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Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Druckversion

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RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Laura - 11.08.2020

Ceesbe schrieb:
Zitat:Die alltäglich gewöhnliche Bezeichnung des Unbewussten als Unterbewusstsein finde ich dagegen irritierend, denn sie impliziert eine räumlich (?) untergeordnete Position des Unbewussten, was nicht stimmt. Klassische freudianische oder auch moderne psychologische Schriften beziehen sich auf unbewusste oder vorbewusste Inhalte, aber nicht auf unterbewusste.

Ja, da sprichst du einen guten Punkt an. Es stimmt schon, ich empfinde das Unbewusste als räumlich tiefer gelegen. Genauso empfinde ich das Einschlafen als Hinabsinken und den Traumzustand ebenfalls als sehr "tief". Das sehe ich aber nicht negativ, für mich ist dies ein sehr geborgenes Gefühl wie in einer kuscheligen, ganz persönlichen, dunklen warmen Höhle. Nur weil etwas tiefer liegt, ist es ja nicht automatisch "herabgesetzt" oder weniger wert, auch wenn das ein Neuling durch die Begriffe denken könnte.

Ich denke, dass räumliche Anordnungen sowieso immer nur Behelfsmittel sind. Das Unterbewusstsein/Unbewusste stelle ich mir manchmal auch als großen Kreis vor, in dem ein Lichtbereich das Bewusstsein/Bewusste symbolisiert. Ob außen oder innen, unten oder oben, was ich gerade im Betrachtungsmoment als vorrangig oder untergeordnet sehe, ist jeweils von der Situation bzw. meinem Ziel abhängig. Es liegt immer an mir selbst, was ich überordne
Der Begriff "Unterbewusstsein" gefällt mir, weil er mir persönlicher rüberkommt, als das "Unbewusste". Aber letztlich verwende ich beides, meist auch ganz bewusst, mit gleichem Bezug.
Von daher, für mich ist es ok.

Hinabsinken in den Schlaf: So empfinde ich es auch. Interessanterweise gibt es aber auch Leute, die den gleichen Vorgang als ein Aufsteigen in den Schlaf beschreiben. Die einen schlafen folglich nach abwärts ein, die anderen nach aufwärts shoulder  (Naja, vielleicht sind das auch wirklich verschiedene Vorgänge biggrin )

Zitat:
Zitat:Der Ansatz des Traumhelfers geistert schon seit einiger Zeit im Forum. Ich persönlich finde ihm nicht so wirklich effektiv. Besser scheint mir im Klartraum einen größeren Rahmen aufzubauen, eine konstante Geschichte, wo die Traumhelfer ihre Funktionen ausführen können. Mir hat z.B. 2005 die Oneironautenschule geholfen - die Traumhelfer wirkten dort als verschiedene Lehrer und halfen mir klarträumerisch vorwärts zu kommen.

Ich habe sehr gute Erfahrungen mit meinem Traumhelfer gemacht. Du hast recht, dass eine Geschichte und ein größerer Rahmen definitiv helfen und denke ich auch essentiell sind, aber ich hatte lange nach speziellen, sich wiederholenden Traumumgebungen gesucht und damit überhaupt keinen Erfolg. Eine Geschichte kann genauso an einen Ort wie an eine Person gebunden sein. Mein Traumhelfer hat ebenfalls als Klartraumlehrer agiert und mich klarträumerisch und insbesondere persönlich sehr weitergebracht. Aber ja: Ein "Traumhelfer" ist nicht zwingend eine Person  

Zum Thema Traumhelfer würde ich sehr gerne noch mehr Erfahrungsberichte lesen. Es ist ein spannendes Thema, wo meiner Ansicht nach viel Potential drinsteckt. Aber halt wenig geforscht wird. Vermutlich weil es nicht so viele Erfahrungen damit gibt, kA, kann auch gut sein, weil es den meisten zu privat ist. An dieser Stelle nochmal danke fürs Teilen deiner TH-Berichte, Ceesbe.

