definitiv würdevoll Selbstmord begehen.
Erst mich von nahestehenden Menschen verabschieden, e.t.c.
dann mit einer Gasflasche: 80% - N2O / 20% - O2,
die Sauferstoffsättigung langsam reduzieren und freidlich einschlafen...



Re: Todestag - Steve - 17.02.2008

Du willst mit lachgas sterben? Soweit ich weiß besteht bei der Verwendung von Gasflaschen mit Lachgas geringe Erstickungsgefahr. Wäre CO2 oder NO2 ned sinnvoller?^^

Ich würde auch definitiv nicht wissen wollen, wann ich sterbe. Vor allem wenn da raus kommen würde, dass dieser tag innerhalb der nächsten paar jahre ist. Es ist besser, wenn der tod einfach plötzlich kommt...

P.S. Der Test sagt, dass ich am 9.8.2070 sterben werde.


Zitat:Du lebst noch 64 Jahre.
Du stirbst als 80-jähriger.
Dein BMI (Body Mass Index) ist 21.




Re: Todestag - spell bound - 17.02.2008

eine bedeutende frage hinter diesen ansonsten unsinnigen spekulationen ist doch:
inwiefern hat das wissen um den tod einfluss auf unsere lebensgestaltung?

wenn wir naemlich einen genauen todeszeitpunkt wuessten, wuerden wir, wenn er nahe gekommen ist, anfangen unser leben sinnvoll nutzen zu wollen - so zumindest aus einigen eurer antworten ersichtlich.
fuer mich bedeutet das, dass die meisten wohl so leben, als wuerden sie ewig leben, bzw. zumindest sehr lange noch. dabei ist das doch voellig unsicher! sie streichen den tod weitgehend aus ihrem alltagsbewusstsein und leben so in den tag hinein, was ihnen dann aber auch nicht genuegend motivation gibt, mehr aus dem leben zu machen.

durch den gedanken an den tod erscheint einigen wohl viel eher das leben, in jedem augenblick, wertvoll zu sein. man beginnt es dann nicht nur mehr zu schaetzen, sondern man beginnt sich darauf zu besinnen, was einem denn im leben eigentlich wichtig ist, und man versucht es eher, zu erreichen, solange man noch kann.

da wir aber meist nicht wissen, wann wir sterben werden, ist die eingangsfrage doch irgendwo truegerisch: erinnert sie uns einerseits an den wert des lebens, laesst ihn aber im naechsten moment schon wieder vergessen, da wir ja den moment des todes nicht wissen, sondern nur fuer kurze zeit des spekulierens so getan haben als wuessten wir ihn. wir sind also nur waehrend des so-tuns an den wert des lebens erinnert.

was ich deshalb fuer viel sinnvoller halte, sind verschiedene uebungen, oder auch experimente:
stellt euch doch mal in eurem alltag und eurer lebensgestaltung eine zeit lang (intensiv) vor, dass ihr z.b. naechstes jahr tot sein koenntet. oder auch z.b. am naechsten tag. also nicht bloß in gedanken aufsagen, sondern richtig mal so tun als ob es wahr waere. es koennte ja auch wahr sein...
man kann das verschieden variieren, wie einem gefaellt. ich stelle mir allgemein oft einfach gerne vor, dass ich jederzeit sterben koennte. zu anderen zeiten stelle ich mir gar vor, dass ich bereits am sterben, oder schon tot bin.
diese betrachtungsweise gibt mir jedenfalls immer wieder besinnung auf das, was ich als wesentlich im leben erachte: ich hoere auf mit unsinnigen dingen, lebe mehr so wie es mir gefaellt, riskiere auch mehr fuer meine werte, und wenn es mir mal schlecht geht, fuehlt man sich dadurch auch besser. immerhin wird durch den tod doch so gut wie jedes problem relativiert und erscheint nichtig und laecherlich.
fuer die todesbegeisterten gibt es noch einen zusatz: der gedanke, jederzeit sterben zu koennen, ist doch auch manchmal ein gewisser trost...