Das mit den klarträumenden Kindern ist ein interessantes Thema. Mario hat allerdings sein Mass, was ein Klartraum ist, grosszügig ausgelegt, wenn er sagt, dass die Kinder wissen, dass es ein (Alp-) Traum ist und sich wecken können. Ich würde das als einen klaren Moment und nicht als einen Klartraum bezeichnen. Ich kann mich erinnern, dass ich das als Kind auch gemacht habe und gelegentlich auch heute noch tue. Allerdings habe ich praktisch keine Albträume mehr (die nehmen im Alter im Allgemeinen ab )

Werner Zurfluh hat sich in seinem Buch "Quellen der Nacht" auch mit dem Thema auseinandergesetzt. Er vermutet, dass die Anpassung an die kulturellen Werte, insbesondere die Schule, dazu führt, dass Kinder und Jugendliche im Laufe ihrer Schulzeit klarträumerische Fähigkeiten verlieren und ihre Aufmerksamkeit immer mehr der Wachwelt zuwenden, die viel von ihnen verlangt.

(24.06.2010, 19:33)Dakash schrieb: Also wenn klarträumen ja "gesünder" ist als "normal" träumen gäbe es doch eigentlich (rein naturtechnisch betrachtet) keinen Grund warum man dann ab dem 6ten Lebensjahr weniger klar träumt.

(24.06.2010, 19:33)Dakash schrieb: Von der Natur aus ist es nicht vorgesehen, dass Erwachsene klarträumen, sonst würden sie es ja von alleine tun.

Zum Thema "kulturbedingter Verlust des Zuganges zu den Träumen" möchte ich euch wärmstens das Schlusskapitel meines Buches "Träume erinnern" empfehlen. Es heisst: Und zum Schluss noch dies: Eine traumhafte Geschichte. Es zeigt, wie sich dieser kulturbedingte Verlust historisch entwickelt haben könnte. Ich hoffe, eure Imagination wird dadurch befeuert und eine Rakete gezündet.

Zitat:Im Film >>Inception<< führt die Traummanipulation letzendlich alle ins Verderben. Normalerweise holt ein extremer Schock oder gar der Tod im Traum den Träumenden sofort zurück in die Realität. Man nennt das Kick. Danach sitzt der Träumer schweißnass, aber wach in seinem Bett. Wer beim luziden Träumen jedoch zu Tief in die Traumwelt verstößt, läuft Gefahr, mit einem Kick nicht mehr an die Oberfläche der Wirklichkeit zurückzukehren.
Stattdessen sinkt das Unterbewusstsein dann hinab bis in die unstrukturierten Traum-Gebiete des Limbus. In der katholischen Theologie ist das der äuserste Kreis der Hölle, in den ungetaufte Kinder bei ihrem Tod aufgenommen werden. In der Traum-Theorie ist es das Gebiet in dem das Gehirn oder Teile davon irreparabel zerstört werden können. Wer von hier zurückkehrt, ist nicht mehr der Mensch, der er vor dem Traum war.

(24.06.2010, 21:57)Tamahl schrieb: Ja da kann ich Orakel nur beipflichten.
In dem Buch Schöpferisch Träumen von Paul Tholey hab ich ebenfalls gelesen das Klarträumen die ursprüngliche Form des Träumens wohl war.
Also ist das heutige Trüb-Träumen nicht natürlich sondern eine verkümmerte Fähigkeit von uns.

Zitat:Im Film >>Inception<< führt die Traummanipulation letzendlich alle ins Verderben.

Zitat:Normalerweise holt ein extremer Schock oder gar der Tod im Traum den Träumenden sofort zurück in die Realität. Man nennt das Kick. Danach sitzt der Träumer schweißnass, aber wach in seinem Bett. Wer beim luziden Träumen jedoch zu Tief in die Traumwelt verstößt, läuft Gefahr, mit einem Kick nicht mehr an die Oberfläche der Wirklichkeit zurückzukehren.

Zitat:Stattdessen sinkt das Unterbewusstsein dann hinab bis in die unstrukturierten Traum-Gebiete des Limbus. In der katholischen Theologie ist das der äuserste Kreis der Hölle, in den ungetaufte Kinder bei ihrem Tod aufgenommen werden.

Zitat:In der Traum-Theorie ist es das Gebiet in dem das Gehirn oder Teile davon irreparabel zerstört werden können. Wer von hier zurückkehrt, ist nicht mehr der Mensch, der er vor dem Traum war.