Außerdem big hat mich dein schöner Thread heute bis in den KT verfolgt und ich habe mich direkt an deine Ruhe-Tipps nach der Klarheitserlangung erinnert(edit: Respekt/Aufmerksamkeit für die Traumumgebung und -botschaft praktizieren). Diese Verfahrensweise hatte ich mir zwar selber vor Jahren schon einmal erfolgreich verordnet, aber dann irgendwann nimmer so ernst genommen. Heute habe ich sie wieder eingesetzt plus erweitert um die Suche nach Traumführung durch ruhiges Umschauen. Sie setzte binnen Sekunden ein und es folgte ein feiner(und wie ich hoffe, auch fürs WL ertragreicher) KT. Dankeschön für diese wunderbare Motivation   ohhai


RE: Ceesbes Nicht-Techniken - Dreamweaver - 12.08.2020

(10.08.2020, 15:17)ichbinmehr schrieb: @ Dreamwaver

Zitat:Mangelnde Kontrolle im (Klar)Traum hat mit mangelnder Kontrolle im Wachleben zu tun, und genau dort kann man auch etwas dagegen tun.

Was denn alles?

Ich meinte einfach ("einfach"?), dass man im Wachleben aktiv wird und die Kontrolle zurückerlangt, zur Not auch -erobert.
Vielleicht hat man nämlich nur das Gefühl, ausgeliefert zu sein, aber es ist bloß die Angst, die einen zurückhält.
Das eigene Leben in die Hand zu nehmen zum Beispiel.
Oder sich von anderen Menschen bestimmen zu lassen.
Wo passiv ist, soll aktiv werden.
Oder so. big


RE: Ceesbes Nicht-Techniken - Rhetor - 13.08.2020

(12.08.2020, 23:14)Dreamweaver schrieb: Oder sich von anderen Menschen bestimmen zu lassen.

... nicht mehr ... ? wink1


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Ceesbe - 13.08.2020

Zitat:Hinabsinken in den Schlaf: So empfinde ich es auch. Interessanterweise gibt es aber auch Leute, die den gleichen Vorgang als ein Aufsteigen in den Schlaf beschreiben. Die einen schlafen folglich nach abwärts ein, die anderen nach aufwärts shoulder  (Naja, vielleicht sind das auch wirklich verschiedene Vorgänge biggrin )

Das ist ja witzig grin Ich denke bei meinem nächsten WILD-Versuch werde ich das mal bewusst versuchen, dieses Gefühl des Aufsteigens in den Schlaf nachzuempfinden. Klarheit verordne ich nämlich räumlich höher, vielleicht hilft das ja grin

Zitat:Außerdem big hat mich dein schöner Thread heute bis in den KT verfolgt und ich habe mich direkt an deine Ruhe-Tipps nach der Klarheitserlangung erinnert(edit: Respekt/Aufmerksamkeit für die Traumumgebung und -botschaft praktizieren). Diese Verfahrensweise hatte ich mir zwar selber vor Jahren schon einmal erfolgreich verordnet, aber dann irgendwann nimmer so ernst genommen. Heute habe ich sie wieder eingesetzt plus erweitert um die Suche nach Traumführung durch ruhiges Umschauen. Sie setzte binnen Sekunden ein und es folgte ein feiner(und wie ich hoffe, auch fürs WL ertragreicher) KT. Dankeschön für diese wunderbare Motivation   ohhai

Hey das freut mich total happy Lustig - diesen respektvollen Umgang mit dem Traum habe ich nämlich von dir grin Insbesondere deine Erlebnisberichte zum Traumstrom und die, in denen du als Traumhelfer durch den Traum gegangen bist, haben mich da sehr inspiriert. Daher danke zurück blumen


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Liri - 13.08.2020

Mit die besten Beiträge, die ich in diesem Forum gelesen habe.

Vielen lieben Dank dafür! blumen hug2

Es kam genau zur richtigen Zeit, ab und zu brauche ich ein bisschen Input, um nicht in Routine zu verfallen.

Zu wenig zu schlafen, werde ich persönlich nie praktizieren, dazu ist mein Immunsystem viel zu fragil. Aber alles andere ist perfekt =D


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - ichbinmehr - 14.08.2020

Danke Don für deinen Beitrag.
 

Zitat:Don schrieb: Oh ja!  ein Beispiel dazu ist Materialisieren im Klartraum. Viele wollen im Klartraum z.B. Musik üben, sie werden klar und suchen verzweifelt nach dem Musikinstrument. Wenn man dagegen einfach auf die Bühne geht und z.B. so tut, als würde man Luftgitarre spielen, materialisiert sich passen zu den Bewegungen die richtige Gitarre!!!

Das ist spannend, kostet aber auch sehr viel Mut. Wie brings du denn den Mut auf, einfach zu machen? Ich merke dass ich mich immer wieder Rückversichern muss und das stört dann den Aufbau der neuen Realität. Nur sehr selten rutsche ich über den Punkt, wo ich Erschaffer bin. Ich bin zu zögerlich, vor  allem dann wenn es ums machen geht. Denkend kann ich leicht über den Punkt rutschen, aber machend. Puh, da bin ich noch mit meiner Angst konfrontiert, die mich immer wieder zurück schickt. Und obwohl ich sehe, dass das Rückversichern den Aufbau behindert, weil das ja ebenfalls wieder Realität erschafft, finde ich nicht die Kraft einfach zu machen. Was kann man da machen? Ich neige ja dann dazu, es einfach zu akzeptieren, dass ich das noch nicht kann. Aber vielleicht hast du ja noch eine ander Idee?
 
Ceesbe sagt:
 
Zitat:Ja genau. Wut ist kein Garant dafür, dass man die Macht behält und im Traum bleibt. Aber mit Angst fliegt man sicher raus. Mit der Angst friert man ein, verfällt in Schockstarre und vernebelt sein klares Denken. Wut sorgt dafür, dass man handlungsfähig bleibt, Energie behält. Wut ist eine große Quelle der Kraft, richtig kanalisiert kann sie Berge versetzen.

Das habe ich gestern gespürt. Da habe ich Wut zugelassen bis sie wirklich alles umfasst hat, bis da kein Ich mehr war und plötzlich konnte ich die Energie spüren, die hinter der Wut steht. Das war eine Macher Energie. Sicherheit. Vertrauen. Kraft. Zielgerichtet. Klarheit. Ich habe noch wenig Zugang zu dieser Energie, weil ich Wut lange unterdrücken musste. Mit der Wut war auch die positive Kraft dahinter abgespalten. 

Zitat:
Zitat:steffi schrieb:Hast du Zufällig auch noch ne Idee. Was wenn ich nicht gehört werde?
Ich habe keinen Knebel im Mund, ich spreche, drücke Bedürfnisse und Wünsche aus, ich wüte, bin klar zu hören, aber erfahre immer noch Ignoranz. Traumfiguren nehmen mich nicht ernst.

Ceesbe schrieb: Wo wirst du denn im Wachleben nicht gehört, woher kennst du das Gefühl? Wo hörst du dir selbst nicht zu? Will ein Teil von dir nicht gehört werden? Und was erhoffst du dir dadurch, wenn du gehört wirst? Kannst du dir etwas von dem, was du dir erhoffst, vielleicht schon jetzt selbst geben?

Ich glaube mittlerweile, höre ich mir sehr gut zu. Das ist immer das was sich zuerst prüfe. Aber es gibt ja auch Ignoranz im Leben, weil ein Weg anders verlaufen soll, als man sich vorstellt. Ja einen Teil kann ich mir selbst geben, aber ein Teil fehlt auch noch, um im Flow mit dem Leben zu sein. Ich glaube ich kreiere immer wieder Vorstellungen, wie die Lösung sein soll. Und dann muss ich wieder loslassen. Vielleicht darf ich da noch flexibler werden. Vielleicht müssen da noch einige Vorstellungen zerbrechen?
 
Ich finde es manchmal schwierig, das zu verbinden. Einerseits zu lernen die Wut rauszulassen, Rücksichtsloser zu sein, sich nicht mehr zu verleugnen, sich den Ängsten die das auslöst, zu stellen. Andererseits da wieder Loslasen, und Vorstellungen aufgeben. Manchmal weiß ich nicht was richtig ist.

Ich suche wie ich glaube, noch nach einem klaren Weg, aber den gibt es wohl nicht. Vielleicht muss auch die Unsicherheit, die jeder Moment bringt noch bewusster annehmen. Das Nicht Wissen. Die Vorstellung es gäbe da eine gerade Linie, der man folgen könnte, verlieren.

Dabei geht es wie ich glaube eigentlich darum, den Teil der immer alles planen und kontrollieren will, aufgeben zu können. So dass der Beobachter, der das Ganze beobachtet, um es zu kontollieren wegfällt und man nur doch das ist, was handelt ohne dass da ständig ein Kommentator das Geschehen spaltet um es zu kontrollieren.  

Oder aber so, dass da nur noch ein Beobacher ist, der sich nicht mehr mit dem Geschehen der Handlung identifiziert, oder wo die Handlung komplett wegfällt und der Bobachter mit dem leeren Trauminhalt eins wird. Da bin ich mir nicht so sicher, weil ich glaube, dass sind auch alles noch Erscheinungen, Zustände, die sich abwechseln können. 

Im Klartraum erfahren wir ja meist eher das letztere. Ob mit oder ohne Trauminhalt. Aber ist das bewusster als ein andere Zustand? Das weiß ich nicht. Was wenn die Klarheit selbst, das Gewahrsein, die Erkenntnis  auch schon eine geträumte Erscheinung ist?

Oder aber, es ist total gleichgültig. Alleine schon der Versuch sich entscheiden zu wollen, welcher Zustand nun klarer ist, ist schon wieder der Trübtraum, indem wir uns mit einer wenn auch leeren oder verkörperten Traumfigur identifizieren, die die Lösung finden will. Vielleicht ist Klarheit ja demjenigen nicht mehr zu glauben, der nach Klarheit sucht?

Ich danke dir. LG


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Viltrudis - 14.08.2020

Zitat:Klarheit verordne ich nämlich räumlich höher, vielleicht hilft das ja

Also ich WILDe wenn dann schräg seitwärts nach unten, im 45°-Winkel.^^

Dachte mir aber gerade: Wenn die Träume unten sind, dann beobachte ich sie mit einem wacheren Bewusstsein ja quasi von oben herab, was auch wieder Sinn macht.


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - ichbinmehr - 14.08.2020

Ich hatte grade die Idee, das Klarträume oft nur Macht-Träume sind. Ich fühle mich manchmal klar, aber werde doch gesteuert. Weil ich dann aber Macht habe, denke ich das sei Klarheit. Ist Macht = Klarheit? Oder gibt es da einen Unterschied?


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Nuevo - 20.08.2020

An folgende Geschichte musste ich heute denken, als ich meine Traumberichte durchblätterte.

Mein Fahrlehrer fragte mich einmal, als wir auf eine Autobahn auffuhren, "Was siehst Du?"

Er sprach immer, irgendwie in Rätseln, Gleichnissen und verwendete gerne Metaphern. Ich wusste also auch diesmal nicht was er meinte und war darüber hinaus damit beschäftigt, mich in den fließenden Verkehr einzufädeln. Es war nicht einfach, da viele Autos von hinten angeschossen kamen.

"Was siehst Du", fragte er nochmal. - Ich verstand immer noch nicht und fragte mich ob ich etwas falsch mache. 

Nach einer Pause sagte er, manche Menschen sehen Autos, die vorbei fahren und andere sehen Lücken. Siehst Du Autos, siehst Du Hindernisse, siehst Du Lücken, siehst Du Chancen. - "Was siehst Du?"

Ich glaube ja, es machte ihm Spaß, nicht nur Fahrunterricht, sondern einem auch Weisheiten fürs Leben, mit auf den Weg, zu geben.

Jedenfalls musste ich heute daran denken, als ich über meine Träume und Traum-Experimente nachdachte. Was sehe ich? - Hindernisse oder Chancen?


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - spell bound - 24.08.2020

hey ceesbe, sehr toller thread, tolle sammlung, und so voller weisheit! was mir noch einfällt ist, dass du dich ja mit selbsthypnose beschäftigst. ich meine, dass die techniken mit dem tapping und dem klartraumlied auch schon SH-anklänge haben, aber kann mir vorstellen, dass du da noch mehr SH-kram machst, das du fürs klarträumen empfehlenswert hältst. falls dudas nicht eh schon auf deiner "zu ergänzen" liste für diesen thread hattest.


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Ceesbe - 24.08.2020

Hey spell,

jep, das kommt dann bei den klarheitseinleitenden Techniken bigwink Ich habs nicht vergessen, liege nur gerade flach (hoffentlich kein Corona fear) und bringe die Konzentration dafür nicht auf. Aber Teil 4 kommt noch.

Nuevo schrieb:Was sehe ich? - Hindernisse oder Chancen?

Sehr schön big Mein Fahrlehrer hat etwas ähnliches auf der Landstraße gesagt: Wer dort die Kontrolle verliert und nur Bäume sieht, fährt gegen den Baum. Wer die Lücken sieht, fährt durch die Lücken. Es gibt wohl irgendwo in Deutschland einen Abschnitt Landstraße, wo weit und breit nur ein einziger Baum steht. Leute wickeln sich wohl regelmäßig darum, der Baum wir überproportional häufig getroffen. Aber dein Fahrlehrer hat es schöner formuliert big

steffi schrieb:Ist Macht = Klarheit? Oder gibt es da einen Unterschied?

Klarheit ist (u.a.) Wissen um deine Macht, aber auch Wissen um deine Grenzen. Da viele Leute ihre Grenzen zu eng stecken und sich künstlich klein machen, geht Klarheit für diese Menschen mit einem Machtgefühl einher. Doch Klarheit bedeutet auch, Grenzen der Macht zu sehen und zu sehen, wo es nicht angebracht ist sie einzusetzen. Wer unter Größenwahn leidet, dem schenkt Klarheit Ernüchterung.


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - ichbinmehr - 24.08.2020

Zitat:Klarheit ist (u.a.) Wissen um deine Macht, aber auch Wissen um deine Grenzen. Da viele Leute ihre Grenzen zu eng stecken und sich künstlich klein machen, geht Klarheit für diese Menschen mit einem Machtgefühl einher. Doch Klarheit bedeutet auch, Grenzen der Macht zu sehen und zu sehen, wo es nicht angebracht ist sie einzusetzen. Wer unter Größenwahn leidet, dem schenkt Klarheit Ernüchterung.

Coole Antwort. Danke!

Ja ich denke Grenzen akzeptieren, kann ein Ausdruck von Selbstfürsorge und Gleichmut sein. Ernüchtert bin ich immer dann, wenn ich die zerschmetternde Einsicht noch abtrauere, dahinter finde ich immer wieder Freiheit.

Was definiert Grenzen?


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Ceesbe - 16.09.2020

Ich habe die Eingangsposts um klarheitseinleitende Techniken (DILD und WILD) ergänzt. Viel Spaß beim Lesen big


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Likeplacid - 31.12.2020

(09.08.2020, 15:51)Ceesbe schrieb: Das wichtigste vorweg: Ich lese hier im Forum ab und zu sowas wie: "Oh mann! So viele Traumzeichen und mein blödes UB lässt mich mal wieder nicht klar werden! Wie trüb kann man nur sein?" Tatsächlich erlebe ich es genau umgekehrt. Das Wach-/Alltagsbewusstsein ist im Traum schwerfällig und trüb, das UB/Traumbewusstsein ist es, welches die Traumzeichen als Hilfe schickt. Das Traumbewusstsein ist der Teil, der Träume erschafft, wieso ist es dann "blöd", wenn es sogar Traumzeichen einbaut, um einen klar werden zu lassen? Traumzeichen sind ein Indiz, dass man auf dem richtigen Weg ist. Seid dankbar für alle Traumzeichen, denn sie helfen euch, klar zu werden! 


Im Traum sieht man viele merkwürdige Dinge. Aber ich checke es nicht, denn ich möchte lieber trüb träumen. Das trübe Träumen ist in gewisser Weise befriedigender als das klare Träumen. Das UB besteht aus mehreren "Teilen". Der eine Teil schickt Traumzeichen, der andere ist man selbst. Man muss also rausfinden, was am eigenen Ich unbewusst ist. Dabei von Interesse für das Klarträumen ist insbesondere der Teil, der vom Klarträumen nichts wissen will. Dieser Teil fühlt sich mit Trübträumen eigentlich ganz wohl. Er möchte nicht erfahren, dass das was er erlebt alles nur ein Traum ist. Er möchte, dass das was er erlebt real ist. Es ist zwar nicht real, aber er möchte es sich einbilden. Und dann kommt da so ein Tholey und ein Laberge und erzählt ihm was davon, dass er die Nicht-Realität seiner Erfahrung einsehen und erkennen soll. Ich habe jetzt nur das wiedergegeben was dieser Persönlichkeitsanteil, der sich im persönlichen UB befindet, meint.  Ich denke natürlich was ganz anderes. Ich möchte unbedingt klarträumen jede Nacht. In gewisser Weise bin ich gespalten. Aber da bin ich bestimmt nicht der einzige. Vermutlich ist jeder gespalten, der klarträumen möchte, es aber nicht schafft, egal wie er sich anstrengt.


RE: Mit dem Traumgefühl zu natürlichen Klarträumen - Xeo - 03.05.2021

Hallo zusammen!

Liebe Ceesbe, das ist wirklich ein ausgesprochen spannendes Thema, welches du hier anschneidest. Wenn ich ehrlich sein darf: das ist eigentlich genau das, was ich gesucht habe!

Ich tue mich schon länger schwer mit dem normalen «Schema», wie man über das Ausüben von Realitätstests, welche sich mit der Zeit als Gewohnheit in den Träumen niederlassen sollen, den Klartraumzustand erreichen soll. Ich werde zwar aktuell alle zwei Wochen klar, aber scheine mehr Erfolg zu haben mit dem, was wir WILDs bezeichnen, als mit dem klassischen «im Traum selbst klar werden», oder kurz: DILD.

Ich will hier aber gar nicht zu sehr ausschweifen. Lange Rede, kurzer Sinn: ich überdenke gerade, wie ich an die Thematik DILD herantreten möchte, weil ich allein mit dem gewissenhaften Ausüben von Realitätstests bislang wenig Erfolge erziele (ich hatte schon DILDs, aber die Art, wie ich klar wurde, schien mir unbefriedigend: ich wusste es einfach, aber ich wusste nicht, wieso ich es wusste). Ich stimme aber voll und ganz überein: DILD ist mehr eine Lebenseinstellung denn eine Technik. Für mich hat es viel mit Mindfulness/Achtsamkeit zu tun: achtsam und mit den Sinnen verbunden durch die Welt zu schreiten und versuchen, weniger Zeit «auf Autopilot» zu verbringen, wie wir das ja naturgemäss sehr häufig tun. wink1

In diesem Zusammenhang habe ich mich irgendwann gefragt: wie fühlt es sich denn überhaupt an, wenn man wach (im Sinne von nicht im Bett und wach im Traum) ist und wie, wenn man klar oder trüb träumt? Kann ich den Traum an sich «wahrnehmen»? Wie unterscheiden sich diese beiden Zustände und kann ich ein Gefühl dafür entwickeln, in welchem Zustand ich mich gerade befinde?

Daher habe ich vor ein paar Tagen angefangen, in verschiedenen Situationen darauf Acht zu geben, wie ich mich fühle: klar im Denken? Etwas abgelenkt oder «nicht ganz hier»? Fühlt sich etwas «traumhaft» an? Natürlich stehe ich noch ganz am Anfang meiner Reise...

Die hier vorgeschlagenen Methoden gefallen mir ganz gut, allen voran diejenigen, welche unter «Gehe einen Tag lang durch die Welt…» vorgestellt werden, und auch das Beobachten von Hypnagogien. Ich werde dies sicher in meine Praxis einbauen. Schön finde ich auch, wie du, Ceesbe, davon schreibst, dass das Unterbewusstsein nicht als Unhold wahrgenommen werden soll, welcher einen daran hindert, klar zu werden. Ich habe irgendwo in einem Video gesehen, wie jemand davon spricht, dass das Unterbewusstsein wie ein «Trickster» ist, welcher uns spielerisch und kreativ auszutricksen versucht. Mir gefällt die Vorstellung, dass das Unterbewusstsein mir Zeichen schickt, es mir aber auch nicht so leicht macht, dass ich mir keine Mühe machen muss, sondern, dass ich mich anstrengen muss und dann für meine Bemühungen, die Zeichen des Unterbewusstseins richtig zu deuten, mit Klarheit belohnt werde. normal

So, ich kanns mir aber trotzdem nicht ganz verkneifen, euch noch ein paar Löcher in den Bauch zu fragen.
Gibt es hier neben Ceesbe noch andere, welche es geschafft haben, ein Gespür dafür zu entwickeln, wie es sich anfühlt, im Traum zu sein und über dieses Gefühl mehr Klarheit zu erlangen? Falls ja würde ich mich sehr darüber freuen zu hören, wie eure Reise verlaufen ist und was euch besonders geholfen hat. wink1

Ceesbe: Ich weiss, das ist wahrscheinlich keine einfache Frage und sehr subjektiv, aber: vielleicht kannst du das Traumgefühl etwas umschreiben? Ich habe mir fest vorgenommen, im nächsten Klartraum darauf zu achten, wie ich mich fühle, wie ich die Welt um mich herum wahrnehme und inwiefern dieser Zustand und diese Art das Wahrnehmens sich vom Wachsein unterscheidet, aber auch, welche Gemeinsamkeiten vorhanden sein könnten.

Vielleicht hast du mittlerweile (der Thread ist ja doch schon ein paar Monate alt) auch noch weitere Erfahrungen sammeln können, wie du dem Gefühl nahe sein kannst? Ich würde gerne den kontrollierten Schlafentzug testen, aber dazu müsste ich wohl 1-2 Wochen Urlaub nehmen und das geht momentan definitiv nicht, somit fällt die aus deiner Sicht wohl effektivste Technik für mich weg.

Ich werde sicher mal etwas mit dem Beobachten von Hypnagogien herumspielen und versuchen, die Welt etwas spielerischer zu sehen, wie unter «Gehe einen Tag lang durch die Welt…» beschrieben (ich denke, das wird sehr lustig und lehrreich!). Wenn jemand Erfahrungen gemacht hat mit diesen oder ähnlichen Vorgehensweisen, würde ich mich sehr über eine Rückmeldung freuen!

Liebe Grüsse und schönen Abend

Xeo